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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2020

Respekt an die Autorin!

Someone New
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Okay, ich gebe zu: Ich habe dieses Buch zu 80% wegen des Covers gekauft. Someone New gehört definitiv zu den schönsten Büchern, die ich je gesehen habe!

Es geht um die 18-jährige Micah. Als sie nach ihrem ...

Okay, ich gebe zu: Ich habe dieses Buch zu 80% wegen des Covers gekauft. Someone New gehört definitiv zu den schönsten Büchern, die ich je gesehen habe!

Es geht um die 18-jährige Micah. Als sie nach ihrem Auszug von zu Hause bemerkt, dass der gutaussehende Kellner Julian, der wegen ihr gefeuert wurde, ihr neuer Nachbar ist, will sie das unbedingt wieder gutmachen, doch Julian lässt niemanden an sich heran.
Gleichzeitig hat Micah noch mit anderen Problemen zu kämpfen: ihre homophonen Eltern, das Jurastudium, für das die so gar nicht brennt, die Suche nach ihrem verschwundenen Zwillingsbruder und Beziehungsprobleme ihrer Freundinnen.

Der Klappentext hat mich zuerst nicht so überzeugt und auch die ersten Kapitel fand ich ziemlich zäh. Doch ungefähr im zweiten Viertal wurde es immer besser und bald konnte ich das Buch auch schon gar nicht mehr aus der Hand legen, sondern hab es fast in einem Rutsch durchgelesen.

Es war das erste Buch von Laura Kneidl, was ich gelesen habe. Ihr Schreibstil ist ziemlich angenehm. Ehrlich, fesselnd und ab und zu auch ganz lustig. Und genau so fand ich auch das Buch. Ich wollte unbedingt herausfinden, was für ein Geheimnis Julian hat und ob Adrien wieder auftaucht.
Auffällig fand ich, dass es neben den Protagonisten noch ganz viele andere bedeutende Charaktere gab, deren Probleme und Erfolge man als Leser miterlebt.
Außerdem gibt es viel wörtliche Rede in dem Buch, durch die ein Großteil der Handlung vermittelt wird. Deshalb hatte ich vor allem am Anfang das Gefühl, dass es sich ein bisschen zog.
Die zweite Hälfte des Buches hat mir wesentlich besser gefallen. Da ist dann auch mehr passiert, vor allem viele schöne Ereignisse.

Insgesamt war Someone New ein berührendes Buch, über das ist bestimmt noch länger nachdenken werde. Ich habe solch eine Geschichte noch nie gelesen und bin echt froh, dass das Buch seinen Weg in mein Regal gefunden hat!

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Cause Baby you can never hide the devil in your eyes...

Beat it up
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Der Klappentext dieses Buchs hat mich mehr als überzeugt. Ich hätte das Buch direkt gekauft, wenn das Cover nicht so nichtssagenden gewesen wäre.
Da mich die Story aber direkt fasziniert hat, habe ich ...

Der Klappentext dieses Buchs hat mich mehr als überzeugt. Ich hätte das Buch direkt gekauft, wenn das Cover nicht so nichtssagenden gewesen wäre.
Da mich die Story aber direkt fasziniert hat, habe ich danach auf Spotify gesucht und überraschenderweise gibt es das dort tatsächlich.

Inhaltlich geht es um die begabte Klavierspielerin Summer und ihren Zwillingsbruder, den berühmten DJ Xander Price. Trotz ihres sensiblen Gehörs und ihrer Karriere als klassische Pianistin, begleitet sie ihren Bruder auf das Beat it up Festival.
Dort trifft sie auf seinen gutaussehenden und frechen Konkurrenten Gabriel, der sie völlig aus der Fassung bringt. Schon nimmt die Geschichte ihren Lauf...

Besonders gut hat mit der Schreibstil des Buches gefallen. Stella Tack schreibt unglaublich lebendig und humorvoll. Sie beweist außerdem viel Kreativität (vor allem bei Vergleichen).
Man konnte gar nicht anders, als alle Charaktere zu lieben.
Außerdem war die Geschichte doch nicht so vorhersehbar, wie ich erst dachte. Es war sogar als Hörspiel spannend – bis zum Ende!

Ein paar kleine Kritikpunkte habe ich aber doch: der Stellenwert der klassischen Musik hat mir (als klassische Pianistin) nicht so gepasst und ich fand Summers Verhalten manchmal ziemlich widersprüchlich.
Zusätzlich war es zwischenzeitlich schwierig, ihre Gedanken von wörtlicher Rede zu unterscheiden, was aber daran lag, dass ich das Hörbuch gehört habe.

Insgesamt spreche ich eine klare Empfehlung für dieses Buch aus. Wer nach einer mitreißenden, lustigen Geschichte sucht, die einen einfach zum Lächeln bringt und einfach zu lesen ist, sollte hier unbedingt zuschlagen!

