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Veröffentlicht am 05.11.2020

einfach herzallerliebst

Die kleine Hummel Bommel feiert Geburtstag
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Die kleine Hummel Bommel feiert Geburtstag ist eine tolle Fortsetzung der beliebten Bilderbuch-Reihe, deren Aufmachung dieses Mal wieder dem eher quadratischen Format der Weihnachts- und Osterausgabe entspricht.
Im ...

Die kleine Hummel Bommel feiert Geburtstag ist eine tolle Fortsetzung der beliebten Bilderbuch-Reihe, deren Aufmachung dieses Mal wieder dem eher quadratischen Format der Weihnachts- und Osterausgabe entspricht.
Im mittlerweile siebten Abenteuer der kleinen Hummel würde diese gern ihren Geburtstag feiern, zumindest wenn die Gäste nicht alle schon anderweitig verhindert sind und stattdessen der Einladung folgen, die Bommel jedem persönlich überbringt, weil die Hummel-Eltern das – angeblich – vergessen haben. Am Ende war das aber alles nur ein kleiner Trick, um Bommel ein wenig in die Irre zu führen, sodass sich später doch alle Gäste bei den Hummeln versammeln, um gemeinsam Bommels Geburtstag zu feiern.

Im Unterschied zu einigen anderen Bänden aus der Reihe wird dieses Mal keine besonders tiefgründige Botschaft vermittelt oder besondere Frage geklärt. Vielmehr wird auf subtile Weise lediglich zum Ausdruck gebracht, dass das gemeinsame Beisammensein mit Familie und Freunden Bommel viel wichtiger ist und mehr bedeutet als irgendwelche Geschenke oder der leckere Kuchen. Der Geburtstagswunsch hat sich also quasi schon erfüllt als die kleine Hummel in Anwesenheit der Gäste die Kerze auf dem Kuchen ausbläst.

Positiv hervorzuheben ist nach wie vor die Diversität der einzelnen Charaktere: Die jeweiligen Insekten haben nämlich alle unterschiedliche „Hautfarben“ und vielseitige Namen. Dennoch kommen alle wunderbar miteinander aus, was ein wichtiges Zeichen setzt. Die Insektenkinder sind inzwischen außerdem alt genug, um ihren Eltern bei der Hausarbeit zu helfen, was hier ebenfalls gezeigt wird. Gut, dass die Kleinen das hier somit schon einmal sehen, bevor sie vielleicht irgendwann selbst mit den ersten Aufgaben betraut werden.

Besonders schön sind natürlich auch wieder die zauberhaften Illustrationen im unverkennbaren Stil von Joëlle Tourlonias, die Bommels übliches Outfit, einschließlich roter Chucks, entsprechend des Anlasses um ein rot gestreiftes Partyhütchen ergänzt hat, was die Titelfigur gleich noch viel niedlicher macht. Die doppelseitigen Zeichnungen bringen einen stets zum Lächeln und sorgen dafür, dass man länger auf den Seiten verweilt als es eigentlich zum Lesen der kurzen Textpassagen nötig wäre, um die vielen Details ganz in Ruhe zu betrachten. Joëlle Tourlonias lässt sich jedes Mal etwas Neues einfallen, sodass es nie langweilig wird, darunter neue Schauplätze sowie einige neue, sechsbeinige Charaktere.

Am Schluss ist darüber hinaus wieder ein Rezept zum Nachbacken enthalten, in diesem Fall für Mama Hummels Honig-Apfelkuchen.

FAZIT
Die kleine Hummel Bommel ist einfach herzallerliebst und ihr neuestes Abenteuer, Die kleine Hummel Bommel feiert Geburtstag, ein richtiges Wohlfühlbuch für kleine Leser bzw. Zuhörer.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

ein gelungener Liebesroman, dessen außergewöhnliche Protagonisten man schnell liebt gewinnt und deren fesselnde Geschichte einen sofort in ihren Bann zieht

Kissing Lessons
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Kissing Lessons ist ein sehr gelungener, erotischer Liebesroman, der dank der vielen positiven Aspekte trotz kleinerer Schwächen insgesamt überzeugen kann.
Punkten kann die Autorin Helen Hoang vor allem ...

