Profilbild von Newspaper

Newspaper

Lesejury Star
offline

Newspaper ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Newspaper über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.12.2020

Langwieriger Anfang, wenig spektakuläres Ende

Die gefährliche Mrs. Miller
0

Inhalt:
„Gefährliche Zeiten.

Phoebe Miller fragt sich, warum plötzlich ständig ein alter, rostiger Wagen in ihrer Straße steht. Doch aus welchem Grund sollte jemand eine unglückliche Hausfrau beobachten? ...

Inhalt:
Gefährliche Zeiten.

Phoebe Miller fragt sich, warum plötzlich ständig ein alter, rostiger Wagen in ihrer Straße steht. Doch aus welchem Grund sollte jemand eine unglückliche Hausfrau beobachten? Denn eigentlich verlässt Phoebe nie das Haus. Bis nebenan eine neue Familie einzieht - mit dem achtzehnjährigen Jake. Ganz gegen ihren Willen beginnt sie eine Affäre mit dem Jungen und achtet nicht mehr auf den Wagen in ihrer Straße. Damit aber bringt sie sich in allerhöchste Gefahr, denn da sitzt jemand, der nicht nur ihr Geld, ihr Haus, ihren Mann will, sondern gleich ihr ganzes Leben.



Schreibstil/Art:
Aufgeteilt ist dieser Thriller in 2 Teile; „Mrs. Miller“ und „Die andere Mrs. Miller“ - warum, erklärt sich von ganz allein. Phoebe ist die Protagonistin in diesem Buch, wobei auch noch andere Menschen aus ihrem Umfeld zu Wort kommen. Die Sichtweisen wechseln sich also ab, sodass der Leser verschiedene Ansichten zu Gesicht bekommt. Interessant sind die Kapitel „Intermezzo“, da diese aus dem Blickwinkel des mysteriösen Täters geschrieben sind. Die Sprache ist gefällig und recht lässig zu lesen. Die Länge der Kapitel ist angenehm, lässt den Leser zwischendurch mal verschnaufen.



Fazit:
Leider kam diese Geschichte, für mich nicht wirklich in die Gänge. Die Beobachtung des fremden Autos und die Affäre mit dem jungen Jake sowie das Leben in den eigenen vier Wänden, zieht sich extrem. Spannung kam für mich erst im letzten Drittel so wirklich auf. Ein paar überraschende Wendungen sorgen für Nervenkitzel, das Ende war für mich aber stellenweise absehbar.

Zwar beinhaltet die Geschichte einige gute Szenen, mir hat es leider dennoch nicht gereicht. Ein Thriller, der mich leider nicht so richtig packen wollte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.12.2020

Ein abgebrühtes Spiel mit den Gefühlen anderer

Die wunderbare Kälte
0

Inhalt:
„“Auch als es Nacht wurde, hing die dunkle Kai immer noch lauernd im Spiegel. Ihre leeren schwarzen Augenhöhlen schimmerten eiskalt, triumphierend. Da bekam ich irgendwie Angst, mein Herz raste, ...

Inhalt:
“Auch als es Nacht wurde, hing die dunkle Kai immer noch lauernd im Spiegel. Ihre leeren schwarzen Augenhöhlen schimmerten eiskalt, triumphierend. Da bekam ich irgendwie Angst, mein Herz raste, es fühlte sich an, als säße in mir etwas. Etwas Stummes und Großes.“

In einem fast märchenhaft schneereichen Winter wandelt die einzelgängerische Maskenbildnerin Kai durch die Straßen der Stadt und stalkt Fremde. Sie ist eine ferne Betrachterin des Lebens. Doch dann laufen ihr zwei Menschen über den Weg, die sie stärker faszinieren als alles andere und in deren Leben sie sich einmischt.
Was zunächst als Spielerei beginnt, entwickelt sich mehr und mehr zu einem psychedelischen Albtraum, der seine Tribute fordert …

“Ein literarisch bitterböses und doch poetisches Werk, das seinesgleichen sucht. Wem Amelie Nothomb gefällt, wird „Die wunderbare Kälte“ lieben."


Schreibstil/Art:
Ein Stil dessen Norm völlig von den anderen abweicht. Kurze, effektvolle Sätze spiegeln die Gedankengänge sowie die Gefühle der Protagonistin sehr gut wieder. Der Aufbau ist raffiniert und ausgeklügelt. Der Plot ist gewöhnungsbedürftig, Kais Handeln ist oft nicht nachvollziehbar, dennoch menschlich und doch irgendwie total absurd und konfus. Die winterliche Stimmung und Ortschaft ist gut umschrieben.

Um die Wirkung auf den Leser zu intensivieren wendet die Autorin als Stilmittel Repetitio an, sprich eine Wiederholung des gleichen Wortes bspw.: „… warum war ich nicht bei ihm, warum machte ich das mit ihm, warum hatte ich das alles zugelassen, warum, warum, warum, sag mir warum, Kai.“. Empfand ich manchmal leider etwas nervig.


