Profilbild von elamo89

elamo89

Lesejury Profi
offline

elamo89 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit elamo89 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2020

Tiefgründige, emotionale und teilweise leider etwas zu kitschige Geschichte

Making Faces
0

Die Pfarrerstochter Fern Taylor ist ein unscheinbares Mädchen und seit sie denken kann in den gutaussehenden, beliebten Ambrose Young verliebt. Er ist der Star der Ringer, doch nimmt das Mädchen mit den ...

Die Pfarrerstochter Fern Taylor ist ein unscheinbares Mädchen und seit sie denken kann in den gutaussehenden, beliebten Ambrose Young verliebt. Er ist der Star der Ringer, doch nimmt das Mädchen mit den abstehenden roten Haaren nur als Begleiterin von Bailey Sheen wahr. Bailey ist der Sohn des Coaches und sitzt im Rollstuhl, weil er an einer unheilbaren Krankheit leidet. Er ist zugleich auch Ferns Cousin, Nachbar und bester Freund. Die beiden sind zusammen aufgewachsen. Deshalb ist es für Fern ganz normal, dass sie sich um Bailey kümmert. Sie hält sich selbst für hässlich und denkt deswegen, dass sie bei Ambrose nie eine Chance haben wird. Doch dann ändern einige Ereignisse Ambroses Leben schlagartig. Verändert sich dadurch auch seine Sicht auf Fern?

Amy Harmons Roman hat mich zunächst stark an eine typische Highschool-Lovestory erinnert. Ambrose Young, hübsch, talentiert, der erfolgreichste Sportler der Stadt und Schwarm der Mädchen. Fern Taylor, hässlich, warmherzig, die Tochter des Pfarrers und natürlich auch in Ambrose verliebt. Klingt verdächtig nach „Eine wie keine“ oder einer anderen Geschichte, in der ein hässliches Entlein zum schönen Schwan wird und am Ende mit dem beliebtesten Jungen der Schule zum Abschlussball geht. Es gibt auch wirklich einige Parallelen, aber es gibt zum Glück auch Bailey Sheen. Er ist mein Held in diesem Buch. Bailey leidet an einer unheilbaren Muskelerkrankung, die dafür sorgt, dass er nicht mehr laufen und seine Arme nicht mehr richtig heben kann. Er weiß, dass seine Lebenserwartung gering ist und deswegen versucht er jeden Tag so zu leben, als wäre es sein letzter. Ich bewundere seinen Optimismus und seine Lebensfreude. Der Charakter ist sehr gelungen und man merkt, dass ein Familienmitglied der Autorin an der gleichen Krankheit leidet und ihr geholfen hat Bailey so echt erscheinen zu lassen. Rita, die beste Freundin von Fern und Bailey, war mir sehr sympathisch. Sie wird als hübsch beschrieben, aber sie ist keine arrogante Zicke, sondern freundlich und sympathisch. Ich mag sie und finde es schade, dass sie stellenweise fast schon aus der Handlung verschwindet. Meiner Meinung nach ist sie eine sehr wichtige Figur. Ambrose und Fern gefallen mir auch ganz gut, aber teilweise haben sie mich auch wirklich genervt. Immer wieder dreht sich alles nur um Selbstzweifel, Schönheit und Hässlichkeit. Die Themen, die in diesem Buch behandelt werden sind toll und wichtig, aber manchmal hat die Autorin leider etwas übertrieben und zu viel Kitsch einfließen lassen. Zum Teil hat man auch das Gefühl, dass einige Ereignisse alles in die Länge ziehen ohne die Handlung wirklich voran zu bringen. Dabei ist die Geschichte sehr tiefgründig und gerade der letzte Teil hat mich zutiefst berührt und auch überrascht. Mit dem Ende hatte ich so nicht gerechnet. Ich habe deshalb lange überlegt, ob ich 4 oder 5 Sterne vergeben soll und letztlich habe ich mich für 4 Sterne entschieden. Ich finde das Buch wirklich toll, aber es war leider zu klischeehaft und hat es nicht geschafft mich voll und ganz zu überzeugen.

„Making Faces“ erzählt die Geschichte von jungen Menschen, deren Schicksal scheinbar vorbestimmt ist. Doch dann kommt alles anders. Die Idee ist super und die Charaktere sind toll umgesetzt, aber erfüllen teilweise leider zu viele Klischees. Es ist allerdings auch ein sehr tiefgründiges Buch und hat mir gerade deswegen gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 10.08.2020

Liebe und Verbrechen inmitten wunderschöner Natur

Dangerous Hearts – Mit dir gegen jede Gefahr
0

Nikki liebt die Natur und vor allem die Berge Montanas. Nachdem ihr Ex-Freund sie hintergangen hat, flüchtet sie in den Glacier Nationalpark und findet dort einen Job, der ihr Spaß macht und sie ablenkt. ...

