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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2020

Die Leichen vom Bieberer Berg

Nachspielzeit
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"Nachspielzeit" ist der zweite Band der Offenbach-Krimi-Reihe von Thorsten Fiedler. Er schließt mit diesem Buch dabei direkt an die Geschehnisse des ersten Teiles an. Ein Kollege von Kriminalhauptkommissar ...

"Nachspielzeit" ist der zweite Band der Offenbach-Krimi-Reihe von Thorsten Fiedler. Er schließt mit diesem Buch dabei direkt an die Geschehnisse des ersten Teiles an. Ein Kollege von Kriminalhauptkommissar Hessberger wird bei einer Kundgebung ermordet. Haben dies militante Demonstranten getan? Als innerhalb kurzer Zeit weitere Kriminalbeamte aus Hessbergers Umfeld entführt oder getötet werden, wird schnell klar dass es hier jemand gezielt auf die Mitglieder der Soko abgesehen hat. Und plötzlich kommt ein Täter ins Spiel von dem man eigentlich annahm er wäre tot. Thorsten Fiedler stellt diesen Krimi auf zwei wesentliche Säulen. Zum einen ein Serienmörder der auf Rachefeldzug ist, zum anderen ein Kriminalkommissar, der glühender Fußballfan der Offenbacher Kickers ist und bzgl. Herzensangelegenheiten sich im Kreis dreht. Im Umfeld dieser beiden Protagonisten geht es dabei turbulent zu. Denn die Sterberate in diesem Krimi ist hoch. Zudem erweisen sich zusätzlich Personen mit Schattenseiten, die im Verlauf des Buches zu weiteren Komplikationen führen. Die Kapitel sind teilweise sehr kurz, aber die Spannung wird hoch gehalten. Temporeich verlaufen die Ermittlungen. Teilweise hätte ich mir aber vielleicht ein klein wenig mehr Fokus auf das psychische Duell des Täters mit dem Ermittler gewünscht und dafür eine Leiche weniger. Vorher den ersten Band zu lesen empfehle ich auf alle Fälle, denn das trägt zum besseren Gesamtbild bei. "Nachspielzeit" ist für mich in Summe ein solider temporeicher Krimi mit gutem Lokalkolorit, der sich angenehm und zügig liest.

Veröffentlicht am 09.12.2020

Food2go oder deine letzte Lieferung?

Die Lieferung
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"Die Lieferung" ist der zweite Band der Kerner-und-Oswald-Reihe von Andreas Winkelmann. Eine junge Frau hat dabei das Gefühl verfolgt zu werden. Es scheint als das ihr ein Stalker das Leben schwer macht. ...

"Die Lieferung" ist der zweite Band der Kerner-und-Oswald-Reihe von Andreas Winkelmann. Eine junge Frau hat dabei das Gefühl verfolgt zu werden. Es scheint als das ihr ein Stalker das Leben schwer macht. Zeitgleich wird eine verstörte junge Frau aufgegriffen. Es handelt sich dabei um die seit vier Jahren vermisste Kim. Sie war anscheinend in einem Verlies gefangen gehalten und entkam ihrem Peiniger. Als Viola ebenfalls verschwindet drängt sich ein Verdacht auf. Und die letzte Spur führt zu einem Pizza-Lieferdienst. Andreas Winkelmann greift hier ein Thema auf, dass spätestens seit den Fällen von Wolfgang Priklopil oder Josef Fritzl auch in der Realität traurige Berühmtheit erlangte. Rückblenden in die Vergangenheit beschreiben eine Entwicklung des Täters und legen sein Motiv offen. In der Gegenwart stehen zwar einige Verdächtige im Raum, aber der wahre Täter bleibt bis zum Ende für den Leser im Dunkeln. Andreas Winkelmann erzeugt dabei einen guten Spannungsbogen. Doch es schleichen sich auch einige Ungereimtheiten ein die versierten Krimilesern sofort ins Auge stechen. So hinterlässt dieses Buch Licht und Schatten. Ein Thriller ist es für mich nicht, aber ein solider Krimi mit erwähnten kleinen Schwächen. Das Finale ist allerdings sehr gut gestaltet und spätestens hier ist das Buch ein fesselnder Pageturner.