Fazit:
Meine Meinung ist total gespalten. Zum einen ist die Geschichte so sonderbar, zum anderen doch so strange, faszinierend und einzigartig zugleich. Kais Machtspielchen sorgen für Spannung und man weiß, dass es am Ende nicht gut ausgehen wird - doch genau das ist ihr Ziel. 
Man hat das Gefühl, dass sie stellenweise einfach durchdreht, sich selbst zerstört. Sie spielt mit dem Schicksal Fremder, beeinflusst im Hintergrund dessen Leben und steht dauernd unter Strom.
Kleiner Einblick: „Aber ich war ja gar nicht böse. Ich spielte nur Schicksal, ich half ihm.“

Durch den psychologischen Touch würde ich die Story nicht dem Genre Roman zusprechen. Im Großen und Ganzen fand ich den Plot interessant aber sehr eigen, deshalb hat mich die Geschichte leider nicht zu 100% packen können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.11.2020

Einige unschlüssige, eklige und brutale Szenen

Der Spiegelmann
2

Inhalt:
„Eine Schülerin verschwindet auf dem Heimweg spurlos. Jahre später wird sie auf einem Spielplatz mitten in Stockholm ermordet aufgefunden. Das Mädchen hängt an einem Klettergerüst. Wer tut so etwas? ...

Inhalt:
„Eine Schülerin verschwindet auf dem Heimweg spurlos. Jahre später wird sie auf einem Spielplatz mitten in Stockholm ermordet aufgefunden. Das Mädchen hängt an einem Klettergerüst. Wer tut so etwas? Kommissar Joona Linna ist von der Kaltblütigkeit des Täters alarmiert. Ein ungewöhnlicher Mord, eine Hinrichtung. Eine Machtdemonstration.

Das Mädchen ist wahrscheinlich nicht das einzige Opfer. Als es gelingt, einen Mann aufzuspüren, der den Mord gesehen haben muss, ist der Zeuge nicht in der Lage, darüber zu sprechen. So traumatisch sind offenbar seine Erinnerungen. Jonna Linna bittet Erik Maria Bark, den Hypnotiseur, um Hilfe ...

Hohes Tempo und nervenaufreibende Spannung von der ersten bis zur letzten Seite!"


Schreibstil/Art:
Lars Kepler, ein schwedisches Autorenduo, bleiben ihrem Stil treu; es wird blutig, nervenaufreibend, brutal und leider auch etwas eklig. Die Beschreibungen rundum die Morde, Entführungen, etc. sind wirklich fürchterlich. Ich musste nicht nur einmal schlucken und mein Gesicht verziehen. Kommissar Joona Linna, ein Typ, der aneckt aber dennoch taktvoll ist, steht im Vordergrund dieser Geschichte, doch auch die Opfer kommen hier zu Wort. Ihre Sichtweisen sind erschreckend da die Handlungsorte bildhaft umschrieben sind und man sich ihr Leid nur noch besser vorstellen kann. Auch der mysteriöse und skrupellose Täter namens „Caesar“ ist interessant in die Story mit ein gebunden. Seine wenigen Momente skizzieren ein Bild voller Brutalität und Unmenschlichkeit.


Fazit:
Aufgrund des spannenden Showdowns habe ich das letzte Drittel zwar in einem Rutsch gelesen, finde aber, dass sich die Ereignisse völlig überschlagen haben. Einige Erläuterungen sind meines Erachtens nach unklar definiert, leider sind auch einige Fragen offen geblieben.

Das ein oder andere Happy End hat mich dennoch glücklich gestimmt. Das Ermittlerduo hat es einfach drauf und schafft es den Leser auf die falsche Fährt zu führen, ich selbst bin volle Lotte darauf reingefallen.
Der Cliffhanger am Ende macht deutlich, dass sich der beliebte Kommissar nicht ausruhen wird und seine Suche nach dem nächsten Täter weitergeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 28.11.2020

Wohlfühl-Liebesroman mit ein paar kleinen schwachen Momenten

Liebesbriefe für Fortgeschrittene
0

Inhalt:
„Der humorvolle Liebesroman von Emma Martin über die kleinen und großen Herausforderungen des Ehealltags und eine zweite Chance für die Liebe.

Nach fast zwanzig Jahren ist die Ehe von Paulina ...

Inhalt:
Der humorvolle Liebesroman von Emma Martin über die kleinen und großen Herausforderungen des Ehealltags und eine zweite Chance für die Liebe.

Nach fast zwanzig Jahren ist die Ehe von Paulina und Markus so prickelnd wie Champagner vom Vortag. Wie hat es nur so weit kommen können? Um sich über ihre Gefühle klar zu werden, beginnt Paulina einen Brief an Markus, den er eigentlich nie lesen soll. Aber dann ist ihr Mann weg und sie findet seine Antwort am nächsten Tag im Briefkasten. »Triff mich dort, wo wir zuletzt so richtig glücklich waren, dann hat unsere Ehe vielleicht noch eine Chance. Ich warte auf dich. Jeden Abend um acht.« Wenn Paulina nur wüsste, welchen Ort Markus meint …“


Schreibstil/Art:
Paulina; eine sympathische, authentische Mutter und Ehefrau, schildert uns in diesem Roman ihre Liebesgeschichte, die mit so einigen Höhen und Tiefen sowie Krisen verbunden ist, wieder.
Der normale wahnsinnige Alltagsstress kommt gut rüber, genauso wie die Probleme mit den Kids. Abgesehen von den Rückblicken, gefiel mir auch die Länge der Abschnitte. Es liest sich dadurch angenehmer und die kleinen Pausen regen einen zum Nachdenken an.

Paulina ist eine starke Frau. Sie steht zu ihren Bedürfnissen, Problemen und Unsicherheiten. Die Gefühle sind oftmals sehr wirklichkeitsnah. 




Fazit:
Die Idee dieser Geschichte finde ich toll. Paare, die sich auseinander gelebt haben, haben sich oft nichts mehr zu sagen oder trauen sich nicht, ihre Probleme anzusprechen. Paulina ist anders; sie will um ihre Ehe kämpfen und das tut sie auch.

Leider hab ich Markus’ Entscheidungen hingegen nicht immer nachempfinden können. Sein Handeln hat mich kopfschüttelnd zurückgelassen. Auch fehlte mir eine klare Aussprache zwischen den beiden.
Im Großen und Ganzen hat mir dieser Liebesroman dennoch gefallen. Ein paar Szenen/Handlungen konnte ich zwar nicht nachvollziehen, bin aber mit dem Ausgang der Geschichte relativ zufrieden.

Was ich persönlich noch süß finde ist ein Fragebogen am Ende des Buches. Lädt dazu ein ihn auszufüllen oder sich einfach mehr Gedanken zur eigenen Beziehung zu machen und seinen Partner wertschätzend zu sehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.11.2020

#NurAusgewählte #UpperClass

Die Gästeliste
0

Inhalt:
„Das Leben ist ein Spiel und Carola Martin hält alle Karten in der Hand.

In der Welt der sozialen Netzwerke, in der mehr Schein als Sein herrscht, kennt sich keiner besser aus als Star-Bloggerin ...

Inhalt:
Das Leben ist ein Spiel und Carola Martin hält alle Karten in der Hand.

In der Welt der sozialen Netzwerke, in der mehr Schein als Sein herrscht, kennt sich keiner besser aus als Star-Bloggerin Carola Martin. Auf ihren Partys finden sich die wichtigsten Persönlichkeiten des sozialen Lebens ein – die perfekte Gelegenheit für Carola, um dem einen oder anderen ein alkoholträchtiges Geheimnis zu entlocken und sich auf diesem Weg eine strahlende Zukunft zu sichern. Doch gerade, als ihre Karriere auf ihren Höhepunkt zusteuert, wird einer ihrer Partygäste brutal ermordet aufgefunden. Sämtliche Spuren führen zu Carola. Offenbar hat der Mörder noch eine Rechnung mit ihr offen. Um zu verhindern, dass ihr Leben vollständig zerstört wird, muss sie ihren wertvollsten Besitz herausgeben: die Gästeliste.“


Schreibstil/Art:
Dieser Thriller wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Neben dem Fließtext hat die Autorin u.a. Facebook Beiträge, Chatverläufe sowie Kommentare und SMS Konversationen einfließen lassen.
Mein holpriger Start hat sich stellenweise durchgezogen. Ich wurde weder mit dem Schreibstil noch mit den Charakteren richtig warm. Zwar brauche ich nicht immer Sympathieträger, diesmal fehlten mir aber welche.

Positiv zu erwähnen: verwirrende Gedankengänge, komplizierte Beziehungen untereinander, inszenierte Freundschaften sowie verbreitete Hetze im Internet sind passend gewählt und gut umschrieben. Anonymität im Web ist heutzutage leider fast schon normal. Diese und andere wichtige Aspekte sind hier perfekt eingebunden.


Fazit:
Meine Meinung ist etwas gespalten. Zum einen finde ich das Ende stimmig da keine offenen Fragen vorhanden sind. Außerdem mochte ich die überraschenden Wendungen und das letzte Kapitel, das mir wie ein Epilog vorkam und aufschlussreich gewesen ist.
Auf der anderen Seite ging es zum Schluss echt schnell; die Ereignisse überschlugen sich etwas. Ich hatte angefangen vorsichtiger bzw. aufmerksamer zu lesen damit ich nicht das Gefühl habe, dass ich etwas Wichtiges verpasse.

Zwar beinhaltet die Geschichte viele gute und raffinierte Szenen, mir hat es leider dennoch nicht gereicht. Ein Thriller, der mich leider nicht so richtig packen wollte.

Tipp:
Für alle, die schon einige Bücher der Autoren kennen oder trotzdem neugierig geworden sind, möchte ich den folgenden Link empfehlen. Hier kann man nachlesen was die Figuren über die Autorin denken. Super amüsant und witzige Idee.

https://www.briefgestoeber.de/2020/04/11/spoilerfreie-selbsthilfegruppe-gebeutelter-figuren/



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere