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Veröffentlicht am 04.12.2020

Konnte mich nicht so ganz überzeugen

Don't LOVE me
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Kenzie macht sich mit ihrem Campingbus auf den Weg nach Schottland, denn dort soll sie ein Praktikum für ihr Designstudium absolvieren. Zuerst ist sie nicht begeistert ihre Ferien in der Heimatstadt ihrer ...

Kenzie macht sich mit ihrem Campingbus auf den Weg nach Schottland, denn dort soll sie ein Praktikum für ihr Designstudium absolvieren. Zuerst ist sie nicht begeistert ihre Ferien in der Heimatstadt ihrer Mutter zu verbringen, doch dann trifft sie auf Lyall, den jungen Erben der Luxushotelkette. Auch Lyall ist nicht gerade begeistert in Kilmore zu sein und doch muss er es tun, um seine Zukunft in der Familie zu sichern. Doch kann er Kenzie widerstehen?

Kenzie Stayton war mir von Beginn an sehr sympathisch. Obwohl sie vor allem zu Beginn manchmal noch sehr in der Trauer um ihre Mutter gefangen war und sich am liebsten gar nicht von ihren Schwestern und ihrem Vater trennen möchte, ist sie doch eine starke Persönlichkeit. Sie handelt oftmals sehr selbstlos, ist humorvoll und stets für andere da. Sie möchte Innendesign studieren und man merkt ihr richtig an, wie sehr sie dafür brennt und hart dafür arbeitet. Leider muss ich auch sagen, dass manche Gedankengänge - vor allem gegen Ende der Geschichte - für mich nicht so ganz nachvollziehbar waren und sie dadurch manchmal etwas naiv gewirkt hat.
Von Lyall Henderson erhält man am Anfang der Geschichte ein ganz bestimmtes Bild, denn der junge Architekturstudent ist nach den Ereignissen vor drei Jahren in Kilmore nicht wirklich beliebt. Allerdings will dieses gezeichnete Bild nicht so ganz mit dem Lyall übereinstimmen, den man gemeinsam mit Kenzie kennen lernt. Denn im Grunde genommen versteckt sich hinter seiner teils arroganten Maske ein weicher Kern. Lyall ist die meiste Zeit über charmant, mitfühlend und humorvoll. Außerdem trägt er jede Menge Schuldgefühle mit sich herum, die er stets zu verstecken versucht. Dennoch zeigt er auch ab und zu die Seite, die man von den ganzen Erzählungen erwarten würde.
Die Beziehung zwischen den beiden hat sich für meinen Geschmack etwas zu schnell entwickelt, obwohl schon eine bestimmte körperliche Anziehung vorhanden war. Leider sind die Gefühle dennoch nicht so ganz bei mir angekommen und nicht nur das ganze Hin und Her, sondern auch die ganzen Anspielungen auf Stolz und Vorurteil waren auf Dauer etwas nervig.

Als ich ihn entgegennahm, streiften ihre Finger meine und wir hielten beide inne. Ich sah sie an, sie erwiderte den Blick - und da war er wieder, dieser Sog, der uns zueinander zog. (Seite 150)

Neben Kenzie und Lyall lernt man noch einige andere Charaktere kennen. Vor allem Kenzies liebevolle und teilweise etwas chaotische Familie war mir total sympathisch und man hat total gemerkt, wie gut der Zusammenhalt zwischen ihnen ist. Auch Lyalls engste Vertraute, seine Schwester Edina und sein Cousin Finley, mochte ich echt gerne, denn auch sie sind immer für Lyall da. Ganz anders sah es da mit Drew, Kenzies Kumpel und Sohn von Paula, aus, denn ihn konnte ich nicht so ganz einschätzen. Genau so ging es mir auch mit Lyalls restlicher Familie und ich bin gespannt, wie sich hier alles weiter entwickelt.