Kissing Lessons ist ein sehr gelungener, erotischer Liebesroman, der dank der vielen positiven Aspekte trotz kleinerer Schwächen insgesamt überzeugen kann.
Punkten kann die Autorin Helen Hoang vor allem mit den sympathischen und diversen Charakteren, wobei sich die Diversität hier einmal nicht nur auf Randfiguren erstreckt, sondern auch die beiden Protagonisten umfasst: Stella ist eine Asperger-Autistin und Michael ist ein Amerikaner mit asiatischen Vorfahren. Doch auch darüber hinaus sind die beiden alles andere als gewöhnlich oder langweilig, zumal die Autorin bei ihnen gekonnt mit den „klassischen“ bzw. überholten Geschlechterrollen spielt und diese bewusst vertauscht. So ist Stella eine erfolgreiche, überdurchschnittlich gut bezahlte – das ist noch untertrieben – Ökonometrikerin, wohingegen Michael, der eigentlich Schneider ist, aus inzwischen eher ärmlichen Verhältnissen stammt und sich als Escort etwas hinzuverdient, um die Krankenhausrechnungen seiner kranken Mutter zu bezahlen, was diese natürlich nicht weiß.

Stella ist in sexueller Hinsicht nicht völlig unerfahren, hat aufgrund ihres Asperger-Syndroms jedoch manchmal Schwierigkeiten mit zwischenmenschlichen Interaktionen und mit Männern bisher leider eher schlechte Erfahrungen gemacht. Die Schuld sucht sie bedauerlicherweise bei sich selbst und als jemand sie auf die Idee bringt, dass Sex vielleicht nur eine Frage der Übung ist, engagiert sie einen Escort, damit dieser sie unterrichtet und ihre aus ihrer Sicht unzureichenden Fertigkeiten auf diesem Gebiet verbessert.

Zum Glück lernt sie dadurch den feinfühligen Michael kennen, der die junge Frau nicht ausnutzt, sondern ihr zeigt, wie schön körperliche Intimitäten sein können, wenn man Rücksicht auf die individuellen Bedürfnisse des jeweils anderen nimmt statt nur an sein eigenes Vergnügen zu denken, wie Stellas bisherige ignorante Sexualpartner dies getan haben. Obwohl sie ihm bestimmte Handlungen ausdrücklich gestattet, achtet Michael vielmehr auf die Signale, die ihr Körper sendet und passt sich ihrem Tempo an, sodass er zum Beispiel nichts tut, wozu sie ungeachtet ihrer anders lautenden Worte aufgrund ihrer sofortigen Anspannung oder Verkrampfung offenkundig noch nicht bereit ist. Dank Michael entdeckt Stella somit, dass sie tatsächlich Gefallen an körperliche Nähe finden kann.

Der charmante Michael wiederum fühlt sich auf Anhieb zu Stella hingezogen, was sehr schön zu beobachten ist. Durch den personalen Erzähler, der das Geschehen meist aus den Perspektiven von Stella oder Michael schildert, weiß man als Leser die ganze Zeit, was er wirklich über sie denkt und umgekehrt. Aufgrund der „geschäftlichen Basis“ schreitet ihre Beziehung recht zügig, aber dennoch nachvollziehbar voran. Irgendwann gehen die beiden dann von Sex- zu Beziehungsunterricht über, wobei sie sich zwangsläufig näher kommen, sowohl körperlich als auch emotional. Man spürt förmlich, wie es zwischen ihnen knistert, und es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass sie tiefe Gefühle füreinander entwickeln.

In der Mitte des Buches übertreibt Helen Hoang es quantitativ allerdings ein bisschen mit den Sexszenen, die infolgedessen zu sehr in den Vordergrund rücken. Weniger hätten der Geschichte insofern besser getan, zumal die zwischenmenschlichen Beziehungen viel interessanter sind und dieser Aspekt der Autorin besonders gut gelungen ist. Darüber hinaus sind diese Szenen auch stilistisch etwas gewöhnungsbedürftig, denn die teils sehr blumigen Umschreibungen werden sicherlich nicht jeden Geschmack treffen. Hinzu kommen zahlreiche Wortwiederholungen bzw. auffallend oft verwendete Redewendungen, die durch unterschiedliche Formulierungen vermeidbar gewesen wären. Dafür sind diese Momente stets von gegenseitigem Einvernehmen, einem respektvollen Umgang miteinander und großer Wertschätzung geprägt. Außerdem pflastert der humorvolle Stil der Autorin einem praktisch ein Dauergrinsen ins Gesicht.

