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Veröffentlicht am 19.12.2020

Im ewigen Eis.

Tiefenzone
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Im Thriller „Tiefenzone“ begeben wir uns mit der Protagonistin Julia zu einem außergewöhnlichen Ort, nämlich der Antarktis. Julia ist eine aufstrebende Wissenschaftsjournalistin und fliegt mit ihrem Team ...

Im Thriller „Tiefenzone“ begeben wir uns mit der Protagonistin Julia zu einem außergewöhnlichen Ort, nämlich der Antarktis. Julia ist eine aufstrebende Wissenschaftsjournalistin und fliegt mit ihrem Team zur hochmodernen Forschungsstation mit dem Namen Terra Nova II. Die Protagonistin mit ihrem Team sollen eine Dokumentation vor Ort drehen. Doch niemand weiß genau, was in der Forschungsstation wirklich geforscht wird. Nach paar Tagen gerät die Situation außer Kontrolle, da eine Gruppe voller Terroristen unter der Leitung eines Anführers namens Doc, die Station überfallen. Im ewigen Eis beginnt für die Protagonistin und ihren Kollegen George eine atemberaubende Flucht vor einem skrupellosen Gegner.

Schon, dass das Buch in der Antarktis, einem ungewöhnlichen Handlungsort, spielt, macht dieser Ort das Buch auf die eigene Weise speziell. Somit habe ich mich sehr gefreut an der Seite von Julia sich in das ewige Eis zu begeben.
Dieses Buch beginnt sehr ruhig. Bis die Action mit dem Überfall erst zum Thema wird, lernt man auf über 100 Seiten die Hauptcharaktere und ihr Arbeitsfeld kennen. Dadurch liegt eine gründliche Vorgeschichte vor, auf der die spätere Handlung sich gut aufbauen lässt. So kommt die Spannung auch erst so richtig als die Charaktere sich schon in der Forschungsstation befinden. Als Leser tappt man sehr lange im Dunkeln, da bis zum Schluss nicht so klar wird, was sich wirklich auf Terra Nova II abspielt. Mit dem Überfall der Terroristen unter dem Anführer Doc erhält das Buch eine grandiose Spannung. Doc erweist sich in seinen Handlungszügen als recht brutal und gnadenlos. So stellt er einen perfekten Antagonisten zur intelligenten, vorsichtigen und bodenständigen Julia dar. Dadurch wird der Konflikt zwischen den beiden Charakteren sehr interessant. Ich konnte die Geschichte an der Seite von Julia sehr gut verfolgen, da Julia im Ganzen eine tolle Persönlichkeit aufweist, wodurch man sie schon recht früh ins Herz schließen konnte.
Zum Schluss als die Spannung sich auf dem Höhepunkt befindet, geschieht mir der ganze Verlauf der Handlungen viel zu schnell. Hier finde ich, dass man die letzten 70 Seiten detaillierter und ausführlicher darstellen konnte.
Da der Autor einen tollen und flüssigen Schreibstil hat, konnte ich durch die Seiten problemlos durchfliegen. Die kurze gewählte Kapitellänge unterstützte dies gut.

Wäre das Ende nicht zu abrupt gewesen, würde ich dem Buch die vollen Sterne geben. Trotzdem zeigt der Autor, dass er an einem derartigen ungewöhnlichen Handlungsort eine tolle Geschichte mit tiefgründigen Charakteren entwickeln kann. Ein tolles Lesevergnügen!

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Veröffentlicht am 15.12.2020

Fataler Fehler oder reine Manipulation?

Rote Belladonna
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Globuli oder auch anders bekannt als Streukügelchen gehören zu den homöopathischen Arzneimitteln in der Medizin. In dem Buch „Rote Belladonna“ kommt es nämlich zu einem Todesfall mit Globuli. So muss sich ...

