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Veröffentlicht am 03.11.2020

Sehr schwermütige Geschichte

What if we Drown
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Laurie flüchtet aus ihrem alten Leben in Toronto. Sie kann den Tod ihres Stiefbruders nur schwer verkraften und möchte durch einen Ortswechsel einen Neustart wagen. Der anstehende Studienbeginn im Fachbereich ...

Laurie flüchtet aus ihrem alten Leben in Toronto. Sie kann den Tod ihres Stiefbruders nur schwer verkraften und möchte durch einen Ortswechsel einen Neustart wagen. Der anstehende Studienbeginn im Fachbereich Medizin kommt ihr da gerade recht. Als sie kurz vor ihrem ersten Studientag auf dem Fakultätsgelände der Universität Vancouver auf den angehenden Arzt Sam trifft, sprühen zwischen den beiden sofort die Funken. Doch es gibt etwas, das Laurie nicht von Sam weiß und das ihre Beziehung tief erschüttern wird.

Ehrlich gesagt fällt es mir sehr schwer zu dieser Geschichte einen Kommentar abzugeben. Wie kann ich eine Handlung oder den Verlauf einer Beziehung beurteilen oder bewerten, die auf dem Fundament eines tragischen Unglücks aufgebaut ist und die Figuren individuelle Wege zur Heilung finden? Jeder reagiert auf seine Weise, entlädt und verarbeitet seine Emotionen und Gefühle im Laufe der persönlichen Trauerarbeit. Wie kann ich beurteilen, ob mir dies gefällt oder nicht? Trotzdem versuche ich meine Eindrücke zu diesem Buch zu schildern und hoffe dabei niemanden zu verletzen oder zu beleidigen.

Für mich war diese Geschichte weniger ein Liebesroman, sondern sie erzählte mehr den steinigen Weg einer Traumabewältigung. Die Autorin zeigt uns eine spürbar von Schuldgefühlen und Hilflosigkeit überschattete Protagonistin, die vor den Folgen eines Verlustes und der daraus resultierenden Perspektivlosigkeit fliehen will, die aber anstatt der erhofften Freiheit, ein lautes, reinigendes Chaos findet. Ich war begeistert, wie Lauries innerer Aufruhr sich im Außen, meist in Interaktionen mit Sam, widerspiegelte. Diese unfassbare Verwirrung, dieses Chaos, dieses reinigende Gewitter hat Sarah Sprinz fantastisch transportiert! Mir war nur leider diese geballte Kraft an Gefühlen aus Wut und Hass, Liebe und Zuneigung, fast zu viel. Stellenweise fand ich es unerträglich, fast übersteigert. Für mich steht fest, dass Laurie keine meiner Lieblings-Protagonistinnen werden wird. Im Laufe des Buches entwickelte sie sich meiner Meinung nach mehr und mehr zu einer ständig jammernden, theatralischen Person mit hinterhältigen und selbstsüchtigen Zügen. Der arme Sam hat mir richtig leidgetan. Selbst am Ende der Geschichte konnte ich ihr leider, trotz ihrer Trauer und ihrer Bemühungen, keine echte Sympathie mehr entgegen bringen. Ihr Verhalten fand ich seltsam und der Aufhänger des ganzen Dramas zwischen Laurie und Sam an den Haaren herbeigezogen. Zusätzlich das fragwürdige Verhalten von Lauries Eltern... das schien mir dann doch etwas zu konstruiert und die Theatralik nahm zum Ende hin auch immer mehr zu.

Die erste Hälfte des Buches war wirklich sensationell, leider wurden in der Folge ein paar Schippen zu viel draufgelegt.

Ein schwermütiges Buch mit einer unfassbar leidenden Protagonistin. Gut gefühlt habe ich mich zu keinem Zeitpunkt der Lektüre, die Schwermut schwang hintergründig ständig mit. Sensible Leser sollten dies vorab wissen, falls sie sich für das Lesen dieser Geschichte entscheiden. Ich vergebe 4 Sterne für den guten Schreibstil und die Idee. Das Verhalten der Figuren werde ich nicht in meine Wertung mit einfließen lassen.

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Veröffentlicht am 20.10.2020

Hat mir von Kapitel zu Kapitel besser gefallen

Morgaines Erbe
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Laura lebt als junge Ärztin auf der Isle of Wight. Als sich während einer Burgbesichtigung eine Tür in der Wand öffnet, trifft sie auf einen schlafenden Fremden, zu dem sie sich magisch angezogen fühlt. ...

