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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2020

Tolle Fortsetzung aber nicht so stark wie der erste Band

Märchenfluch, Band 2: Die Rache der Fee
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Das Leben der 16-jährigen Flora steht Kopf: Sie ist nicht nur die Nachfahrin Dornröschens und hat sich eine böse Fee zur Feindin gemacht, ihr Herz spielt auch jedes Mal verrückt, wenn der geheimnisvolle ...

Das Leben der 16-jährigen Flora steht Kopf: Sie ist nicht nur die Nachfahrin Dornröschens und hat sich eine böse Fee zur Feindin gemacht, ihr Herz spielt auch jedes Mal verrückt, wenn der geheimnisvolle Hektor sie anlächelt. Als auch noch ein Mädchen auftaucht, das behauptet, Floras verschollene Schwester zu sein, ist das Chaos perfekt. Flora ahnt nicht, dass sie und ihre Freunde viel größere Probleme haben. Denn eine böse Macht setzt alles daran, die Märchengemeinschaft ein für alle Mal zu zerstören.

„Die Rache der Fee“ ist der zweite Band der Märchenfluch-Reihe von Claudia Siegmann.
Die Reihe ist auf jeden Fall für alle Märchenfans ein Muss! Und es sollte unbedingt der erste Band zuerst gelesen werden, denn die Bücher bauen aufeinander auf und sind nicht abgeschlossen.
Wir begegnen in Band 2 wieder den altbekannten Gestalten und es taucht eine neue Figur auf. Vicky, Floras pfiffige Halbschwester. Natürlich geraten unsere M-Gen-Träger wieder in allerhand Chaos. Flora wurde verzaubert, mit Hektor gibt es nur Stress und dann verschwindet auch noch Grazia und insgesamt ist alles ziemlich verdächtig.
Obwohl das erst mal so klingt, als würde man atemlos durch das Buch rasen, war das leider nicht ganz der Fall. Es passiert zwar irgendwie viel aber leider zieht sich die Geschichte an einigen Stellen und es will einfach nicht so richtig vorwärts gehen. Man will eigentlich vorblättern, damit es wieder losgeht. Zum Glück werden diese Flautephasen von spannenden Teilen abgelöst. Das ist auch schon mein einziger Kritikpunkt an diesem Buch.
Flora wächst super in diese ganze neue Welt hinein und lernt, mit Hilfe von ihrem leicht verzogenen Spiegel, so einiges über sich und ihre Fähigkeiten. Ihr Spiegel ist sowieso eine meiner Lieblinsfiguren und ich musste mehrmals herzhaft lachen.
Mir gefällt es immer noch sehr gut, wie die Autorin die Märchennachfahren in unsere Welt hineingesetzt und welche Gemeinschaft sie so entwickelt hat. Spannend waren natürlich auch die ganzen Intrigen und Geheimnisse, die sich nach und nach auftaten und teilweise noch nicht geklärt sind. Dazu noch relativ normales Liebesdrama und man freut sich auf den dritten Teil. Für jeden Fan des ersten Bandes ist dieses Buch auf jeden Fall Pflicht!

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Ereignisse einer schrecklichen Zeit

So weit die Störche ziehen (Die Gutsherrin-Saga 1)
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Ostpreußen 1939: Während die Welt aus den Fugen gerät, wächst die junge Dora Twardy behütet auf dem Pferdegestüt ihrer Familie auf. Der Tochter des Gutsherren mangelt es an nichts, auch nicht an Verehrern. ...


Ostpreußen 1939: Während die Welt aus den Fugen gerät, wächst die junge Dora Twardy behütet auf dem Pferdegestüt ihrer Familie auf. Der Tochter des Gutsherren mangelt es an nichts, auch nicht an Verehrern. Doch als die deutsche Wehrmacht Polen angreift, muss Dora schlagartig erwachsen werden. Ihr Vater wird eingezogen und Dora übernimmt die Verantwortung für den Hof. Mit aller Kraft kämpft Dora um den Erhalt des Familienbesitzes. In den Wirren des Krieges stehen ihr zwei Männer bei: der sanftmütige Freund ihres Bruders, Wilhelm von Lengendorff, und der abenteuerlustige Kriegsfotograf Curt von Thorau. Zu spät erkennt Dora, wen sie wirklich liebt.

„Soweit die Störche ziehen“ von Theresia Graw erzählt bildgewaltig die Geschichte der jungen Dora und ihrer Familie in den Zeiten des Zweiten Weltkrieges.
Dora ist die Hauptfigur, deren Entwicklung der Leser durchweg begleitet.
Sie startet als naives, verwöhntes Mädchen und endet als starke, zähe Frau.
Zu Beginn fiel es mir ein wenig schwer, mich mit ihr anzufreunden. Zu oft hätte ich den Kopf über sie schütteln können. Doch mit immer mehr Ereignissen, die der Krieg mit sich bringt, ist sie gewachsen und hat sich entwickelt.
Die Autorin beschreibt die sich immer weiter entwickelnden Ereignisse des Zweiten Weltkrieges. Sie erzählt, wie Deutschland zunächst hoffnungsvoll in den Krieg zieht und besonders die zurückgelassenen Familien lange nicht mitbekommen, dass es nicht so erfolgreich läuft, wie die Propaganda glauben lassen will. Man erfährt als Leser zusammen mit Dora nach und nach von den Schrecken, die der Krieg mit sich bringt.
Für mich war es interessant, die Kriegsereignisse von der Seite einer Familie zu erleben, die recht wohlhabend auf dem Land lebt und lange nicht vom Geschehen betroffen ist. Ich fand es auch interessant, dass es mal nicht direkt um die Überwachung, die Kontrollen und die KZs ging und der Leser mal die Seite derer erlebt, die davon zunächst nicht viel mitbekommen haben.
Als Dora und ihre Familie dann doch zur Flucht gezwungen werden, war ich wie gebannt. Die Autorin beschreibt die Schrecken dieser Flucht und all das Grausame, was die Menschen durchmachen mussten mit solch bildhaften Worten, dass ich wirklich beklemmende Gefühle bekam. Ich habe wirklich lange nicht mehr so mit den Figuren mitgefiebert.
Begleitet werden diese ganzen Ereignisse von Doras Romanzen mit Wilhelm und Curt. Dieser Erzählstrang gibt dem Buch eine gefühlvolle und liebenswürdige Ebene.
Ich habe lediglich zwei kleine Kritikpunkte, die zum perfekten Buch fehlen. Dora ist mir oft zu naiv und später zu unnahbar. Sie zeigt mir für meinen Geschmack zu selten offen Zuneigung, da hätte ich mir ein bisschen mehr gewünscht. Dazu zieht sich das Buch im Mittelteil ein wenig. Es passiert zwar immer wieder etwas aber auch da hätte es ein wenig mehr sein dürfen.
Die ganze Geschichte ist trotzdem sehr gut gelungen und unheimlich interessant. Besonders vor dem Hintergrund, dass es auf einer wahren Begebenheit beruht, beeindruckt dieses Buch. Von mir auf jeden Fall eine Empfehlung!


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Veröffentlicht am 29.10.2020

Gute Idee, nicht ganz überzeugende Umsetzung

V is for Virgin
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Valeries Herz ist gebrochen. Ihr Freund hat sie verlassen, weil sie nicht mit ihm schlafen möchte, sondern damit bis zur Ehe warten will. Als ihre Geschichte bei YouTube viral geht, wird die Siebzehnjährige ...

Valeries Herz ist gebrochen. Ihr Freund hat sie verlassen, weil sie nicht mit ihm schlafen möchte, sondern damit bis zur Ehe warten will. Als ihre Geschichte bei YouTube viral geht, wird die Siebzehnjährige landesweit unter dem Namen Virgin Val bekannt. Das Chaos scheint perfekt, als dann auch noch Rockstar Kyle Hamilton vor ihr steht: Der Leadsänger der Band Tralse hat es sich zum persönlichen Ziel gemacht, sie zu verführen. Doch mit einer Sache hat Kyle nicht gerechnet: Val bereitet ihm ganz schönes Herzklopfen.

