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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.10.2020

Überraschend runde Geschichte

Aller guten Dinge sind zwei
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Laurie fällt aus allen Wolken, als ihr langjähriger Freund Dan ihr gesteht, dass er mit einer anderen Frau ein Kind erwartet. Geschockt von der Nachricht und der darauf folgenden Trennung wünscht sich ...

Laurie fällt aus allen Wolken, als ihr langjähriger Freund Dan ihr gesteht, dass er mit einer anderen Frau ein Kind erwartet. Geschockt von der Nachricht und der darauf folgenden Trennung wünscht sich Laurie Dan zurück. Bald nach Dans Auszug aus dem gemeinsamen Haus, begegnet sie ihrem charmanten Arbeitskollegen Jamie, der ihr ein Angebot macht. Jamie würde Lauries neuen Freund spielen, um Dan eifersüchtig zu machen! Natürlich verspricht sich der smarte Kollege auch etwas davon: Er möchte befördert werden und dafür sollte er möglichst eine feste Beziehung aufweisen.

Ehrlich gesagt hat mich dieses Buch erst auf den zweiten Blick angelächelt. Das Cover finde ich nämlich ziemlich unscheinbar, den Titel ebenso. Erst als ich mich erinnerte, dass ich vor langer Zeit schon einmal eine Geschichte der Autorin gelesen hatte, habe ich mich mit dem Klappentext befasst – und zugegriffen. Und ich bin ehrlich gesagt froh darüber, denn diese Geschichte fand ich richtig schön rund, bodenständig und herrlich unaufgeregt.

Mhairi McFarlane hat wunderbare Figuren erschaffen, die ich tatsächlich alle mochte – jede auf seine Weise. Liebevoll wurden die Charakterseiten oder die Beweggründe für deren Taten dargestellt, so waren die Reaktionen immer nachvollziehbar. Das hat mich auch mit so machen Miesepetern wieder versöhnt, was für mich sehr bemerkenswert war. Meistens hadere ich während des Lesens nämlich mit so manchen Charakteren, aber hier mochte ich sie wirklich alle. Das ist mir in der Tat noch selten passiert, für mich gab es der scheinbar schlichten Handlung einen besonderen Schliff.

Die Protagonisten entwickelten sich über die Kapitel hinweg langsam aber bestimmt, tasteten sich unter Zurschaustellung verschiedener aufkeimender Gefühle vorwärts, bis am Ende lose Fäden wieder sicheren Halt fanden. Ich bin sehr begeistert, dass eine vorhersehbare Geschichte durch die absolute Authentizität der Figuren interessant wird, ohne künstliche Aufregung erzeugen zu müssen. Grandios!

Ich habe die Geschichte sehr genossen, sie fühlte sich einfach echt an. Von mir gibt`s eine klare Leseempfehlung! Die Autorin werde ich ab sofort weiter im Auge behalten.

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Veröffentlicht am 18.09.2020

Für mich das perfekte Wohlfühlbuch

Unendlich funkenhell
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Amy sieht bei der Berührung von bestimmten Gegenständen Bilder aus vergangener Zeit, oft in Verbindung mit einem Liebespaar. Beim zufälligen Kontakt mit ihrem neuen Mitschüler Louis wird plötzlich ein ...

Amy sieht bei der Berührung von bestimmten Gegenständen Bilder aus vergangener Zeit, oft in Verbindung mit einem Liebespaar. Beim zufälligen Kontakt mit ihrem neuen Mitschüler Louis wird plötzlich ein funkenhelles Leuchten entfacht, welches Amy ziemlich durcheinander bringt. Was hat das alles zu bedeuten? Neugierig macht sie sich auf, dieses Rätsel zu lösen.

Als ich das Buch in der Verlagsvorschau sah, hat mich das wunderschöne Cover sofort in den Bann gezogen. Überaus gelungen, eine perfekte Ergänzung zum Klappentext, der das hält, was er verspricht!

Für mich war dies das erste Werk aus der Feder von Michelle Schrenk, und nach dieser Lektüre muss ich sagen, dass es ganz bestimmt nicht das letzte war. Ich mochte die Erzählweise der Autorin, ich hatte durchgehend ein positives, wohliges Leseerlebnis, auch wenn es im Laufe der Handlung zu Spannungen zwischen den Protagonisten kam oder ein Geruch von Lüge und Verrat an der Oberfläche schwelte. Die Figuren wirkten sehr authentisch und auf eine perfekte Art unglamourös, wodurch die Geschichte in Kombination mit der Idee der Seelenreise zum idealen Mix aus Alltag und Zauber wurde.