Stella und Michael sind einfach ein tolles Paar, dessen Geschichte einen so fesselt, dass man ununterbrochen weiterlesen bzw. -hören möchte, und natürlich verlieben sie sich schließlich ineinander. Lange Zeit können beide jedoch nicht glauben, dass der jeweils andere diese Gefühle jemals aufrichtig erwidern könnte. Dass die zwei Hauptfiguren sich letztlich immer mehr in ihre unzutreffenden Überzeugungen hineinsteigern statt endlich offen miteinander zu sprechen und ihre Unsicherheiten vorübergehend stärker als die Vernunft sind, verursacht am Ende ein etwas übertriebenes Drama. Im turbulenten letzten Drittel muss man über die beiden also mitunter ganz schön die Augen verdrehen. Trotzdem freut man sich über den Ausgang und obwohl die Geschichte um Stella und Michael in sich abgeschlossen ist – die anderen Bände handeln von Michaels Cousins – hofft man, dass die beiden in den Fortsetzungen wieder auftauchen werden, wenn auch nur am Rande.

Des Weiteren gibt es noch einige liebenswerte Nebenfiguren, vor allem in Michals Familie, sowie ein paar Charaktere, für die man nur Verachtung empfindet. Letzteres gilt insbesondere für Stellas Kollegen Philip, der ein übergriffiger und selbstverliebter Widerling ist und natürlich erst Interesse an Stella zeigt, als diese scheinbar vergeben ist. Michaels Mutter, seine Oma, seine Schwestern und seine Cousins mag man hingegen richtig gern, obschon sie alle zusammen manchmal für ein ganz schönes Chaos sorgen.

Positiv hervorzuheben ist ferner der Umstand, dass man durch Stella etwas mehr über das Asperger-Syndrom erfährt, das bei Frauen wohl wesentlich seltener diagnostiziert wird, weil sie besser darin sind die damit verbundenen Herausforderungen im Alltag zu überspielen als Männer. Dank der anschaulichen Beschreibungen kann man sich sehr gut mit Stella identifizieren, auch wenn man selbst nicht betroffen sein sollte, und es ist interessant zu sehen, wie es sich auf Stellas Leben auswirkt und wie sie damit umgeht. Diese Besonderheiten, darunter Stellas starkes Bedürfnis nach Routine, werden nachvollziehbar dargestellt und wirken sehr realistisch.

Abschließend noch ein paar Worte zum Hörbuch: Christiane Marx liest zwar nicht unbedingt schlecht, war als Sprecherin möglicherweise aber nicht die optimale Wahl. Das Tempo ist in Ordnung, ihre Stimmfarbe klingt dagegen viel zu tief bzw. „alt“ für die Protagonistin Stella. Ein paar Wörter spricht sie falsch aus und auch die Betonung ist manchmal weniger schön, vor allem bei Dialogen, wodurch sie einige Charaktere gelegentlich ziemlich unsympathisch erscheinen lässt, was so sicher nicht gewollt war. Bisweilen verstellt sie zudem ihre Stimme, was vor allem bei Michael eher negativ auffällt, da sie dann sehr gekünstelt und somit alles andere als authentisch klingt.

FAZIT
Kissing Lessons ist ein gelungener Liebesroman, dessen außergewöhnliche Protagonisten man schnell liebt gewinnt und deren fesselnde Geschichte einen sofort in ihren Bann zieht. Er ist vielleicht nicht perfekt, aber überaus unterhaltsam und auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung vom genretypischen Einheitsbrei!

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Veröffentlicht am 05.11.2020

eine seichte, überaus witzige Liebesgeschichte für Zwischendurch

The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman
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The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman ist kein allzu tiefgründer, dafür aber ein außerordentlich amüsanter Liebesroman, der einen bestens zu unterhalten vermag und den man innerhalb kürzester ...

