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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2020

Zauberhaft magische Geschichte, mit viel Liebe illustriert

Millenia Magika – Der Schleier von Arken
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Schon immer hat Adrian seltsame Dinge gesehen, als er deswegen wieder einmal Probleme zuhause hat, flüchtet er für ein paar Tage zu seiner Tante in den langweiligen Ort Arken. Doch hier häufen sich die ...

Schon immer hat Adrian seltsame Dinge gesehen, als er deswegen wieder einmal Probleme zuhause hat, flüchtet er für ein paar Tage zu seiner Tante in den langweiligen Ort Arken. Doch hier häufen sich die "eingebildeten" Erscheinungen und Adrian erfährt, dass mit der Jahrtausendwende die Magie zurück in die Welt gekommen ist - und Arken von allerlei magischen Wesen bewohnt wird, zu denen auch er selbst gehört. Als seine Tante spurlos verschwindet, begibt sich Adrian mit der Hexe Jazz und dem Troll Juri auf eine abenteuerliche Suche.

"Millenia Magika - Der Schleier von Arken" von ("Zapf") Falk Holzapfel ist eine wunderbar fantasievolle Geschichte für Kinder, die aber auch Erwachsene wie mich zu bezaubern vermag. Die Figuren und der Hintergrund sind umfassend beschrieben, so dass beim Lesen beinahe ein Film vor meinem inneren Auge abgelaufen ist. Den Schreibstil habe ich als fesselnd empfunden, der Spannungsbogen steigert sich dabei kontinuierlich bis hin zum etwas düster anmutendem Finale.

Das Highlight des Buches sind die liebevollen Illustrationen, jedem Kapitel ist ein ganzseitiges Bild vorangestellt, das den Inhalt der folgenden Seiten erahnen lässt. Auch die Handlung ist einzigartig und hebt sich von anderen Fantasygeschichten deutlich ab. Obwohl die Ereignisse für mich zufriedenstellend abgeschlossen werden, deutet das Ende an, dass es eine Fortsetzung geben könnte, die ich sehr gern lesen würde. Alles in Allem bietet "Millenia Magika" ein herrlich fantasievolles Leseerlebnis mit magischem Verlauf und Figuren, die teilweise liebenswert und manchmal ein wenig skurril dargestellt sind, dafür gebe ich sehr gerne eine Leseempfehlung.

Fazit: Die Geschichte bietet alles, was ein Fantasybuch haben muss, eine ausgefeilte Handlung, ein breites Spektrum magischer Figuren und genügend Spannung um Leser ab zehn Jahren, aber auch Erwachsene zu fesseln. Gekrönt wird der Gesamteindruck durch die wunderbaren Illustrationen, die dieses Buch zu etwas ganz Besonderem machen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2020

Spannenden Fantasygeschichte mit hartem Cliffhanger

Chroniken der Dämmerung, Band 1: Moonlight Touch
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Nachtalbe Sheera ist eine begabte Diebin, daher wundert es sie auch nicht, dass sie nach einem erfolgreichen Beutezug von der Palastwache festgenommen wird. Doch zu ihrer Überraschung wurde sie ausgewählt, ...

Nachtalbe Sheera ist eine begabte Diebin, daher wundert es sie auch nicht, dass sie nach einem erfolgreichen Beutezug von der Palastwache festgenommen wird. Doch zu ihrer Überraschung wurde sie ausgewählt, mit anderen Bewerberinnen um den Thron zu kämpfen. Um die Ehre ihres Volkes zu verteidigen, das von den Hochalben geringschätzig behandelt wird, lässt sich Sheera auf die Herausforderung ein.

Im Reich der Menschen muss sich Lysander einer anderen Herausforderung stellen, seit dem Tod seines älteren Bruders ist er der Kronprinz, obwohl er diese Verantwortung nie für sich gewählt hätte.