Es hat mir viel Spaß gemacht Amys Reise auf der Suche nach Lösung und Wahrheit mitzuverfolgen, wobei ich es besonders schön fand, wie ihre Sicherheit in Verwirrung und wieder zurück schwankte, als sie lernte auf ihr Herz zu hören. Kennen wir diese Unsicherheiten und Entwicklungen nicht alle?

Wer Romantasy mag und an die Macht einer wahrhaftigen Liebe glaubt, dem möchte ich dieses Buch besonders ans Herz legen. „Unendlich funkenhell“ ist aber auch spannend und mysteriös, in positiver Atmosphäre verpackt. Eignet sich gut als Geschenk!

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Veröffentlicht am 30.07.2020

Hat mich nicht losgelassen

Die verstummte Frau
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Ein Mord in einem Gefängnis bringt Saras verstorbenen Ehemann Jeffrey Tolliver wieder ins Gespräch. Allerdings nicht im Guten. Ein Häftling beschuldigt den ehemaligen Chief der Vertuschung von Straftaten ...

Ein Mord in einem Gefängnis bringt Saras verstorbenen Ehemann Jeffrey Tolliver wieder ins Gespräch. Allerdings nicht im Guten. Ein Häftling beschuldigt den ehemaligen Chief der Vertuschung von Straftaten und behauptet wichtige Informationen zu einem alten Mordfall zu haben. Denn der Täter von damals scheint aktuell wieder aktiv zu sein. Für das Ermittlerteam wird dieser Fall zu einer aufreibenden Zeitreise in einem schockierenden Serienmörder-Fall.

Endlich ein Wiedersehen mit Sara und Will! Dieser Thriller von Karin Slaughter steht seinen Vorgängern der Reihe in nichts nach, ich finde ihn sogar ganz besonders. Der Autorin ist es gelungen, verschiedene Fälle, Zeitleisten und persönliche Beziehungen so ineinander zu verweben, dass man kaum glauben kann, wie sich diese Fäden am Ende zu einem erschreckenden Finale verschmelzen. Besonders gefallen hat mir das Wiedersehen mit Jeffrey Tolliver, der lange Zeit mit Sara Linton das perfekt unperfekte Traumpaar war. Ich mag es, wie die Autorin die emotionale Ebene der einzelnen Figuren in die Handlung mit einbringt, es macht die Geschichte noch lebendiger. Jeder Charakter hat Ecken und Kanten, wirkt dadurch nahbar und unverfälscht. Vor allem spürt man in diesem Buch das Leid Saras, Wut und Trauer, die immer noch an ihr nagen und aus verschiedenen Wendepunkten ihres Lebens hervorgehen.

Als wäre dies noch nicht genug, packt Karin Slaughter mit einem unfassbar brutalen Täter noch eine Schippe drauf! Unglaublich detailliert beschreibt sie medizinische Einzelheiten und berufsspezifische Arbeitsabläufe von Ärzten, Polizei oder Bestattern, und gibt damit dem Ermittlerteam einen perfekt authentischen Touch. Ich gebe zu, dass ich schon recht früh ahnte, wer der Täter sein könnte, doch die Abscheulichkeit hinter der Maske wurde von der Autorin sehr gut kaschiert und letztlich aufgedeckt.

Die Grant-County-Reihe verwoben mit der Georgia-Serie! Ein absoluter Pageturner, der die Beziehung von Sara und Jeffrey nochmals in den Fokus rückt.

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Veröffentlicht am 10.07.2020

Perfekt

Mister Secret
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Asha möchte zur Lektorin befördert werden, doch damit ist sie nicht alleine. Ihr Verlag hat aus diesem Grund einen Wettbewerb ausgerufen: Wer den nächsten Bestseller präsentieren kann, bekommt die Stelle. ...

Asha möchte zur Lektorin befördert werden, doch damit ist sie nicht alleine. Ihr Verlag hat aus diesem Grund einen Wettbewerb ausgerufen: Wer den nächsten Bestseller präsentieren kann, bekommt die Stelle. Interessiert verfolgt sie nun das Instagram-Profil eines gewissen „Professor Feelgood“, der mit seinen heißen Fotos und seinen Gedichten die Frauenherzen höher schlagen lässt. Könnte dies der richtige Kandidat für ihr Buchprojekt sein? Entschlossen versucht sie mit ihm Verbindung aufzunehmen.