Laura lebt als junge Ärztin auf der Isle of Wight. Als sich während einer Burgbesichtigung eine Tür in der Wand öffnet, trifft sie auf einen schlafenden Fremden, zu dem sie sich magisch angezogen fühlt. Spontan küsst sie ihn. Allerdings wird es jetzt schwierig: Der Mann behauptet aus der Vergangenheit zu kommen und bittet die nun ratlose Laura mit ihm zurückzukehren, da nur sie seine Schwester heilen könne. Mit der Situation überfordert, zögert die junge Ärztin, bis der ungeduldige Fremde sich dazu entschließt, Laura kurzerhand zu entführen.

Ach, ich mag ja Zeitreise-Romane so sehr, da kam mir dieser erste Band der neuen Romanreihe von Tanja Neise gerade recht! Die Figuren mochte ich sofort, die Protagonistin Laura mit ihrem charmanten Witz und der etwas strengere, aber durchaus anziehende Connor ergänzten sich prima, wobei mich deren Zueinanderfinden immer wieder schmunzeln ließ. Gut gefallen hat mir auch der Bezug zur Familie von König Artus, was der ganzen Geschichte einen magisch-glamourösen Touch gab.

Anfangs hatte ich im Laufe der Kapitel einige Fragen, die sich dann aber nach und nach im Laufe der Handlung klärten. Stellenweise hätte ich mir allerdings eine ausführlichere Darstellung und Ausschmückung von Situationen, Hintergründen oder der Entwicklung einzelner Figuren gewünscht. Ungeachtet dessen konnten mich Laura und Connor mit ihrer Geschichte, ihrem Mut und ihrer Aufrichtigkeit bezaubern. Tanja Neise hat durchweg sympathische Charaktere erschaffen.

Ich habe das Buch mit Freude gelesen, es hat mir einen verregneten Sonntagnachmittag versüßt. Der Cliffhanger am Ende weckt nun natürlich die Neugier in mir. Gespannt warte ich auf Band 2.

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Eher für junge Leser

Hidden Worlds 1 – Der Kompass im Nebel
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Elliot muss das Haushaltsgeld für seinen Vater und für sich selbst verdienen. Als er seinen Job verliert, schickt ihn sein alter Herr zu einem Bekannten, welcher der Familie noch einen Gefallen schuldig ...

Elliot muss das Haushaltsgeld für seinen Vater und für sich selbst verdienen. Als er seinen Job verliert, schickt ihn sein alter Herr zu einem Bekannten, welcher der Familie noch einen Gefallen schuldig ist. Nun hat Elliot eine neue Stelle, allerdings ahnt er noch nicht, welch besondere Erfahrungen er schon bald machen sollte. Denn seine Familie ist in der magischen Welt wohlbekannt...

Zuerst möchte ich die Cover-Designer loben, denn das Cover war für mich ein Blickfang, ein Türöffner. Der Klappentext, mit dem Versprechen auf magische Wesen zu treffen und den Weg nach Avalon zu suchen, hat mich regelrecht an das Buch geklebt. Ich musste es lesen!

Der Protagonist Elliot hat mich dann auch gleich von den ersten Zeilen ab an seinem Abenteuer teilhaben lassen. Ich fühlte mich an seiner Seite, konnte die Entdeckung der verborgenen Welt regelrecht miterleben. Das lag vor allem an den lebendigen, detaillierten und farbenfrohen Beschreibungen des Autors. Und meiner Meinung nach lag hier auch der Schwerpunkt, nämlich auf der Präsentation dieser fabelhaften Welt und der Wesen. Der Werdegang der Geschichte rückte meines Erachtens etwas in den Hintergrund, was mich allerdings nicht sehr gestört hat.

Es war eine Freude die Figuren und Wesen zu entdecken, denn diese magische Welt mit ihren Bewohnern strahlte eine lebenslustige und freundliche Atmosphäre aus. So wurden die Wesen mit charmanten Eigenarten und Witz ausgestattet. Ach, man wollte am liebsten mit ihnen befreundet sein! Natürlich gab es auch geheimnisvolle Widersacher und eine Aufgabe zu erledigen, doch die gefühlte Bedrohlichkeit hielt sich in Grenzen. Die Erzählweise des Autors vermittelte mir Leichtigkeit und machte Laune, Elliots Abenteuer auch weiterhin zu verfolgen.

Ein wunderbares Buch für junge Leser, die sich gerne in fremde Welten träumen.

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Veröffentlicht am 03.08.2020

Für die Gefühlswelt fast zu viel

Sommer der Wahrheit (Sheridan-Grant-Serie 1)
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Im Nebraska der 90er-Jahre lebt Sheridan Grant mit ihrer Familie auf einer Farm. Dort hat sie es nicht leicht, denn ihre Adoptivmutter lässt kein gutes Haar an ihr. Haltlos lässt sie sich auf verschiedene ...

