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Veröffentlicht am 14.02.2021

Keine Gefühle kamen auf

Alles, was ich für dich fühle
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"Alles, was ich für dich fühle" habe ich aus dem Grund gelesen, dass ich ausschließlich positive Rezensionen gefunden hatte. Eigentlich war das Thema "Pferde" jedoch nicht wirklich mein bevorzugtes Interessensgebiet. ...

"Alles, was ich für dich fühle" habe ich aus dem Grund gelesen, dass ich ausschließlich positive Rezensionen gefunden hatte. Eigentlich war das Thema "Pferde" jedoch nicht wirklich mein bevorzugtes Interessensgebiet. Jedoch gab es tatsächlich bloß Rezensionen von 4 oder 5 Sternen.

Allerdings hat mich der Beginn des Romans direkt irritiert. Man erfährt direkt, dass der Sohn schon tot ist und die Therapeutin Linda beschreibt, wie heiß der Vater Damian doch ist, der nicht mal wusste, dass er ein Vater war...PIETÄTLOS!?

Noch schräger wurde es, als herauskam, dass nicht nur der tote Sohn bei Lina Patient war, sondern auch seine Mutter.

Auf S. 41 war ich noch immer nicht vom Inhalt gepackt. Der Roman dümpelte nur vor sich hin. Ich las immer nur so 2-3 Seiten, auch wenn ich mehr Zeit hatte. Spannung? Fehlanzeige!

S. 81: Das Buch ist irgendwie deprimierend, verströmt depressive Stimmungen. Keine Ahnung, wie das sich im Winter während Corona so gut verkauft hat. Da steckt man ja schon genug im negativen Blues...

Ich hatte schon einmal einen Roman, der sich in Spanien abspielte, gelesen und in ihm ging es vor allem um den Flamenco. Ich habe den Tanz gegooglet und der Tanz sprach mich schon damals nicht an. So konnte dieses Buch mich auch nicht wirklich in dem Sinn verführen. Ich finde an dem Tanz einfach nichts sinnlich. Langweilig eher.

S. 149: Hier wollte ich das Buch nur noch abbrechen. Ich war noch immer nicht gebannt. Null gefesselt. Ich freute mich einfach nicht auf die Lesestunden, griff eher nach einem anderen Buch, der Fernbedienung oder dem Handy.

Ich riss mich dennoch zusammen: Ich will nicht spoilern, aber das, was da danach noch passiert, ist unromantisch und respektlos gegenüber dem armen, depressiven Jungen. Richtig ekelhaft. Verstehe die ganzen positiven Rezensionen nicht und kann sie absolut nicht nachvollziehen. Mir hat der Roman so gar nicht gefallen. Sie bereuen die Tat zwar direkt im Nachhinein, jedoch sind das 2 erwachsene Menschen, die Gut und Schlecht voneinander unterscheiden können sollten! Allgemein ist mir aufgefallen, dass die Protagonisten mir vorn Anfang an einfach nicht sehr sympathisch waren.

Stilistisch: Man sollte ein paar Brocken Spanisch drauf haben. Es kommen hin und wieder Sätze auf Spanisch. Selten übersetzt. Da denke ich mir: Wozu? Das hat mich schon gestört, aber nicht so sehr interessiert, dass es mich dazu verleitet hätte sie direkt zu übersetzen, denn so wäre ich viel länger am Handy (durch lange Ablenkung von Push-Nachrichten,...) geblieben als nötig...

Teilweise erwähnte Welling seitenlang Hintergrundwissen zu Pferdegeschirr und co. Für mich extrem irrelevant und langweilig.

Fazit: Nur für Pferdeliebhaber empfehlenswert. Für mich ein klarer Flop. Ab der Hälfte bin ich geistig immer wieder beim lesen abgedriftet und als ich es bemerkte habe, verzichtete ich auf eine Wiederholung und wollte ab dem Punkt eigentlich nur noch das Ende erreichen. Ich verstehe die Liebe der beiden nicht. Sie kennen sich kaum, reden nie miteinander und gehen sich ständig aus dem Weg. Voll unromantisch!

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Veröffentlicht am 01.02.2021

Kein Witz vorhanden leider

Unsere allerbeste Zeit
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"Unsere allerbeste Zeit" war mein erster Roman von Gaby Hauptmann. Leider muss ich sagen, dass ich den Hype nicht nachvollziehen konnte. Es war ein solider Roman. 0815. Nicht wirklich innovativ. Wahrscheinlich ...

