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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2021

Wunderbar divers und sehr feinfühlig geschrieben

Kissing Chloe Brown (Brown Sisters 1)
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Ich muss ehrlich zugeben, hätte im Klappentext nicht gestanden, dass Chloe Brown chronisch krank ist, hätte ich das Buch wahrscheinlich nicht gelesen. Und das wäre schade gewesen, denn ich mochte das Buch.

Chloe ...

Ich muss ehrlich zugeben, hätte im Klappentext nicht gestanden, dass Chloe Brown chronisch krank ist, hätte ich das Buch wahrscheinlich nicht gelesen. Und das wäre schade gewesen, denn ich mochte das Buch.

Chloe Brown hat Fibromyalgie – wie ich. Diese Tatsache führte dazu, dass ich mich sofort mit ihr identifizieren konnte. Glücklicherweise hat es mich nicht ganz so schlimm erwischt wie sie, doch ich konnte alles, was zu dieser Krankheit im Buch geschrieben stand, sehr gut nachvollziehen.
Mit Fibromyalgie werden die leichtesten Dinge des Alltags zur Herausforderung. Putzen, kochen, spazieren gehen – all das kostet Energie, die Chloe häufig nicht hat. Schmerzen bestimmen ihr Leben und schränken sie ein. Nachdem sie fast von einem Auto überfahren wurde und ihr Leben an sich vorbeiziehen sah, hat sie die Entscheidung getroffen, dass sie ihr Leben mehr genießen möchte. Und da Chloe ein großer Listen-Fan ist, hat sie sich eine Art Bucket List geschrieben. Alles Dinge, die sie aus ihrer Komfortzone holen sollen.

Der erste Schritt ist mit dem Auszug von Zuhause getan. Obwohl Chloe eine reiche Familie hat, möchte sie unabhängig sein und zieht in eine kleine Mietwohnung. Dort gibt es einen Hausmeister, Red Morgan, der zu allen überaus freundlich ist, nur zu Chloe irgendwie nicht.
Von den Erlebnissen ihrer Vergangenheit geprägt, hält Chloe durch ihre distanzierte, sarkastische und manchmal auch zynische Art Menschen auf Abstand. Zu häufig wurde sie von vermeintlichen Freunden wegen ihrer Krankheit im Stich gelassen und verlassen.
Durch einen Zufall sieht Chloe in dem ‘unfreundlichen’ Red allerdings die Lösung für ihre Probleme. Er soll ihr helfen, die Punkte auf ihrer Liste abzuarbeiten und dafür bietet sie ihm einen Deal an, den er zähneknirschend akzeptiert.

Ja, für mich klang der Klappentext zuerst auch ein wenig nach Bad Boy trifft unselbstständiges Mädchen und so weiter. Wir alle kennen die Geschichten. Ich war jedoch sowas von positiv überrascht, als sich Redfort Morgan alles andere als ein Bad Boy zeigte. Freundlich äußerst zuvorkommend und tatsächlich selber voller Ängste. Ich habe ihn voll und ganz in mein Herz geschlossen.

Meiner Meinung nach bringt dieses Buch von Talia Hibbert Unbeteiligten die Krankheit Fibromyalgie und was dahintersteckt ein großes Stück näher. Fibromyalgie-Patienten sieht man nicht an, dass sie krank sind und sehr häufig unter ihren Symptomen leiden. Im Gegenteil, die meisten wissen das sehr gut zu verbergen und zu überspielen – so auch Chloe Brown.
Red ist sensibel und aufmerksam genug, um kleinste Signale zu erkennen und darauf zu reagieren und zwar in einer Art und Weise, die Chloe nicht in Verlegenheit bringt. Das war so wunderschön zu lesen. Ich habe mich insgesamt sehr wohl gefühlt beim Lesen und war häufig auch recht emotional. Das ein oder andere Tränchen ist gefallen.

Ich muss sagen, ich fand das Buch wunderbar divers geschrieben, sehr feinfühlig und überhaupt nicht klischeebehaftet. Die Charaktere sind allesamt außergewöhnlich, ohne over the top zu wirken. Talia Hibberts Schreibstil ist bildhaft, humorvoll und einfühlsam – eine schöne Mischung.

Es hat nicht ganz zu fünf Sternen gereicht, wobei ich das gar nicht an konkreten Kritikpunkten festmachen kann, sondern eher an dem Gefühl, das ich beim Lesen hatte. Für die volle Sterneanzahl hat das “Lieblingsbuch-Gefühl” gefehlt, doch mit sehr guten vier Sternen kann ich das Buch wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 13.01.2021

Interessante und gut geschriebene Geschichte für Kinder ab 10

Ellas verrückt-verrutschtes Leben
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Ella ist so richtig genervt, denn seit ihrem Spontanumzug aufs Land ist alles nur noch doof. Dabei sollte es doch so schön werden, immerhin hat ihr Vater die Mutter ihrer besten Freundin Dodo geheiratet ...