Veröffentlicht am 02.12.2020

Erebos ist zurück ... und hat dazugelernt

Erebos 2
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"Erebos 2" ist die Fortsetzung des erfolgreichen Jugendroman, mit dem Ursula Poznasnski 2010 ihren großen Durchbruch hatte. Nick ist mittlerweile Student, zehn Jahre sind vergangen seit das Computerspiel ...

"Erebos 2" ist die Fortsetzung des erfolgreichen Jugendroman, mit dem Ursula Poznasnski 2010 ihren großen Durchbruch hatte. Nick ist mittlerweile Student, zehn Jahre sind vergangen seit das Computerspiel Erebos ihn in seinen Fängen hatte. Ein Spiel, das Onlinewelt und Realität gefährlich vermischte und die Spieler ihr Leben kosten konnte. Als auf Nick's Smartphone das Icon des Spiels erneut auftaucht, wehrt er sich erst dagegen dass ihn die Vergangenheit einholt. Doch alles umsonst, Erebos ist zurück und es hat sich weiterentwickelt. Ursula Poznanski lässt mit diesem Buch bekannte Protagonisten aus dem ersten Band erneut in Erscheinung treten, aber auch einige neue auftreten. Waren es 2010 noch Onlinespiele, die als Thematik im Fokus standen, sind es jetzt soziale Medien. Erebos ist nun auch in der Lage über Smartphones auf die handelnden Personen zuzugreifen. Der eigentliche Hintergrund bleibt dabei für den Leser lange verborgen, doch das Schema ist analog zum ersten Band aufgebaut. Die Protagonisten agieren erneut in der virtuellen Welt oder der tatsächlichen Realität, Aktionen vermischen zwischen den Welten. Künstliche Intelligenz zwingt die Akteure immer mehr zu Aktionen, die wie Zahnräder ineinander greifen und auf ein ganz bestimmtes Ziel hinauslaufen. Die Akteure werden zu Spielfiguren auf dem Schachbrett. Der Jugendthriller ist dabei gewohnt flüssig zu lesen, der Schreibstil der Autorin trägt wesentlich dazu bei. Auch entwickelt sich die Geschichte immer mehr bzgl. Spannung in Richtung des vermeintlichem Höhepunkt, ein paar Überraschungen tragen dazu bei. Aber die Geschichte ist trotz allem nicht wirklich neu. War der erste Band noch mit einem echten "Wow" versehen, ist dies halt nur Erebos zehn Jahre später in etwas abgewandeltem Gewand. Die Fortsetzung ist gelungen, aber sie erreicht nicht den ersten Band. Trotz meiner kleinen Kritikpunkte ist das Buch aber eine lesenswerte Lektüre, die neben der Zielgruppe Jugendliche auch wieder Lesestoff für Erwachsene ist.

Veröffentlicht am 30.11.2020

Ein imkerlicher Leitfaden durch das Bienenjahr

Imkern Monat für Monat
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"Imkern Monat für Monat leicht gemacht" ist ein Sachbuch für Imker von Jean Riondet. Er ist selbst ein erfahrener Imker, der regelmäßig Seminare abhält und in diesem Buch einen Ratgeber über alle Monate ...