"Moonlight Touch" von Jennifer Alice Jager ist eine spannende Fantasygeschichte, die mich schnell in ihrem Bann gezogen hat. Die beiden Handlungsstränge werden abwechselnd in der ersten Person aus Sheeras Sicht und in der dritten aus Lysanders Wahrnehmung erzählt. Dass es einige Zeit dauert, ehe die Protagonisten aufeinander treffen und die Handlungsstränge zusammen geführt werden, hat meinen Lesefluss nicht gestört, der Perspektivwechsel hat für mich dabei die Spannung erhalten.

Den Schreibstil der Autorin habe ich als leicht und angenehm empfunden, im Lauf der Geschichte hat sich mir auch der Sinn des zugegebenermaßen zunächst recht seltsam erscheinenden Covers erschlossen. Die Beziehungen der Alben untereinander waren vielschichtig und komplex, wobei die Hochalben den "wilden" Nachtalben gegenüber offensichtliche Geringschätzung an den Tag legen. Auch zwischen Menschen und Alben bestehen Vorurteile, die durch lange zurück liegende Ereignisse aufgetreten sind und durch Unwissenheit über das jeweilige Nachbarvolk geschürt werden.

Jennifer Alice Jager beschriebt ihre Figuren umfassend, die meisten sind schwer durchschaubar und so wartet im Handlungsverlauf manche Überraschung auf den Leser. Sheera ist eine taffe Protagonistin, die ich von Anfang an sehr gemocht habe, bei Lysander hat es ein wenig länger gedauert, bis ich mit ihm warm geworden bin - am Ende habe ich auch mit ihm mit gefiebert. Der Roman endet mit einem echt fiesen Cliffhanger, so dass ich es kaum erwarten kann, bis die Fortsetzung erscheint.

Fazit: Der Auftakt der "Chroniken der Dämmerung" hat mich gefesselt und fasziniert, ich habe die Geschichte als sehr spannend empfunden. Das fantastische Leseerlebnis empfehle ich gern weiter - am Besten wenn Band 2 (erscheint im Januar 2021) schon bereit liegt, denn der Cliffhanger am Ende hat es in sich.

Veröffentlicht am 10.11.2020

Ein emotionales Highlight, wie ich es von Colleen Hoover erwartet habe

All das Ungesagte zwischen uns
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In ihrer Jugend waren sie beste Freunde, Morgan, ihre Schwester Jenny, ihr Freund Chris und dessen bester Freund Jonah. Seit Morgan mit siebzehn Jahren schwanger wurde, ist sie mit ihrer Chris verheiratet, ...

In ihrer Jugend waren sie beste Freunde, Morgan, ihre Schwester Jenny, ihr Freund Chris und dessen bester Freund Jonah. Seit Morgan mit siebzehn Jahren schwanger wurde, ist sie mit ihrer Chris verheiratet, ihre Tochter Clara ist mittlerweile sechzehn Jahre alt. Als Chris und Jenny bei einem Autounfall sterben, muss sich Morgan der schmerzhaften Erkenntnis stellen, dass ihre heile Welt nur eine Fassade war. Um Clara zu schützen, versucht Morgan, das perfekte Bild von Chris und Jenny zu erhalten, doch in ihrem Schmerz entfernen sich Tochter und Mutter immer weiter voneinander.

"All das Ungesagte zwischen uns" von Colleen Hoover zeigt wieder einmal, dass die Autorin es meisterlich versteht, ihre Leser*innen die Gefühle der Protagonisten nicht nur beobachtend wahrnehmen, sondern regelrecht mit empfinden zu lassen. Dieses Buch hat mich gemeinsam mit Morgan und Clara in die tiefsten Abgründe der Trauer gestoßen und nach einigen tränenreichen Lesestunden wieder daraus auftauchen lassen. Beide Figuren waren mir sympathisch, auch wenn sie sehr unterschiedlich mit der Situation und ihren Emotionen umgehen.