Ella ist so richtig genervt, denn seit ihrem Spontanumzug aufs Land ist alles nur noch doof. Dabei sollte es doch so schön werden, immerhin hat ihr Vater die Mutter ihrer besten Freundin Dodo geheiratet und die beiden sind jetzt Stiefschwestern.
Der Umzug aus der Großstadt nach Kleinkotzingen (japp) ist allerdings definitiv nicht das, was Ella sich unter ihrem neuen Leben vorgestellt hat. Das Dorfleben ist öde, der Hahn weckt sie viel zu früh und außerdem verpasst sie die angesagte Party ihres Schwarms. Und wäre das alles nicht schon schlimm genug, bekommen Ella und ihre Familie plötzlich Gänse geliefert, die nichts besseres zu tun haben, als Ella eine alte Rutsche im Garten hinunter zu jagen.
Dieses Ereignis ändert alles, denn Ella rutscht 30 Minuten zurück in die Vergangenheit und schmiedet ab da den Plan ihren Umzug rutschend wieder rückgängig zu machen. Doch so einfach ist das nicht, denn jedes Mal, wenn Ella rutscht, verändert sich etwas. Erst werden aus den Gänsen Truthähne, dann aus einer Erbsensuppe Quiche und plötzlich fangen die Tiere an ganz zu verschwinden.

Klingt nach einem interessanten Buch für 10-12 jährige Leseeulen, oder? Finde ich auch. Der Schreibstil passt ebenfalls perfekt auf die Alterszielgruppe und ist locker, leicht und flüssig. Die Sätze und Kapitel haben eine angenehme Länge. Ich kann mir gut vorstellen, dass “Ellas verrückt-verrutschtes Leben” viele junge begeisterte Leser:innen haben wird.

Ich gehöre mit meinen 36 Jahren nicht mehr zur Zielgruppe und meine Tochter ist mit ihren viereinhalb Jahren noch etwas zu jung für das Buch, obwohl ich ihr stellenweise daraus vorlesen sollte. Normalerweise macht mir das bei Büchern nichts aus, denn ich lese gerne mal Kinder- und/oder Jugendbücher für die ich eigentlich zu alt bin und habe auch viel Spaß daran. Doch bei diesem Buch muss ich ehrlich zugeben, dass ich so genervt von Ella war, dass ich fast nicht mehr weitergelesen hätte.
Die Hälfte des Buches ist Ella nur am motzen und mäkeln und total ichbezogen. Selbst Dodo geht sie mit ihrem Verhalten auf die Nerven. Denn im Gegensatz zu Ella kommt Dodo ganz wunderbar mit dem Umzug klar und ist auch viel reflektierter als ihre Stiefschwester.
So ein “heftiger” Umzug ist in dem Alter natürlich nicht ganz so leicht wegzustecken, das verstehe ich durchaus, doch mein erwachsenes Ich hatte echt arge Schwierigkeiten mit Ellas Verhalten. Hier nehme ich an, dass Leser:innen der Zielgruppe weniger Schwierigkeiten haben und Ellas Probleme weitaus besser nachfühlen können, als ich es konnte.

Ansonsten ist die Geschichte wirklich interessant und gut aufgebaut. Eine neue Idee, die ich so noch nirgends entdeckt habe. Ich hätte gerne ein wenig mehr über die Hintergründe der Rutsche erfahren, doch dafür muss ich mich wahrscheinlich bis Band 2 der Dilogie gedulden. Ich hoffe, das in dem Band die offen gebliebenen Fragen beantwortet werden.

Fazit

Eine interessante und gut geschriebene Geschichte, die sicherlich viele begeisterte Leser:innen in der Alterszielgruppe finden wird.
Dieses Mal war ich mit meinen 36 Jahren tatsächlich mal zu alt und daher leider vermehrt genervt von der Protagonistin, was mir ein wenig den Spaß am Lesen genommen hat.
Die Idee des Buches ist (mir) neu und bietet viel Potenzial für spannende Lesestunden. Leser:innen ab 10 Jahren empfehle ich das Buch daher gerne.

Von mir gibt es knappe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 11.12.2020

Süße Geschichte mit wunderschönen Illustrationen und toller Botschaft

Der kleine Eisdrache Maximo
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Anders sein als “die Anderen”? Maximo und seine beste Freundin Mia, das Glühwürmchen kennen das. Mia kann zwar fliegen, doch Höhen machen ihr Angst. Deswegen lebt sie in einer kleinen Kugel, die Maximo ...

Anders sein als “die Anderen”? Maximo und seine beste Freundin Mia, das Glühwürmchen kennen das. Mia kann zwar fliegen, doch Höhen machen ihr Angst. Deswegen lebt sie in einer kleinen Kugel, die Maximo auf seiner Schwanzspitze transportiert. Dort fühlt sich Mia sicher.
Im Wald der tausend Möglichkeiten gibt es so einige Tiere, die ganz anders sind als ihre Artgenossen. So zum Beispiel die kleine Waldmaus Frieda, die unbedingt fliegen möchte oder das Stinktier Ronni Regenbogen, das gar nicht stinkt, sondern den Geruch von dem annimmt, das er zuletzt gegessen hat.

Dass “anders” als die Masse zu sein, nichts Schlimmes, sondern – im Gegenteil – etwas ganz Tolles sein kann, zeigt uns Virginia Theil in ihrem Buch “Der kleine Eisdrache Maximo…normal kann doch jeder!”.
Mit wunderschönen und supersüßen Illustrationen begleiten wir die Freunde bei ihren Abenteuern. Meine Tochter konnte sich gar nicht satt sehen an den Illustrationen.

Das Buch ist empfohlen ab einem Alter von 2 Jahren. Als Mutter und Erzieherin halte ich die Altersempfehlung als zu niedrig angesetzt. Die Texte im Buch sind recht lang und nicht in Kapitel aufgeteilt, so dass Pausen zwischen drin recht schwierig sind. Die Kinder bräuchten eine recht hohe Ausdauer beim Vorlesen. Ich würde das Buch frühestens ab 4 Jahren empfehlen. Dann kommt die Botschaft, die das Buch aussenden möchte auch schon viel besser an. Anders als die Masse zu sein ist großartig und mit Freunden schafft man alles!

Mir selber gefiel das Buch auch ganz gut. Die Illustrationen liebe ich auch sehr. Doch für mich wollte das Buch insgesamt zu viel. Es sind zu viele Teilgeschichten und ein wenig zu viel Text. Hätte sich die Autorin auf ein oder zwei der Teilgeschichten konzentriert, hätte es nicht so überladen gewirkt und die einzelnen – wirklich sehr sympathischen und süßen – Figuren hätten mehr Raum für ihre Geschichten bekommen. Außerdem bleiben noch einige Fragen ungeklärt, z.B. warum Maximo überhaupt ein Eisdrache ist und wie es dazu gekommen ist, dass Mia in einer Kugel bei Maximo lebt.

Meine Kritik ändert jedoch nichts daran, das wir das Buch hier sehr gerne gelesen haben und ich es auch schon weiter empfohlen habe. Ich denke, dass die offenen Fragen in den Folgebänden beantwortet werden und dass die Geschichte an sich auch mehr Struktur erhält.

Auf alle Fälle ist das Buch wirklich super süß, von der Idee her und von den Illustrationen.

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Veröffentlicht am 22.11.2020

Spannend, gesellschaftskritisch und sehr gut geschrieben

Elbendunkel 1: Kein Weg zurück
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Wir befinden uns in der Zukunft, im Jahr 2044. Die Welt, wie wir sie kennen, hat sich verändert, denn es leben nicht mehr nur Menschen auf ihr. Seitdem die Elbenwelt durch einen Krieg verseucht wurde, ...

Wir befinden uns in der Zukunft, im Jahr 2044. Die Welt, wie wir sie kennen, hat sich verändert, denn es leben nicht mehr nur Menschen auf ihr. Seitdem die Elbenwelt durch einen Krieg verseucht wurde, flüchteten Licht- und Dunkelelben in die Menschenwelt. Doch leider ist das Zusammenleben von vielen Unruhen, Hass und Angst geprägt.
Als nun ausgerechnet Luz, die Tochter von Jago Hernándes Ruiz – Leiter der ELO (Elb Liberation Organisation) und Elben-Hasser – sich in einen Mischling verliebt, kann das nur Ärger bedeuten. Wie groß dieser Ärger sin wird, erfährt Luz, als sie heimlich ins Elben-Ghetto fährt und dort von einer Razzia ihres Vaters erwischt wird. Luz ist nicht die, die sie zu sein glaubte und um am Leben zu bleiben, muss sie flüchten – vor ihrem eigenen Vater.