"Unsere allerbeste Zeit" war mein erster Roman von Gaby Hauptmann. Leider muss ich sagen, dass ich den Hype nicht nachvollziehen konnte. Es war ein solider Roman. 0815. Nicht wirklich innovativ. Wahrscheinlich bin ich einfach die falsche Altersklasse für den Roman. Ich brauche noch etwas Aktion und Spannung... In dem Roman fehlte beides.

Katja, Single, Mitte 40, zieht zu ihrer Mutter, die langsam aber stetig abbaut. Um sich von ihren Problemen abzulenken, landet sie direkt in der Kiste mit ihrem BFF aus der Schulzeit, der jetzt zufällig auch Single ist... Nicht gerade originell oder inspirierend...

Nach der langen Einleitung wird es ab S. 175 abstrus. Es geht um Klischees und Ehre. Schön, dass Personen aus dem Orient ebenfalls Platz im Buch finden, aber noch schöner fände ich es, wenn es sich um keine Klischees handeln würde. Ab dem Punkt wandelte das Buch auch in ein Drama. Da dachte ich mir: Da ist so ziemlich das Thema mit dem Titel komplett verfehlt. In dem Punkt wollte ich das Buch abbrechen, aber hatte gerade einfach kein neues Buch zur Hand und es waren Feiertage, daher habe ich es durchgezogen.

Ein weiteres großes Problem: Noch bevor Katja ein Problem gelöst hat, folgt gleich das nächste. Nach 3/4 war noch immer kaum ein Problem vom Tisch und es kamen immer mehr hinzu! So etwas frustriert den Leser, wobei es sich ja eigentlich ausschließlich um fiktive Probleme einer Person handelt.

Das Ende kam mir dann zu schnell und zu perfekt. Innerhalb von nur 6 Wochen hat Katja gefühlt 1000 Probleme bekommen und sie dann in 2 Tagen allesamt gelöst. Eine beachtliche und unrealistische Leistung.

Insgesamt fehlten mir Witz und Spannung. Die Protagonistin hat einfach alles so hingenommen, ist nie ausgerastet oder hat sich gegen die Ungerechtigkeit, die ihr widerfuhr verteidigt, gekämpft.

Zudem mag ich es nicht, wenn das Titelbild fehlerhaft ist. Der Designer hätte sich mal die Zeit nehmen sollen und das Buch lesen, dann hätte er schnell herausgefunden, dass es sich inhaltlich um einen Eisenstuhl und Tisch handelt und nicht Holz!

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Veröffentlicht am 20.01.2021

Enttäuschend

A single kiss
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Der Roman startet im August 2019. Da Ellas Auslandsaufenthalt ja 1 Jahr dauert, wird das wohl inklusive Corona sein? Irgendwie unromantisch. Ich lese ja, um die Realität auszublenden. Für mich bräuchte ...

Der Roman startet im August 2019. Da Ellas Auslandsaufenthalt ja 1 Jahr dauert, wird das wohl inklusive Corona sein? Irgendwie unromantisch. Ich lese ja, um die Realität auszublenden. Für mich bräuchte es jetzt keine Jahresangabe...

Stil: Mit dem Schreibstil konnte ich nicht viel anfangen. Anfangs gab es viele Hashtags, die in der gesprochenen Sprache verwendet werden. Wer redet so? & auf gefühlt jeder Seite schreibt Andrews etwas Unsinniges zur Kleidung von Ella. Allein 3 Zeilen lang dieser unnötige Satz: "Die Bleistiftabsätze meiner Slingback-Pumps von Aurelio klackern auf dem Marmorboden, als ich in Richtung Küche laufe." & Andrews benutzt viel zu oft das Wort "krass". Da Ella jedoch von der High Society stammt, sollte sie etwas gebildeter erscheinen... & manche Abschnitte hätten deutlicher gekennzeichnet werden können. Andrews beginnt zu erzählen und man weiß kaum, in welchem Raum, Staat und in welcher Zeit etc. man sich befindet und dann wechselt sie im selben Abschnitt auch oftmals die Kulisse, sodass man komplett verwirrt ist beim Lesen.

Anschließend folgten ein paar inhaltliche Unstimmigkeiten. Um ein Beispiel zu nennen: Ella regt sich über negative Kommentare zu ihren geposteten Bildern auf Instagram auf. Gleichzeitig wird sie als französische Paris Hilton bezeichnet. Da frage ich mich: Warum deaktiviert sie die Kommentare nicht einfach? & die echte Paris Hilton hat sicher mehr zu tun als sich die Hate Kommentare von Normalsterblichen durchzulesen...