The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman ist kein allzu tiefgründer, dafür aber ein außerordentlich amüsanter Liebesroman, der einen bestens zu unterhalten vermag und den man innerhalb kürzester Zeit verschlingt, weil man sich einfach nicht mehr von der Geschichte losreißen kann.
Die Idee, dass Männer – noch dazu Sportler – versuchen die „Sprache der Frauen“ zu verstehen, indem sie Liebesromane bis ins kleinste Detail analysieren, ist überaus kreativ und die Umsetzung ist der Autorin wirklich gut gelungen, auch wenn vielleicht nicht jede der darin pauschal getroffenen Aussagen auf alle Frauen zutreffen. Für Abwechslung sorgen zudem die einzelnen Szenen aus dem Regency-Liebesroman, den Gavin lesen soll, um seine Frau besser zu verstehen. Sie wurde zwischen manchen Kapiteln in die Geschichte eingeschoben und machen selbst die Leser neugierig darauf einen solchen Roman einmal zu lesen, die bislang einen Bogen um dieses Sub-Genre gemacht haben.

Es ist schön zu sehen, wie tatkräftig die anderen Männer Gavin dabei unterstützen seine Ehe zu retten, obgleich sie dabei mitunter über das Ziel hinausschießen und ihre scheinbar vertieften psychologischen Kenntnisse etwas übertrieben wirken. Sie helfen Gavin dabei mit Taten auszudrücken, was er mit Worten nicht ausdrücken – oder Thea ihm in dieser Form nicht glauben – kann. Im Verlauf der Geschichte wachsen einem die Männer richtig ans Herz, weshalb man sich schon darauf freut in den Fortsetzungen mehr über den einen oder anderen von ihnen zu erfahren. Man sollte jedoch beachten, dass trotz des Titels nicht etwa der Buchclub im Vordergrund steht, sondern die Beziehung zwischen Gavin und Thea bzw. sein beharrlicher Versuch seine Frau dazu zu bewegen, ihm eine zweite Chance zu geben.

Gavin und Thea sind zwei sympathische Protagonisten, mit denen man von Anfang an mitfiebert. Erfreulicherweise gibt es hier sogar mehr Szenen aus Gavins Perspektive als aus der von Thea, was für einen solchen Liebesroman eher untypisch ist. Im Grunde hätte man nichts dagegen gehabt, wenn die gesamte Geschichte ausschließlich aus Gavins Sicht erzählt worden wäre, allerdings könnte man Theas Haltung ohne die Kapitel aus ihrem Blickwinkel vermutlich überhaupt nicht nachvollziehen. So kann man sich in beide Figuren ganz gut hineinversetzen, wobei man Gavin im Endeffekt trotzdem etwas lieber mag als seine Frau. Es ist extrem charmant wie sehr Gavin sich für Thea ins Zeug legt und natürlich tut er das auch aus den richtigen Gründen. Er will sie zurückgewinnen, weil er sie aufrichtig liebt und nicht etwa, um schlechte Schlagzeilen zu vermeiden oder Ähnliches.

Theas Verhalten ihrem Ehemann gegenüber erscheint einem hingegen manchmal etwas unfair. Natürlich hat Gavin Fehler gemacht, doch das trifft auf Thea genauso zu, immerhin kann eine Ehe nur funktionieren, wenn beide Partner an der Beziehung arbeiten und ehrlich zueinander sind. Thea ist also an der ganzen Situation nicht unschuldig und tut Gavin Unrecht, wenn sie ihn aufgrund einer Handlung nun mit einer gewissen anderen Person in eine Schublade steckt und sich weigert ihm eine zweite Chance einzuräumen, nur weil sie in der Vergangenheit gelernt hat, dass es manchmal tatsächlich besser wäre einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen anstatt das Unvermeidliche immer weiter hinauszuzögern. Es macht nämlich einen großen Unterschied, ob man krampfhaft an einer lieblosen Ehe festhält oder es – sich selbst und der gemeinsamen Kinder zuliebe – noch einmal ernsthaft miteinander versucht.

