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Veröffentlicht am 04.07.2021

Nicht ganz so gut wie der erste Band, aber dennoch lesenswert!

NEBEL
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Inhalt
Huldas Leben liegt in Trümmern und sie flüchtet sich in die Arbeit. Ihr Vorgesetzter schickt sie zu einem Tatort, bei dem mehrere Leichen in einem Bauernhaus gefunden wurden, weit draußen, verborgen ...

Inhalt
Huldas Leben liegt in Trümmern und sie flüchtet sich in die Arbeit. Ihr Vorgesetzter schickt sie zu einem Tatort, bei dem mehrere Leichen in einem Bauernhaus gefunden wurden, weit draußen, verborgen im Schnee. Alles deutet darauf hin, dass die Leichen bereits einige Wochen liegen...was ist passiert, während das Bauernhaus durch einen Schneesturm vom Rest der Welt abgeschnitten war? War der ungewöhnliche Besucher der Mörder des Ehepaars... oder doch jemand ganz anderes?

Erster Satz des Buches
"Hulda Hermannsdóttir schlug die Augen auf."
- RAGNAR JÓNASSON - DIE HULDA TRILOGIE 03 - NEBEL -

Meine Meinung
Nebel ist der dritte Teil der „Hulda-Trilogie“ von Ragnar Jonasson. Es ist der dritte Teil und doch der Beginn, denn die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt, sondern genau andersherum - Band 1 spielt also lange Zeit nach Band 3 - um genau zu sein etwa 20 Jahre.

Der erste Band begeisterte mich vollends, während Band 2 hingegen etwas schwächer war. Aber auch „Nebel“ überzeugte mich nicht vollends. Auch wenn die Atmosphäre absolut grandios war und ich die Vorkommnisse mit großer Spannung verfolgte, fehlte mir irgendwie die Spannung. Das Setting, ein abgeschiedener Bauernhof im tiefsten Schnee, mochte ich sehr und auch die Erlebnisse der Hausbewohner sorgten mehr als einmal für eine düstere und beklemmende Stimmung - doch so richtig Spannung wollte nicht aufkommen.

Hulda und ihre Vergangenheit - inzwischen hinreichend bekannt - waren auch hier ein großes Thema, was ich aber nicht sonderlich schlimm fand. Dieses Wissen über das was kommt, verlieh den Ereignissen einen umso grausameren Touch - ein bisschen, wie man jemanden sehenden Auges ins Unglück rennen lässt… 

Der Schreibstil ist absolut fantastisch, denn der Autor schreibt nicht nur sehr bildhaft, ohne allzu sehr ins Detail zu gehen, sondern bringt eine Ruhe hinein, wie ich es selten bei einem Thriller erlebt habe. 

Für mich ist und bleibt der erste Band der Trilogie „Dunkel“ der beste Band der Reihe, dennoch würde ich jedem diese Trilogie empfehlen, der gerne düstere und bedrückende Romane mag.

Infos zum Buch
Seitenzahl: 352 Seiten
Verlag: btb Verlag 
ISBN: 978-3-442-75862-3
Preis: 15,00 € (Broschiert) / 9,99 € (Ebook)

Reihe:
Dunkel
Insel
Nebel

Infos zum Autor
Ragnar Jónasson, 1976 in Reykjavík geboren, ist Mitglied der britischen Crime Writers‘ Association und Mitbegründer des »Iceland Noir«, dem Reykjavík International Crime Writing Festival.
Seine Bücher werden in 21 Sprachen in über 30 Ländern veröffentlicht und von Zeitungen wie der »New York Times« und »Washington Post« gefeiert. Ragnar Jónasson lebt und arbeitet als Schriftsteller und Investmentbanker in der isländischen Hauptstadt. An der Universität Reykjavík lehrt er außerdem Rechtswissenschaften. Die preisgekrönte »Hulda-Trilogie« erscheint bei btb erstmals auf Deutsch. (Quelle: Verlagshomepage)

Fazit
Nicht ganz so gut wie der erste Band, aber dennoch sehr lesenswert. 


Wertung: 4 von 5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.06.2021

Ein solider zweiter Band, aber schwächer als der Erste!

INSEL
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Inhalt
Hulda, inzwischen Mitte 40, wird zu einer abgelegenen Insel gerufen, auf der 4 alte Freunde ihr Wiedersehen feiern wollten, doch dann ist einer von ihnen plötzlich tot. Was ist passiert?

Erster ...

Inhalt
Hulda, inzwischen Mitte 40, wird zu einer abgelegenen Insel gerufen, auf der 4 alte Freunde ihr Wiedersehen feiern wollten, doch dann ist einer von ihnen plötzlich tot. Was ist passiert?

Erster Satz des Buches
"Die Babysitterin war zu spät."
- RAGNAR JÓNASSON - DIE HULDA TRILOGIE 02 - INSEL -

Meine Meinung
Ragnar Jónassons zweiter Roman der Hulda-Trilogie konnte mich irgendwie nicht ganz so fesseln, wie es Band 1 geschafft hat - aber warum?

Grundsätzlich finde ich das Prinzip - von heute zu damals (also Band 1 - „alte Hulda“ zu Band 2 „Hulda mittleren Alters“ zu Band 1 „Junge Hulda“) - absolut grandios. Gerade wenn man den zweiten Band liest, weiß man schon viel über Huldas Leben und kennt viele ihrer Geheimnisse, sodass manche ihrer Gedanken nahezu bedrückend, fast schon beklemmend, wirken - weil man die Zukunft kennt. 

Dennoch konnte mich dieser zweite Band nicht ganz so abholen und fesseln, wie es der erste geschafft hat. Vielleicht, weil es eine Art "Übergangsgeschichte“ ist, zwischen heute und damals und sich die Geschichte weniger auf Huldas Leben - und dem als Kommissarin - bezieht, sondern tatsächlich eher auf den Kriminalfall. Eigentlich ja vollkommen okay, aber „Dunkel“ versprach und bot einfach mehr. Mehr Düsternis, mehr menschliche Abgründe, mehr Hulda, mehr Spannung. 

Der Kriminalfall an sich ist spannend und die Stimmung, die dabei aufkommt ist bedrückend. Die schon fast nüchterne Art des Autors, die Kulisse des kalten und dennoch atemberaubenden Islands zu beschreiben und dabei nebenbei einfach mal einen kaltblütigen Mord geschehen zu lassen, überrascht mich immer wieder, kann mich aber auch vollends begeistern. Auch wenn ich gegen Ende hin eine ungefähre Ahnung hatte, was die Lösung des Falls anging, empfand ich dies nicht als sonderlich schlimm und konnte dennoch gefallen an der Geschichte finden.

„Insel“ sollte zwingend in Kombination mit dem Vorgängerband „Dunkel“ gelesen werden, weil einem viele Details sonst nicht geläufig sind - und man den Charakter der Hulda schlicht und ergreifend nicht als das erfassen kann, was er ist: eine großartige Figur.

Infos zum Buch
Seitenzahl: 384 Seiten
Verlag: btb Verlag 
ISBN: 978-3-442-75861-6
Preis: 15,00 € (Broschiert) / 9,99 € (Ebook)

Reihe:
Dunkel
Insel
Nebel

Infos zum Autor
Ragnar Jónasson, 1976 in Reykjavík geboren, ist Mitglied der britischen Crime Writers‘ Association und Mitbegründer des »Iceland Noir«, dem Reykjavík International Crime Writing Festival. Seine Bücher werden in 21 Sprachen in über 30 Ländern veröffentlicht und von Zeitungen wie der »New York Times« und »Washington Post« gefeiert. Ragnar Jónasson lebt und arbeitet als Schriftsteller und Investmentbanker in der isländischen Hauptstadt. An der Universität Reykjavík lehrt er außerdem Rechtswissenschaften. Die preisgekrönte »Hulda-Trilogie« erscheint bei btb erstmals auf Deutsch. (Quelle: Verlagshomepage)

Fazit
Ein solider zweiter Band, aber nicht ganz so fesselnd und mitreißend wie der Vorgänger. 

Wertung: 4 von 5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.04.2021

Interessante Lektüre, aber es fehlt das gewisse Etwas...

Zombie Zone Germany: Letzter Plan
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Inhalt
Lisa und ihre Freunde wohnen in einem Haus im Wald, wo sie sich verschanzt haben - denn die Apokalypse ist allgegenwärtig. Zombies, wohin das Auge reicht und der einzige Plan ist, den nächsten Tag ...

Inhalt
Lisa und ihre Freunde wohnen in einem Haus im Wald, wo sie sich verschanzt haben - denn die Apokalypse ist allgegenwärtig. Zombies, wohin das Auge reicht und der einzige Plan ist, den nächsten Tag irgendwie zu überstehen... 

