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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2021

schöne Geschichte mit ein bisschen zu viel Drama

Don't LOVE me (Teil 1)
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Kenzie zieht für einige Wochen in die schottische Heimatstadt ihrer verstorbenen Mutter, um dort ein Praktikum zu absolvieren. Dort stößt sie auf einige schmerzhafte Erinnerungen. Und auf Lyall – der ebenfalls ...

Kenzie zieht für einige Wochen in die schottische Heimatstadt ihrer verstorbenen Mutter, um dort ein Praktikum zu absolvieren. Dort stößt sie auf einige schmerzhafte Erinnerungen. Und auf Lyall – der ebenfalls mit der Vergangenheit zu kämpfen hat. Nach einem Vorfall vor 3 Jahren wird er von den Einheimischen verachtet und Kenzie mehrfach vor ihm gewarnt. Dennoch fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Und auch Lyall kann Kenzie nur schwer wiederstehen, obwohl er sich mit niemandem einlassen darf.

Kenzie ist eine sympathische junge Frau. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter hilft sie ihrem Vater bei der Erziehung ihrer Schwestern. Sie ist liebevoll und fürsorglich, aber manchmal auch sehr vorsichtig. Ihr Pflichtgefühl und ihre beruflichen Träume vertragen sich nicht immer so gut.

Lyall kommt zunächst wie der typische reiche, verwöhnte Kerl rüber. Schnell wird klar, dass ihn die vergangenen Ereignisse schwer geprägt haben. Zudem setzen ihm die Familienstrukturen zu. Familienmitgliedern, die er mag, verhält er sich loyal gegenüber. Will er seinen Willen durchsetzen, scheut er es aber auch nicht, zu härteren Mitteln zu greifen.

Kenzie und Lyall schildern die Ereignisse abwechselnd aus der Ich-Perspektive und geben dabei Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle – die sie oft voreinander verbergen.
Dafür gibt es zwei Erzählstimmen. Während ich den Parts von Kenzie gut lauschen konnte und die Stimme auch sehr angenehm fand, hatte ich mit dem Sprecher mit Lyall, besonders zu Beginn, meine Probleme. Lyall gibt sich nach außen hin wie der eingebildete, reiche Kerl, als den ihn ohnehin alle sehen. Dass er also in der wörtlichen Rede so auftritt, finde ich passend. Allerdings kam Lyall mir auch in allen anderen Passagen, seinen inneren Monologen, zu eingebildet rüber, sodass ich ihn zunächst nicht unbedingt sympathisch fand.

Dennoch hat mir die Geschichte an sich grundsätzlich gefallen.
Nach einer kurzen privaten Begegnung, lernen sich Lyall und Kenzie im Rahmen ihres Praktikums näher kennen. Was den Ausbau des Hotels angeht, an dem sie gemeinsam arbeiten, haben sie sehr ähnliche Vorstellungen erarbeiten zusammen einige Ideen. Dabei knistert es kräftig zwischen ihnen.
Kenzie, gewarnt durch die Einwohner des Ortes, ist Lyall gegenüber zunächst skeptisch. Zumal er ihr gegenüber extreme Schwankungen zeigt: mal ist er nett, verständnisvoll und hilfsbereit. Dann wieder verhält er sich arrogant und von oben herab.

Die Gründe für Lyalls Verhalten ahnt Kenzie nicht. Im Verlauf werden einige Geheimnisse aufgedeckt, die zu mehreren Wendungen führen. Lyalls Verhalten und seine Beweggründe werden nachvollziehbarer.
Während ich den Wechsel zwischen Annährung und Abstand am Anfang noch angenehm fand, wurde es mir im zweiten Teil der Geschichte ein wenig zu viel. Unnötige Verschwiegenheit und Geheimniskrämerei führen zu allerlei künstlichem Drama, das seinen Höhepunkt im Schluss findet, der für mich aus verschiedenen Gründen komplett übertrieben war.

Dennoch bin ich neugierig, wie die Geschichte weitergeht.