Weiterer Kritikpunkt: Erst nach über 90 Seiten ist überhaupt die Rede von Callum. & nach weiteren 40 Seiten erst treffen sich die Protagonisten - im Copyshop. Für mich ist die Kennenlerngeschichte immer das Wichtigste. Und hier hat sich Andrews einfach gar keine Mühe gegeben. Dabei bietet gerade GB so viele wunderschöne Gegenden an, in denen sie sich zufällig hätten begegnen können. Aber ein Copyshop?! Das Unromantischste überhaupt?! Hier war sie nicht kreativ. Schade.

Ella wurde mir kein bisschen sympathisch. Sie war eine verwöhnte Upperclassgöre, die immer ihren Willen durchgesetzt bekommen hat. Es wird erzählt, dass sie Ex-Freunde hatte, dabei aber schon immer in einen anderen verliebt war. Also spielte sie die ganze Zeit mit ihnen? Ja, definitiv eine Sympathieträgerin (Sarkasmus).

Als sie dann mit ihrem Freund Probleme bekommt aufgrund der Fernbeziehung und ihn in den Ferien wiedersehen kann, setzt sie ihre Beziehung mit Sex und Küssen gleich. Ist sie 16? Nein, 22. Unglaublich. Als Erwachsene sollte sie wissen, dass es in einer gefestigten Beziehung 2 Leben sind, und daher auch mal Distanz sein muss aufgrund von Jobs und co. Hier ist sie einfach wieder so kindisch. Meine Eltern waren auch schon mal für 2 Jahre auf verschiedenen Kontinenten und sie haben sich nicht sofort getrennt... Dann redet sie von Nachhaltigkeit ihrer Fashion-Linie und erwartet aber von ihrem Freund, dass er jedes zweite Wochenende von Frankreich nach GB fliegt...sehr nachhaltig. Sie kann den Alltag, der einfach zu einem Erwachsenenleben dazu gehört nicht akzeptieren und schmollt wie ein Baby und gibt ihm die Schuld. Nur selten kann Ella reflektieren und selbstkritisch eigene Fehler einsehen.

Größter Kritikpunkt: An einer Stelle ist Ella noch immer mit ihrem Freund zusammen, während Callum aber schon definitiv mehr in ihr sieht als eine normale Freundin. Dann tut er etwas, was absolut creepy und unerhört ist und Ella fällt voll darauf ab. Sorry, aber hat Andrews denn gar nichts von "Nein heißt Nein!" gehört? Da die meisten Leserinnen wohl 17 sein werden und daher in einer Phase des Lebens sind, in der sie noch leicht zu manipulieren sind, sendet Andrews und der Verlag damit absolut katastrophale Signale! Er muss ihr Nein akzeptieren und Andrews darf seine fordernde Art nicht romantisiert darstellen!!!

Später wird vieles einfach nur sexualisiert. Dabei hätte Andrews statt auf den billigen Zug zu springen mit Emotionen viel mehr erreichen können. Callum und Ella waren während einem Modeshooting innerlich traurig aus verschiedenen Gründen. Statt beide einfach nur geil aufeinander zu schreiben, hätte sie auch die Trauer zeigen können. Den Dauerregen in GB als weiteres, unterstützendes Element für sich nutzen können. Die Landschaft GBs bietet so viel Potential, was einfach unausgenutzt blieb.

Die Dates, auf die sie gegangen sind, waren dann am Ende einfach nur übertrieben und langweilig erzählt. Gegen Ende hatte ich das Gefühl, dass Andrews plötzlich klar geworden ist, wie viel Unsinn sie schon geschrieben hat, sodass das Happy End zu kurz kam und auch das, was im Klappentext stand: Der Streit, dass Ella etwas besseres verdient hat als einen tätowierten Fotografen, dauerte etwa 4 Seiten... Gerade da hätte Callum sich beweisen können... & im finalen Kapitel ging es dann leider kaum mehr über sie. Das fand ich richtig enttäuschend. Das war ihr Band und das Finale hätte auch ihnen gehören sollen.

Aber eines muss ich Andrews huldigen: Ich habe die anderen 3 Bände nicht gelesen und sie gibt immer nur so viel preis, dass es auf jeden Fall spannend bleibt und der Leser dann auch die Geschichten rund um die anderen lesen will. - worauf ich jedoch aufgrund des Stils dennoch verzichten werde.

Fazit: Wären die kleinen Unstimmigkeiten nicht vorhanden, gäbe es keine ellenlange Einleitung, und all die Punkte, die ich erwähnt habe, wäre das Buch wohl gar nicht so schlecht. Ich jedoch konnte es kaum erwarten das Buch zu beenden (um ein gutes zu starten).