In „V is for Virgin“ verfolgt Kelly Oram eine gute Botschaft. Es geht um die schlichte Aussage, dass keiner Sex haben muss, um dazu zu gehören oder den Freund zufrieden zu stellen. Es ist in Ordnung, wenn jemand warten möchte, bis er bereit ist oder den Richtigen gefunden hat.
So weit so gut. Valerie hat sich dazu entschieden zu warten und landet durch einen Streit mit ihrem (Ex-)Freund und der Oberzicke der Schule im Internet und wird schnell zur Ikone. Dabei wird schnell klar, egal was kommt, Val steht zu sich und ihrer Meinung und lässt sich einfach nicht unterkriegen.
So sehr mir das imponiert hat, hat es mich an anderer Stelle gestört. Sie ist ein Hardliner und mehr als einmal zu krass in ihrer Einstellung. Sie stellt sich über diejenigen, die eine andere Entscheidung getroffen haben und so kippt es zu sehr in Richtung Verurteilung. Auch ihren Freunden gegenüber ist sie nicht immer fair und lässt die Welt etwas zu sehr um sich selbst drehen.
Kyle ist da genau das andere Extrem. Er kann Vals Einstellung nicht verstehen und macht sich über sie lustig. Er respektiert sie nicht als Mensch und stellt sie allzu oft als Objekt dar. Ich denke, die Autorin wollte hier die komplett gegensätzlichen Meinungen darstellen. Leider ist bei diesem Disput die Message auf der Strecke geblieben.
Valeries Weg zur ungewollten Berühmtheit hat mir gut gefallen und auch wie sie einigen Leuten selbstbewusst die Stirn geboten hat. Die Geplänkel und Streitereien mit Kyle waren ziemlich amüsant. Und auch wenn nicht viel Romantik zwischen den beiden aufkam, konnte man doch recht gut mitverfolgen, wann sich mehr zwischen ihnen entwickelt hat.
Im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte gut gefallen. Auch das Ende war stimmig und passte zu Val und Kyle und ihrer Story. Abgesehen davon, dass mir die zwei oft zu krass waren, fand ich das Buch gut und auch der zweite Teil lockt mich.

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Veröffentlicht am 20.10.2020

Nur wer loslässt, hat die Hände frei

New Beginnings
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Ihr Jahr als Au-pair in den USA hatte sich Lena aus Berlin definitiv anders vorgestellt. Statt in einer angesagten Metropole landet sie in der Kleinstadt Green Valley in den Rocky Mountains, wo ihre Gastfamilie ...

Ihr Jahr als Au-pair in den USA hatte sich Lena aus Berlin definitiv anders vorgestellt. Statt in einer angesagten Metropole landet sie in der Kleinstadt Green Valley in den Rocky Mountains, wo ihre Gastfamilie ein kleines Bed & Breakfast führt. Doch obwohl Lena als echtes Großstadtmädchen wenig mit Bergen anfangen kann, fühlt sie sich schnell wohl im Haushalt von Jack und Amy Cooper und deren kleinem Sohn Liam. Wäre da nicht Jacks jüngerer Bruder Ryan, der „gefallene Held" und Bad Boy von Green Valley! Er musste nach einem schweren Ski-Unfall seine Profikarriere beenden und wohnt nun eher unfreiwillig bei den Coopers, wo er seinen geballten Frust an Lena auslässt. Eines Tages liest ihm Lena ganz schön die Leviten. Von da an ist zwischen ihr und dem gutaussehenden Bad Boy irgendwie alles anders.

„New Beginnings“ von Lilly Lucas hat mich mit seinem wunderschönen Cover angezogen. Die Farben, Formen und die Schrift haben mir direkt gefallen. Der Klappentext hat dann zusätzlich dazu geführt, dass ich mir das Hörbuch angehört habe.
Wir begleiten Lena bei ihrem Jahr als Au-pair in den Rocky Mountains und schon wenn man den Klappentext liest, ahnt man, was auf den Leser zukommt. Wer oft Bücher aus diesem Genre liest, kennt das und weiß, dass das Rad nicht neu erfunden werden kann. Mich persönlich stört ein bisschen Vorhersehbarkeit überhaupt nicht.
Der Schreibstil der Autorin ist locker leicht und man kommt gut durch die Seiten bzw. durch die Hörminuten. Sie beschreibt die Landschaften und Figuren mit vielen Details, jedoch ohne den Leser damit zu überfluten. Das hat mir gefallen. Erzählt wird die Geschichte aus Lenas Sicht und ich fand es mal ganz nett, dass wir nicht beide Seiten der Ereignisse erfahren und teilweise genauso planlos sein dürfen, wie unsere Hauptfigur.
Lena macht dieses Au-pair-Jahr um herauszufinden, was sie im Leben erreichen möchte. Ich hatte mir ein wenig mehr von dieser voraussichtlichen Entwicklung erhofft, leider wurde dieser Teil erst gegen Ende thematisiert.
Zuvor geht es eigentlich nur um Ryan und das Gefühlschaos welches er in Lena auslöst. Die beiden machen zusammen eine gute Entwicklung durch und es hat schon Spaß gemacht, das zu verfolgen. Aber für meinen Geschmack ging es mir dann doch etwas zu viel um Ryan und um die Freunde, die Lena dort gefunden hat und zu wenig um ihre persönliche Entwicklung, ihre Zukunft und das Au-pair-Jahr. Für mich ein wenig schade, denn so ist es zwischendurch ziemlich oberflächlich geblieben. Mir fehlte bei Lena die Charaktertiefe und ihr ständiges Kreisen um Ryan hat fast schon gestört.
Zum Glück war die Geschichte insgesamt schön und die Konstellation aller Figuren, der Landschaft und Lenas Erlebnissen, hat mich zufrieden gestellt. Auch wenn dieses Buch nicht mein absolutes Highlight ist, werde ich mir auf jeden Fall die Fortsetzungen anhören, um mehr über die Nebencharaktere zu erfahren.