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Veröffentlicht am 20.01.2022

Schönes Setting, aber etwas schleppende Handlung

Wolkenschloss
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Gibt es was Besseres, als wenn man sich zufällig an dem Ort befindet, in dem das Buch spielt, was man gerade liest?😂
Mir ist das diesen Winter zufällig passiert. Nämlich als ich „Wolkenschloss“ von Kerstin ...

Gibt es was Besseres, als wenn man sich zufällig an dem Ort befindet, in dem das Buch spielt, was man gerade liest?😂
Mir ist das diesen Winter zufällig passiert. Nämlich als ich „Wolkenschloss“ von Kerstin Gier, das in einem Hotel im Wallis in der Schweiz spielt, gelesen habe.

Es geht um Fanny Funke, 17 Jahre, aus Achim bei Bremen, die vor dem Abi ein Jahrespraktikum im Schweizer Luxushotel „Wolkenschloss“ absolviert, in dem es in den Weihnachtsferien besonders spannend wird. Neben den ganzen steinreichen und berühmten Gästen ist da nämlich auch noch der Hotelierssohn Ben, der Fanny immer so nett anlächelt…
Als dann auch noch einige komische Dinge passieren, befindet sich Fanny schon bald mitten in einem spannenden Abenteuer rund um ein wertvolles Kollier und einen mysteriösen Grand-Hotel-Kidnapper.

Zunächst wusste ich nicht ganz genau, was mich erwartet und wohin die Reise gehen soll. Es hat ziemlich lange gedauert, bis die Action losging und die Handlung plätscherte eher so vor sich hin.
Das Ende war aber so perfekt und spannend, dass es das wieder rausgerissen hat.
Ich bin nachdrücklich beeindruckt, wie gut die ganze Handlung von vornherein geplant war, wie sich alle Kreise am Ende wieder geschlossen haben und dass es keine großen logischen Lücken gab.
Kerstin Gier ist einfach eine ganz besondere Autorin. Ich habe sofort wieder den Zauber ihres Erzählstils gefühlt.
Es war nur nicht ganz so lustig wie man es von ihr gewohnt ist. Für ein paar Lacher hat es aber doch gesorgt. Vor allem das Personenverzeichnis hat den Vogel abgeschossen und wird hiermit zum unterhaltsamsten Personenverzeichnis erhoben, das mir je untergekommen ist. Besser als jeder Epilog! Also falls ihr „Wolkenschloss“ nicht lesen wollt, tut euch den Gefallen und schaut beim nächsten Besuch in der Buchhandlung eures Vertrauens einfach nur ins Personenverzeichnis am Ende des Buches. Ihr werdet es nicht bereuen!

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Veröffentlicht am 25.03.2021

Interessant und inspirierend, aber zum Teil oberflächlich

Nur wer sichtbar ist, findet auch statt
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„Nur wer sichtbar ist, findet auch statt“ ist ein brandaktueller Ratgeber über Personal Branding (also Selbstdarstellung — analog und auf Social Media).

Tijen Onaran ist selbst Unternehmerin, Speakerin, ...

„Nur wer sichtbar ist, findet auch statt“ ist ein brandaktueller Ratgeber über Personal Branding (also Selbstdarstellung — analog und auf Social Media).

Tijen Onaran ist selbst Unternehmerin, Speakerin, Moderatorin und hat sogar politische Erfahrung. Die sympathische Autorin weiß also genau, wovon sie redet und hat mir das Thema auf eine verständliche und anschauliche Weise näher gebracht. Nicht nur der humorvolle Ton einiger Passagen, sondern auch die selbstreflektierte und persönliche Art haben mich gleichwohl überrascht wie begeistert.

Das Buch ist sehr übersichtlich gestaltet. Die Kapitel haben genau die richtige Länge und sind in sich nochmal gegliedert. Markierte Schlüsselaussagen bringen die Message gut auf den Punkt und sorgen für noch mehr Prägnanz. Auch die Zusammenfassungen am Kapitelende sind sehr hilfreich und passend.
In jedem Kapitels findet man Challenges bzw. Aufgaben, um sich selber und seine Personenmarke besser kennenzulernen sowie weiterzuentwickeln. Das heißt, man müsste sich eigentlich zwischendurch Zeit nehmen, statt das Buch (so wie ich upsi) einfach runterzulesen.

Das Sachbuch bietet einen guten Überblick über Personal Branding, reißt aber auch einige andere Themen an. Von Kommentaren über das Schulsystem bis zu spezifischem Fachwissen über Employer Branding oder Corporate Influencer ist alles dabei.
Ganz nebenbei habe ich viele Fachbegriffe gelernt und einiges über die Unternehmensstruktur.
Allerdings ist es nicht immer ganz sachlich, sondern die Autorin nennt öfter ihre persönliche Meinung, macht das aber so gut kenntlich, sodass es mich nicht gestört hat.
Nur ich hatte manchmal das Gefühl, sie nutzt dieses Buch, um Argumente für ihre politischen Ansichten anzubringen. — Ziemlich frustrierend, wenn man anderer Meinung ist und gerne darüber diskutieren würde.

Auch, wenn auf dem Buchrücken Studenten sogar explizit angesprochen werden, hatte ich häufiger das Gefühl, nicht so sehr der Zielgruppe zu entsprechen, wie Unternehmer, Politiker oder Angestellte in Firmen.
Besonders mit dem Mittelteil konnte ich nicht so viel anfangen, da er für mich eher wie ein Leitfaden für den Wahlkampf/Tipps für meine erste Podiumsdiskussion klang.
Auch die Ausführungen über den Umgang mit Einladungen zu Veranstaltungen oder Talk Shows sowie die Trennung von privaten und dienstlichen Social Media Accounts haben mir in meiner Situation wenig weitergeholfen.

Gegen Ende wurde es aber wieder ansprechender und ich habe echt viel mitgenommen. Mein Textmarker war in jedem Kapitel mein treuer Begleiter und Tijen Onaran ist eine wirklich inspirierende Frau.
Positiv hervorzuheben ist außerdem noch das tolle Preis-Leistungs-Verhältnis. Für 12€ bekommt man ein ansprechendes und hochwertiges Buch, in dem viel Liebe und Wissen steckt.

„Nur wer sichtbar ist, findet auch statt“ ist ein populärwissenschaftlicher Ratgeber, aus dem wir alle etwas mitnehmen können – manche noch mehr, als andere. Unterhaltsam und praxisnah lernt man nicht nur etwas über sich selber, sondern auch über das Leben. Zum Teil war es für mich nicht so realitätsnah, aber ich spreche trotzdem eine fette Leseempfehlung aus, falls dich das Thema interessiert.

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Veröffentlicht am 01.12.2020

sehr authentisch!

Palais Heiligendamm - Ein neuer Anfang
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In diesem historischen Roman von Michaela Grünig geht es um das angesehene Hotel Palais Heiligendamm und Familie Kuhlmann, die es betreibt. Die Handlung erstreckt sich von 1912 bis 1919, es wird also auch ...

In diesem historischen Roman von Michaela Grünig geht es um das angesehene Hotel Palais Heiligendamm und Familie Kuhlmann, die es betreibt. Die Handlung erstreckt sich von 1912 bis 1919, es wird also auch der Erste Weltkrieg thematisiert.
Die Protagonistin ist die Anfang 20-jährige Elisabeth Kuhlmann, die entgegen der gesellschaftlichen Norm und dem Willen ihrer Eltern ins Hotel Business einsteigen möchte.
Abschnittsweise wird auch die Geschichte ihres Bruders Paul behandelt, der versucht, gegen seine Homosexualität anzukämpfen oder des Zimmermädchens Minna, die sich zunächst unwohl im Hotel fühlt.
Es spielen aber noch weitere Familienmitglieder, Angestellte oder Hotelgäste eine größere Rolle.

Die Fokussierung auf verschiedene Hauptcharaktere hat mit sehr gut gefallen, da man von allen Seiten Einblicke in den Hotelbetrieb sowie den Fortgang der Handlung/Geschichte, aber auch die gesellschaftliche Konventionen bekommen hat.

Trotzdem fand ich den Anfang ziemlich zäh. Bis mich die Geschichte richtig gepackt hat, war schon fast die Hälfte des Buches vorbei.
Das lag hauptsächlich daran, dass die Charaktere und ihre Beziehungen kaum eine Entwicklung durchgemacht haben und auch die Handlung nicht besonders dramatisch war.
Mit Beginn des Krieges änderte sich das schlagartig und ich habe folglich sehr mit den Protagonisten mitgefiebert.
Die Stimmung war nur leider ziemlich bedrückend (kein Wunder, wegen des Kriegs). Dafür wurde der Kriegsalltag eindrucksvoll vermittelt und ich konnte mich gut in die Bevölkerung hineinversetzten.
Generell haben mich die Charaktere und ihre Intoleranz gegenüber Homosexalität, Sex vor der Ehe sowie ihre Kriegslust oft aufgeregt.
Genau diese Ehrlichkeit hat mir aber auch gefallen, da sie einen unzensierten Einblick ins frühe 20. Jahrhundert geboten hat.

Wer dieses Buch liest, sollte mit Rückschlägen, Intrigen, Grausamkeiten und Aussagen rechnen, die mich oft fassungslos oder traurig gemacht haben.
Auf der anderen Seite könnt ihr euch über tolle Dialoge, starke Frauen, neue Freundschaften, einige Erfolge und nicht wenig Romantik freuen!

Mein Fazit: „Palais Heiligendamm“ ist ein wirklich abwechslungsreiches und authentisches Buch. Besonders eindrucksvoll vermittelt die Autorin den Flaire der damaligen Zeit.
Der Schreibstil und die Wortwahl haben mich zwar nicht besonders überzeugt, ich habe aber trotzdem sehr mitgefiebert und bin Fan von der Ausarbeitung der Charaktere.
Besonders der Cliffhänger am Ende macht mich sehr neugierig auf den zweiten Teil, der bereits auf meiner Wunschliste steht.

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