Man freut sich sehr als Thea und Gavin sich im Verlauf der Geschichte langsam wieder näher kommen – und das nicht erst auf den letzten Seiten. Die beiden sind ein tolles Paar, das einfach lernen muss, ehrlicher und offener über Probleme zu sprechen, damit sie sie gemeinsam überwinden können. Dass sie einander wirklich lieben und sich nicht nur körperlich zueinander hingezogen fühlen, verdeutlicht vor allem Gavin mit verschiedenen, vielsagenden Gesten, mit denen er zumindest die Herzen der Leser augenblicklich für sich gewinnt.

Gegen erotische Szenen hat man eigentlich nichts einzuwenden, im letzten Drittel übertreibt Lyssa Kay Adams es jedoch ein wenig damit. Man kann zwar sehr gut verstehen, dass Thea ihrem attraktiven Ehemann irgendwann nicht länger widerstehen kann, hat zwischenzeitlich aber das Gefühl, dass sich bei den beiden plötzlich alles nur noch um Sex dreht. Ein paar Szenen werden regelrecht zu bloßen Lückenfüllern degradiert, obwohl sie eigentlich einen viel größeren Einfluss auf die Geschichte haben sollten. Dieser Aspekt rückt zeitweilig also zu sehr in den Fokus, was einfach schade ist. Außerdem hätte die Autorin diese intimen Szenen ruhig ein wenig authentischer gestalten können.

Unrealistisch oder besser gesagt etwas überstürzt wirkt letztendlich auch die Entwicklung der Charaktere, die zwar erfreulich ist, dadurch allerdings an Glaubwürdigkeit verliert. Es ist nie zu spät die eigene Vergangenheit aufzuarbeiten und sich zu ändern, das passiert in der Regel aber nicht von heute auf morgen. Grundsätzlich ist man jedoch sehr zufrieden mit dem Ausgang der Geschichte, die eine Portion Drama am Schluss natürlich nicht vermissen lässt.

Ausschlaggebend dafür, dass man die Geschichte so genießt, sind insbesondere der humorvolle Schreibstil der Autorin und ihr Gespür für Situationskomik. Gavins sarkastische Kommentare zu seiner Lektüre und die witzigen Dialoge – sowohl zwischen ihm und Thea als auch innerhalb des Buchclubs – sind einfach herrlich und bringen einen immer wieder dazu lauthals zu lachen oder permanent zu grinsen. Wer es unbedingt vermeiden möchte die neugierigen Blicke anderer auf sich zu ziehen, sollte das Buch daher keinesfalls in den öffentlichen Verkehrsmitteln lesen (oder hören).

Schon allein deshalb wird man sich die Fortsetzung keinesfalls entgehen lassen, selbst wenn man Theas Schwester Liv, die an der Seite eines anderen Mitglieds des Buchclubs im zweiten Band in den Mittelpunkt rückt, mit gemischten Gefühlen begegnet. Anfangs mag man sie recht gern, nicht zuletzt weil sie sofort für ihre Schwester Partei ergreift, in der Mitte verliert sie dann gewaltig an Sympathie, bevor sie am Ende doch wieder beim Leser punkten kann. Langweilig wird es mit ihr garantiert nicht und die Art, wie sie Mack bei ihrer ersten Begegnung sofort die Sprache verschlägt, ist definitiv ein gelungener Vorgeschmack auf den zweiten Band.

Als Hörbuch ist The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman auch akustisch ein echter Genuss, denn Sprecher Sven Macht liest das Buch mit viel Enthusiasmus und schafft es immer wieder Gavins sarkastischen Tonfall perfekt zu treffen. Für Irritation sorgt lediglich die inkonsequente, zwischendurch wechselnde Aussprache bzw. Betonung des Namens einer der beiden Töchter von Gavin und Thea – auf so etwas sollte der Regisseur bzw. die Regisseurin eigentlich achten. Außerdem leuchtet nicht ganz ein, warum für die Kapitel bzw. Abschnitte aus Theas Sicht keine weibliche Stimme dazu geholt wurde. Die Freude am Hören schmälern diese kleinen Kritikpunkt insgesamt aber nicht.