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Zäh und unsympathische Protagonisten

Das letzte Licht des Tages
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Ich bin ein großer Fan von Harmel. Sie hat immer innovative Ideen und begeistert mich mit ihren Wirrungen. Jedoch reicht dieses Werk absolut nicht an ihr Debüt heran. Selbst ihr zweites Werk hatte mir ...

Ich bin ein großer Fan von Harmel. Sie hat immer innovative Ideen und begeistert mich mit ihren Wirrungen. Jedoch reicht dieses Werk absolut nicht an ihr Debüt heran. Selbst ihr zweites Werk hatte mir besser gefallen als das hier. Denn:

Die Inhaltsangabe nimmt leider viel zu viel vorweg. Schade. Man liest und liest und im 2. Drittel weiß man immer noch, was weiterhin passieren wird. Das baut kaum Spannung auf.

Während die Geschichte rund um den 2. Weltkrieg mich also so gar nicht packen konnte, freute ich mich umso mehr beim Lesen auf die Kapitel um Liv in der heutigen Zeit. Jedoch hat dieses Interesse auch seinen rapiden Untergang gefunden, denn zunehmend ging mit der Protagonist in ihrer Geschichte auf die Nerven, der kaum ein Wort aus dem Mund bekam und sie dennoch sofort Schmetterlinge im Bauch hätte und wie ein Teenager in der Öffentlichkeit geknutscht hat... Für eine 40+ Jährige recht stillos.

Die Protagonisten von der Geschichte rund um den 2. Weltkrieg waren mir allesamt einfach nur furchtbar unsympathisch. Es ging hauptsächlich leider nicht um die Rettung von Juden, sondern um Liebe, Intrige, Betrug und Affären.

Wie Harmel solch ein katastrophales Werk schreiben könnte, ist mir fraglich. Ihr Debüt habe ich geliebt!

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Kaum Romantik, kaum Witz, langweilig

Weil alles jetzt beginnt
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Die Geschichte startet eigentlich ganz positiv, direkt mit dem Tod von Tim, sodass er Leser keine Beziehung und keinen Bezug zu ihm aufbauen kann und ihm nicht nachtrauert und ihn nicht kennenlernt. Gleichzeitig ...

Die Geschichte startet eigentlich ganz positiv, direkt mit dem Tod von Tim, sodass er Leser keine Beziehung und keinen Bezug zu ihm aufbauen kann und ihm nicht nachtrauert und ihn nicht kennenlernt. Gleichzeitig ist ebenfalls positiv, dass Evvie nicht schlecht über Tim verzieht.

Dachte ich am Anfang...

Dann folgte der Einzug einen Ex-Profisportlers... Komisch, dass sie sich nicht an ihre Abmachung halten, aber war ja iwie klar.

Insgesamt war das Buch einfach nur anstrengend. Sehr detailliert, sehr viele Worte Dialoge, sehr oberflächlich. Holmes hat das Potenzial ihrer anfänglichen, guten, innovativen Idee nicht ausgeschöpft, sondern versanden lassen. Die Basis war solide und originell, aber die Haupthandlung nach dem Prolog dann doch schon x-fach durchgekaut. Schade.

Solch ein sehr seicht es Werk, liest man generell innerhalb von 1-4 Tagen. Dieser hat mich jedoch so gar nicht umgehauen und mitgerissen, sodass ich mehrere Wochen immer wieder kurz etwas darin blätterte und dennoch alles verstand.

Holmes versucht ein wichtiges und tiefes Thema anzusprechen, jedoch gelingt ihr das nicht besonders gut in meinen Augen. Der gewalttätige Ehemann bleibt blass. Man weiß nicht, warum er sich so verhalten hat.

Gleichzeitig ist das Buch streckenweise so realitätsnah verfasst, dass es langweilig wirkt. Die Protagonisten streiten sich über Nichtigkeiten und versöhnen sich und wieder von vorne... Ihr geschehen Missgeschicke, die nicht als tollpatschig sympathisch gewertet werden können, sondern nur nerven. Das will ich nicht lesen. Das unterhält mich nicht besonders. Teilweise kamen mir sie so vor wie 2 Teenager, die nicht reden können. Nicht direkt sein können. Nicht sagen können, was ihnen missfällt, fehlt, und und und... Die kamen mir nicht vor wie zwei Erwachsene, die schon reif sind und ernste Beziehungen geführt haben.

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