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Veröffentlicht am 30.10.2020

Hobbydetektivin Bea von Maarstein fühlt der vermeintlichen Dorfidylle auf den Zahn

Hummelstich - Folge 01
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Die exzentrische Bea von Maarstein reist mit ihrem Bücherbus nach Hummelstich, einem kleinen, beschaulichen Dorf in Deutschland, um der Beerdigung ihrer kürzlich verstorbenen Freundin Hetty beizuwohnen. ...

Die exzentrische Bea von Maarstein reist mit ihrem Bücherbus nach Hummelstich, einem kleinen, beschaulichen Dorf in Deutschland, um der Beerdigung ihrer kürzlich verstorbenen Freundin Hetty beizuwohnen. Mit im Schlepptau dabei hat sie ihren Papagei Dr. Jekyll und eckt mit ihrer ungewöhnlichen und schonungslos offenen Art bereits zu Beginn bei den Dorfbewohnern an, die im Geheimen schon auf ihre baldige Abreise hoffen. Doch kurz nach der Beerdigung erfährt Bea, dass sie nicht nur das in Hummelstich angesiedelte wunderschöne Haus ihrer Freundin, sondern ihr gesamtes Hab und Gut erben wird.
Bei der Durchsicht des Hauses stößt Bea schon bald auf Ungereimtheiten rund um das Ableben der Verstorbenen, die nur einen Schluss zulassen: ihre Freundin muss ermordet worden sein. Steckt hinter der heimeligen Fassade des Dorfes doch ein tiefschwarzer Abgrund? Um dies herauszufinden, macht sich Bea kurzum mit ihrem Papagei und dem etwas unbedarften Teilzeit-Dorf-Polizisten Sven auf die Suche nach weiteren Hinweisen für einen Mord an ihrer Freundin und bringt unwillkommene Unruhe in das sonst so gesittete und geordnete Dorfleben der Hummelstichler. Dabei deckt sie nicht nur Lügen und Intrigen auf, sondern kommt einem kaltblütigen Mörder immer näher …

Bei diesem Hörbuch handelt es sich um einen charmanten, humorvollen und unterhaltsamen Kriminalroman, der vor allem von einem wunderbaren Sprachstil lebt. Außergewöhnlich detailreich, mitreißend und bunt werden die Personen und Handlungen beschrieben, dass es eine reinste Freude ist. Die Figuren, insbesondere Bea mit ihrer etwas schrulligen, aber freundlichen Art, sind liebevoll ausgearbeitet und wachsen einem sehr schnell ans Herz. Es hat mich begeistert, wie einem Dank des umfassenden Sprachstils ununterbrochen lebhafte Bilder im Kopf entstehen. Das ist unter den unterhaltsamen, nicht zu blutrünstigen Kriminalromanen keine Selbstverständlichkeit! Darüber hinaus gibt es immer wieder ulkige Situationen, in die Bea und Sven geraten, die einen zum Schmunzeln bringen.

Gesprochen wird das Hörbuch von Gabriele Blum und ich kann jedem nur zur Version dieser Geschichte als Hörbuch raten, da sie den Figuren Leben einhaucht und facettenreich alle Emotionen vermittelt. Ich muss allerdings gestehen, dass ich schon vorab Fan von Frau Blum war und bereits einige Hörbücher mit ihr als Sprecherin gehört habe.

In die Handlung der Geschichte rund um den Kriminalfall möchte ich an dieser Stelle nicht zu tief eintauchen, um nicht zu viel zu verraten – allerdings habe ich die Mordermittlungen selbst als etwas simpel gestrickt und zu offensichtlich empfunden, sodass der Krimi für mich weniger Spannung als erhofft und zuletzt kein allzu überraschendes Ende genommen hat. Auch die Überzeugung der Protagonistin Bea, dass es sich überhaupt um einen Mordfall handele, entwickelte sich mir zu schnell. Nichtsdestotrotz hat mich der bilderhafte, mitreißende Sprachstil von Anfang an in seinen Bann gezogen, sodass der vielleicht etwas einfach konstruierte Krimi für mich in den Hintergrund rückte.

Zusammenfassend handelt es sich um einen witzigen, warmherzigen Wohlfühl-Krimi für gemütliche Stunden auf der Couch, den ich trotz verhaltener Spannung gerne weiterempfehle. Seitdem ich entdeckt habe, dass es sich hierbei um eine (Hör-)Buchreihe handelt, freue ich mich schon auf die weiteren Folgen – denn ich möchte nun unbedingt wissen, wie es mit den lieb gewonnen Charakteren weiter geht.

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Veröffentlicht am 05.04.2024

Schwermütiger als gewohnt

Nordseesterne
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„Nordseesterne“ ist der neue Roman von Marie Merburg, der entgegen der üblichen Gewohnheiten der Autorin nicht mehr an der Ostsee, sondern erstmals an der Nordsee spielt. Die Protagonistin Luisa reist ...

„Nordseesterne“ ist der neue Roman von Marie Merburg, der entgegen der üblichen Gewohnheiten der Autorin nicht mehr an der Ostsee, sondern erstmals an der Nordsee spielt. Die Protagonistin Luisa reist mit ihrer Mutter in deren Heimat nach Greetsiel. Hier möchte sich Luisas Mama mit ihrer Schwester aussöhnen, nachdem sie eine schreckliche Diagnose erhalten hat. Die Ankunft in Ostfriesland verläuft jedoch nicht so reibungslos wie erhofft und es kommen einige Geheimnisse an das Tageslicht. Während Luisa sich noch sortieren muss und herausfinden möchte, was sie vom Leben will, begegnet sie dem ortsansässigen Koch Holger, der sich allmählich in ihr Herz schleicht…

Für mich gehören die Romane von Marie Merburg einfach zum Frühlingsanfang dazu. Entgegen der sonst so locker-humorvollen Art der Romane ist das neueste Werk der Autorin jedoch inhaltlich schwermütiger geraten. Neben Tagebucheinträgen von Luisas Mutter zu Beginn eines jeden Kapitels wird die Geschichte aus Sicht der Protagonistin Luisa wiedergegeben, die mir durchweg sympathisch war. Insbesondere ihr Umgang mit der schweren Diagnose der Mutter, die sich oft – auch unabhängig von ihrer Erkrankung - unverschämt benommen hat, hat mir gut gefallen. Luisa ist mutig, tough und herzlich. Auch ihr Love Interest Holger und die aufkommende Romantik sind gut bei mir angekommen. Durch die schwereren Themen, bedingt durch die Kindheit und Erkrankung der Mutter, fehlte mir jedoch das „am Meer sein“-Gefühl. Nichtsdestotrotz hat mir, wenn auch mit ungewohnt schwererer Kost im Vergleich zu den vorherigen Romanen, „Nordseesterne“ gut gefallen. Ich hoffe aber auf Rückkehr des humorvoll-spritzigen Schreibstils der Autorin im nächsten Jahr ;)

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Veröffentlicht am 08.03.2024

So viel Potential

Hunting Souls (Bd. 1)
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Katrina Smythe entstammt einer Patchworkfamilie der besonderen Art: Während sie selbst eine Untote ist, sind ihre Eltern Vampire, ihre Schwester ist eine Hexe und ihr Bruder ein Werwolf. Obwohl Katrina ...

Katrina Smythe entstammt einer Patchworkfamilie der besonderen Art: Während sie selbst eine Untote ist, sind ihre Eltern Vampire, ihre Schwester ist eine Hexe und ihr Bruder ein Werwolf. Obwohl Katrina mit ihren eigenen Problemen schon genug am Hals hat, ziehen gegenüber neue Nachbarn ein und es stellt sich heraus, dass diese von Berufswegen Jäger von Übernatürlichen sind. Als die Walkers ihre Familie jedoch unerwartet um Hilfe bitten, fallen alle aus den Wolken. Katrina stemmt sich mit aller Macht dagegen, kann sich nach einem missglückten Zauber aber nicht mehr als wenige Meter vom Nachbarssohn Tate entfernen. Zu blöd, dass dieser nicht nur gut aussieht, sondern auch intelligent ist und Katrinas Mauern zunehmend einreißt…



Der Anfang des Romans „Hunting Souls“ hat mich von den Socken gerissen. Mit einer Mischung aus „Friday“ und einem Lesefeeling wie bei Kerstin Gier bin ich sehr gut in die Geschichte gestartet. Die Protagonistin Katrina wirkt mit ihrer bissigen Art zwar oft deutlich pubertärer als man mit 18 Jahren erwarten würde, ihre Schlagfertigkeit und vor allem der Schlagabtausch mit Tate sind aber einfach herrlich. Ich habe mich beim Lesen sehr wohl gefühlt und mochte den Humor wirklich gern. Auch die sich entwickelnde Liebesromanze zwischen Katrina und Tate wirkte sehr authentisch, da sie nicht überstürzt, sondern sich erst nach und nach anbahnte. Die wechselne Wiedergabe der Geschichte aus Katrinas und Tates Perspektive hat mir sehr geholfen, beide Figuren kennen- und lieben zu lernen. Sehr enttäuscht hat mich jedoch, dass zu Beginn des Romans mehrere wirklich spannende Handlungsstränge eröffnet und dann 2 von diesen zunächst stiefmütterlich behandelt und zuletzt komplett vernachlässigt wurden. Hier wurde so viel Potential liegen gelassen und zuletzt ging es inhaltlich mehr oder weniger nur noch um die Liebesromanze zwischen den beiden Hauptfiguren.