Ich habe schon lange kein Urban-Fantasy mehr gelesen und habe mich daher umso mehr auf das Buch gefreut. Bei “Elbendunkel” handelt es sich um den ersten Band einer Dilogie, mit einer Altersempfehlung ab 14 Jahren. Da das Buch recht düster ist und auch vor Gewalt und Tod nicht zurückschreckt, gleichzeitig aber recht junge Protagonisten hat, halte ich die Altersempfehlung für angemessen.

Die Gesellschaft, wie sie in “Elbendunkel” zu finden ist, ist ein Spiegel unserer eigenen, realen Gesellschaft. Fremdenhass, Vorurteile, Diskriminierung – all das findet Raum in Rena Fischers Geschichte und macht das Buch daher auch leicht gesellschaftskritisch. Alles was anders ist, außerhalb unserer Norm, dem begegnen wir mit Skepsis. Fühlen wir uns dann auch noch bedroht, greifen wir lieber an, anstatt abzuwarten und zu reden. So kommt es mir leider immer wieder vor, wenn ich die Nachrichten lese.
Die Autorin hat all das genommen und in einem Urban-Fantasy Roman verarbeitet, was mir richtig gut gefallen hat. Ein großer Pluspunkt dafür.

Obwohl mir die Idee und der Schreibstil sehr gut gefallen haben, hatte ich ein paar Startschwierigkeiten mit dem Buch. Ich bin einfach nicht so richtig mit den Charakteren warm geworden. Luz war mir zu Beginn zu naiv- was aber eigentlich nicht sonderlich verwunderlich ist, da sie in einer Heile-Welt-Blase gelebt hat. Die Naivität wich mir dann allerdings eine Spur zu schnell in Richtung Toughness. Das konnte ich ihr lange Zeit einfach nicht abkaufen. Ich brauchte diverse Kapitel, bis sie mir authentisch vorgekommen ist.
Luz’ Freund Niall konnte ich nicht richtig greifen. Erst wirkte er super lieb und zuvorkommend, dann verlor er für mich seine Integrität, nur um sie kurze Zeit später wiederzugewinnen und dabei war er mir fast die gesamte Zeit über unsympathisch.
Und Darel war ein riesengroßes Fragezeichen für mich. Ich bin mir sicher, dass die Autorin das so gewollt hat, immerhin trägt Darel eine ganze Menge Geheinisse mit sich herum, doch durch seine Unnahbarkeit und Unhöflichkeit, wirkte auch er für mich leider unsympathisch.

Ich brauchte daher, wie gesagt, ein wenig Zeit, um mich damit abzufinden, dass die drei wichtigsten Charaktere zu Beginn für mich einfach keine Sympathieträger waren. Es wurde mit der Zeit deutlich besser und durch eine große Portion Spannung flog ich auch regelrecht durch die Seiten.
Ich habe das Buch trotz meiner Kritik an den Charakteren sehr gerne gelesen. Es hat mir Spaß gemacht, mich unterhalten und mir gleichzeitig nochmal vor Augen geführt, dass die Menschheit ein großes Problem mit “Andersartigkeit” hat.

Fazit

Obwohl ich mit den Charakteren zu Beginn nicht so recht warm geworden bin, hat mich “Elbendunkel” sehr gut unterhalten. Es war spannend, gesellschaftskritisch und sehr gut geschrieben. Den zweiten Band werde ich auf jeden Fall auch noch lesen, denn ich muss nun unbedingt wissen, wie die ganze Geschichte ausgeht.

Von mir gibt es gute 4 von 5 Sternen und damit eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 30.10.2020

Trotz kleinerer Kritikpunkte ein toller Reihenauftakt

Midnight Chronicles - Schattenblick
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Manchmal geht ein Hype – trotz Blog und Bookstagram-Account – auch an mir vorbei und ich stoße mehr oder weniger zufällig auf das Buch. So geschehen bei Midnight Chronicles von Bianca Iosivoni und Laura ...

Manchmal geht ein Hype – trotz Blog und Bookstagram-Account – auch an mir vorbei und ich stoße mehr oder weniger zufällig auf das Buch. So geschehen bei Midnight Chronicles von Bianca Iosivoni und Laura Kneidl. Beide Autorinnen kenne ich bereits seit einigen Jahren namentlich und verfolge sie auch bei Instagram, doch das Buch ist mir tatsächlich eher durch Zufall über den Weg gelaufen. Der Zeitpunkt passte auch sehr gut, da ich mal wieder Lust auf Fantasy hatte.
Angepriesen wird das Buch als Romantasy, doch ich persönlich würde es eher der Urban Fantasy zuordnen, da die Liebesgeschichte im Buch doch recht zaghaft ist. Ein Knistern ist zwar immer zu spüren, doch der Fokus liegt meiner Meinung nach woanders.

Roxy ist vor einiger Zeit ein Missgeschick passiert – wenn man es denn so nennen kann – sie hat unabsichtlich 449 Seelen aus der Hölle entkommen lassen und nun hat sich genau 449 Tage zeit, um diese Seelen alle wieder zurück in die Unterwelt zu schicken. Eine Mission, die eigentlich schon on Beginn an zum Scheitern verurteilt ist. Doc Roxy gibt nicht auf. Sie hat ein Ziel und dieses Ziel muss sie unbedingt erreichen!
Auf einer ihrer nächtlichen Streifzüge als Hunterin begegnet Roxy einer dieser entflohenen Seelen, die sich den Körper eines Mannes zu eigen gemacht hat. Roxy besiegt den Geist, schickt ihn zurück in die Hölle und rettet gleichzeitig das Leben des Mannes. Dieser kann sich nach seiner Rettung jedoch an nichts mehr erinnern und wird in die Obhut der Londoner Hunter genommen. Genau genommen soll Roxy sich um Shaw kümmern, was ihr so gar nicht passt. Besonders nicht, da sie Gefühle für ihn entwickelt, die keine Zukunft haben.

Roxy als Protagonistin hat mir wirklich sehr gefallen. Schlagfertig, tough, sarkastisch und doch verletzlich. Sie ist der Typ “Harte Schale, weicher Kern”. Manchmal habe ich sie mir ein klein wenig zugänglicher gewünscht, doch so wie die beiden Autorinnen sie konzipiert und gezeichnet haben, hat sie ganz prima in die Geschichte gepasst.
Ebenso Shaw, der auf Anhieb super sympathisch wirkt. Endlich kein rougher Badboy, der so cool ist, das alles um ihn herum sofort zu Eis erstarrt, sondern ein netter, zuvorkommender Mann, der alle höflich und respektvoll behandelt. Das hat mir richtig gut gefallen. Shaw umgibt allerdings ein Geheimnis und ich bin unfassbar darauf gespannt um was es sich handelt. Ich habe bereits eine Ahnung, weiß jedoch nicht, ob sie der Realität entspricht. Dafür muss ich auf die nächsten Bände dieser Reihe warten.

Insgesamt sind die Charaktere in diesem Buch sehr divers, was mir persönlich unheimlich gut gefällt. Ich finde es wichtig, das in heutigen Büchern mehr Diversität gezeigt wird. Leider kam es mir hier an einigen Stellen doch zu gewollt bzw. forciert vor und wirkte daher nicht ganz so natürlich, wie ich es mir gewünscht hätte. Dennoch beide Daumen hoch für mehr Diversität in Büchern!

Zu Beginn des Buches brauchte ich ein wenig, um in die Geschichte zu kommen. Sie konnte mich zunächst nicht so richtig fesseln und ich legte das Buch immer mal wieder zur Seite. Nach etwa einem Drittel, war ich jedoch gefangen von der Geschichte und konnte nicht genug bekommen. Ich wollte unbedingt wissen, wie es weiter geht und wie das Buch endet. Achtung, es endet mit einem Cliffhanger. Wer nicht so gut damit zurecht kommt, sollte zumindest warten bis Band 2 erschienen ist. Ich kann ganz gut damit leben, freue mich jedoch auch jetzt schon auf das Erscheinen des zweiten Bandes.
Die Geschichte wird abwechseln aus der Perspektive von Roxy und Shaw erzählt, wobei auch immer mal wieder kurz in die Vergangenheit gesprungen wird und wir so mehr von Roxys Hintergrund erfahren.
Das Buch ist spannend geschrieben, jedoch wird der Spannungsbogen nicht konstant oben gehalten, was ok ist. Für mich hätte er jedoch gerne konstant oben bleiben können.

Fazit

Insgesamt hat mir der erste Band der Midnight Chronicles sehr gut gefallen. Ich habe zwar kleinere Kritikpunkte, doch die haben den Spaß am Buch nicht groß getrübt. Mir gefallen die Protagonisten und die Idee der Reihe.
Der Schreibstil ist wunderbar flüssig und leicht zu lesen. Mein Kopfkino wurde nachhaltig aktiviert und ich habe noch jetzt, zwei Wochen nach Beendigung des Buches, Bilder im Kopf.
Der Romance-Part in diesem Buch ist nicht so stark ausgeprägt, was mich persönlich aber gar nicht gestört hat.

Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band der Reihe und kann Band 1 mit gutem Gewissen weiter empfehlen. Von mir gibt es gute 4 von 5 Sternen.

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