Ähm, hallo, könnte ich bitte einen Nachschlag haben? Sofort, ja?? ... Dieses Buch ist eine perfekte Mischung aus Liebesgeschichte mit Erotikelementen und glaubhafter Beziehungsentwicklung. Die Autorin lässt ihre Figuren mit frech-herausfordernden Dialogen glänzen, vergisst dabei aber auch nicht den amüsanten Aspekt während der aufregenden Phase des Kennenlernens und Verliebens. Ich habe so oft schmunzeln müssen, mich haben Ashas Aufs und Abs, ihre Erfolge oder ihre peinlichen Auftritte regelrecht mitgerissen. Das war richtig gute Unterhaltung! Was zum großen Teil an dem absolut authentischen Schreibstil und der originellen, ideenreichen Ausdrucksweise der Autorin lag. Bereits die Kapitelüberschriften hatten Pep!

Leisa Rayven bleibt in ihrer Darstellung der Protagonisten keinesfalls oberflächlich. Meiner Meinung nach wirkten sie klar und ehrlich, mit einer gehörigen Portion Tiefgang. Allerdings erschienen mir Asha und Jake älter, als im Laufe der Geschichte angegeben.

Die Story war für mich absolut nachvollziehbar, sogar der Schluss, dem ich in diesem Fall meinen Segen geben kann (ich bin mit dieser Art von Ende immer etwas kritisch). Ohne unnötiges Drama schafft die Autorin einen Bogen vom Kennenlernen eines mysteriösen Fremden, über die Aufarbeitung von Kindheitswahrnehmungen, bis hin zur erfüllenden Liebe im Alltag. Bravo!

„Mister Secret“ steht als zweiter Band der Reihe seinem Vorgänger in nichts nach. Ich finde, diese Reihe ist eine der besten des Genres!

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Unterhaltung und Geschichtslektion vom Feinsten

Eine Liebe zwischen den Fronten
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Berlin, Königreich Preußen. Im Jahr 1870 möchte sich der deutsche Arzt Paul mit der Französin Madeleine verloben. Kurz vor seinem Heiratsantrag wird er jedoch zum Kriegsdienst einberufen: Der deutsch-französische ...

Berlin, Königreich Preußen. Im Jahr 1870 möchte sich der deutsche Arzt Paul mit der Französin Madeleine verloben. Kurz vor seinem Heiratsantrag wird er jedoch zum Kriegsdienst einberufen: Der deutsch-französische Krieg ist ausgebrochen! Madeleine bricht umgehend in ihre Heimat auf, Paul meldet sich bei seinem Regiment. Das Paar hat nun eine herausfordernde Zeit vor sich, die eine große Prüfung für ihre Liebe sein könnte.

Ich bin wirklich beeindruckt, wie anschaulich und authentisch Maria W. Peter diesen Roman gestaltet hat. Als Kind der betreffenden Region Saar/Lothringen trifft sie die gebietstypische Atmosphäre, kennt den noch heute nachhallenden Konflikt des Grenzlandes und zeigt uns schonungslos das Grauen des deutsch-französischen Krieges, aber auch in aller Deutlichkeit die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Bewohner. Umfangreiche und ausführliche Recherchen geben diesem Buch den historisch-politisch korrekten Rahmen, die Menschlichkeit, der Mut und die Furchtlosigkeit der Figuren füllen ihn mit Leben und versöhnen damit ein wenig die Grausamkeit der damaligen Zeit.

In dieser Geschichte geht es nicht nur um die Liebe zwischen Paul und Madeleine, sondern auch um Liebe in Form von (Zwischen-)Menschlichkeit, Aufopferung, Familienbande, die Liebe zum Vaterland und dessen Kultur, und auch um die Hingabe von Ordensschwestern, aus ihrem Versprechen heraus den Menschen zu helfen, offen und vertrauenswürdig zu sein, unabhängig jeglicher Couleur. Aber zwangsläufig auch um das Leid, welches beispielsweise aus Sehnsucht und Selbstlosigkeit entsteht.

Ich habe während des Lesens emotional so viel erlebt, ich habe gelitten, verachtet, mich geängstigt und gesorgt, aber auch vertraut, gehofft und vergeben. Die Autorin hat mit ihrem anschaulichen Schreibstil eindringlich und respektvoll alles auf den Tisch gepackt, was ein Mensch, ein Liebespaar, eine Armee oder sogar ein Land verkraften muss – in diesem Wahnsinn eines Krieges. Ich glaube intensiver kann man ein Buch kaum schreiben. Dies ist zweifellos ein Herzensprojekt von Maria W. Peter, spürbar eine Hommage an ihr Heimatland!

Ein großartiges, anspruchsvolles Buch! Die Geschichte des deutsch-französischen Krieges wird so lebendig und authentisch erzählt, dass es eine Geschichtsstunde fast überflüssig macht. Anmerkungen und Erklärungen zur entsprechenden politischen Situation, ein umfangreiches Glossar und eine Übersichtskarte komplettieren dieses Werk. Unbedingt lesen!

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