Globuli oder auch anders bekannt als Streukügelchen gehören zu den homöopathischen Arzneimitteln in der Medizin. In dem Buch „Rote Belladonna“ kommt es nämlich zu einem Todesfall mit Globuli. So muss sich Maja Ursinus nach Marburg begeben, um Undercover in der Salus-Apotheke den Todesfall aufzuklären. Ist der Besitzerin Elisabeth ein tödlicher Fehler unterlaufen oder hat jemand ihre Arznei absichtlich manipuliert. Schnell merkt die Protagonistin, dass Elisabeth mehr Feinde im Umfeld hat, als erwartet. Dann tritt ein weiterer Vorfall auf, bei dem ein Kind aufgrund der Globuli in Lebensgefahr schwebt. Der Druck wächst und Maja muss schnell handeln, bevor es weitere Verletzte oder Tote gibt.

In dem Buch „Rote Belladonna“ konfrontiert die Protagonistin Maja in ihrem zweiten Fall ein schwieriges Rätsel. Obwohl ich den ersten Band der Reihe „Die Apothekerin ermittelt“ nicht gelesen habe, habe ich mich ganz leicht mit den Charakteren (potentiellen Tätern) und insbesondere Maja als Protagonistin zurechtgefunden. Der Kreis hält sich in der Salus Apotheke klein, sodass man die einzelnen Charaktere gut auseinanderhalten kann. Dabei wird jede Figur individuell beleuchtet, indem ihre Probleme und Wünsche offenbart werden. Dadurch kann man gut miträtseln und Vermutungen über einen potentiellen Täter äußern. Folglich kann man sich gut in das „Apothekermilieu“ hineinversetzen und ist gut in der Geschichte drin.
Auch wenn die Spannung nicht all zu hoch war, fand ich die Ermittlungsarbeit und die Geschichte an sich sehr interessant. Das Buch wird mit einem nachvollziehbaren Ende beendet und alle Fragen wurden mir beantwortet. So gehört es sich! Ich bin ganz leicht durch die Seiten geflogen, da der Autor einen angenehmen Schreibstil aufweist. Eventuell könnte man die Länge der Kapitel kürzen, da diese sich als zu lang erweisen.

Wer nach einem interessanten Fall ist, der wird mit diesem Buch fündig. In diesem Buch liegt ein verstrickter Fall im Fokus, der durch eine sympathische Protagonistin gelöst wird. Tauche in das Apothekerin-Milieu ein!

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Veröffentlicht am 10.12.2020

Niemals vom Weg abkommen

Das Mädchen
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Kurz vorher saß die neunjährige Protagonistin namens Trisha mit ihrer kleinen Familie im Auto auf dem Weg in ein Waldgebiet. Die Wanderung begann und nach paar Metern kam Trisha vom Weg ab. Sie ist nun ...

Kurz vorher saß die neunjährige Protagonistin namens Trisha mit ihrer kleinen Familie im Auto auf dem Weg in ein Waldgebiet. Die Wanderung begann und nach paar Metern kam Trisha vom Weg ab. Sie ist nun auf sich allein gestellt und ist sich nicht dessen bewusst, dass sie vielleicht nie mehr herausfinden könnte. Dabei erwarten sie viele grausamen Dinge im Wald. Die Dunkelheit wird ihr Angst einjagen, der Durst wird aufkommen und sie wird sich mit wilden Tieren auseinandersetzen müssen. Doch eins muss noch gesagt werden: Sie kann nicht ahnen, was sie noch alles aufsuchen wird.

Im Roman „Das Mädchen“ von Stephen King begeben wir uns auf eine Wanderung an der Seite von Trisha durch den Wald. Dabei stoßt das neunjährige Mädchen auf viele Hürden, die sie überwinden muss. Für Trisha wird die Wanderung bzw. der Weg nach ihrer Rettung nicht leicht. Durst, Hunger und Verletzungen widerfahren Trisha. So verfolgen wir Trisha und können sehen, wie eine neunjährige um ihr Überleben kämpft. Dabei lässt uns King tief in die Psyche der jungen Protagonistin einblicken, wodurch man Trisha gut kennenlernen kann. Ihre Gedanken und ihre Handlungszüge in einer derartigen schwierigen Situation sind authentisch gestalten worden. Dennoch fand ich die Protagonistin für ihre neun Jahre im Mindset zu „reif“.
So fragt man sich beim Lesen: Wird Trisha überleben? Ist sie in der Lage einen Weg nach draußen zu finden? Interessante Gedankengänge und diese Fragen, die beim Lesen von „Das Mädchen“ aufkommen, sorgen dafür, dass man am Roman dranbleibt. Trotzdem fehlte mir in diesem Roman das gewisse „Etwas“, was die bisher von mir gelesenen Stephen Kings Bücher beinhalteten. Für mich war es somit kein Horrorbuch, sondern ein simpler Roman, in der die Fantasie der Protagonistin schlimme Streiche spielt.

Fazit: Wer auf einen mystischen Roman - wie man es vom Autor kennt – hofft, wird eher enttäuscht. Dieses Buch zeichnet sich durch eine einfache Handlung aus, in der die Psyche der Protagonistin stark beleuchtet wird. Also: Möchten Sie sich auf eine Reise durch den Wald mit Trisha begeben?

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Veröffentlicht am 06.12.2020

Tief im Wald.

Der Mädchenwald
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Elissa ist ein hochintelligentes Mädchen. Mit ihren 13 Jahren fährt sie schon zu zahlreichen Schachmeisterschaften. Auf dem Weg zum Jugendschachturnier wird sie plötzlich entführt. Als sie erwacht, merkt ...

Elissa ist ein hochintelligentes Mädchen. Mit ihren 13 Jahren fährt sie schon zu zahlreichen Schachmeisterschaften. Auf dem Weg zum Jugendschachturnier wird sie plötzlich entführt. Als sie erwacht, merkt Elissa, dass sie sich in einem dunklen Keller befindet. Sie hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden. Doch an einem Tag besucht sie Elijah, der während ihrer Zeit im Keller, immer wieder kommt. Elijah ist nämlich in der Nähe, in einer abgeschiedenen Hütte im Wald, aufgewachsen. Er kennt die moderne Welt nicht. Handys? Computer? Das sind reine Fremdwörter für ihn. Und so entwickelt sich zwischen Elijah und Elissa eine Bekanntschaft, bei der Elijah merkt, dass es nicht richtig ist, Elissa in diesem Keller gefangen zu halten. Doch wenn er jemanden über Elissa erzählen würde, würde sein Leben im nächsten Augenblick zerstört werden. Denn niemand weiß, dass Elissa nicht die erste ist, die in den Mädchenwald gebracht wurde. Gelingt Elissa die Flucht aus dem Mädchenwald mit der Hilfe von Elijah? Parallel verlaufen die Ermittlungen zum Verschwinden von Elissa. Polizistin MacCullagh ist im Einsatz.
Sam Lloyd entwirft mit diesem Buch einen düsteren und psychologischen Thriller, der durchaus eine gute Spannung beinhaltet. Schon zu Beginn des Thrillers wird die düstere Stimmung dem Leser übermittelt. Der Leser darf den Plot aus verschiedenen Perspektiven geschildert bekommen. Um nicht viel vorwegzunehmen, spielt die Handlung aus den drei wichtigsten Perspektiven. Wir verfolgen Elissa in ihrer Gefangenschaft und können ihre Hilfslosigkeit beim Lesen total spüren. Elijahs Perspektive wird zudem auch beleuchtet. Beim Lesen merkt man, wie der Junge in seinen Gedankengängen und Prinzipien zurückgeblieben ist. Nichtsdestotrotz erweist sich Elijah in vielen Handlungszügen als schlau und emotional. Auf der anderen Seite verfolgt man die Ermittlungen der Hauptpolizistin. Dadurch verläuft die Handlung auf zwei verschiedenen Ebenen. Da ich ein großer Fan der Erzählweise bin, hat mir das Prinzip sehr gefallen. Zudem wird jede Sicht aus der Ich-Perspektive geschildert, wodurch man sich als Leser näher an der Geschichte befindet. Aus den drei Perspektiven hat mir Elissas Perspektive gut gefallen, da sie ihre Intelligenz gut einsetzt, um Vorteile aus der Bekanntschaft zu Elijah zu erhalten.
Insgesamt fand ich die Geschichte interessant, da es größtenteils sehr authentisch dargestellt worden ist. So habe ich den Plot bis zum zweiten Teil des Buches spannend verfolgt. Ab da wurde eine weitere Perspektive eingefügt und bei mir war die Luft raus. Ich kann aber nicht sagen, warum es der Fall war. Ich glaube, dass ich die Erzählung ab diesem Punkt teilweise unübersichtlich und unstrukturiert empfand, auch wenn viele Wendungen und zahlreiche Schockmomente vorzufinden waren. Zum Schreibstil kann ich noch sagen, dass der Autor den Kapiteln, Unterkapitel beifügt, wodurch man sich durch die Handlung rasant fortbewegen kann.
Zusammenfassend kann ich sagen: Wäre das Ende des Buches anders gestaltet, würde ich dem Buch die volle Punktzahl geben. Aber vielleicht wird dem Ein oder dem Anderen das Ende gefallen! Bis zu diesem Break war die Geschichte ein Knaller. Wirklich sehr gelungen!

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Veröffentlicht am 01.12.2020

Zweiter Fall für Kommawski

Verrückt
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Ein 14-jähriges Mädchen namens Lena wird im Berliner Park tot aufgefunden. Ihre Leiche ähnelt Schneewittchen. Nur einem kranken Mörder kann man eine derartige Tat zutrauen. In seinem zweiten Fall übernimmt ...

Ein 14-jähriges Mädchen namens Lena wird im Berliner Park tot aufgefunden. Ihre Leiche ähnelt Schneewittchen. Nur einem kranken Mörder kann man eine derartige Tat zutrauen. In seinem zweiten Fall übernimmt Kommissar Kammowski von der Kriminalpolizei Berlin die Ermittlungen. Dabei rückt der Sohn seiner Nachbarin unter Verdacht, da Oliver nicht nur mit dem Opfer befreundet war, sondern auch unter einer sehr schweren paranoiden Schizophrenie leidet. Oliver wurde schon zig male in die Psychiatrie eingewiesen, verweilte dort jedoch nicht länger als paar Tage, da keinerlei Hinweise auf Eigen- und Fremdgefährdung den Ärzten aufkamen. Nach paar Tagen verschwindet jedoch ein weiteres Mädchen aus Olivers Bekanntenkreis. Die Suche nach dem Täter beginnt.

Mit „Verrat“ startete die Autorin die Reihe um Kommissar Kammowski und nun steht der zweite Fall für den Protagonisten an. Das Buch lässt sich schon seit der ersten Seite flüssig lesen, worauf ich das Buch innerhalb eines Tages verschlungen habe. Da ich den Vorband nicht gelesen habe, konnte ich mich trotzdem recht schnell mit dem Protagonisten vertraut machen. Dieser erweist sich in vielen seinen Denkansätzen recht schlüssig und nachvollziehbar. In diesem Kriminalroman wird Kammowski von zwei Seiten detailliert beleuchtet, da man ihn von seiner privaten Seite gegenüber der Familie und der Seite im Job gut kennenlernen kann. Außerdem ist er trotz seiner schnellwechselnden Laune, ein sehr sympathischer Ermittler.
Die Geschichte bekommt ein gutes Tempo und durch die kurzen rasanten Kapitel wird die Spannung hochgehalten. Abseits der Ermittlungen erhalten wir Rückblicke von Lena und ihrer Zeit in der Psychiatrie. Dadurch erhält der Fall eine gute Tiefgründigkeit. Zugleich lesen sich die Rückblicke schwierig, da dem Leser ja bewusst wird, was dem Mädchen passieren wird. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass man im hauptsächlichen Handlungsstrang noch mehr Einblicke in die Psychiatrie erhält, da die Autorin auf diesem Gebiet ein enormes Wissen hat und die Einblicke in dieses Gebiet recht kurz waren. Mit dem Ende gebe ich mich nicht zufrieden, da es recht abrupt kam und sehr abgehackt wirkte. So kann ich aber über ein gutes Gesamtpaket sprechen.

Rundum hat mir der Kriminalroman „Verrückt“ ganz gut gefallen, da ein schlüssiger Fall den Ermittler erwartet hat. Der Ermittler Kammowski stellte für mich einen sehr gelungenen Protagonisten dar, da er authentisch und sympathisch wirkte. Ich freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung!

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