Der Schreibstil von Lena Kiefer hat mir richtig gut gefallen, denn er ist locker leicht und lässt sich sehr angenehm lesen. Gerade zu Beginn konnte mich das Buch noch richtig in den Bann ziehen, weil ich total mit Kenzie mit gefiebert habe und ihre Gefühle nach der Ankunft in Kilmore sehr gut nachvollziehen konnte. Leider muss ich sagen, dass diese anfängliche Euphorie doch nach und nach immer mehr abgeflaut ist, denn obwohl es einige Spannungsmomente gab, hat sich die Geschichte an manchen Stellen doch etwas gezogen. Auch das ganze Hin und Her zwischen Kenzie und Lyall war mir auf Dauer etwas zu nervig. Vor allem aber haben mich die Gefühle leider nicht so ganz erreicht, was ich sehr schade finde. Dabei wird die Geschichte abwechselnd aus Kenzies und Lyalls Sicht erzählt, wodurch man eigentlich einen guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt erhält.
Das Ende des Buches ging mir dann teilweise einen Ticken zu schnell und trotzdem macht der Cliffhanger auch Lust auf mehr, denn man möchte definitiv wissen, wie es mit Kenzie und Lyall weiter geht. Allerdings muss ich auch sagen, dass es hier definitiv eine Triggerwarnung gebraucht hätte, denn die behandelten Themen sind teilweise wirklich nicht ohne!
Besonders gut hat mir gefallen, dass die Geschichte in Schottland gespielt hat. Allerdings finde ich, dass man das Setting besser hätte einbinden können. Dagegen gut integriert war meiner Meinung nach die Geschichte rund um Lyalls Familie, denn die ganzen Geheimnisse und Intrigen haben der Geschichte nochmal einen besonderen Touch gegeben.

Und noch viel wichtiger als das: Ich würde nie etwas an den Strukturen ändern können, die nicht nur mich an unsichtbare Ketten legten - an Ketten aus Vorschriften, Regeln und Entscheidungen gegen die Vernunft und jedes Gefühl. Jemand musste sie sprengen. Ich musste sie sprengen. (Seite 67)

Das Cover ist leider nicht so meins, denn weder die Farbgestaltung noch das Mutter gefällt mir so richtig. Trotzdem finde ich es toll, dass sich das Design durch die einzelnen Kapitel zieht.

Insgesamt ist Don't Love Me ein eher mittelmäßiger Auftakt der neuen Reihe von Lena Kiefer, der mich leider nicht so ganz abholen konnte. Trotzdem werde ich die Reihe auf jeden Fall weiter verfolgen, denn ich möchte unbedingt wissen, wie es mit Kenzie und Lyall weiter geht. Band 1 bekommt von mir 3/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.10.2020

Schöner Schreibstil, aber insgesamt nicht so ganz überzeugend

Wild like a River
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Haven wohnt seit ihrer Kindheit im Nationalpark von Jasper, Kanada und fühlt sich dort pudelwohl. Was ihr allerdings Probleme bereitet, ist der Umgang mit anderen Menschen, denn sie weiß nie, wie sie reagieren ...

Haven wohnt seit ihrer Kindheit im Nationalpark von Jasper, Kanada und fühlt sich dort pudelwohl. Was ihr allerdings Probleme bereitet, ist der Umgang mit anderen Menschen, denn sie weiß nie, wie sie reagieren soll. Doch dann trifft sie auf Jackson, einem Touristen aus der Stadt und er möchte, dass sie ihm den Park zeigt..

Haven lebt seit dem Unfalltod ihrer Mutter gemeinsam mit ihrem Vater im Jasper Nationalpark. Wenn sie nicht gerade den Nationalpark erkundet, studiert sie Umweltwissenschaften an einer Fernuni und man merkt ihr richtig an, wie sie in diesem Studium aufgeht. Die junge Studentin ist auf den ersten Blick eher ruhig und zurückhaltend, aber fühlt sich in der Natur richtig wohl und zeigt hier auch immer wieder ihre selbstbewusste Art. Besonders mutig fand ich von ihr, dass sie für einige Zeit nach Edmonton ziehen möchte und damit nicht nur ihren Traum verwirklichen will, sondern auch ihrer Vergangenheit nachgehen möchte. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir ihre unbeholfene Art in der neuen Umgebung manchmal doch etwas zu viel war und sie zum Teil als sehr naiv und dumm dargestellt wurde. Trotzdem finde ich, dass Haven zum Schluss eine tolle Entwicklung durchgemacht hat.
Jackson war mir auf den ersten Blick recht sympathisch, denn er hat eine offene und humorvolle Art an sich. Er studiert in Edmonton Jura, wobei man recht schnell merkt, dass dies nicht sein Traumstudiengang ist. Generell macht Jackson oftmals Dinge, weil es andere von ihm verlangen. Leider muss ich auch sagen, dass Jackson im Verlauf der Geschichte irgendwie immer nerviger wurde, denn er hat total an Haven gehangen und wollte sie vor allem und jedem beschützen. Gegen Ende hat er zwar nochmal die Kurve bekommen und sein Leben endlich in die Hand genommen, aber so ganz überzeugen konnte er mich damit nicht.
Auch die Beziehung zwischen den beiden hat sich für meinen Geschmack etwas zu schnell entwickelt und vor allem war für mich leider nicht wirklich eine Anziehung oder gar Gefühle spürbar. Trotzdem hat es mir gefallen, dass sich die beiden immer gegenseitig unterstützt haben.

So muss es sein. Genau so muss es sein. Ich kann mir nichts vorstellen, das mich mehr ins Chaos stürzen könnte und mich gleichzeitig innerlich stärker ins Gleichgewicht bringt, als Haven zu küssen. (Seite 202)

Aber nicht nur mit Haven und Jackson hatte ich so meine Probleme, sondern auch mit dem ein oder anderen Nebencharakter. Vor allem die Handlungen von Havens Vater konnte ich meistens nicht so ganz nachvollziehen. Aber auch Cayden, Jacksons bester Freund, und seine Clique (Kaylee, Stella, Diane, Chase) konnte ich nicht so ganz einschätzen und teilweise waren sie sehr klischeehaft. Der einzige, der mir aus der Clique recht sympathisch war, war Dylan mit seiner Freundin Debbie. Ganz anders sah es da mit Havens Tante Caroline, ihrem Cousin Sam und ihrer neuen Freundin Rae aus, denn diese drei waren mir von Beginn an sympathisch.

Wild like a River ist das erste Buch, das ich von Kira Mohn gelesen habe. Um ehrlich zu sein bin ich mit recht hohen Erwartungen an das Buch heran gegangen, weil alle immer so von ihren Büchern schwärmen und der Klappentext sich so gut angehört hat. Allerdings ist mir schon der Einstieg in das Buch eher schwer gefallen. Zwar lässt sich der Schreibstil der Autorin sehr angenehm lesen und ist locker leicht, aber irgendwie ist gefühlt nichts passiert und so hat sich die Geschichte teilweise sehr gezogen. Nach und nach gab es aber immer mehr süße und teilweise auch etwas tiefgründigere Momente zwischen den beiden Charakteren, die mir sehr gut gefallen haben. Allerdings muss ich auch sagen, dass mir das zwischendurch aufkommende Drama doch etwas zu überzogen für diese eher ruhige Geschichte war. Vor allem wurde mir dabei vieles doch etwas zu knapp behandelt und ich hätte mir noch ein paar Seiten mehr für die Auflösung gewünscht. Gelungen fand ich hingegen, dass die Geschichte abwechselnd aus Havens und Jacksons Sicht erzählt wurde, sodass man einen guten Einblick in deren Gedanken- und Gefühlswelt bekommen hat. So konnte ich die ein oder andere Handlung der Charaktere doch besser nachvollziehen.
Ebenfalls gut hat mir die beschriebene Atmosphäre im Jasper Nationalpark gefallen. Manchmal hatte ich regelrecht das Gefühl, dass ich zusammen mit Haven und Jackson die Tiere, Seen und Wanderwege entdecke. Deshalb finde ich es sehr schade, dass diese Atmosphäre mit dem Verlauf der Geschichte immer weiter verloren gegangen ist.