Nikki liebt die Natur und vor allem die Berge Montanas. Nachdem ihr Ex-Freund sie hintergangen hat, flüchtet sie in den Glacier Nationalpark und findet dort einen Job, der ihr Spaß macht und sie ablenkt. Die Avancen ihrer Kollegen irgnoriert sie, denn sie hat sich geschworen, dass sie sich nie wieder Hals über Kopf verlieben würde. Doch dann steht plötzlich Jared vor ihr. Auch er scheint vor etwas geflohen zu sein und bemüht sich niemanden zu nah an sich heran zu lassen. Doch die beiden kommen sich immer näher. Sie können sich auch nicht aus dem Weg gehen, denn Wilderer treiben im Park ihr Unwesen und fordern die Park Ranger heraus. Nikki und Jared wollen ihnen unbedingt das Handwerk legen. Sie machen seltsame Beobachtungen und bringen sich schließlich sogar in Lebensgefahr.

Der zweite Teil der Montana-Romantic-Suspense-Reihe von Romina Gold ist zwar die Fortsetzung von „Dangerous Hearts – Mit dir durchs Feuer“, aber auch ein eigenständiger Roman. Man muss den ersten Teil nicht gelesen haben, um der Geschichte folgen zu können.

Romina Golds Schreibstil ist klar und flüssig lesbar. Allerdings sind manche Passagen relativ kurz geraten und hätten etwas ausführlicher verfasst werden können. Man hat immer wieder mal das Gefühl, dass etwas fehlt und die Szene nicht ganz fertig ist. Mehr Details wären schön gewesen, damit die Geschichte teilweise nicht so oberflächlich wirken würde. Die Beschreibung der Natur und der Landschaft ist dagegen sehr schön. Man bekommt tolle Eindrücke und auch ein bisschen das Verlangen selbst mal einen zu besuchen. Besonders gut gefällt mir auch ihre Art romantische und leidenschaftliche Szenen zu beschreiben. Sie verzichtet auf anzügliche Wörter und verleiht den Szenen durch ihre Wortwahl so eine gewisse Eleganz. Liebesgeschichte und Krimi harmonieren und verbinden sich gut miteinander.

Obwohl Nikki und Jared beide in der Vergangenheit Dinge erlebt haben, die sie verarbeiten müssen und sich nicht so schnell wieder verlieben wollten, bahnt sich zwischen ihnen schnell etwas an. Meiner Meinung nach fast etwas zu schnell. Dennoch passt es gut in die Handlung rein und eigentlich erwartet man es auch nicht anders. Mit Nikki bin ich irgendwie nicht so richtig warm geworden und an Jared gefällt mir nicht, dass er teilweise etwas naiv ist. Aber ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Lance hingegen ist schwerer einzuordnen und man entdeckt im Laufe des Buches immer wieder neue Facetten an ihm. Es ist toll wie engagiert und naturverbunden die Ranger sind und es wird im Buch sehr deutlich, dass sie mit den Tieren mit leiden und die Wilderer unbedingt aufhalten wollen. Man wird immer wieder hellhörig, wenn sich jemand merkwürdig verhält und fragt sich, ob derjenige mehr über die Machenschaften der Wilderer weiß als er zugeben möchte oder ob er vielleicht sogar dazu gehört.

Achtung Spoiler!

Was ich sehr schade finde, ist wie sich die Handlung entwickelt. Wilderer im Nationalpark haben für mich super gepasst und ich hab mich gefreut, weil ich dachte, dass es mal um Verbrechen an Tieren statt an Menschen geht. Das wäre mal etwas anderes gewesen. Doch dann kamen leider die Drogenschmuggler und die Wilderer wurden zur Nebensache. Natürlich passen Drogen gut rein, da Jareds Bruder süchtig war und an einer Überdosis gestorben ist, aber enttäuscht war ich trotzdem. Besonders die Szene mit der Bärenmutter und ihren Babys war so herzergreifend, dass ich unbedingt wissen wollte, wer dafür verantwortlich ist und vor allem auch wie diejenigen zur Strecke gebracht werden. Nichts desto trotz war das Finale spannend und teilweise überraschend. Wenn auch nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte. Der Epilog hat mir auch gut gefallen. Ich habe schon viele Bücher gelesen, bei denen ich gerne noch erfahren hätte, was mit den Personen im Nachhinein passiert und wie ihr weiterer Weg aussieht. Das hat Romina Gold gut gemacht. Man kann sich auch vorstellen, dass hier eventuell ein dritter Band seinen Anfang finden könnte.