Fazit

Auch wen ich die Erzählweise für Lyall nicht immer ganz passend finde, fällt es insgesamt leicht, beiden Sprechstimmen zuzuhören und der Geschichte zu lauschen. Es werden einige unerwartete Geheimnisse und Intrigen aufgedeckt, allerdings gibt es teilweise unnötig viel, vermeidbares Drama.

Veröffentlicht am 10.02.2021

Interessanter Auftakt mit einigen Längen

Touch of Ink, Band 1: Die Sage der Wandler (Fesselnde Gestaltwandler-Romantasy)
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Bereits bei ihrer Adoption als Kleinkind trug Quinn ein Tattoo, dessen Ursprung und Bedeutung ihr unbekannt ist. Zudem quälen sie in regelmäßigen Abständen Visionen, über die sie sich mit niemandem zu ...

Bereits bei ihrer Adoption als Kleinkind trug Quinn ein Tattoo, dessen Ursprung und Bedeutung ihr unbekannt ist. Zudem quälen sie in regelmäßigen Abständen Visionen, über die sie sich mit niemandem zu sprechen traut. Als sie ihr Studium an der Vancouver Island University beginnt, scheint sie einigen der lang gesuchten Antworten näher zu kommen.

Schon früh wirft die Geschichte erste Fragen auf: Was hat es mit Quinns Tattoo auf sich? Woher kommen ihre Visionen? Warum gibt es gewisse Feindschaften auf dem Campus? Und warum lässt such Quinns neue Freundin widerstandslos herumkommandieren? …

Es dauert allerdings, bis die Geschichte auch erste Antworten liefert. Tatsächlich fand ich den ruhigen Beginn insgesamt ein wenig zäh. Durch die offenen Fragen ist das Geschehen zwar nicht uninteressant, plätschert aber dennoch eher vor sich hin. Erst etwa ab der Hälfte des Buches nehmen Spannung und Tempo zu. Quinn erhält erste Erkenntnisse, die ihr Weltbild auf den Kopf stellen und sie in Schwierigkeiten zu bringen drohen. Zudem spitzen sich einige Ereignisse in ihrem Umfeld zu, sodass die Handlung in den letzten Kapiteln immer aufregender und ereignisreicher wird, bevor sie in einem fiesen Cliffhanger endet.

Tatsächlich werden viele aufgeworfene Fragen in diesem Teil bereits beantwortet, gleichzeitig tauchen im Verlauf aber neue Rätsel auf, die es im Folgeband zu klären gibt.

Erzählt wird sie Handlung überwiegend aus der Ich-Perspektive von Quinn.
Quinns Neugier ist nachvollziehbar. Schon immer trägt sie lauter Fragen mit sich herum und je näher sie der Antwort kommt, desto ungeduldiger wird sie. Allerdings handelt sie dabei teilweise naiv und überstürzt, ohne die Konsequenzen abschätzen zu können.

Dazwischen gibt es auch einige Kapitel aus Nathans Sicht, der seinen Wissensvorteil mit den Leser/innen teilt und Einblicke in eine Welt bietet, die Quinn noch verborgen bleibt.

Die Welt der Wandler (eigentlich schade, dass der Untertitel hier spoilert, wo der Klappentext es noch nicht tut) und ihrer Tribes mit den verschiedenen Machtstrukturen finde ich interessant und bin gespannt, im zweiten Band tiefer in die Gemeinschaft einzutauchen.

Fazit

Der Einstieg ist zwar interessant, allerdings passiert lange nicht so richtig viel, sodass die Geschichte streckenweise etwas langatmig ist, bevor Spannung und Tempo in der zweiten Hälfte ordentlich zulegen.

Veröffentlicht am 17.01.2021

vorhersehbar aber dennoch bewegend

All das Ungesagte zwischen uns
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Eine glückliche Familie. Ein Unfall. Tausend Lügen. Das Leben von Morgan und ihrer Tochter Clara gerät von einem Moment auf den anderen völlig aus den Fugen.

Dies ist das erste Buch von Colleen Hoover, ...

Eine glückliche Familie. Ein Unfall. Tausend Lügen. Das Leben von Morgan und ihrer Tochter Clara gerät von einem Moment auf den anderen völlig aus den Fugen.