Morgan tut, was sie schon immer getan hat, sie versucht alles Schlechte von ihrem Kind fern zu halten und die Fassade der vermeintlich heilen Welt zu bewahren. Clara, die sich insgeheim die Schuld an dem Unfall gibt und auch bemerkt, dass ihre Mutter Geheimnisse vor ihr hat, reagiert auf typische Teenagerart mit Rebellion. Da die Erzählperspektive zwischen Mutter und Tochter wechselt, konnte ich mich in beide Frauen gut hinein versetzen und ihre jeweiligen Gefühle nachvollziehen.

Dass manche Probleme zwischen ihnen nur entstanden sind, weil sie nicht offen miteinander geredet haben, schien mir ein durchaus realistisches Szenario zu sein, schließlich war nur ich als Leser in der komfortablen Lage, beide Ansichten und Gedanken zu kennen. Dabei hat mich Colleen Hoovers Schreibstil von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, die Frau kann es einfach und nach Beendigung des Buches habe ich mich rundum wohl und zufrieden gefühlt. Deshalb empfehle ich den Roman an Jeden, der emotionale Geschichten mag, gerne weiter.

Fazit: Wie ich es von Colleen Hoover kenne, hat mich dieses Buch auf eine emotionale Achterbahnfahrt mit genommen und am Ende positiv gestimmt zurück gelassen. Dafür gebe ich sehr gern eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 10.11.2020

Campino und sein Lieblingsverein

Hope Street
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Es ist schon interessant, zu sehen, wie viele Leute ein Buch lesen wollen, das vom Verlag hauptsächlich als Geschichte über die Leidenschaft für einen Fußballverein angepriesen wird - ohne selbst auch ...

Es ist schon interessant, zu sehen, wie viele Leute ein Buch lesen wollen, das vom Verlag hauptsächlich als Geschichte über die Leidenschaft für einen Fußballverein angepriesen wird - ohne selbst auch nur ein Fünkchen Interesse an dem Sport zu haben. Auch ich gehöre zu diesen Banausen, denen der Lieblingssport der Deutschen ganz weit hinten vorbei geht, dennoch hatte ich einige spannende Lesestunden mit dieser Lektüre und habe das Buch mit einem Lächeln im Gesicht beendet.

Denn weit mehr als der Ballsport haben mich die Passagen aus Campinos Leben interessiert und in dieser Hinsicht kann ich sagen, dass ich bekommen habe, was mir der Klappentext versprach. Unterhaltsam und nahbar erzählt der Frontmann der Toten Hosen aus seinem Leben, vom Kennenlernen seiner Eltern über Kindheitserinnerungen bis hin zu aktuellen Ereignissen. Dabei entspricht die Reihenfolge der Geschichten nicht unbedingt einer chronologischen Ordnung, was meinen Lesefluss nicht wirklich gestört hat. Möglich, dass hier meine Sympathie für den Autor eine Rolle spielt, ich habe schon Bücher gelesen, bei denen mich diese ungeordnete Erzählweise tierisch genervt hat. Der unkomplizierte Schreibstil macht es allerdings auch leicht, den roten Faden nicht zu verlieren.

Die Art, wie Campino über "seinen" Verein berichtet, die Entwicklung seiner Fußballleidenschaft, Spiele, die er besucht hat und auch Ereignisse aus der Vereinsgeschichte des FC Liverpool runden das Bild ab, das mir dieses Buch über Andreas Frege vermittelt hat. Jedes Kapitel beginnt mit der Auflistung einiger Spiele, der Endergebnisse, Torschützen sowie der Beschreibung, wie Campino das jeweilige Spiel gesehen hat - und besonders amüsant, sein persönliches Fazit.

Für Fußballfans dürften nicht nur die Beschreibungen der Spiele, sondern auch einige Anekdoten aus der Freundschaft des Autors mit Liverpool-Trainer Jürgen Klopp von Interesse sein. Nicht zu vergessen, die Vereinshymne "You´ll never walk alone", mit der mir Campino einen Ohrwurm verschafft hat - denn natürlich hat mich meine Neugier dazu getrieben, das Lied nach Beendigung des Buches auf Youtube zu suchen..... inzwischen überlege ich, mir "Hope Street" auch als Hörbuch anzuschaffen, dass Campino selbst den Text vorliest, ist für mich dabei ein ziemlicher Anreiz.

