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Veröffentlicht am 24.11.2020

Cold Cases in guten Händen

Enna Andersen und die Tote im Mai
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Dies ist bereits der zweite Band um die Ermittlerin Enna Andersen und ihr kleines Team. Es ist selbstverständlich auch ohne Vorkenntnisse zu lesen, aber die Entwicklung der Protagonisten ist in einer Reihe ...

Dies ist bereits der zweite Band um die Ermittlerin Enna Andersen und ihr kleines Team. Es ist selbstverständlich auch ohne Vorkenntnisse zu lesen, aber die Entwicklung der Protagonisten ist in einer Reihe immer auch ein Vergnügen.

Das Team um Enna klärt sogenannte Cold Cases auf, Fälle also, die noch nicht aufgeklärt sind. Sie bedienen sich eines einfachen Hilfsmittels, um den nächsten Fall zu sondieren: sie losen aus. Und dann verbeißen sie sich in den vorliegenden Fall und rollen alles nochmal neu auf. Im vorliegenden Fall handelt sich um ein Verbrechen, welches fast zwanzig Jahre zurückliegt. Alte Zeugen werden erneut befragt und bald hat das Ermittlerteam mehrere Ansätze gefunden, deren Spur teilweise nur noch schwerlich nachzuverfolgen ist.

Als Leser fiebert man mit und jede Spur klingt vielversprechend. Schon bald denkt man, man wüsste, wie alles abgelaufen sein könnte…. aber dann gibt es neue Ermitlungserkenntnisse.

Durchzogen ist das Buch auch immer mit einer Prise Privatleben von Enna, die sich nach dem Unfalltod ihres Mannes als alleinerziehende berufstätige Mutter durchschlagen muss. Für meinen Geschmack hat die Autorin das richtige Maß gefunden, dass es interessant bleibt und sich nicht in Nichtigkeiten verliert. Im Focus stehen aber die Ermittlungsarbeiten, die sich mit Personen in hohen öffentlichen Ämtern befinden, und denen es nicht unbedingt um die Aufklärung eines Mordes geht. Seilschaften und Freundschaften in hohen Rängen erschweren die Arbeit. Aber Enna lässt sich nicht aufhalten, wenn es darum geht den oder die wahren Täter dingfest zu machen.

Ein Kriminalroman, den man voller Spannung verfolgt und kaum aus der Hand legen kann. Nebenbei menschliche Dialoge, wie zwischen Enna und ihrem Sohn Elias. Immer das Ziel vor Augen, ermittelt das dreier Team voller Hingabe und versucht das Schicksal von Julia aufzuklären und verfolgt jede noch so kleine unscheinbare Spur.

Eine Reihe, die sehr zu empfehlen ist und die ich gerne weiterverfolge. Ich habe atemlos gelesen und mich innerlich mit auf die Spurensuche gemacht. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und habe Enna schon längst in mein Herz geschlossen.

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Auf der Suche nach neuen Traditionen

Weihnacht, was bist du?
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Eine kurze Geschichte über eine Sinnsuche. Denn nachdem in Alinas Leben alles auf den Kopf gestellt wurde, muss sie sich erst einmal neu sortieren. Sie hat dabei wunderbare Hilfe und bekommt den Auftrag, ...

Eine kurze Geschichte über eine Sinnsuche. Denn nachdem in Alinas Leben alles auf den Kopf gestellt wurde, muss sie sich erst einmal neu sortieren. Sie hat dabei wunderbare Hilfe und bekommt den Auftrag, sich auf die Suche nach dem Sinn von Weihnachten zu machen.

Dazu bereist sie mehrere Städte, in denen es Weihnachtsmärkte gibt, von großen städtischen, bis hin zu fast klitzekleinen in verschiedenen Dörfern. Dort trifft sie auf Menschen, die sie zum Thema Weihnachten befragt, um für sich selbst wieder zu einer Antwort zu kommen.

Sie trifft die unterschiedlichsten Charakteren, die unterschiedliche Auffassungen zu diesem Thema haben und dann...

ja dann kommt alles ganz anders, als sie sich erträumt hatte.

Eine wundervolle Kurzgeschichte, die mich sehr zum Nachdenken und neu Überdenken meiner eigenen Gewohnheiten und Traditionen angeregt hat. Es gibt in jedem Menschenleben Wendepunkt, in denen althergebrachtes nicht mehr fortgeführt werden kann und dann ist es gut, sich auf die Suche zu machen.

Eine stimmungsvolle Geschichte, voller Anregungen für das eigene Leben.

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Veröffentlicht am 07.11.2020

der Auftakt zu einer neuen Reihe?!

Im Schatten der Kopfweiden
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Mir gefällt die neue Ermittlerin, die nach einigen Turbulenzen von Berlin an den Niederrhein versetzt wird. Sie hat keinen leichten Start ins neue Team, zumal gleich an ihrem ersten Tag eine Leiche gefunden ...

Mir gefällt die neue Ermittlerin, die nach einigen Turbulenzen von Berlin an den Niederrhein versetzt wird. Sie hat keinen leichten Start ins neue Team, zumal gleich an ihrem ersten Tag eine Leiche gefunden wird. Mit ihrer Art findet sie nicht gleich Freunde und ermittelt oft auf eigene Faust. Dennoch hat sie mich überzeugt. Auch wenn sie innerlich noch nicht mit einem alten Fall abgeschlossen hat, ist sie - trotz Grippe - ganz bei der Sache.

Die Story ist nachvollziehbar und ab einem gewissen Punkt teilweise vorhersehbar, aber die Autorin schafft es, ihre Leser in den Lauf der Geschichte zu fesseln. Es geht um so vielfältige Themen, wie die Verabreichung von alternativen Heilmitteln, darum, was eine Familie alles unternimmt, wenn sie ein behindertes Kind haben und um so vieles mehr. So habe ich gegen Ende fast vergessen zu atmen, weil ich so nur über die Zeilen flog und mit gebangt und mit gefiebert habe.

Ich hoffe von Herzen, dass dieses der Auftakt zu einer neuen Reihe wird und wir weiter am Leben und Ermitteln von Johanna Anteil nehmen dürfen.

Der Schreibstil ist flüssig und die Charaktere ausgereift und vielschichtig. Die Mischung aus Ermittlertätigkeit und Privatleben ist gerade richtig, um den Personen Kontur zu geben.

Für Menschen, die am Niederrhein beheimatet sind, ist es sicher nochmal ein ganz anderes Lesegefühl, wenn sie auf Orte und Landschaften stoßen, die sie kennen. Aber auch für mich, die da keinen lokalen Bezug hat, war es kein Problem, mir alles bildlich vor Augen zu führen.

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Veröffentlicht am 29.10.2020

die neue Art des Kennenlernens

Willst du Blumen, kauf dir welche
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Allein die Covergestaltung hat mich schon total angesprochen und der Inhalt hat mich dann letztendlich überzeugt.

Es ist (k)ein Romantik Roman und doch kann man sich einer romantischen Ader nicht entziehen. ...

Allein die Covergestaltung hat mich schon total angesprochen und der Inhalt hat mich dann letztendlich überzeugt.

Es ist (k)ein Romantik Roman und doch kann man sich einer romantischen Ader nicht entziehen. Gleich zu Beginn hatte mich die Autorin am Haken. Ein recht dicker Wälzer und doch kam keine Sekunde Langeweile auf. Wir lernen Lena kennen, Singlefrau und Buchhändlerin mit Herz und Seele, die einen kleinen Bücherladen ihr Eigen nennen darf. Eigentlich ist sie aus Überzeugung Single, geprägt von vielen erfolglosen Versuchen einen Partner zu finden. Sie braucht nur ihren Kater und ihre Bücher – wenn da nicht Tante Hilde wäre. Eine Frau, die man gleich ins Herz schließt und die die Sahne auf dem Kakao ist.

Ein Roman über die ultimative Liebesformel. Ein Roman über Online-Dating, so, wie es auch im echten Leben passieren könnte.

Die Autorin hat mich mit ihrem Schreibstil von Anfang an gefesselt. Sie versteht es unglaublich gut, mit Sprache, also dem geschriebenen Wort, umzugehen. Gebildet und versiert. Es war mein erstes Buch von ihr, aber sicher nicht mein letztes.

Die Geschichte hat mich unglaublich gut von meinem Alltag abgelenkt und mich in Welten abtauchen lassen, die ganz plastisch vor meinem inneren Auge entstanden sind. Gute Unterhaltung, mit einem gewissen Mehr-Wert, das genau das, was ich mir von Büchern erhoffe und dieses hat die volle Punktzahl. Die Protagonisten sind mir im Laufe der Geschichte so ans Herz gewachsen, dass mir die Beendigung der Lektüre so etwas, wie Abschiedsschmerz beschert hat.

Sie bedient mit der Geschichte ein Thema, was immer mehr im Kommen ist und sicher die Zukunft sein wird: das Online-Dating. Wer oder was sich hinter den Namen verbirgt?! Lesen Sie das Buch und erfreuen Sie sich illustren Begegnungen, wie sie sich so tatsächlich zugetragen haben könnten.

Eine absolute Leseempfehlung für die Autorin und das Buch im Besonderen.

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Veröffentlicht am 14.10.2020

Das Ende der Endlich-Reihe

Unendlich still
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Selten ist es mir so schwer gefallen, ein Buch zu lesen und es dann zu bewerten. Dies ist der letzte Band der Endlich-Reihe von Inken Ibsen. Jedes einzelne Buch ist ein Juwel, aber ich kann nur jedem empfehlen, ...

Selten ist es mir so schwer gefallen, ein Buch zu lesen und es dann zu bewerten. Dies ist der letzte Band der Endlich-Reihe von Inken Ibsen. Jedes einzelne Buch ist ein Juwel, aber ich kann nur jedem empfehlen, diese Reihe von Anfang an zu lesen. So entfaltet sich die ganze Bandbreite und man mag gar nicht im letzten Band weiterlesen, weil es dann definitiv zu Ende ist.

Selten ist es einem/r Autor/in gelungen, mich durch viele Bände einer Reihe bei "Laune" zu halten. Oft verblassen die Geschichten oder es wird unrealistisch. Nicht so bei dieser Reihe. Von Anfang an hat mich die Geschichte von Inken gefesselt, die in Lonstrup einen Neuanfang wagte. Man hat die Charaktere ins Herz geschlossen und, durch den authentischen Schreibstil der Autorin, alles hautnah mit erlebt. Bei allen Höhen und Tiefen habe ich mitgefiebert, mitgelitten und mitgebangt.

Selten bin ich um den letzten Band einer Reihe so lange herumgeschlichen, wie bei dieser Serie. Ich wollte nicht, dass es zu Ende geht. Dabei hat es die Autorin geschafft, alles zu einem Ende zu bringen, wie es der Reihe würdig war. Ich habe mehrere Packungen Taschentücher verbraucht. Es kommt, wie das Leben eben so spielt und genau das macht das Buch so glaubwürdig und lebensecht.

Danke für diese tolle Zeit zusammen, danke für all die Emotionen, Irrungen und Wirrungen, danke für die Charaktere, die für mich längst zu alten Freunden geworden sind.

Jedes Buch dieser Reihe lässt sich einzeln lesen, aber für das unglaubliche Endlich-Gefühl, lohnt es sich, bei Band eins anzufangen.

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