Dies ist das erste Buch von Colleen Hoover, welches ich gelesen habe – und nun bin ich definitiv neugierig auf mehr.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Zwar ist die Geschichte von Beginn an ziemlich vorhersehbar. Aber das sind trifft ja auch auf die meisten Liebesromane zu. Der Weg ist das Ziel, und hier haben die Figuren einen holprigen Weg vor sich.

Geschildert wird das Geschehen abwechselnd aus der Ich-Perspektive der 34-jährigen Morgan und ihrer 16-jährigen Tochter Clara. Beide erleben einen schweren Schicksalsschlag. Für die Bewältigung wählen sie sehr unterschiedliche Vorgehensweisen. Während Morgan versucht, Clara vor allem Unheil zu beschützen, rebelliert der Teenager ganz offen. Dadurch wird auch das Verhältnis von Mutter und Tochter auf eine schwere Probe gestellt.

Es gibt sehr, sehr, sehr viel Familiendrama. Teilweise fand ich es schon etwas arg viel für nur ein Buch, was die Figuren hier alles erleben und verarbeiten müssen. So sind sie verständlicherweise viel mit sich selbst beschäftigt. Dabei gibt es etliche innere Monologe, bei denen sich sowohl Mutter als auch Tochter immer mal wieder gedanklich im Kreis drehen. Dennoch fand ich die Entwicklung von beiden, wie sie die Ereignisse wahrnehmen und zu verarbeiten versuchen, interessant.

Letztlich gibt es gar nicht so viel Handlung, sondern es geht vor allem um die Veränderung der beiden Hauptfiguren, um ihrer Beziehung zueinander und die Erkenntnis, was im Leben wichtig ist. Beide schildern intensiv, was in ihnen vorgeht. Verhaltensweisen und Gedanken fand ich überwiegend nachvollziehbar und habe oft mit den Charakteren mitgelitten und mitgefühlt.

Das Ende ist mir ein klein wenig zu offen. Es ist ganz viel ins Rollen gekommen. Spannungen haben sich aufgelöst, Konflikte sind bewältigt und die Verarbeitung verschiedener Ereignisse hat begonnen. Letztlich hätte ich mir aber wohl einen Epilog gewünscht, der noch ein wenig später einsetzt und zeigt, wie es weiterging. Es gibt zig Dinge, die zwar irgendwie geplant und vorgenommen sind, bei denen es aber noch an etlichen Umständen scheitern könnte.
Allerdings „lehrt“ das Buch auch, dass man gar nicht immer alle Details wissen muss… wenn auch in einem völlig anderen Zusammenhang.

Fazit

Zwar ist die Geschichte arg vorhersehbar, dennoch gibt es viele intensive und gefühlsgeladene Momente. Die Entwicklung der zwei Hauptfiguren – die sich auch mit den Fragen, was sie im Leben erreichen möchten und was ihre Leidenschaft weckt, beschäftigen – sowie die Veränderung ihrer Beziehung zueinander steht im Vordergrund. Dank des eindringlichen Erzählstils konnte ich mich gut in die beiden hineinversetzen.

Veröffentlicht am 31.12.2020

Super süße Story, aber…

Girl At Heart
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Cinder und Ella habe ich geliebt – so eine unglaublich emotionale und berührende Geschichte. V is for Virgin konnte mich hingegen nicht überzeugen. Nun waren meine Erwartungen an Girl at Heart wieder hoch.

Charlie ...

Cinder und Ella habe ich geliebt – so eine unglaublich emotionale und berührende Geschichte. V is for Virgin konnte mich hingegen nicht überzeugen. Nun waren meine Erwartungen an Girl at Heart wieder hoch.

Charlie ist eigentlich eine spannende Figur. Sie spielt Baseball – vor allem in Büchern, wenn es überhaupt vorkommt, ein Männersport. Und auch an ihrer Schule ist sie damit ein Sonderling.
Doch leider hatte ich direkt zu Beginn genau deswegen auch meine Probleme mit Charlie. Sie beschließt nämlich, dass sie mädchenhafter werden will. Dabei gibt es immer wieder Formulierungen wie „normales Mädchen“ und „Mädchenkram“, was mich mit der Zeit gestört hat, weil dadurch sehr enge, stereotype Muster erzeugt werden, wie Mädchen und Jungen zu sein haben. Und ich fand es sehr schade, dass Charlie sich selbst in diese Schublade stecken möchte.