Es ist fast unmöglich, keinen Frieden zu finden, wenn man spürt, dass man ein Teil von etwas Größerem ist, etwas, zu dem das Grillenzirpen und das gelegentliche Rascheln im Unterholz genau so gehört wie mein eigener Atem. (Seite 48)

Das Cover des Buches hat mich sofort angesprochen und ich finde es einfach wunderschön! Vor allem finde ich, dass es total gut zur Geschichte passt.

Leider konnte mich Wild like a River trotz schönem und flüssigem Schreibstil nicht so ganz überzeugen, denn ich hatte nicht nur mit den Charakteren so meine Probleme sondern auch mit der eher ruhigeren Handlung der Geschichte. Trotzdem bin ich schon gespannt auf Band 2 der Reihe und hoffe, dass dieser mich mehr überzeugen kann. Für den Auftakt der Kanada-Reihe vergebe ich 3/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.06.2020

Fesselnder Schreibstil, aber insgesamt nicht wirklich überzeugend

Never Let Me Down
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Als Rachels Mutter stirbt, lernt sie zum ersten Mal ihren Vater kennen und dieser ist niemand geringeres Als Freddy Ricks, der größte Rockstar der Welt. Daraufhin ändert sich ihre komplette Welt. Sie zieht ...

Als Rachels Mutter stirbt, lernt sie zum ersten Mal ihren Vater kennen und dieser ist niemand geringeres Als Freddy Ricks, der größte Rockstar der Welt. Daraufhin ändert sich ihre komplette Welt. Sie zieht nicht nur von Florida weg, sondern bekommt auch die Chance auf ihre Wunschschule zu gehen: Claiborne College. Schon bevor sie dort ankommt, lernt sie Jake kennen und die beiden verstehen sich von Beginn an..

Rachel mochte ich zu Beginn eigentlich recht gerne, denn sie ist freundlich, liebevoll und hat einen tollen Humor. Sie ist sehr intelligent, ehrgeizig in schulischen Angelegenheiten und liebt die Musik, was vor allem auch mit ihrem Vater zusammen hängt. Denn obwohl sie ihn nie getroffen hat, hat sie alle möglichen Informationen über ihn gesammelt. Außerdem taten mir ihre Umstände nach dem Tod ihrer Mutter unglaublich leid. Leider muss ich aber zugeben, dass ich nie so ganz eine Bindung zu ihr aufbauen konnte. Vor allem hat es mich gestört, dass sie immer ihr "braves Mädchen"-Image aufrecht erhalten wollte und somit jeder Konfrontation aus dem Weg gegangen ist, obwohl es manchmal einfach nötig gewesen wäre.
Jake kommt ursprünglich aus Massachusetts und geht auch auf das Claiborne College. Er interessiert sich sehr für die Astronomie und tut alles dafür, um seinen Traum von einem Studium in diesem Bereich zu verwirklichen. Genau wie Rachel hat Jake ebenfalls einen tollen Humor und wirkt auf den ersten Blick wie ein typischer Nerd. Im Grunde genommen tut er dies aber nur, weil er nicht in die Fußstapfen von seinem älteren Bruder treten möchte. Trotzdem mochte ich Jake unglaublich gerne, denn er ist total liebevoll und kümmert sich rührend um seine Freunde.
Die Beziehung zwischen Rachel und Jake stand aber eigentlich gar nicht so sehr im Fokus und teilweise konnte ich deswegen gar nicht so sehr nachvollziehen, was die beiden aneinander finden. Die Chemie hat auf jeden Fall von Beginn an gestimmt, aber so richtig wollte der Funke nicht überspringen. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass sich alles recht schnell entwickelt hat.

