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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.05.2021

Wo verlaufen die Grenzen von Schuld und Gerechtigkeit?

Die Wahrheit der Dinge
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Meine Meinung und Inhalt

Mich hat der Klappentext neugierig gemacht und ein wenig an Bücher von Schirach erinnert.

Dass der Roman auf wahren Kriminalfällen basiert gefällt mir zusätzlich sehr gut. Mich ...

Meine Meinung und Inhalt

Mich hat der Klappentext neugierig gemacht und ein wenig an Bücher von Schirach erinnert.

Dass der Roman auf wahren Kriminalfällen basiert gefällt mir zusätzlich sehr gut. Mich hat das Buch fesseln und zugleich schockieren können. Es werden in den Buch aktuelle wichtige Thematiken wie Rassismus und die Einwanderungspolitik angesprochen. Kurzum, ein wirklich tolles Buch, welches Fiktion und Realität verwebt.

Das Cover ist schlicht, aber sehr passend.


Frank Petersen ist Strafrichter aus Leidenschaft. Er ist von der Unfehlbarkeit des Rechts und von der Kraft des Gesetzes überzeugt. Seine Urteile sind gerecht und objektiv.

Als er wegen eines umstrittenen Rechtsspruchs heftig in Kritik gerät, droht sein Leben aus den Fugen zu geraten. Seine Familie wendet sich von ihm ab. Seine Frau macht ihm, dem Mann des Gesetzes, den schlimmstmöglichen Vorwurf: Er sei selbstherrlich und lasse sich von Vorurteilen leiten.

Die Geschehnisse reißen ein altes Trauma auf. 1989 erschießt Corinna Maier den rechtsradikalen Mörder ihres Sohnes in Petersens Gerichtssaal, noch bevor ein Urteil verkündet werden konnte. Plötzlich sind all die Themen von damals wieder präsent: Vorurteile, Fremdenhass, Selbstjustiz und die Grenzen des Rechtsstaats.

Der Jurist und Autor Markus Thiele studierte an der Georg-August-Universität in Göttingen und arbeitet seit 2000 als promovierter Rechtsanwalt. Spezialisiert auf Arbeits- und Wettbewerbsrecht, vertritt er sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer und begleitet oft mitbestimmungspflichtige Prozesse, wie Betriebsumwandlungen und Sozialplanverhandlungen. Zudem ist Thiele als Dozent im Arbeits- und Tarifrecht und Berater für Unternehmer und Unternehmen tätig. Der Vater von zwei Kindern, leidenschaftliche Leser und Tennisspieler legt nun seinen Debütroman vor. Er ist von seinen Erfahrungen im Gerichtsaal geprägt und von seinem großen Interesse an gesellschaftlichen Entwicklungen.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Hommage ist an die Popkultur der 80er

Hard Land
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Meine Meinung und Inhalt

"In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb." (ZITAT)

Der tolle Schreibstil von Wells ist mir durch seine Bücher bereits bekannt und wird auch in "Hard Land" ...

Meine Meinung und Inhalt

"In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb." (ZITAT)

Der tolle Schreibstil von Wells ist mir durch seine Bücher bereits bekannt und wird auch in "Hard Land" wieder deutlich.

Er schafft es dadruch intensive Dialoge niederzuschreiben, ohne dass diese kitschig wirken. Sam kann man sich als Leser hervorragend vorstellen und seinen Verlust nachempfinden.

Für dieses Buch kann ich eine klare Empfehlung aussprechen. Wells konnte mich wieder mal übereugen.

Das Buch spielt in Missouri im Jahr 1985.

Um vor den Problemen zu Hause zu fliehen, nimmt der fünfzehnjährige Sam einen Ferienjob in einem alten Kino an. Und einen magischen Sommer lang ist alles auf den Kopf gestellt.

Er findet Freunde, verliebt sich und entdeckt die Geheimnisse seiner Heimatstadt. Zum ersten Mal ist er kein unscheinbarer Außenseiter mehr. Bis etwas passiert, das ihn zwingt, erwachsen zu werden.


