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Veröffentlicht am 12.03.2021

Im Zeichen Der Mohnblume-Die Kaiserin: Ich bin hin und hergerissen!

Im Zeichen der Mohnblume - Die Kaiserin
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Der Stil der Autorin ist im Grunde leicht zu lesen und relative abwechslungsreich. Gut, die vielen Seiten über Kriegsstrategien haben mich jetzt nicht so vom Hocker gerissen und in meinen Augen dem Roman ...

Der Stil der Autorin ist im Grunde leicht zu lesen und relative abwechslungsreich. Gut, die vielen Seiten über Kriegsstrategien haben mich jetzt nicht so vom Hocker gerissen und in meinen Augen dem Roman auch einiges an Schwung genommen. Aber abgesehen davon zeigt dieser Roman sehr viele grandiose Szenen, Dialoge und Passagen.

Die Hauptfigur Rin, ist ein absolutes Wrack. Ihre Opiumsucht hat sie in ein kaum atmendes Wesen verwandelt, das jegliche Selbstdisziplin in den Wind geschossen hat und im Grunde nur noch eines will. Vergessen. Ihr Selbstwertgefühl ist praktisch nicht mehr vorhanden. Sie ist zu einer funktionierenden Marionette geworden, deren Strippen von anderen bewegt werden.

Den Konflikt, in dem sich Rin seit geraumer Zeit befindet, zeigt die Autorin auf eindrucksvolle Weise. Gut, in mir entstand dabei ein Gefühl der Verachtung, da Rin sich im Selbstmitleid buchstäblich badet und alles und jeden nur nicht sich selbst dafür verantwortlich macht. Aber irgendwie hat sie mir im Verlaufe der Handlung auch ein wenig Respekt abgerungen. Irgendwann fing sie an, mir zu zeigen, dass sie mehr ist als nur ein Häuflein Dreck und dass sie trotz all ihrer seelischen Qualen immer noch Gut von Böse und richtig von falsch unterscheiden kann. Und dass ihr ihr Volk nicht egal ist.

Charaktere
Ich habe Rin zum ersten Mal in der Leseprobe kennengelernt, die der deutsche Verlag für den ersten Band Die Schamanin anbietet. Und was ich dort sah, sprach mich irgendwie an und faszinierte mich auf seltsame Weise. Zu sehen, was aus Rin geworden ist und von ihr einige Details über die Dinge zu erfahren, die sie in Buch eins durchgemacht hatte, war teilweise bewegend und eine abstoßende Mischung aus Mitleid (meinerseits), Verachtung und dem lauten Schrei, sie solle sich gefälligst am Riemen reißen und ihre Sucht endlich besiegen.

Tja, was Rin selbst nicht hinbekommt, schafft dann ein anderer. Und auch wenn es kurzzeitig so aussah, als ob sie endlich auf der sicheren Seite angekommen wäre, geht es wieder gefährlich nahe in die falsche Richtung für Rin. Krieg und nichts als Krieg bestimmt das Leben der Figuren und das wurde auf Dauer fast zu viel.


Resultat
Ich bin hin und hergerissen, was diesen Roman angeht. Einerseits bin ich begeistert über all die vielen grandiosen Szenen und den Plot, der hinter allem steht. Auf der anderen Seite bin ich noch immer geschockt über die vielen blutigen, brutalen und oftmals sehr grausamen Szenen. Das hatte ich nicht erwartet. Die Kaiserin ist kein leicht zu lesender Roman und vermutlich ist meine Bewertung auch der Tatsache geschuldet, dass ich den ersten Teil Die Schamanin nicht gelesen habe. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich das jemals tun werde. Ja, die Mischung aus Mythologie, Monstern und der Art und Weise, wie sich eine junge Frau im Laufe ihres Lebens verändert, ist faszinierend. Aber die vielen Seiten über Kriegsstrategien waren mir dann am Ende doch einen Tick zu viel und haben meine Lesebegeisterung streckenweise in Grenzen gehalten. Am besten selbst lesen und ein eigenes Urteil bilden.

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Veröffentlicht am 29.12.2020

Sein eisiges Herz-Gute Unterhaltung mit kleinen Schwächen

Sein eisiges Herz
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Die Geschichte um Brynn und Rye wird im zügigen Lesetempo geschildert und durch den messerscharfen Verstand und die rasche Kombinationsgabe von Rye dem Piloten noch um ein Vielfaches interessanter gemacht. ...

Die Geschichte um Brynn und Rye wird im zügigen Lesetempo geschildert und durch den messerscharfen Verstand und die rasche Kombinationsgabe von Rye dem Piloten noch um ein Vielfaches interessanter gemacht. Die Sprache ist brillant eingesetzt, der Plot hervorragend inszeniert und die Figuren haben Charme, eine gewisse Tiefgründigkeit und zeigen einen gewissen Humor. Trotzdem muss ich sagen, dass es mir an einigen Stellen zu Slapstick mäßig gewesen ist. Das Böse hat mich da eher an einen Bud Spencer Film erinnert als an einen Sandra-Brown-Thriller. Was mich ebenfalls gegen Ende des Buches etwas störte, die Handlung ging mir zu oft hin und her. Es war buchstäblich bis auf die letzten Seiten nicht klar, wie es enden würde und wo. Das hatte mehr den Anschein von Füllmaterial für eine Geschichte, die bereits erzählt war, als von Spannungsaufbau. Und trotzdem ist die psychologische Finesse nicht zu leugnen und hält einen in Atem.

Charaktere
Die Autorin präsentiert einen interessanten Querschnitt durch die Gesellschaft. Einige der Charaktere sind überraschend tiefgründig während, andere eher flach angelegt sind. Das Böse wird schon fast klischeehaft dargestellt. Nicht unbedingt typisch für Sandra Brown.

Brynn hat keine schöne Kindheit gehabt. Aber den festen Willen aus sich etwas zu machen, um von da, wo sie herkommt, wegzukommen. Als Ärztin ist sie gefragt. Auf ihrem Fachgebiet wird sie verehrt, geschätzt und bei ihren Patienten ist sie äußerst beliebt. Dass sie nicht allen helfen kann und oftmals das Geld der reichen Patienten am längeren Hebel ist, ist für sie ein untragbarer Zustand.

Rye ist ein Mann, der nicht nur eine fantastische Beobachtungsgabe hat, er sieht auch Dinge, die anderen nicht auffallen. Eine Tatsache, die ihm und Brynn mehr als einmal das Leben rettet. Er hat seine ganz eigene Ansicht, was den Beruf eines Piloten betrifft und erscheint fast allen auf den ersten Blick als ausgemachtes Raubein. Bis Brynn in sein Leben tritt und es gehörig auf den Kopf stellt.

Resultat
Abgesehen von den etwas zu vielen Slapstick-Momenten, was dem Ganzen einen billigen Unterton gab, war dieser Thriller unglaublich unterhaltsam. Spannung, Action und der Kampf um Gerechtigkeit waren fast perfekt inszeniert. Alles in allem ist der Thriller aber sehr gute Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 28.12.2020

So schweige denn still-Gute Unterhaltung

So schweige denn still
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Der Thriller fängt im schnellen Lesetempo an und zeigt dem Leser, wie die Investigativjournalistin Gina auf eine Story aufmerksam gemacht wird und mit ihrer Recherche beginnt. Leider wird das Buch dann ...

Der Thriller fängt im schnellen Lesetempo an und zeigt dem Leser, wie die Investigativjournalistin Gina auf eine Story aufmerksam gemacht wird und mit ihrer Recherche beginnt. Leider wird das Buch dann etwa ab der Hälfte etwas langweilig und langatmig, als die Autorin den Leser auf eine Reise in die Vergangenheit schickt, die etwa 3 Jahre zurückliegt. Erst im letzten Drittel des Buches wird es wieder spannend und die Handlung nimmt wieder Fahrt auf.

In ihrem gewohnten sanften Stil und mit einer psychologischen Raffinesse hat Mary Higgins Clark auch diesen Thriller zu Papier gebracht. Der Leser ist von Anfang wie die Journalistin Gina selbst auch im Unklaren, was genau in der Story steckt und wer der Böse ist. Und ich muss gestehen, ich habe erst im letzten Drittel einen Verdacht gehabt, der am Ende dann auch bestätigt wurde.

Wie gewohnt, ist die Hauptfigur Gina, eine junge Frau Anfang dreißig. Sie ist finanziell unabhängig, beruflich erfolgreich und hat das Herz auf dem rechten Fleck. Ihr Verstand arbeitet messerscharf und sie kombiniert die Dinge logisch und stellt die richtigen Fragen. Umso mehr hat es mich dann verwundert, als sie gegen Ende der Geschichte plötzlich eine Naivität an den Tag legte und etwas tat, was sie zuvor stets vermieden hat. Das war für mich nicht ganz logisch, aber für den weiteren Handlungsverlauf wohl nötig gewesen. Ansonsten bin ich von den einzelnen Figuren sehr begeistert gewesen. Da wurde ein regelrechter Querschnitt durch die Gesellschaft präsentiert.


Nicht unbedingt ein Meisterwerk, aber sehr unterhaltsam. Die Geschichte ist abwechslungsreich, baut eine gewisse Spannung auf und zeigt die aufregende Jagd nach einem Übeltäter, der nicht so einfach zu schnappen ist. Wer Mary Higgins Clark mag, der wird auch diesen Thriller mögen.

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Veröffentlicht am 17.12.2020

Prinzessin Undercover-Hoffnungen: Dunkle Unterhaltung

Prinzessin undercover – Hoffnungen
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Der Ton ist sehr dunkel. Und je mehr ich las, desto dunkler wurde er. Die Beziehung zwischen Ellie und Lottie ändert sich während der laufenden Handlung sehr und macht dem Leser klar, dass nicht jede Entscheidung, ...