Über kleinere Schwächen des Romans wie z.B. der kleineren Logikfehler hinsichtlich Katrinas Emotionen und auch den Berührungen, die sie mal spürte und mal nicht, konnte ich hinwegsehen - aber das Vernachlässigen der Handlungsstränge fand ich unschön. Auf mich wirkte es so, als ob zwingend versucht wurde, 2 Bücher aus der Geschichte machen zu können - und das hat leider der Qualität geschadet. Auch der Cliffhanger zum Schluss war für mich sehr vorhersehbar und insgesamt auch nicht allzu dramatisch. Hier wäre so viel Potential gewesen, das war wirklich sehr schade!



Zusammengefasst habe ich den Roman als deutlich besser als so manch anderen Romantasy-Roman empfunden, der in der letzten Zeit veröffentlicht wurde. Das lag vor allem an den herrlich schlagfertigen Diskussionen und Äußerungen von Katrina und Tate. Ein bisschen trauere ich aber noch um die vernachlässigten Haupthandlungsstränge...

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Erstaunlich fesselnd

Things We Left Behind (Knockemout 3)
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Auch der dritte Band "Things we Left Behind" der Knockemout-Reihe konnte mich überzeugen. Im letzten Teil der Reihe von Lucy Score widmet sich die Autorin den Protagonisten Sloane und Lucian und wir erfahren ...

Auch der dritte Band "Things we Left Behind" der Knockemout-Reihe konnte mich überzeugen. Im letzten Teil der Reihe von Lucy Score widmet sich die Autorin den Protagonisten Sloane und Lucian und wir erfahren endlich, warum die beiden sich spinnefeind sind. Mit vielen Wortgefechten, die mich schmunzeln ließen, und einer überraschend vielfältigen Hintergrundstory wurde ich erneut ans Buch gefesselt. Beide Figuren sind mir schon in den vorherigen Bänden ans Herz gewachsen, weshalb ich mich sehr auf Teil 3 gefreut habe. Die Anziehung zwischen Sloane und Lucian war für mich gut spürbar und ich mochte den erneut locker leichten Schreibstil der Autorin.

Die Knockemout-Reihe hat mich wirklich positiv überrascht. Für "Chick-Lit" erhält man hier nicht nur die typischen romantischen Szenen, sondern einen humorvollen Schreibstil und nicht vollends vorhersehbare Ereignisse. Schade, dass die Reihe nun zu Ende ist - ich bin gespannt, was sich die Autorin nun einfallen lassen wird!

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Veröffentlicht am 05.02.2024

Aktive Senioren

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt (Die Mordclub-Serie 4)
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Inhalt: Das hätten sie sich ja denken können, die Hobbyermittler des Donnerstagsmordclubs. Ein Jahr ohne Mordfall haben sie sich zu Weihnachten gewünscht, doch nur wenig später – dahin der fromme Wunsch. ...

Inhalt: Das hätten sie sich ja denken können, die Hobbyermittler des Donnerstagsmordclubs. Ein Jahr ohne Mordfall haben sie sich zu Weihnachten gewünscht, doch nur wenig später – dahin der fromme Wunsch. Der Tote: Kuldesh Shamar, ein Antiquitätenhändler, der am Morgen nach den Festtagen unglücklicherweise in ein Drogengeschäft verwickelt wird, was er am Abend mit seinem Leben bezahlt. Von dem wertvollen Paket, das er aufbewahren sollte, fehlt jedoch jede Spur. Nicht unbedingt zur Freude der Beteiligten. Mittendrin in dieser Löwengrube aus Dealern, Fälschern und Betrügern, die dem Paket hinterherjagen, die vier Senioren aus Coopers Chase. Und sie sind wütend, denn der Tote war nicht irgendwer, sondern ein alter Freund von Elizabeths Ehemann Stephen. Zieht euch warm an, möchte man den Ganoven da zurufen - aber nicht, weil gerade Winter ist.

Der neueste Fall des Donnerstagsmordclubs war wie gewohnt unterhaltsam und kurzweilig. Obwohl ich es ein bisschen schade fand, dass sich rund um Elizabeth mal wieder (fast) alles um Drogen handelte, war der Fall spannend und hatte mit Stephens Erkrankung auch eine emotionale Komponente. Die Rentner bleiben sich treu und der humorvolle Sprachstil konnte mich wieder erreichen. Ich freue mich schon auf den nächsten Band!

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