Fazit: Dieses Buch hat für mich gehalten, was der Klappentext versprochen hat, kleine Einblicke in das private Leben des Frontmanns der Toten Hosen, garniert mit viel Begeisterung für den FC Liverpool. Eine Lektüre, die meiner Meinung nach nicht nur für Fußballfans interessant ist und die ich Jedem empfehle, der etwas mehr über den Menschen Andreas Frege erfahren möchte.

Veröffentlicht am 06.11.2020

Der harte Alltag im Rettungswesen

Schockraum
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Kim ist Notfallsanitäter, sein Dienstalltag spielt sich zwischen kollegialem Geplänkel auf der Wache und täglichen Einsätzen im Rettungswagen ab. Um etwas gesellschaftlich Wertvolles zu tun, hatte er einst ...

Kim ist Notfallsanitäter, sein Dienstalltag spielt sich zwischen kollegialem Geplänkel auf der Wache und täglichen Einsätzen im Rettungswagen ab. Um etwas gesellschaftlich Wertvolles zu tun, hatte er einst seinen gut bezahlten Job in der Werbebranche an den Nagel gehängt, doch in letzter Zeit ist Kim immer öfter unkonzentriert und müde, ein wiederkehrender Albtraum lässt ihm keine Ruhe. Ein Trip ans Meer mit seinem besten Freund Benny ist erst der Anfang seines Weges zum Erkennen des Problems.

"Schockraum" von Tobias Schlegl ist ein fesselnder Roman, der schonungslos aus dem harten Alltag eines Notfallsanitäters berichtet. Dabei thematisiert der Autor den Frust, wenn der RTW wegen sinnloser Lappalien gerufen wird, genau so deutlich, wie die wirklich harten Einsätze, in denen es um Leben und Tod geht. Damit hat mich Tobias Schlegl, der selbst als Notfallsanitäter arbeitet und den ich, wie viele Andere, bisher "nur" als VIVA-Moderator auf dem Schirm hatte, nachhaltig beeindruckt und zum Grübeln angeregt.

Protagonist Kim erkennt erst spät seine posttraumatische Belastungsstörung, lange Zeit hat er einfach weiter funktioniert und sein Problem lieber verdrängt, anstatt ihm auf den Grund zu gehen - woran letztendlich auch die Beziehung zu Marie gescheitert ist. Obwohl die spannend erzählte Handlung des Buches fiktiv ist, hat der Autor seine eigenen Erfahrungen im harten Berufsalltag in die Geschichte eingebracht. In einem Zeitungsinterview berichtet Schlegl davon, dass er während seiner Ausbildung zeitweise von einem Kriseninterventionsteam betreut wurde - eine Hilfe die sein Protagonist, aber auch viele Ersthelfer in der Realität, nicht erhalten.

Damit regt er - hoffentlich - seine Leser an, darüber nachzudenken, wie in unserer Gesellschaft mit Menschen umgegangen wird, die jeden Tag im Einsatz sind und die jeder von uns möglicherweise einmal brauchen wird. Mich hat dieses Buch nicht wieder los gelassen, gemeinsam mit Kim konnte ich beim Lesen erst nach und nach heraus finden, was die Ursache seiner Störung ist. Die Geschichte wirkt authentisch und rückt den harten Alltag im Rettungsdienst in den Focus der Öffentlichkeit, für dieses eindringliche Buch gebe ich eine unbedingte Leseempfehlung!

Fazit: Anhand der fiktiven Geschichte des Notfallsanitäters Kim zeigt Tobias Schlegl den Alltag und auch die Missstände im Rettungswesen. Das Buch ist spannend geschrieben und lässt den Leser nachdenklich zurück, ich empfehle jedem, es zu lesen.