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Veröffentlicht am 31.05.2021

meine Erwartungen an diesen Roman wurden leider nicht erfüllt

Die Glasperlenmädchen
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Eine Geschichte von Weiß und Schwarz

Der Roman von Lisa Wingate setzt sich zusammen aus Prolog, 28 Kapiteln, Epilog und Anmerkungen der Autorin.

Der Prolog lässt den Lesenden noch im Dunkeln hinsichtlich ...

Eine Geschichte von Weiß und Schwarz

Der Roman von Lisa Wingate setzt sich zusammen aus Prolog, 28 Kapiteln, Epilog und Anmerkungen der Autorin.

Der Prolog lässt den Lesenden noch im Dunkeln hinsichtlich des Handlungszeitraums und ist mit zahlreichen Redewendungen und Weisheiten gespickt. Auf mich hat er diesbezüglich überfrachtet gewirkt, auch wenn mir jede einzelne für sich gut gefallen hat. Manchmal ist meines Erachtens weniger einfach mehr. Der Epilog greift die Handlung des Prologs wieder auf und rundet die Geschichte ab. Die Kapitel sind abwechselnd in Ich-Perspektive von Hannie im Jahr 1875 und ihrem modernen Pendant Benny 1987 geschrieben. Insgesamt handelt es sich um die Geschichte einer Familie, die durch Gier, Chaos und Grausamkeit auseinandergerissen wird und die bis in die Gegenwart reichenden Auswirkungen für die Protagonisten und Bewohner einer ganzen Stadt.

Für mich war es das erste Buch der Schriftstellerin und weil ihr Vorgängerroman „Die Libellenschwestern“ so erfolgreich war, habe ich . Cover und Qualität des Buchs wirken sehr hochwertig, es sind aber vor allem anfangs sehr viele Druck-/Schreibfehler enthalten. Aufgrund der Buchbeschreibung und der Pressestimmen hatte ich hohe Erwartungen an diesen Roman, die leider nicht erfüllt wurden.

Die Reise der Mädchen in 1875 habe ich mir ganz anders vorgestellt. Weder der Kampf ums Erbe ihrer Begleiterinnen Lavinia und Juneau Jane noch die Suche nach Hannies Familie spielen eine zentrale Rolle, sie finden eher am Rande statt. Für mich wurden die Gefühle der Protagonisten nicht ausreichend gut transportiert, so dass mich der Roman nicht ergriffen hat. Insbesondere Hannies Geschichte und ihre Begegnungen haben auf mich sehr konstruiert gewirkt. Auch wenn der Roman durch die abwechselnde Erzählweise und Cliffhanger am Ende der Kapitel an Spannung gewinnen sollte, habe ich ihn als zäh und langatmig empfunden. Einen Höhepunkt hatte der Roman für mich nicht. Interessant fand ich die echten Vermisstengesuche und ihren Hintergrund sowie die Schilderung der Sklavenzeit. Die Idee mit dem Historienspiel hat mir gut gefallen und auch der verwendete Symbolismus ist positiv zu bemerken.

Das Ende der Geschichte hat mich zwar etwas versöhnt, aber insgesamt reicht es nur für eine mittelmäßige Bewertung mit drei Sternen.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

„Jeder hat seine Vergangenheit“ (Adalind, Pos. 3279)

Das Geheimnis von Seynford Hall
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Das Cover dieses Romans ist sehr schön gestaltet. Der Roman besteht aus vier Teilen, die den Protagonisten Samantha, Adelind, Dave und Toby mit ihren Schicksalen zugeordnet sind. Es wird aus unterschiedlichen ...

Das Cover dieses Romans ist sehr schön gestaltet. Der Roman besteht aus vier Teilen, die den Protagonisten Samantha, Adelind, Dave und Toby mit ihren Schicksalen zugeordnet sind. Es wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Der Einstieg ist leicht und amüsant, im weiteren Verlauf hat die Geschichte aber auch Längen. Am spannendsten war der aus der Ich-Perspektive geschriebene zweite Teil über Adelind. Die Story ist allerdings insgesamt vorhersehbar, wirkt ein wenig konstruiert und ist teilweise unrealistisch. Für mein Empfinden waren die Schicksalsschläge der Protagonisten etwas zu dramatisch, obwohl die Gefühle gut beschrieben sind. Gut gefallen hat mir die Freundschaft zwischen Sam und Lisa, der Schluss war mir allerdings zu perfekt. Es handelt sich um eine mittelmäßige, leichte Lektüre für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 21.04.2020

Annis Leben

Irmas Enkel
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Der Leser / die Leserin begleitet Annis Leben von Geburt bis zum Tod. Sie ist Zeitzeugin fast des ganzen 20. Jahrhunderts und erlebt insbesondere den zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit in Ostdeutschland ...

Der Leser / die Leserin begleitet Annis Leben von Geburt bis zum Tod. Sie ist Zeitzeugin fast des ganzen 20. Jahrhunderts und erlebt insbesondere den zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit in Ostdeutschland auf dem Lande. Es ist insgesamt eher ein tristes Leben, das sie führt mit vielen Schicksalsschlägen und nur wenigen Lichtblicken.