Erster Satz des Buches
"Mein keuchender Atem malte Wolken vor dem Gesicht."
- WOOD, J. (2016), LETZTER PLAN, S. 9 -

Meine Meinung
"Letzter Plan" ist eine Novelle aus der Reihe "Zombie Zone Germany". In den letzten Wochen und Monaten lese ich mich durch die Reihe, denn ich liebe Zombie Geschichten - und kann davon einfach nicht genug kriegen.

Im Falle von "Letzter Plan" handelt es sich um eine Novelle, die sich um eine Gruppe Freunde dreht, die ein Haus im Wald eingenommen und sich darin verschanzt haben. Sie fristen dort ihr Dasein und versuchen bestmöglich zu überleben. Dies ist allerdings nicht so einfach, denn neben den Zombies, die draußen lauern, ist die größte Gefahr unmittelbar nebenan: Freunde, die zu Feinden werden, andere Einstellungen haben, Auseinandersetzungen, die tödlich enden können, Machtkämpfe. Das volle Programm, wenn Menschen in Bedrängnis geraten und/oder auf einem Haufen leben. Irgendwann reißt einer davon die Macht an sich, koste es, was es wolle. So ist es auch in diesem Fall, was eine düstere und bedrückend Atmosphäre schafft, obwohl die Zombies gar nicht so präsent sind, in dieser Geschichte. Denn das wahre Monster ist der Mensch. 

Auch wenn mir die Geschichte an sich ganz gut gefallen hat, konnte ich ihr nichts "besonderes" entnehmen und im Gegensatz zu den anderen Novellen der Reihe wird sie mir wohl nicht besonders lange im Gedächtnis bleiben. Dies lag nicht daran, dass sie weniger blutrünstig ist, als viele andere, vielmehr konnten mir die Charaktere einfach nicht so ans Herz wachsen, oder tiefergehende Emotionen entlocken. Ich habe nicht mitgefühlt, wurde aber gut unterhalten.

Der Schreibstil ist angenehm und gut lesbar, das Buch hat mit knappen 200 Seiten eine angenehme Länge. 

Infos zum Buch
Seitenzahl: 196 Seiten
Verlag: Amrûn Verlag
ISBN: 978-3958692664
Preis: 8,00 € (Taschenbuch) / 2,99 € (Ebook)


Reihe:
Zombie Zone Germany 
Zombie Zone Germany - Trümmer
Zombie Zone Germany - Tag 78
Zombie Zone Germany - Letzter Plan
Zombie Zone Germany - Zirkus
Zombie Zone Germany - Blutzoll
Zombie Zone Germany - XOA
Zombie Zone Germany - Fressen oder gefressen werden
Zombie Zone Germany - Der Beginn
Zombie Zone Germany - Hoffnung

Infos zur Autorin
"Jenny Wood lebt – seit sie 1985 geboren wurde – im schönen Ruhrgebiet. Ihr Heim teilt sie mit einem verrückten Schlagzeuger, zwei Katzen und jeder Menge Büchern. Seit dem sie ein Teenager war, schlägt ihr Herz für Fantasy-Literatur. Da nie ein Brief aus Hogwarts kam und Drachentöter auch nicht mehr gebraucht werden, entschied sie sich nach einer längeren Findungsphase für den öffentlichen Dienst. Die Arbeit mit Menschen bereitet ihr große Freude und die Literatur ist der perfekte Ausgleich zur harten Realität." (Quelle: Verlagshomepage)

Fazit
Angenehme Unterhaltung, für mich allerdings nichts besonderes. 

Wertung: 4 von 5 Sterne!

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.02.2021

Ein angenehmer, abschließender Band... aber irgendwie hätte ich mir ein bisschen mehr erhofft.

Stronger than Fate
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Inhalt
Lincoln und Whitney haben endlich zusammengefunden und ihre Liebe scheint stabil - doch das Leben setzt ihnen und ihren Lieben einige weitere Steine in den Weg und sie müssen sich auch in diesem ...

Inhalt
Lincoln und Whitney haben endlich zusammengefunden und ihre Liebe scheint stabil - doch das Leben setzt ihnen und ihren Lieben einige weitere Steine in den Weg und sie müssen sich auch in diesem Buch gegen allerhand Intrigen behaupten. Hunter und Crickets Hochzeit steht an, doch auch das gestaltet sich nicht ganz so einfach... 

Erster Satz des Buches
"Meine Handflächen wurden klamm, während ich im Hinterzimmer der kleinen Kirche stand."
- MEGHAN MARCH, STRONGER THAN FATE, S. 5 -

Meine Meinung
„Stronger than fate“ ist der abschließende Band der „Richer than sin“ Trilogie von Meghan March.

Schon direkt zu Beginn geht es rasant los und dieses Tempo hält die Autorin bis zum Ende durch. Gerade am Anfang war ich von ihren Enthüllungen und bruchstückhaften Auflösungen ein wenig irritiert, denn ich hatte ständig das Gefühl, als ob es da „noch mehr“ gibt. Nach und nach lüfteten sich die Geheimnisse immer mehr und am Ende gab es einen gewaltigen Showdown. Diesen fand ich - einerseits - ein wenig überzogen und deutlich zu dramatisch, andererseits brachte es viel Schwung in die Geschichte. Dennoch kann ich mir den kompletten Charakterumschwung einer Figur nicht wirklich erklären oder auch vorstellen, weswegen ich dieser Sache ein wenig kritisch gegenüberstehe. 

Was die Liebesgeschichte zwischen Whitney und Lincoln angeht, so war mir diese in diesem Roman dann doch ein wenig zu schnell abgehakt - zumindest im Vergleich zu den anderen Bänden. Klar ist jede Geschichte irgendwann „fertig“ erzählt und jedes weitere Drama wäre ein unnötiges „in die Länge ziehen“ gewesen… aber wenn man das Ganze so betrachtet, hätte man sich den dritten Band auch sparen können. 

Nichtsdestotrotz habe ich diesen dritten Band genossen, konnte ihn kaum aus der Hand legen und freute mich vor allem über die Rückkehr von Whitneys Bruder Asa.  

Antiheldin Karma versprühte mal wieder jede Menge Gift, Cricket und Whitney jede Menge Herzlichkeit, Lincoln und Hunter den nötigen Sexappeal… was will man eigentlich mehr?

Insgesamt habe ich zwar den ein oder anderen Kritikpunkt an dieser Geschichte, sie konnte mich aber dennoch gut unterhalten. Der Schreibstil ist nach wie vor angenehm, flüssig lesbar und sprüht nur so vor Leichtigkeit. 

Infos zum Buch
Seitenzahl: 303 Seiten
Verlag: Lyx Verlag
ISBN: 978-3-7363-1284-5
Preis: 12,90 € (Broschiert) / 9,99 € (Ebook)

Reihe:
Richer than Sin
Deeper than Love
Stronger than Fate

Infos zur Autorin
Meghan March ist eine USA-Today-Bestseller-Autorin von über 15 Liebesromanen. Sie ist spontan, leicht zu beeindrucken und schämt sich kein bisschen dafür, dass sie schmutzige Liebesromane liebt und schreibt. In der Vergangenheit arbeitete sie als Verkäuferin, designte Schmuck und unterrichtete Gesellschaftsrecht. Aber Bücher über mächtige Alphahelden und starke Frauen, die sie in die Knie zwingen, ist vermutlich der beste Job, den sie jemals hatte. (Quelle: Verlagshomepage)

Fazit
Ein angenehmer, abschließender Band, von dem ich mir aber ein bisschen mehr erhofft hätte. 

Wertung: 4 von 5 Sterne!

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.11.2020

Durchaus lesenswert, aber dennoch kritisch zu betrachten.

Ich lese dich
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Inhalt
"Worte können irreführen. Auch Körpersprache ist kein Garant dafür, einen Menschen richtig einzuschätzen, da sie sich antrainieren lässt. Doch wer in der Lage ist, Gesichter zu lesen, hat einen ...

Inhalt
"Worte können irreführen. Auch Körpersprache ist kein Garant dafür, einen Menschen richtig einzuschätzen, da sie sich antrainieren lässt. Doch wer in der Lage ist, Gesichter zu lesen, hat einen entscheidenden Vorteil: Er sieht, was andere nicht einmal erahnen. Denn unser Gesicht ist ein Buch, an dem wir unser Leben lang schreiben. Was sich daran ablesen lässt, hilft uns dabei, andere besser zu ergründen – und auch uns selbst noch besser zu verstehen. Meister-Facereader Eric Standop zeigt die Basics und führt mit spannenden Infos und packenden Fallgeschichten vor, wie die Kunst des Gesichtlesens unser Leben bereichern kann. Und er zeigt, wie uns das Gesicht einzigartige Aufschlüsse gibt über Persönlichkeit und Bestimmung." (Quelle: Verlagshomepage)

Erster Satz des Buches
"Wir alle kommen als Gesichtsleser auf die Welt."
ERIC STANDOP - ICH LESE DICH, S. 10

Meine Meinung
Ich bin ein sehr empathischer Mensch und kann bei vielen meiner Gegenüber relativ schnell beurteilen, wie sie sich aktuell fühlen. Das hat mir schon so manch verwunderten Gesichtsausdruck entgegengebracht, wenn ich plötzlich nachgefragt habe, was der andere auf dem Herzen hat. Doch nicht nur bei guten Bekannten oder Freunden gelingt mir das, auch bei Menschen, die ich noch nicht so gut kenne. Ich würde behaupten, ich habe eine gute Menschenkenntnis und kann sehr gut beobachten. 

Genau aus diesem Grund war ich so neugierig auf Eric Standops Lektüre "Ich lese Dich". Denn wer schon so einen guten Blick für die Empfindungen anderer Menschen hat, dem ist solch ein Buch doch sicherlich nützlich - oder?

Gerade weil Standop in seiner Lektüre viele Geschichten von seinen Reisen und seinen Erfahrungen mit dem Facereading erzählt, ist das Buch schonmal einen Kauf wert - auch wenn der Leser noch nicht davon überzeugt ist, etwas dabei lernen zu können. Die Geschichten sind immer interessant und haben eines gemeinsam: Standop überrascht einen immer wieder damit, was er für Dinge erlebt hat und wie er manche Dinge anpackt - wirklich beeindruckend.

Dennoch fand ich gerade seine Erklärungen zum Thema Hellsichtigkeit (=hellsehen) sehr an den Haaren herbeigezogen, denn an so etwas kann ich einfach nicht wirklich glauben. Viel sinniger fand ich den Hinweis, dass man sich auf seine Intuition und sein Bauchgefühl verlassen soll - das trügt einen nämlich eher selten. 

Auch wenn ich Standops Buch durchaus als ziemlich faszinierende Lektüre empfand - sowohl was seine Erlebnisse angeht, als auch die Techniken des Facereadings, bin ich nicht vollends überzeugt. Warum? Weil man Menschen nicht immer nur nach ihrem Gesicht, bzw. ihrer Gesichtsform oder ihres Körperbaus beurteilen kann - denn man kann nichts für sein äußeres und nicht immer passt es zum Charakter. Auch mit seinen Beurteilungen diverser Asymmetrien von Körper und Gesicht tat ich mir schwer, da ich als Physiotherapeutin das nicht zwangsläufig auf charakterliche Stärken und Schwächen zurückführe, sondern schlicht und ergreifend auf "Haltungsfehler" oder "-gewohnheiten".

Dennoch fand ich "Ich lese Dich" interessant und durchaus bereichernd und ich konnte für mich definitiv das ein oder andere daraus mitnehmen. 

Infos zum Buch
Seitenzahl: 288 Seiten
Verlag: GU Verlag
ISBN: 978-3-8338-7577-9
Preis: 18,99 € (Taschenbuch) / 14,99 € (Ebook)

Infos zum Autor
Eric Standop ist Experte in Gesichtlesen und Antlitzdiagnostik. Vor mehr als 15 Jahren gab er seine Karriere in der Unterhaltungsindustrie auf, um Gesichtlesen als antike Kunst sowie als innovatives Werkzeug für moderne Gesichtsanalyse und -erkennung zu erlernen und sich darin als Meister ausbilden zu lassen. Er ist Begründer der Face Reading Academy und der einzige, der alle weltweit existierenden Gesichtlese-Methoden anwenden kann. (Quelle: Verlagshomepage)

Zitat
"Wenn Fremde aufeinandertreffen, lautet die erste Frage meist: >Woher kommst Du?<. Und die darauffolgende Frage, die sie einander stellen ist: >Was machst Du?<. Es dreht sich alles um Staatsangehörigkeiten oder Berufsbezeichnungen. Und um zahlen. Ich bin ein Reisender und arbeite in über zwanzig Ländern. Mittlerweile habe ich diese Frage so oft gehört, dass ich ihrer müde bin. Warum stellen wir uns beim kennenlernen zu Beginn nie die Frage, auf die es eigentlich ankommt? Sie lautet: Wer bist Du?"
ERIC STANDOP - ICH LESE DICH, S. 12

Fazit
Durchaus lesenswert, aber dennoch kritisch zu betrachten.

Wertung: 4 von 5 Sterne! 

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  • Erzählstil
  • Handlung