FAZIT
Wer keine allzu tiefgründige Handlung oder einen umfassenden Einblick in die Vielseitigkeit des Genres erwartet, sondern mit einer seichten, überaus witzigen Liebesgeschichte für Zwischendurch viel lieber seine Lachmuskeln trainieren will, dürfte mit The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman bestens beraten sein.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

ein faszinierender Graphic Novel mit wunderschönem Artwork

Brindilla. Band 1 (von 2)
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Brindilla – Die Schattenjäger ist der Beginn einer interessanten Geschichte, die im ersten Band allerdings mehr Fragen aufwirft als sie beantwortet und einen mit vielen ungelösten Rätseln zurücklässt, ...

Brindilla – Die Schattenjäger ist der Beginn einer interessanten Geschichte, die im ersten Band allerdings mehr Fragen aufwirft als sie beantwortet und einen mit vielen ungelösten Rätseln zurücklässt, sodass man als Leser die meiste Zeit über genauso im Dunkeln tappt wie die Protagonistin Brindilla, die sich nach ihrer Flucht vor einem Feuer nicht mehr daran erinnern kann, wer oder was sie ist.
Zunächst findet die titelgebende Heldin Unterschlupf in einem kleinen Dorf, deren Bewohner sie gleichermaßen neugierig und freundlich empfangen. Kurze Zeit später findet Brindilla sich jedoch plötzlich allein in dem nun verlassenen Dorf wieder. Erste Hinweise darauf, warum die Bewohner geflohen sind und inwiefern sie dafür verantwortlich ist, erhält sie schließlich von einem geheimnisvollen Wolf, der zumindest optisch eigentlich eher an einen etwas zu groß geratenen Fuchs erinnert. Er ist ein mysteriöser Charakter, den man nicht so recht zu durchschauen vermag, trotzdem hofft man ihm im zweiten Band wieder zu begegnen.

Sowohl er als auch die Dorfbewohner scheinen mehr über Brindilla und ihre Furcht erregenden Verfolger zu wissen als die Hauptfigur selbst. Diese und den Leser lässt man hingegen weiterhin im Unklaren über die genauen Zusammenhänge. Der Wolf will Brindilla angeblich an ihr Ziel bringen, welches das ist und woher er es kennt, verschweigt er ihr allerdings, sodass man selbst am Ende des ersten Bandes noch nicht wirklich weiß, wodurch die Protagonistin zur Gejagten wurde und wo diese phantastische Geschichte letztlich hinführen soll. Immerhin wird aber die Neugier des Lesers geweckt, weshalb man den zweiten Band ebenfalls gern lesen möchte, um mehr über Brindilla zu erfahren.

Obwohl sie auch ihre schwachen, ängstlichen Momente hat, ist sie eine mutige junge Frau, die ihren eigenen Kopf hat und sich durchzusetzen weiß. Dass die Dorfbewohner sie nicht in den Wald gehen lassen wollen, weil dies für Frauen zu gefährlich sei, passt ihr beispielsweise gar nicht. In einem unbeobachteten Moment schleicht sie sich daher einfach hinaus, denn sie denkt überhaupt nicht daran sich mit Tätigkeiten wie Abwaschen oder Gemüseernten zu begnügen.

Der Auftakt der Dilogie endet mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger, der den Leser ganz schön in der Luft hängen lässt. Man kann einen ersten Blick auf die überaus schaurige Armee der Schattenjäger werfen, weiß allerdings nicht, was sie wollen oder warum sie hinter Brindilla her sind. Umso gespannter ist man auf den zweiten Band, der hoffentlich endlich Licht ins Dunkel bringt und wenigstens ein paar der vielen offenen Fragen beantwortet.

Die wundervollen Zeichnungen stammen von Federico Bertolucci und sind perfekt auf das Setting abgestimmt. Die Kleidung von Brindilla und den Dorfbewohnern besteht zum Beispiel aus Blättern. Da die Geschichte größtenteils im Wald spielt, überwiegen farblich vor allem Grün- und Erdtöne. Darüber hinaus werden im Verlauf der Handlung vorwiegend gedeckte, eher dunkle als helle Farben verwendet, passend zur zunehmend bedrohlicher werdenden Atmosphäre. Die einzelnen Zeichnungen sind stets detailreich und eher durch sanfte, geschwungene Linien statt harte Kanten gekennzeichnet. Einen etwas tieferen Einblick in die Arbeit des Zeichners erhält man zudem durch das hinten enthaltene Skizzenbuch, in dem unter anderem verschiedene Entwürfe zur Protagonistin und weiteren Figuren zu finden sind.

FAZIT
Brindilla – Die Schattenjäger ist ein faszinierender Graphic Novel mit wunderschönem Artwork, der zwar vor allem Fragen aufwirft, dadurch aber auf jeden Fall neugierig auf die Fortsetzung macht.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

ein niedliches Bilderbuch, das vor allem mit seinen zauberhaften Illustrationen punkten kann

Die kleine Hummel Bommel – Nur Mut!
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Die kleine Hummel Bommel – Nur Mut! ist das neueste Abenteuer der beliebten Hummel und reiht sich gekonnt in die Bilderbuch-Reihe ein, deren einzelne Bände man immer wieder gern zur Hand nimmt. Aufgrund ...

Die kleine Hummel Bommel – Nur Mut! ist das neueste Abenteuer der beliebten Hummel und reiht sich gekonnt in die Bilderbuch-Reihe ein, deren einzelne Bände man immer wieder gern zur Hand nimmt. Aufgrund der wenigen Seiten ist das Vergnügen meist nur von kurzer Dauer, dem neuesten Band kann man jedoch ein wenig mehr Zeit widmen, denn er enthält mehr Text als gewohnt, sodass man nicht nur mehr zum (Vor-)Lesen, sondern auch insgesamt mehr von der Geschichte hat.
Die große Insektenaufführung steht kurz bevor und Bommel ist ein wenig nervös. Nachdem seine Oma ihm Mut zugesprochen hat, macht er sich auf den Weg zur Blätterbühne und macht unterwegs allen anderen Insekten Mut, die etwas Bammel vor ihren Auftritten haben. Dadurch begegnet man erneut allerhand anderen Figuren, darunter sowohl zahlreiche Bekannte als auch ein paar interessante Neulinge, denn die Autorinnen haben die große Vielfalt an Insekten noch lange nicht ausgeschöpft und lassen sich immer wieder neue Charaktere einfallen. Ein lustiger Cameo für die erwachsenen (Vor-)Leser ist dabei vor allem der Auftritt von Thomas Gottschalk als Moderator in Form von Tommy Gottesanbeter. Besonders zauberhaft sind hingegen unter anderem die neu hinzugestoßenen Glühwürmchen.

Die Handlung umfasst wieder einen recht kurzen Zeitraum und am Ende kommt es sogar zu einer etwas brenzligen Situation, doch Bommel stürzt sich mutig hinein, sodass er und Ricardo sie schließlich gemeinsam meistern. Außerdem wird erneut ein weiteres Abenteuer für die kleine Hummel in Aussicht gestellt.

Zudem wurde ein weiteres Mal ein Lied von Maite Kelly in die Handlung integriert. Die Botschaft des Songs – denk daran, wer du bist – passt allerdings nicht hundertprozentig zur Geschichte, denn es geht eigentlich mehr darum mutig zu sein und sich etwas zu trauen bzw. an sich selbst zu glauben als darum man selbst zu sein und zu sich zu stehen, obschon diese Botschaft natürlich ebenfalls nicht verkehrt ist. Die Freude am Buch schmälert das aber keineswegs.

Die ganzseitigen Illustrationen von Joëlle Tourlonias zeugen von viel Liebe zum Detail, haben einen hohen Wiedererkennungswert und sind wie immer einfach wunderbar. Der Anblick der gezeichneten Insektenkinder zaubert einem stets ein Lächeln aufs Gesicht und es macht große Freude jede einzelne Seite zu betrachten. Wenn man gründlich hinsieht, kann man auf fast jeder Seite irgendeine kleine Besonderheit entdecken. Zu Bommels roten Chucks gesellt sich nun auch ein rotes Superhummelcape hinzu, ansonsten bleibt es bei den gewohnten, naturnahen Farbkombinationen, bestehend aus Grün- und Erdtönen.

FAZIT
Die kleine Hummel Bommel – Nur Mut! ist ein niedliches Bilderbuch, das vor allem mit seinen zauberhaften Illustrationen punkten kann und sich Fans der Hummel natürlich nicht entgehen lassen werden.

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