Jakes Worte sind wie ein Edelstein, den ich mit der Hand umklammere. Ich kann ihn nicht wirklich hochhalten und im Licht betrachten, solange ich nicht allein bin. (Seite 339)

Dafür lag der Fokus aber eher auf Vater-Tochter-Beziehung, denn man lernt Frederick und seine Lebensumstände gemeinsam mit Rachel kennen. Freddy Ricks ist einer der bekanntesten Rockstars der Welt und außerdem Rachels Vater. Allerdings hat er sich in den ersten 18 Jahren ihres Lebens nie groß um sie geschert und lieber sein Leben gelebt. Seine Entwicklung fand ich daher teilweise sehr unglaubwürdig, denn auf einmal möchte er unbedingt an ihrem Leben teilnehmen und tut alles dafür. Teilweise gab es in dieser Hinsicht auch richtig emotionale Szenen, aber die meiste Zeit verlief es eher schleppend.

Unsere Beziehung ist wie ein Experiment, das schiefgelaufen ist. Vielleicht werden mein Vater und ich uns nie richtig hören können, denn von unserem Anfang wurde so viel abgeschnitten und weggeworfen. (Seite 263)

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch auch einige. Zuerst lernt man Haze, Rachels bester Freund aus Florida, kennen. Zu Beginn war er mir noch recht sympathisch, denn er würde alles für Rachel tun. Doch dann wurde sein Verhalten immer komischer und leider hat sich dann auch ziemlich schnell sein wahres Gesicht gezeigt. Am Claiborne College lernt Rachel dann ihre Mitbewohnerin Aurora kennen, die ursprünglich aus Spanien kommt. Sie mochte ich total gerne, auch wenn ich einige ihrer Aussagen etwas komisch fand. Auch Freddys Bandkollegen und sein Management waren mir eigentlich recht sympathisch, auch wenn man nicht viel von ihnen erfährt. Hier ist mir aber vor allem sein bester Freund Ernie in Erinnerung geblieben. Und dann gibt es da noch Norah, Freddys neue Freundin. Sie konnte ich zu Beginn nicht ganz einschätzen, aber eigentlich ist sie total nett und möchte nur das beste für Freddy und Rachel.

Der Schreibstil von Sarina Bowen lässt sich gewohnt flüssig lesen und ist dabei sehr fesselnd, sodass ich teilweise nur so durch die Seiten geflogen bin. Dabei konnte mich die Autorin vor allem durch die richtige Mischung aus emotionalen, aber auch humorvollen und fast schon romantischen Szenen überzeugen. Dabei wird die gesamte Geschichte aus Rachels Sicht erzählt, wodurch man einen sehr guten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt erhalten hat. Hin und wieder hätte ich aber auch gerne Mal in Jakes oder sogar Freddys Gedankenwelt geschaut, denn so hätte man einige Aspekte bestimmt besser verstehen können.
Allerdings gab es auch noch weitere Kritikpunkte, denn meiner Meinung hat sich die gesamte Geschichte einfach viel zu schnell entwickelt. Es gab sehr viele Zeitsprünge, wodurch einige Szenen nicht nur etwas abgehackt gewirkt haben sondern auch der Lesefluss gestört wurde. Vor allem aber hatte ich dadurch das Gefühl, dass einige Entwicklungen vollkommen an mir vorbei gegangen sind und man letztendlich nur Teilstücke von Rachels Geschichte, die teilweise nicht so richtig zusammen passen wollten, mitbekommen hat. Meiner Meinung nach hat die Autorin versucht zu viele Aspekte in dieser Geschichte zu verarbeiten, wodurch zwar einige wichtige Themen oberflächlich angesprochen wurden aber eben nie so richtig gelöst wurden. Das Ende bildet für mich nämlich leider auch keinen runden Abschluss, denn es blieben noch einige Fragen offen.