Fazit:

Ein schönes und mitreißendes Buch von dem ich aber ein wenig mehr erwartet habe. Die Liebegeschichte hat mir gut gefallen, aber für mich kam die Handlung mit den Wilderern leider etwas zu kurz. Trotzdem kann ich das Buch klar weiterempfehlen und freue mich schon darauf den ersten Teil noch zu lesen. Ich hoffe, er hält auch so viele spannende Wendungen bereit.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 28.09.2020

Ein Psychothriller, der leider keiner ist

Das Gift deiner Lügen
4

In einer englischen Villensiedlung stürzt Erica Spencer auf einer Halloweenparty betrunken aus einem Baumhaus und stirbt. Ihr Tod wird als Unfall eingestuft. Doch ein Jahr später taucht eine mysteriöse ...

In einer englischen Villensiedlung stürzt Erica Spencer auf einer Halloweenparty betrunken aus einem Baumhaus und stirbt. Ihr Tod wird als Unfall eingestuft. Doch ein Jahr später taucht eine mysteriöse Person auf und behauptet in einem Facebook-Post die Wahrheit zu kennen. In einem Podcast sollen die Geheimnisse der sechs Personen, die am meisten von Ericas Tod profitiert haben, aufgedeckt und zudem der Mörder entlarvt werden. War es wirklich kein Unfall?

Jenny Blackhursts Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Geschichte erinnert einen vor allem am Anfang stark an Desperate Housewives. Die ganzen Namen sind allerdings sehr verwirrend und es dauert etwas bis man alle Personen zuordnen kann. So richtig sympathisch war mir aber leider niemand. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass ich nicht wirklich mit den Charakteren mitgefiebert habe. Die Handlung war zwar mal mehr und mal weniger spannend, aber mir hat der Nervenkitzel gefehlt. Deshalb würde ich dieses Buch auch nicht als Psychothriller einstufen, sondern eher als unterhaltsamen Krimi.

Die Geschichte dreht sich um mehrere Familien, die in der Nachbarschaft der Toten wohnen. Die verunglückte Erica Spencer war eine intrigante, neugierige Frau, die sich zwar sehr in der Gemeinschaft engagierte, aber außer von ihrer besten Freundin Mary-Beth von niemandem so wirklich gemocht wurde. Felicity Goldman ist eine taffe Frau, die einen strikt geplanten Tagesablauf hat und ihre Zwillingstöchter über alles liebt. Ihre Freundin Karla Kaplan und ihr Mann Marcus sind das Promipaar der Siedlung. Miranda Davenport gönnt anderen ihr Glück nicht und versucht sie schlecht zu machen, um selbst besser da zu stehen. Mary-Beth King dagegen ist still und zurückgezogen und wirkt auf den ersten Blick eher unscheinbar. Alle Charaktere haben aber Geheimnisse und ein großes Problem damit ehrlich zu sein.

Gefallen hat mir vor allem, dass Jenny Blackhurst mit der Geschichte zeigt, welche Auswirkungen Lügen und Geheimnisse haben können. Allerdings wirkt der Wandel einiger Personen unrealistisch. Manche Handlungen sind sehr klischeehaft und vorhersehbar, andere widerum überraschen. Deshalb bin ich auch etwas hin- und hergerissen. Auf der einen Seite hat mir das Buch gefallen, aber auf der anderen Seite bin enttäuscht, weil ich mit einem Thriller gerechnet und die ganze Zeit vergeblich darauf gewartet habe, dass sich die Spannung endlich richtig aufbaut. Es ist sehr schade, dass die Autorin es nicht geschafft hat das Potenzial dieser Geschichte voll auszuschöpfen.

Das Gift deiner Lügen ist unterhaltsam, teilweise spannend und erinnert an eine Mischung aus Desperate Housewives und Pretty Little Liars, aber es ist leider kein Psychothriller. Wer Nervenkitzel erwartet sollte lieber ein anderes Buch lesen. Wer aber auf Intrigen und Geheimnisse einer Villensiedlung steht, ist hier gut aufgehoben. Die Idee ist gut, die Umsetzung leider nur mittelmäßig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere