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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2020

Unter Verdacht

Baskische Tragödie
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In dieser 4. Folge legt Commissaire Luc Verlain ein atemloses Tempo vor. Die Hintergrundstory aus den Vorgängerbänden tritt endlich in den Vordergrund. Der anonyme Kartenschreiber lockt Luc in eine Falle. ...

In dieser 4. Folge legt Commissaire Luc Verlain ein atemloses Tempo vor. Die Hintergrundstory aus den Vorgängerbänden tritt endlich in den Vordergrund. Der anonyme Kartenschreiber lockt Luc in eine Falle. Verlain gerät unter falschen Verdacht, wird von der Polizei gesucht und von seinem Erzfeind mit dem Tode bedroht. Man kann sich eigentlich nicht vorstellen, wie er sich jemals aus dieser Klemme befreien kann, zumal er auch noch mit dem Leben von zwei unschuldigen Personen erpresst wird. Die Auflösung gefällt mir persönlich nicht gut. Sie ist einfach zu konstruiert und unglaubwürdig, aber dennoch reißt einen der Autor mit bis zum spannenden Ende. Alexander Oetker hat es einfach drauf, seine Leser zu fesseln und für den Süden Frankreichs zu begeistern. Das Flair der Region schwingt immer unterschwellig mit, ebenso die kulinarischen Verlockungen. Ich mag die Geschichten um diesen besonderen Kommissar einfach immer wieder gern. Jetzt mit dem 4. Band schließt sich der Kreis. Es gibt keinen Cliffhanger. Das wird doch wohl nicht hoffentlich das Ende dieser Reihe sein?

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Snowboarder

Frostgrab
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Was für eine spannende Story. 10 Jahre nach schrecklichen Ereignissen versammelt sich eine befreundete Gruppe Profi-Snowboarder auf dem schicksalhaften Berg. Die Saison hat noch nicht begonnen. Sie sind ...

Was für eine spannende Story. 10 Jahre nach schrecklichen Ereignissen versammelt sich eine befreundete Gruppe Profi-Snowboarder auf dem schicksalhaften Berg. Die Saison hat noch nicht begonnen. Sie sind auf sich allein gestellt, doch unerklärliche Ereignisse sorgen für Angst und Schrecken. Die Kapitel wechseln sich ab mit der Gegenwart und der Geschichte von damals, als Ehrgeiz, Intrigen und Tricks den sportlichen Fair-Play-Geist unterwanderten. Jetzt jedenfalls sind die jungen Leute ganz allein auf sich gestellt. Die Seilbahn fährt nicht mehr. Die Handys sind weg. Es gibt keine Kommunikation, um Hilfe zu holen, und irgendwer innerhalb oder außerhalb der Gruppe trachtet ihnen nach dem Leben.

Es gibt so viele unausgesprochene Geheimnisse, jeder denkt in erster Linie an sich selbst. Diese aufgeladene Atmosphäre zwingt den Leser zum Weiterlesen. Der Thriller ist ein regelrechter Pageturner. Jeder einzelne Charakter wird gut dargestellt und die Gefahr scheint aus den Seiten zu kriechen. 

Die Autorin ist selbst ehemalige Profi-Snowboarderin und weiß, wovon sie spricht. Die Szenerie in Kälte und Eis kann sie perfekt wiedergeben, die Schönheit der Bergwelt, aber ebenso den gnadenlosen Ehrgeiz der Sportler. Die Spannung beginnt schon auf den ersten Seiten und setzt sich unvermindert fort bis zum krönenden Finale gegen Ende.

Für mich ist "Frostgrab" ein Beispiel für einen perfekten Thriller in einem ungewöhnlichen Setting.

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Veröffentlicht am 10.11.2020

Vergessen

Marigolds Töchter
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Marigold Fane ist das Herzstück ihrer kleinen Familie, denn es macht ihr Freude, Mann, Töchter und die betagte Mutter zu umsorgen. Fast nebenbei wuppt sie noch den Dorfladen samt Poststation. Das ganze ...

Marigold Fane ist das Herzstück ihrer kleinen Familie, denn es macht ihr Freude, Mann, Töchter und die betagte Mutter zu umsorgen. Fast nebenbei wuppt sie noch den Dorfladen samt Poststation. Das ganze Dorf schätzt ihre hilfsbereite Art. Jetzt im Alter merkt Marigold zusehends, dass ihr Kopf sie im Stich lässt, sie Termine und Aufträge vergisst. Der Arzt stellt die erschreckende Diagnose: Demenz.
Und gerade hier wird der Roman richtig schön. Alle, Familie, Freunde, ja das ganze Dorf, tun sich zusammen und gemeinsam versuchen sie, Marigolds Leben leichter zu machen. Ihre Anstrengungen sind sehr berührend.
Als romantischen Nebenschauplatz gibt es noch die Liebesgeschichte von Marigolds ältester Tochter Daisy, die auf Umwegen zu ihrem Glück findet.
Doch auch die anderen Familienmitglieder werden lebendig skizziert, die ausgeflippte Tochter Suze, der fürsorgliche Ehemann Dennis und die ewig grantelnde Großmutter Nan. Der Leser wird mitten hineingeworfen in eine typisch englische Szenerie, in der eine Tasse Tee für vieles als Allheilmittel dient.
Das komplexe Thema Demenz wird in meinen Augen verharmlost und verklärt. Wenn es doch nur so einfach wäre wie bei den Fanes! Aber trotzdem geht dieses Buch zu Herzen und stößt den Leser immer wieder auf seine Kernbotschaft: lebe im Jetzt. Jetzt findet das Leben statt, nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft, von der keiner weiß, wie sie aussieht.
Julia Woolf schreibt sehr lebendig. Trotz des ernsten Themas ist es ein leichter Unterhaltungsroman, der den Leser zu fesseln vermag. Gegen Ende wird es sogar ein wenig kitschig, aber das gerade hat mir besonders gut gefallen. Absolute Leseempfehlung an die Menschen, die es gern romantisch und sentimental mögen.

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Was fürs Herz

Aller guten Dinge sind zwei
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Laurie ist erfolgreich als Anwältin und glücklich in ihrer langjährigen Beziehung mit Dan. Zusammen haben sie sich ein gemütliches Haus gekauft und in absehbarer Zeit soll die Babyplanung starten. Immerhin ...

Laurie ist erfolgreich als Anwältin und glücklich in ihrer langjährigen Beziehung mit Dan. Zusammen haben sie sich ein gemütliches Haus gekauft und in absehbarer Zeit soll die Babyplanung starten. Immerhin hat die biologische Uhr angefangen zu ticken. Wie aus dem Nichts zerschlagen sich all ihre Träume, als Dan sie wegen einer anderen verlässt. Als Leser bekommt man hautnah ihre Verzweiflung und ihre Wut mit. Laurie will Dan unbedingt zurückerobern. Sie ist sich nicht zu schade, zusammen mit einem attraktiven Kollegen eine Scharade aufzuführen. Dan soll so richtig eifersüchtig werden. Doch es kommt alles ganz anders. Ja, man kann es sich schon denken. Trotzdem, die Handlung ist spannend und einfühlsam geschrieben. Laurie wächst einem sehr ans Herz. Zu keinem Zeitpunkt wird es langweilig oder langatmig. Die Autorin kann ihre Leserschaft mitreißen, die Gefühle lebensecht transportieren.

Mir hat dieser Roman wirklich gut gefallen. Nicht nur die Beziehungsgeschichte ist lebendig und spannend, auch der Büroalltag mit den fiesen Intrigen der Kollegen konnte mich fesseln. Da vergebe ich gerne 5 Lesesterne.

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Veröffentlicht am 29.10.2020

Praktisch und sinnvoll

Deliciously Ella. Quick & Easy
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Die Foodbloggerin Ella Mills ist überzeugte Veganerin und hat schon einige Kochbücher veröffentlicht. Ihr Neuestes zeigt, dass veganes Kochen nicht kompliziert und schwierig sein muss. Ihre Rezepte sind ...

Die Foodbloggerin Ella Mills ist überzeugte Veganerin und hat schon einige Kochbücher veröffentlicht. Ihr Neuestes zeigt, dass veganes Kochen nicht kompliziert und schwierig sein muss. Ihre Rezepte sind unterteilt in: Frühstück / Dips & Dressings / Lunch in 10-15 Minuten / Lunch in 20-30 Minuten / Vorrat / Dessert / Wochenende

Ich habe mich in erster Linie für die schnellen Lunchrezepte interessiert. Eigentlich finde ich die Zutatenliste oft etwas lang, also keine Rezepte, die man mal ebenso mit dem zaubert, was Kühlschrank und Vorratsregal bietet. Aber die Zubereitung ist einfach und schnell, und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Im Dessertteil findet sich allerhand Kleingebäck wie Muffins und Kekse. Das gefällt mir gut, gerade solche einfachen Backwaren finde ich praktisch, wenn an der Kaffeetafel auch Nichtveganer sitzen.

Dieses Kochbuch ist liebevoll gestaltet. Hier werden nicht einfach nur Rezepte aneinandergereiht, sondern die Autorin stellt jedem Kapitel ein paar persönliche Gedanke bezüglich einer nachhaltigen Lebensweise voran.

Ein schönes Buch für Menschen, die sich Gedanken über das Leben und die Welt machen.