"Aber Märchen gehen immer gut aus, Rachel, das kann ich dir garantieren." (Seite 165)

Das Cover finde ich durch die Farbgebung wunderschön und meiner Meinung nach passt es auch super zu der beschriebenen Umgebung von Claiborne.

Insgesamt konnte mich Never Let Me Down leider nicht so wirklich überzeugen und ich habe lange überlegt, wie ich es am besten bewerte. Der Schreibstil von Sarina Bowen hat mich zwar total gefesselt, aber insgesamt gingen mir einfach sämtliche Entwicklungen zu schnell, obwohl es auch viele schöne Momente gab. Außerdem konnte ich nicht wirklich eine Bindung zu den Charakteren aufbauen, weswegen ich 3/5 Sternen vergebe.

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  • Handlung
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  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 30.03.2020

Viele spannende, aber auch langatmige Momente

Temper Ist es die Rolle ihres Lebens? Oder ein Spiel um die Macht…
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Die Schauspielerin Kira ist überglücklich als sie endlich eine Hauptrolle ergattert. Auch wenn es bedeutet, dass sie dafür mit Malcolm Mercer zusammen arbeiten muss, vor dem sie alle warnen. Malcolm ist ...

Die Schauspielerin Kira ist überglücklich als sie endlich eine Hauptrolle ergattert. Auch wenn es bedeutet, dass sie dafür mit Malcolm Mercer zusammen arbeiten muss, vor dem sie alle warnen. Malcolm ist nämlich vor allem dafür bekannt seine Schauspieler zu manipulieren und so zu formen, wie er es gerne hätte. Doch Kira nimmt sich vor ihn ebenfalls auf die Spitze zu treiben und so entwickelt sich ein Spiel zwischen den beiden - sowohl auf als auch abseits der Bühne.

Kira Rascher ist eine Schauspielerin, die sich mit mittelmäßigen Rollen und Schauspielunterricht in Schulen über Wasser hält. Sie wohnt zusammen mit ihrem besten Freund Spencer in einer WG, die sie sich eigentlich gar nicht leisten kann. Auf der einen Seite wirkt Kira sehr selbstbewusst und stark. Sie widersetzt sich gerne mal Anweisungen und zieht ihr eigenes Ding durch. Auf der anderen Seite zeigt sie aber auch immer wieder ihre verletzliche und schwache Seite. Dies passiert vor allem in Momenten, in denen sie ihre Vergangenheit einholt.
Malcolm Marcer ist der Regisseur von Temper und verkörpert gleichzeitig auch die männliche Hauptrolle. Zu Malcolm konnte ich leider nicht so wirklich einen Draht aufbauen. Man hört so viel über ihn und seine Machenschaften mit vorherigen Schauspielern und irgendwie umgibt ihn auch eine düstere Aura. Er ist äußerst selbstbewusst und nimmt sich das, was er möchte, wobei er jeden mühelos um den Finger wickeln kann. Trotzdem hatte er auch immer wieder gute Momente, die aber meist trotzdem in irgendwelchen Anweisungen endeten. Ich habe mich bei ihm wirklich oftmals gefragt, was nun Schauspielerei ist und wann sich der "echte Malcolm" zeigt.
Joanna ist die Assistentin von Malcolm und Mitbegründerin der Indifferent Honest Company. Sie konnte ich von Beginn an nicht so ganz einschätzen. Zum einen ist sie sehr selbstbewusst und tough, aber auf der anderen Seite buhlt sie total um Mals Aufmerksamkeit und dackelt ihm immer hinterher. Gegen Ende hat sie mich nochmal richtig überrascht und ich hätte nie gedacht, dass sich Joanna so widersetzen kann.