Ausgangspunkt ihrer persönlichen Krise ist, dass ihre Freunde – Jungs und Teamkameraden – sie nicht als Mädchen wahrnehmen, sondern als Kumpel. Die Vorstellung, dass Charlie „etwas mädchenhaftes“ tun oder anziehen könnte, sorgt für Stirnrunzeln oder Lacher.
Charlie ist dementsprechend verletzt, besonders da sie für einen der Jungen Gefühle hat. Eine Veränderung muss also her.

Es fällt mir schwer, spoilerfrei zu beschreiben, warum mir das Buch wir gefallen hat.
Positiv zu erwähnen ist auf jeden Fall mal wider Kelly Orams-Erzählstil. Dieser ist gewohnt flüssig und anschaulich. Charlie schildert ihre Erlebnisse aus der Ich-Perspektive und gibt dabei viele Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Allerdings wiederholt sie sich dabei leider etwas oft.

Es entwickelt sich eine super süße Geschichte über Freundschaft, Selbstfindung und Liebe, die mich letztlich definitiv in ihren Bann ziehen konnte, auch wenn ich immer wieder mit verschiedenen Begebenheiten gehadert habe.
Dabei stört mich vor allem diese Stereotypenzuweisung, die über das ganze Buch hinweg vollzogen wird. Obwohl Charlie immer wieder aus den Verhaltensweisen eines „typischen Mädchens“ ausbricht, wird mir ein zu enges Bild geschaffen, wie „normale Mädchen“ zu sein haben. Erst ganz am Ende relativiert Charlie selbst das geschaffene Bild ein wenig, in dem sie ihre Gefühle genauer bzw. einfach anders beschreibt. Hier hätten meiner Meinung nach im ganzen Buch etwas andere Formulierungen gewählt werden müssen.

Nichtsdestotrotz ist es ein tolles, am Ende auch berührendes Buch, das zwar nicht an Cinder & Ella herankommt, mich aber dennoch – trotz aller Kritik – gut unterhalten konnte.

Fazit

Dass Charlie beschließt, mädchenhafter werden zu wollen, erzeugt in der Geschichte für mich leider sehr enge, stereotype Bilder, wie Mädchen und Jungen zu sein haben, die ich sehr unglücklich beschrieben finde. Zum Glück findet Charlie einen Weg, sich selbst nicht in diese engen Schubladen zu stecken, die sie entwirft. Und so ist die Geschichte von Charlies Selbstfindung und Veränderung dennoch toll zu lesen, was sowohl an dem anschaulichen Schreibstil als auch an den sympathischen Figuren liegt. Auch die Problematik, wie schwer es Frauen in einem männerdominierten Sport haben können, schwingt durchweg mit. Die ganze Situation ist recht gefühlsgeladen und so wird das Buch zum Schluss sogar noch sehr berührend.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Gefühl
Veröffentlicht am 21.10.2020

Ebenso erschreckend wie Band 1

Die Arena: Letzte Entscheidung
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Achtung: 2. Band der Dilogie. Meine Rezension enthält inhaltliche Spoiler zu Band 1.

Die Handlung setzt ca. ein Jahr nach den Ereignissen des ersten Teils an. Rückblicke gibt es nur sehr wenige, allerdings ...

Achtung: 2. Band der Dilogie. Meine Rezension enthält inhaltliche Spoiler zu Band 1.

Die Handlung setzt ca. ein Jahr nach den Ereignissen des ersten Teils an. Rückblicke gibt es nur sehr wenige, allerdings sind auch nur wenige Details für die neue Handlung wichtig. Entscheidend ist das große Ganze: die geteilte Gesellschaft und die Rolle, die Ben und Hoshi nach ihren Taten zukommt.