Die geschichtlichen Hintergründe haben mein Wissen wieder aufgefrischt und waren interessant, insbesondere wusste ich persönlich wenig über die Entwicklung im Osten Deutschlands nach dem Krieg.

Ich habe es aber eher als langatmige schwere Kost empfunden und musste mich manchmal zum Weiterlesen überwinden. Kleinere Leseabschnitte und kürzere Kapitel mit mehr Systematik hätten es mir erleichtert. Zudem wies das E-Book sehr viele Rechtschreib- und Orthographiefehler auf. Meines Erachtens ist auch der Titel nicht treffend gewählt. Als Abschluss hätte ich mir eine Anmerkung der Autorin gewünscht.

Insgesamt gebe ich dem Buch ein "gut".

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Veröffentlicht am 15.03.2020

ich habe das Buch gerne gelesen und mich gut unterhalten gefühlt

Die Geheimnisse meiner Mutter
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Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, deren Geschehnisse sich im Verlauf immer näher kommen.
1979 bis 1983 bildet den Ausgangangspunkt für die weitere Handlung. Die 20jährige Elise lernt die 38jährige ...

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, deren Geschehnisse sich im Verlauf immer näher kommen.
1979 bis 1983 bildet den Ausgangangspunkt für die weitere Handlung. Die 20jährige Elise lernt die 38jährige Schriftstellerin feministischer Romane Connie kennen. Elise ist eine Schönheit, die sich selber unsichtbar fühlt. Sie folgt oft den Vorschlägen anderer Leute und schaut den Geschehnissen zu. Ihre Beziehung und Entwicklung über die Jahre wird beschrieben.
2017 macht sich die 38jährige Rose, Tochter von Elise, auf die Suche nach ihrer Mutter, die verschwand als sie ein Jahr alt war. Ihr Vater übergibt ihr Connies Romane mit der Bemerkung, ihre Mutter sei mit der Schriftstellerin zusammen gewesen und führt sie damit „an ein Fenster mit Blick auf sein Leben“ mit ihrer Mutter. Sie plant, die Agentin von Connie zu kontaktieren, um die Geschichte ihrer Mutter zu finden. Auch die Beziehung mit ihrem Dauerfreund Joe und ihrer besten Freundin werden dadurch beeinflusst.
Die Leserin begleitet die orientierungslose Mutter Elise und Tochter Rose bei der Suche nach sich selbt und ihrer Bestimmung im Leben. Es gibt viele Parallelen, Connie ist die Schlüsselperson.

Meine berührendsten Momente waren:
- Gespräch zwischen Matt und Rose „Ich weiß noch, dass du mal zu großen Dingen entschlossen warst“ und ihre Gedanken danach „Diese ewige weibliche Zurückhaltung aus Angst, Fehler zu machen, ist schlimmer als jede Heuschreckenplage“
- Gespräch zwischen Connie und Rose „Man muss darauf vorbereitet sein, dass man eine Entscheidung bereut, von der man dachte, man würde sie niemals bereuen – aber meiner Erfahrung nach ist Reue niemals von Dauer.“
- Abend, den Rose mit Zoe und ihren Mitbewohnern verbringt und Rückblick darauf „In meinem Bauch spürte ich plötzlich strahlende Wärme“
- Gespräch zwischen Connie und Rose über Elise „Und dann ist mir klar geworden, dass es genau das ist, worüber ich seit über dreißig Jahren nachdenke.“
- Erkenntnis Rose, dass sie auf abwesende Mutter so fixiert gewesen ist, dass die Wertschätzung ihrem Vater gegenüber zu kurz kam und Erkenntnis Rose „Ich glaube, es ist möglich, sich von einem Gespenst zu befreien. Man muss es nur wollen.“

Das Spotlight der Geschichte war für mich das erste Zusammentreffen zwischen Connie und Rose.

Zielgruppe des Romans sind eindeutig Frauen. Männer tauchen nur am Rande auf und kommen nicht sehr gut weg. Identifizieren konnte ich mich mit den Figuren des Romans nicht, fand es aber spannend ihre Geschichte zu begleiten.

Die deutsche Titelwahl ist meines Erachtens nicht sehr treffend und gut. Es geht nicht um Geheimnisse der Mutter, die zutage treten in dem Buch. Vielmehr ist die Mutter das Geheimnis. Diesem kommt Rose im Verlauf der Handlung immer näher und schließlich wird es durch die Erzählungen von Connie zumindest ein Stück weit gelüftet. Der Originaltitel „The Confession“ = das Bekenntnis / Geständnis ist deshalb viel passender.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es spricht die Zielgruppe an. Die abgebildete Frau wirkt ernst und nachdenklich, das spiegelt die Gefühle des Romans gut wider.

Laut Cover-Rückseite handelt es sich um einen „fulminanten“ Roman ein „Bestsellerautorin“.
Für mich war es das erste Buch der Schriftstellerin, aufgrund der Beschreibung waren meine Erwartungen sehr hoch. Diese wurden zwar nicht erfüllt, ich habe das Buch dennoch gerne gelesen und habe mich gut unterhalten gefühlt.

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