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Veröffentlicht am 20.10.2020

Nur wer nach den Sternen greift, lernt zu fliegen

Wo die Sterne tanzen
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Auf der Nordseeinsel Juist hat Musicaltänzerin Nele einst den ersten Kuss von ihrem besten Freund Henry bekommen, und im Deichschlösschen ihrer Oma hat sie viele zauberhafte Sommertage verbracht - bis ...

Auf der Nordseeinsel Juist hat Musicaltänzerin Nele einst den ersten Kuss von ihrem besten Freund Henry bekommen, und im Deichschlösschen ihrer Oma hat sie viele zauberhafte Sommertage verbracht - bis eine schicksalhafte Nacht alles veränderte. Vor allem zwischen Henry und ihr. Diesen Sommer fährt Nele ein letztes Mal auf die Insel. Oma Lotte ist gestorben, und Nele will nur noch das Haus ausräumen und sich mit ihrer Mutter aussprechen. Doch dann taucht Henry überraschend auf Juist auf. Mit ihm kommen die Erinnerungen zurück, die schmerzhaften, aber auch die schönen, und auf einmal fragt sich Nele: Ist sie wirklich bereit für die Zukunft, wenn ihr Herz noch immer an der Vergangenheit hängt?

Wer die Bücher von Katharina Herzog kennt, der weiß, dass den Leser immer bewegende Lebensgeschichten erwarten. Auch in „Wo die Sterne tanzen“ erzählt sie die ereignisreiche Geschichte der Hauptfigur Nele.
Der Schreibstil ist gewohnt liebevoll im Bezug auf Umgebungsbeschreibungen und Charakterentwicklungen. Die Autorin verwendet nicht zu viel Zeit für einzelne Details und entwirft trotzdem lebhafte Bilder, besonders von der wunderschönen Insel Juist. Aber auch die große, unruhige Stadt New York, kann der Leser sich gut vorstellen.
Die Figuren sind wie immer einzigartig und alle haben ihre eigenen kleinen Charaktereigenschaften und Merkmale, die sie voneinander unterscheiden. Auch die Nebenfiguren bleiben nicht blass und geben dem Ganzen einen tollen Wohlfühltouch.
Auffallend ist in diesem Buch die Ruhe, die trotz allem Gefühlschaos und Durcheinander in den Seiten liegt. Das Tempo der Geschichte ist nicht rasant, sondern ist durchweg beständig. Einerseits war das irgendwie angenehm, andererseits hat mir manchmal ein bisschen Pepp gefehlt. Das Gleiche auch bei den Figuren. Alle waren sympathisch und ich konnte mich gut in die einzelnen Schicksale hineinversetzen aber auch da fehlte mir manchmal der letzte Pfiff, der noch etwas mehr Leben hineinbringt.
Ich muss aber sagen, dass das mein einziger Kritikpunkt ist.
Ich finde die Idee der Geschichte wirklich schön. Die Zeitsprünge zwischen Damals und Heute und die Ortswechsel zwischen Juist und New York haben mir sehr gut gefallen und waren wirklich interessant. Und auch die Ereignisse und die verschlungenen Wege, die durch Neles Leben laufen, immer begleitet von bekannten und unbekannten Gesichtern, habe ich gerne verfolgt.
Eine kleines Sahnehäubchen ist die Optik des Buchs. Das Cover ist wunderschön und auch das Innere ist durch kleine Wölkchen, schöne Kapitelschriften und Liedzitate vor jedem Kapitel, einfach toll durchdacht.
Mir hat das Buch gut gefallen und ich bin und bleibe ein Fan von Katharina Herzog und ihren Büchern.

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