Und jetzt bin ich endlich hier, teile die Bühne mit Malcolm Mercer - und versage. Er engt mich ein, drückt mich mit einem einzigen Blick zu Boden. (Seite 70)

Nebencharaktere gibt es in diesem Buch auch einige, die immer wieder überraschend auftauchen. Kiras bester Freund und Mitbewohner Spence, der auch die Kampfszenen für das Stück choreografiert, war mir zu Beginn mit seiner lockeren und humorvollen Art eigentlich recht sympathisch, aber dann konnte ich selbst ihn nicht mehr so richtig einschätzen. Bryn, die Praktikantin in der Indifferent House Company wirkt auf den ersten Blick sehr schüchtern, aber ich glaube auch sie hat es faustdick hinter den Ohren. Ansonsten möchte ich nicht so viel über die weiteren Nebencharaktere verraten, denn es warten einige Überraschungen auf den Leser.

Ein paar Stunden reichen nicht, um zu erkennen, wie ein Mensch wirklich ist. Manchmal weiß man es nicht mal nach Jahren. Wir spielen alle unsere Rollen. (Seite 207)

Das Buch startet mit dem Vorsprechen von Kira für die Rolle der Mara in Temper. Die ersten Kapitel haben mich dabei sofort in den Bann gezogen, denn der Schreibstil von Layne Fargo lässt sich sehr angenehm lesen und verrät nicht zu viele Details. Leider wurde es danach doch etwas langatmig, da man die Schauspieler bei sämtlichen Proben bis hin zur Premiere des Stückes begleitet. Bei den Proben wurden dabei immer und immer wieder die selben Szenen geprobt, was zwischendrin etwas nervig war. Allerdings gab es auch einige andere Konflikte rund um die Charaktere und das Stück, die in kurzen Kapiteln abwechselnd aus Kiras und Joannas Sicht beleuchtet wurden. So hat es die Autorin geschafft immer mal wieder Spannung aufzubauen und mich in einen regelrechten Sog zu ziehen. Hierbei waren die Kapitel aus Joannas Sicht meist sogar spannender als die aus Kiras Sicht, denn Joannas Charakterentwicklung hat mir einfach besser gefallen als die "Beziehung" zwischen Kira und Malcolm. Das Ende des Buches kam für mich eher unvorhersehbar und vor allem sehr abrupt. Hier hätte ich mir im Nachgang doch noch ein paar mehr Details gewünscht.

Das Cover ist relativ schlicht gehalten und sagt wenig über die Geschichte aus. In der Buchhandlung würde ich wohl nicht unbedingt danach greifen.

Leider konnte mich Temper von Layne Fargo nicht wirklich von sich überzeugen. Zwar gab es durchaus viele spannende Szenen, die mir sehr gut gefallen haben, aber es gab eben auch viele langatmige Szenen. Auch mit den Charakteren wurde ich leider nicht so ganz warm. Deshalb gibt es von mir nur 3/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.09.2019

Angenehmer Schreibstil, aber nervige Charaktere

Weightless Heart
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Das Schwimmteam des Penfield College bekommt einen neuen Trainer und das ist kein geringerer als der Ex-Profischwimmer Alex Clark. Doch nicht nur Chloes Team ist völlig aus dem Häuschen, als er die Stelle ...

Das Schwimmteam des Penfield College bekommt einen neuen Trainer und das ist kein geringerer als der Ex-Profischwimmer Alex Clark. Doch nicht nur Chloes Team ist völlig aus dem Häuschen, als er die Stelle antritt, sondern auch Chloe selbst merkt bald, dass ihr Alex mehr bedeutet als sie möchte..