"Imkern Monat für Monat leicht gemacht" ist ein Sachbuch für Imker von Jean Riondet. Er ist selbst ein erfahrener Imker, der regelmäßig Seminare abhält und in diesem Buch einen Ratgeber über alle Monate des Bienenjahres gibt. Kalendarisch abgestimmt auf die einzelnen Monate beschreibt er den Umgang mit den Bienenvölkern, geht dabei auf deren Lebensrhythmus und Biologie ein, sowie spezifischen Bedingungen. Praxisnah beschreibt er die jeweiligen Handgriffe und erklärt die wesentliche Themen wie z.B. Frühjahrsdurchsicht, Schwarmbildung, Honigernte und vieles mehr. Ergänzt wird dies durch viele anschauliche Bilder, die das ganze sehr gut dem Leser noch verständlicher machen. Obwohl dieses Buch viele nützliche Tipps enthält, kann es aber nicht eins zu eins für unsere Breitengrade in Süddeutschland übernommen werden. Man merkt, das der Autor seine Bienenvölker in Südfrankreich hat. Dort herrschen andere klimatische Bedingungen als bei uns und so muss jeder Imker sein Vorgehen auf die örtlichen Verhältnisse abstimmen. Trotzdem ist dieser Ratgeber eine informative Lektüre und hilft sein eigenes Imkerwissen zu bereichern. Der Serviceteil am Ende mit Glossar der wichtigsten Fachbegriffe sowie einem Literatur- und Adressverzeichnis geben dazu weitere hilfreiche Informationen. Speziell wer am Anfang seiner Imkerei steht, findet deshalb viele nützliche Tipps. In Summe ein Fachbuch über die Imkerei, dass man durchaus zur Wissenserweiterung empfehlen kann.

Veröffentlicht am 21.11.2020

Die Spur zu den Mädchen in der Grube

Amissa. Die Verlorenen
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"Amissa - Die Verlorenen" ist der erste Band der neuen Kantzius-Reihe von Frank Kodiak (einem Pseudonym des Autors Andreas Winkelmann). Der Ex-Polizist Jan Kantzius und seine Frau werden auf der Autobahn ...

"Amissa - Die Verlorenen" ist der erste Band der neuen Kantzius-Reihe von Frank Kodiak (einem Pseudonym des Autors Andreas Winkelmann). Der Ex-Polizist Jan Kantzius und seine Frau werden auf der Autobahn in einen Serienunfall verwickelt. Auslöser ist ein junges Mädchen, dass auf die Fahrbahn rennt und erfasst wird. Bevor sie in den Armen von Jan stirbt, flüstert sie ihm noch die Worte "Die Grube" zu und in ihrer Hand hält sie verkrampft einen Zettel fest. Zugleich explodiert bei der nahen Autobahnraststätte ein Wohnmobil, darin die Leiche eines Mannes. Genug um die beiden Privatermittler Nachforschungen anstellen zu lassen, denn die Spur führt zu vermissten jungen Mädchen die jeweils nach einem Umzug verschwanden. Der Thriller beginnt gleich mit hohem Tempo und zieht den Leser sofort in seinen Bann. Dabei lernt er zwei unkonventionelle Ermittler kennen, die einen manchmal schmunzeln lassen, aber nicht im klassischen Sinn immer handeln. Speziell Jan Kantzius überschreitet im Laufe der Story mehrmals die Grenzen der Legalität. Die Handlung ist gut konstruiert und aufgebaut. Durch den Ansatz die Ermittler in einer privaten Hilfsorganisation tätig sein zu lassen, ergeben sich auch andere Möglichkeiten diese gegenüber klassischen Kriminalbeamten aktiv werden zu lassen. Dies ist zum einen mal erfrischend anders, aber natürlich auch nicht immer realitätsnah. Obwohl im Mittelteil der Geschichte für mich die Spannung ein wenig abfiel, konnte der Autor einen rechtzeitig wieder ins Boot holen. Denn je näher Jan und Rica dem Täter auf die Spur kamen, wurde der Thriller wieder zum Pageturner. Dabei sind so manche Szenen aber auch durchaus brutal dargestellt. Am Ende ist das Schicksal der vermissten Teenager zwar geklärt, aber es scheinen noch viel mehr dubiose Machenschaften dahinter zu stecken. Denn die Spur führt zu Amissa. Der Grundstein ist gelegt, das man eindeutig neugierig ist wie es im Folgeband weitergehen könnte.