Der deutsch-schweizerische Schriftsteller Benedict Wells. 1984 in München geboren, verbrachte der Sohn einer Luzernerin seine komplette Schulzeit in bayerischen Internaten. Nach dem Abitur entschied er sich gegen ein Studium, zog stattdessen nach Berlin und widmete sich voll und ganz dem Schreiben. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich mit Gelegenheitsjobs. 2008 erschien sein viel beachteter Debütroman „Becks letzter Sommer“, den die DIE ZEIT als „das interessanteste Debüt des Jahres“ bezeichnete. Das Buch handelt von dem Enddreißiger Robert Beck, einem Lehrer und Musiker, der nach Istanbul reist, um sein Leben noch einmal neu zu sortieren. Der Roman wurde mit Christian Ulmen in der Hauptrolle verfilmt. 2016 erschien Wells‘ Roman „Vom Ende der Einsamkeit“. Er erzählt von drei Geschwistern, die durch einen Unfall ihre Eltern früh verlieren und den Auswirkungen, die dieses Erlebnis auf ihre Leben hat. Das Buch stand mehr als anderthalb Jahre lang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und wurde in 27 Sprachen übersetzt. Benedict Wells lebt nach einer Zwischenstation in Barcelona nun wieder in Berlin.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Die Kunst, zufrieden zu sein

Ikigai - Die Kunst, zufrieden zu sein
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Meine Meinung

"Ich machte einen Spaziergang durch den Wald, und als ich wieder herauskam, war ich größer als die Bäume." (ZITAT)


Ikigai (jap. 生き甲斐 Lebenssinn) ist frei übersetzt „das, wofür es sich ...

Meine Meinung

"Ich machte einen Spaziergang durch den Wald, und als ich wieder herauskam, war ich größer als die Bäume." (ZITAT)


Ikigai (jap. 生き甲斐 Lebenssinn) ist frei übersetzt „das, wofür es sich zu leben lohnt“,„die Freude und das Lebensziel“oder salopp ausgedrückt „das Gefühl, etwas zu haben, für das es sich lohnt, morgens aufzustehen“.

In der japanischen Kultur hat die oft langwierige und gründliche Selbsterforschung beim Streben und der Suche nach Ikigai eine wichtige Bedeutung. Es ist ein überaus persönlicher Vorgang und das Resultat kann daher von Individuum zu Individuum sehr verschieden sein. Findet oder hat ein Mensch sein Ikigai, bewirkt es für ihn ein Gefühl der Lebensfreude und damit innere Zufriedenheit. (Quelle Wikipedia)

Das Buch ist in die Bereiche Kokoro – Herz und Geist – und Karada – Körper – unterteilt. Ikigai – der Lebenssinn – ist die Basis der japanischen Lebensweise und der Grund, warum Menschen dort so lange und zufrieden leben.

Die Autorin zeigt anschaulich praktische und leicht umsetzbare Schritte, um die japanischen Lehren in Ihr eigenes Leben zu integrieren. Rezepte, Lifestyletipps und viele kreative Ideen helfen bei der Umsetzung.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist sehr übersichtlich aufgebaut und voller schönen Worte und Sprüche. Außerdem ist es sehr abwechslungsreich, informativ und teilweise auch unterhaltsam geschrieben.

Das Cover ist ebenso toll gestaltet, wie auch das Buchinnere.

Die Sozialanthropologin Erin Niimi Longhurst ist eine britische Food- und Lifestyle-Bloggerin mit japanischen Wurzeln. Sie lebt in London, verbringt aber jedes Jahr einen Teil ihrer Zeit in Japan. Hauptberuflich arbeitet sie als Social-Media-Adviserin für Stiftungen, Wohltätigkeits- und Non-Profit-Organisationen wie Amnesty International.


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Veröffentlicht am 09.12.2020

Überlebensbericht eines Kindes

Triceratops
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Meine Meinung und Inhalt

“Nachdem sich der Fluss beruhigt hatte, standen wir auf und stellten uns auf die unterste der steinernen Stufen, die neben uns ins Wasser führten. Das gegenüberliegende Ufer konnten ...

Meine Meinung und Inhalt

“Nachdem sich der Fluss beruhigt hatte, standen wir auf und stellten uns auf die unterste der steinernen Stufen, die neben uns ins Wasser führten. Das gegenüberliegende Ufer konnten wir im Nebel bloß erahnen. Wir schlossen die Augen. Langsam kippten wir vornüber.” (ZITAT)

Ein kleiner Junge malt Monster in seine Schulhefte und spricht von sich selbst als Wir. Seine Mutter schluckt in der geschlossenen Anstalt Neuroleptika mit ungesüßtem Früchtetee hinunter. Der bibeltreue Vater kocht nur Frankfurter und die Schwester bewegt sich wie ein Geist durch das Haus. Die einzigen Vertrauten des Jungen sind die Aschbach-Großmutter und später die blauhaarige Helix, die auf ihrem Snakeboard in sein Leben fährt. Eines Tages ereignet sich eine Tragödie, die das Wir und die ganze Familie von Grund auf erschüttert.