Chloe Campbell war mir zu Beginn eigentlich recht sympathisch. Sie ist ehrgeizig, lernt viel und sitzt lieber mit einem Buch in ihrem Zimmer als auf Partys zu gehen. Außerdem ist sie sehr schlagfertig und setzt sich für sich und ihr Team ein. Leider hat sich der erste Eindruck im Verlauf der Geschichte nicht so wirklich bestätigt, denn Chloe hat meiner Meinung nach teilweise sehr naiv gewirkt und manche Handlungen konnte ich leider nicht so ganz nachvollziehen.
Alex Clark konnte ich von Anfang an nicht so ganz einschätzen, denn er ist neben Chloe etwas blass geblieben. Der Ex-Profischwimmer wirkt auf den ersten Blick eigentlich recht freundlich und wie der typische Frauenschwarm. Doch schon bald merkt man, dass er sich aus seinem Ruhm nicht wirklich etwas macht. Trotzdem hat es mich gestört, dass er immer wieder widersprüchliche Aussagen von sich gegeben hat und auch sein Handeln nicht so wirklich dazu gepasst hat. Nach und nach merkt man aber, dass er eine große Last mit sich herum trägt, wodurch sein Verhalten rückblickend auch etwas verständlicher wird.
Die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich zwar langsam, aber gefühlt war es ein ewiges hin und her mit einem Schritt vor und wieder zurück. Trotzdem hat es mir gefallen, wie die beiden sich einander immer mehr öffnen und sich auch gegenseitig aus der Komfortzone heraus locken.

Vom Rand aus sieht Alex auf mich herunter, so durchdringend, dass mich das Gedankenchaos, das ich gerade im Wasser zurückgelassen habe, mit voller Wucht zurückholt. (Position 1055)

Als Nebencharaktere lernt man vor allem das restliche Schwimmteam kennen. Ehrlich gesagt habe ich die Mädels eher als nervig empfunden und die Gespräche haben sich irgendwann einfach nur noch im Kreis gedreht. Außerdem finde ich es schade, wie sie Chloe teilweise in den Rücken fallen, denn das sollte eigentlich keine Mannschaft machen. Trotzdem merkt man auch, dass vor allem ihre Mitbewohnerin und Freundin Anna immer für sie da ist - auch wenn sich Chloe unmöglich verhält. Außerdem gibt es da noch Max, welcher ebenfalls gut mit Chloe befreundet ist. Ihn konnte ich ehrlich gesagt nicht so wirklich einschätzen, obwohl er mir eigentlich recht sympathisch war.

Der Schreibstil von Tine Nell lässt sich sehr angenehm lesen, denn er ist locker leicht und sehr bildhaft. Dabei schildert sie vor allem das Gefühlschaos, das bei den beiden Charakteren herrscht, was mir aber auf Dauer doch etwas zu viel des Guten war, denn es wiederholt sich doch einiges. Leider wurde das Buch dadurch an manchen Stellen auch etwas langatmig und blieb oftmals doch etwas oberflächlich, weil gerade tiefer gehende Gespräche abrupt endeten. Dabei wird das gesamte Buch aus Chloes Sicht erzählt, wodurch man einen guten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt erhält. Hin und wieder hätte ich aber gerne auch mal einen Einblick in Alex' Gedankenwelt gehabt, denn so hätte ich ihn vielleicht noch besser verstehen können.
Ich habe mich sehr gefreut mal ein Buch zu lesen, in dem es um den Schwimmsport geht, da ich das in dieser Form noch nicht hatte. Leider lag der Fokus aber sehr stark auf der Liebesgeschichte und nicht so wirklich auf dem Sport und der Mannschaft.

Das Cover des Buches ist leider nicht so mein Fall, aber trotzdem finde ich es schön, dass es durch die blaue Farbgestaltung einen Bezug zur Geschichte herstellt.

Insgesamt konnte mich das Debüt von Tine Nell nicht so ganz von sich überzeugen, denn obwohl es sich angenehm lesen lässt, war ich oftmals genervt von den Charakteren und dem ewigen hin und her. Deshalb gibt es von mir 3/5 Sterne.