Im Nebraska der 90er-Jahre lebt Sheridan Grant mit ihrer Familie auf einer Farm. Dort hat sie es nicht leicht, denn ihre Adoptivmutter lässt kein gutes Haar an ihr. Haltlos lässt sie sich auf verschiedene Männer ein und stolpert durch ihr Leben. Bis eines Tages in einer Halloween-Nacht entscheidende Weichen gestellt werden.

Durch das ansprechende Cover bin ich auf diesen Roman aufmerksam geworden. Ich habe erst später bemerkt, dass er aus der Feder von Nele Neuhaus stammt. Und das hat mich dann erst recht neugierig gemacht.

Es hat sich auf jeden Fall gelohnt diesen ersten Teil der Sheridan-Grant-Reihe zu lesen, die Autorin schreibt wunderbar, ließ mit Leichtigkeit Bilder in meiner Fantasie entstehen. Obwohl diese Bilder nicht gerade oft vor Harmonie strotzten, denn der Lebensweg der Protagonistin war ganz schön steinig und hat mich emotional ziemlich mitgenommen. Nele Neuhaus konnte die nie enden wollenden Erniedrigungen Sheridans und deren Haltlosigkeit in dieser verstaubten Familie wahnsinnig gut transportieren. Vor allem ihre ersten Erfahrungen in Sachen Sexualität fand ich etwas verstörend, man beachte das Alter. Trotz allem wurde Sheridan mit all ihren Facetten dargestellt, schonungslos. Es hatte etwas kraftvolles, diese Naivität, Traurigkeit, Scheu, und noch so viel mehr – fokussiert auf dieses Mädchen.

„Der Sommer der Wahrheit“ ist herausfordernd, aber toll geschrieben. Auf jeden Fall darf man nicht den Fehler machen, dieses Buch mit einem Krimi der Autorin zu vergleichen. Ein eindrucksvoller Auftakt einer Roman-Trilogie.

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Veröffentlicht am 12.07.2020

Vielfältige Auswahl an Rezepten ohne Schnickschnack

Vegan! Das Goldene von GU
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Das klare goldene Cover und der prägnante Titel vermitteln den Eindruck die ultimative Rezeptsammlung für die Zubereitung von veganen Speisen in den Händen zu halten. Untermauert wird dies noch durch die ...

Das klare goldene Cover und der prägnante Titel vermitteln den Eindruck die ultimative Rezeptsammlung für die Zubereitung von veganen Speisen in den Händen zu halten. Untermauert wird dies noch durch die überraschende Dicke und Schwere des Buches.

Gestolpert bin ich allerdings über den Untertitel „Tierfreie Rezepte (...)“. Zuallererst gefällt mir der Ausdruck grundsätzlich nicht, und dann würde tierfrei eigentlich „vegetarisch“ bedeuten. Vegan bedeutet bekanntlich ohne irgendwelche tierischen Produkte (Ei, Milch, usw.)! Die Haptik der Seiten und deren Aufmachung mit geschmackvollen Bildern finde ich grundsätzlich ansprechend. Jedoch sind die Bilder sehr groß, sie nehmen einen beträchtlichen Teil einer Doppelseite ein. Ohne Fotos würde das Buch wahrscheinlich nur noch den halben Umfang aufweisen, und das Gewicht des Buches würde drastisch reduziert werden. Würde mir ehrlich gesagt besser gefallen.

Die Auswahl der Rezepte finde ich toll. Es gibt ausreichend Spielraum um Abwechslung auf den Tisch zu bringen und dies zu allen Mahlzeiten des Tages. Dabei ist für jeden etwas dabei: Vom Basic-Gericht, bis zu etwas aufwändigeren, teils ländertypischen Speisen. Wer mutig ist und es wagen möchte, findet sogar Anleitungen zur Herstellung von veganem Käse und veganer Wurst.

Der Rezeptteil wird durch Tipps und Tricks für Geschmacksvarianten oder für die Handhabung einzelner Zutaten, bzw. durch Einkaufsratschläge ergänzt. Wirklich praktisch finde ich das Register nach Hauptzutaten! Habe ich z.B. Kartoffeln zu Hause, kann ich „Kartoffeln“ im Register suchen und es wird mir gleich angezeigt, welche Gerichte ich daraus machen kann.

Meiner Meinung nach ist dies ein solides veganes Koch-und Backbuch mit einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich kann es durchaus empfehlen.