Roiss erzählt sehr bildhaft, beklemmend und hart, sodass mich der Roman an einigen Stellen innehalten lies und mir noch lange in Erinnung bleiben wird.

Der Roman kann durchaus als anspruchsvoll und fesselnd eingestuft werden.

Der Erzähler spricht in der Wir-Form von sich, was hier keineswegs wirkt wie eine Mehrzahl – ganz im Gegenteil. Daraus spricht eine tiefe Verwundung, eine bodenlose Haltlosigkeit, auch wenn man als Leserin nur spekulieren kann.


“Wir sagten Mutter, dass wir sie lieben. Es war nicht wahr. Wir wollten nichts sagen, sie nicht berühren, nicht alleine mit ihr sein.“ (ZITAT)


Das Cover finde ich sehr speziell.


Für mich ein wirklich ein sehr gelungenes Buch, das vollkommen zu Recht für den deutschen Buchpreis 2020 (Longlist) nominiert wurde.

Stephan Roiss wurde 1983 in Linz geboren. Studium (Kunstwissenschaft und Philosophie) an der KTU Linz. Lebt und arbeitet in Linz als Autor, Musiker (Bands: Fang den Berg, Äffchen & Craigs, et al.), Journalist und Radiomacher (Radio FRO).

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Überlebensbericht eines Kindes

Triceratops
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Meine Meinung und Inhalt

“Nachdem sich der Fluss beruhigt hatte, standen wir auf und stellten uns auf die unterste der steinernen Stufen, die neben uns ins Wasser führten. Das gegenüberliegende Ufer konnten ...

Meine Meinung und Inhalt

“Nachdem sich der Fluss beruhigt hatte, standen wir auf und stellten uns auf die unterste der steinernen Stufen, die neben uns ins Wasser führten. Das gegenüberliegende Ufer konnten wir im Nebel bloß erahnen. Wir schlossen die Augen. Langsam kippten wir vornüber.” (ZITAT)

Ein kleiner Junge malt Monster in seine Schulhefte und spricht von sich selbst als Wir. Seine Mutter schluckt in der geschlossenen Anstalt Neuroleptika mit ungesüßtem Früchtetee hinunter. Der bibeltreue Vater kocht nur Frankfurter und die Schwester bewegt sich wie ein Geist durch das Haus. Die einzigen Vertrauten des Jungen sind die Aschbach-Großmutter und später die blauhaarige Helix, die auf ihrem Snakeboard in sein Leben fährt. Eines Tages ereignet sich eine Tragödie, die das Wir und die ganze Familie von Grund auf erschüttert.

Roiss erzählt sehr bildhaft, beklemmend und hart, sodass mich der Roman an einigen Stellen innehalten lies und mir noch lange in Erinnung bleiben wird.

Der Roman kann durchaus als anspruchsvoll und fesselnd eingestuft werden.

Der Erzähler spricht in der Wir-Form von sich, was hier keineswegs wirkt wie eine Mehrzahl – ganz im Gegenteil. Daraus spricht eine tiefe Verwundung, eine bodenlose Haltlosigkeit, auch wenn man als Leserin nur spekulieren kann.


“Wir sagten Mutter, dass wir sie lieben. Es war nicht wahr. Wir wollten nichts sagen, sie nicht berühren, nicht alleine mit ihr sein.“ (ZITAT)


Das Cover finde ich sehr speziell.


Für mich ein wirklich ein sehr gelungenes Buch, das vollkommen zu Recht für den deutschen Buchpreis 2020 (Longlist) nominiert wurde.

Stephan Roiss wurde 1983 in Linz geboren. Studium (Kunstwissenschaft und Philosophie) an der KTU Linz. Lebt und arbeitet in Linz als Autor, Musiker (Bands: Fang den Berg, Äffchen & Craigs, et al.), Journalist und Radiomacher (Radio FRO).

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