Der Ton ist sehr dunkel. Und je mehr ich las, desto dunkler wurde er. Die Beziehung zwischen Ellie und Lottie ändert sich während der laufenden Handlung sehr und macht dem Leser klar, dass nicht jede Entscheidung, die jemand trifft, gut für den anderen ist. In den vorherigen Bänden verwendete die Autorin einen leichten Ton und ein bisschen Humor, wenn sie eine dunkle Szene beschrieb oder dem Leser zeigte, dass eine Figur während eines Dialoges verletzt wurde. Dieses Mal nicht. Keine unerwarteten Überraschungen oder Wendungen während der laufenden Geschichte. Stattdessen beobachtest du, wie eine frühere Freundschaft nur aufgrund des dunklen Geheimnisses auseinanderbricht, das eine königliche Familie verzweifelt zu verbergen versucht.

Ich bemerkte von Anfang an, dass Ellie Probleme mit der Rolle hatte, die Lottie in ihrem Leben spielt und dass sie sich immer noch für alles verantwortlich machte, was passiert war. Ihr innerer Konflikt und die Art und Weise, wie sie endgültig über sich und Lotties Zukunft entschieden hat, zeigt die Autorin auf wohlformulierte Weise.

Okay, ich bin nicht einverstanden damit, wie Ellie in der zweiten Hälfte des Romans mit allem umgegangen ist, und ich bin mit den letzten Szenen in diesem Buch sicher nicht zufrieden. Aber für die Handlung selbst und den nächsten Band dieser Reihe scheint es logisch zu sein. Denn sonst hätte die Geschichte mit diesem Band geendet.

Es ist traurig zu sehen, dass die drei wichtigsten Figuren der Geschichte kein Team mehr sind. Jeder von ihnen glaubt, dass er oder sie die Probleme, mit denen sie konfrontiert sind, allein lösen muss und dass jeder von ihnen die anderen vor Schaden oder Gefahr schützen muss. Ich weiß nicht, warum die Autorin es hier wieder gezeigt hat, aber mir war bereits im vorherigen Band klar, dass Jamie, Lottie und Ellie nur dann eine praktikable Lösung finden, wenn sie als Team arbeiten.

Dies ist das bislang dunkelste Buch der Prinzessin Undercover Serie. Ich bin mir nicht sicher, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist. Die Hauptfiguren müssen mit Schmerz, Liebe, Hass und Verrat in einer alles andere als freundlichen Umgebung fertig werden. Der helle und leichte Ton und die freundliche Atmosphäre sind weg. Das Internat ist zu einem dunklen und geheimen Ort geworden. Wenn du dunkle Geschichten ohne Happy End und eine Hauptfigur liebst, die ständig in Gefahr ist, dann ist das dein Buch. Wenn du mehr wissen möchtest, lies das Buch selbst.

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Veröffentlicht am 12.12.2020

Mein Glück Mit Dir-Wunderschöne mit kleinen Schwachstellen

Mein Glück mit dir
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Ein richtig romantischer Roman, der nur leider ein wenig zu vorhersehbar war. Da gab es keine Überraschungen, welcher Art auch immer. Ansonsten war es wie gewohnt wunderschöne Unterhaltung. Die Familie ...

Ein richtig romantischer Roman, der nur leider ein wenig zu vorhersehbar war. Da gab es keine Überraschungen, welcher Art auch immer. Ansonsten war es wie gewohnt wunderschöne Unterhaltung. Die Familie Abbott ist einfach klasse und viele Figuren aus den Vorgängerbänden haben hier einen kurzen bzw. auch etwas längeren Auftritt.

Die Autorin schreibt gewohnt feinfühlig, sanft und wiederholt das eine oder andere auf unterschiedliche Weise über den gesamten Handlungsverlauf.

Die Autorin weiß, wie sie ihre Charaktere erstellt. Und einige von ihnen heben sich von allen anderen ab. Lucas Mutter Molly ist eine von ihnen. Sie weiß, was sie sagen soll, wann sie es sagen soll und wie sie alles glätten kann.

Dani ist eine junge Frau, die alles tut, um ihrer Tochter Savannah das Beste zu geben, was sie bekommen kann. Sie ist aber auch eine junge Frau, die jeden Schritt, den sie tut, anzweifelt und die kein wirkliches Selbstvertrauen hat. In dem Moment, in dem sie Lucas trifft und sich auf seine Hilfe verlässt, weil sie keine andere Wahl hat, beginnt sie zu begreifen, wie sehr sie ihn in ihrem Leben und dem ihrer Tochter will. Sie will aber auch unabhängig sein und sehen, ob sie das Leben allein bewältigen kann. Und dann ist da noch ihre Vergangenheit. Eine Vergangenheit, bei der sie sich nicht sicher ist, ob sie jemals in der Lage sein wird, diese hinter sich zu lassen, ohne alles zu vergessen.

Wundervolle Unterhaltung mit ein paar kleinen Schwächen. Hier kann man sich für ein paar schöne Stunden sehr gut entspannen beim Lesen. Das Wiedersehen mit einigen Figuren aus den Vorgängerbänden war herrlich und hat richtig Freude gemacht. Kann ich nur empfehlen.

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