Nach allem, was Geschehen ist, befindet sich London im Umbruch. Immer mehr Proteste werden laut, immer mehr Dreg-Sympathisanten bekennen sich öffentlich. Die Wahlen stehen kurz bevor und die Machtposition von Vivian Baines, Bens Mutter, bröckelt. Ihre Gegnerin verkündet, die Gesellschaft von Grund auf neu aufbauen zu wollen und die Trennung von Pures und Dregs abzuschaffen. Natürlich sind nicht alle Pures bereit, ihre Macht aufzugeben. Und so versuchen beide Kandidatinnen in den letzten Wochen vor der Wahl auf ganz unterschiedliche Art Stimmen zu sammeln und Anhänger um sich zu scharen.

Wieder spielt auch der Zirkus dabei eine entscheidende Rolle. Schon im letzten Band waren die Zustände dort schlimm, doch nun hat sich die Situation für die Dregs noch mehr zugespitzt. Immer neue Grausamkeiten müssen sie über sich ergehen lassen, und wieder finden sich genug Pures, die den Eintritt bezahlen und Gefallen daran finden.
Überhaupt ist das ganze Gesellschaftsbild nach wie vor erschreckend. Rassismus, Gewalt und Unterdrückung stehen an der Tagesordnung, Vorurteile sind tief verwurzelt, womit die Geschichte, die nur wenige Jahrzehnte in der Zukunft spielt, viele aktuellen Bezüge in ihrem Gesellschaftsbild spiegelt.
Doch nicht nur die Dregs wollen aus diesem System ausbrechen. Auch immer mehr Pures zeigen ihre Unzufriedenheit über die Unterdrückung der Dregs, sodass Ben und Hoshi teils unerwartete Unterstützung erhalten.

Wie schon in Band 1 schildern Hoshiko und Ben das Geschehen abwechselnd aus der Ich-Perspektive. Die Kapitel sind meist sehr kurz und enden oft an einer spannenden Stelle, sodass ich mich mehrfach dabei erwischt habe, doch noch 2 oder 3 oder 4 Kapitel mehr gelesen zu haben, als ich eigentlich wollte. Die schnellen Wechsel sorgen für eine angenehme Dynamik, während es dem Buch an anderen Stellen teilweise am nötigen Tempo fehlt.
Sehr oft versinken Ben und vor allem Hoshi in ihren Gedanken und Zweifeln. Sie denken über die Vergangenheit nach, träumen von einer möglichen Zukunft oder zweifeln einfach an ihren aktuellen Taten. Dabei passiert mir streckenweise zu wenig, obwohl die drohenden Ereignisse und der daraus hervorgehende Zeitdruck für eine gewisse Grundspannung sorgen.

Zwar ist die Handlung an einigen Punkten vorhersehbar, andere Ereignisse kommen aber unvorbereitet. Vor allem die Schrecken, die der neue Zirkus für seine Artisten bereithält, haben mich immer aufs neue überrascht. Immer wenn man dachte, es geht nicht mehr grausamer…
Und so bin ich letztlich doch durch das Buch gerauscht, weil ich wissen wollte, wie die Geschichte für Hoshi, Ben und ihr Freunde ausgeht. Leider überschlagen sich die Ereignisse am Ende, alles geht ein wenig zu schnell.
Es bleiben kaum Fragen offen. Wenn da nicht dieses allerletzte Kapitel wäre…

Fazit

Die Arena ist eine Dystopie mit einem erschreckenden Gesellschaftsbild – das wiederum gar nicht so dystopisch ist. Und so ist die vermittelte Botschaft umso wichtiger: Egal wie wir aussehen, wir sind alle gleich, Menschen aus Fleisch und Blut, die Schmerz und Leid empfinden können…
Grundsätzlich fand ich den weiteren Weg von Hoshiko und Ben total spannend und die Zustände im Zirkus immer erschreckender, allerdings hätte ich mir teilweise ein etwas höheres Tempo bzw. etwas mehr Geschehen gewünscht, da vor allem Hoshi oft in ihren Gedanken versinkt und über die immer gleichen Probleme und Sorgen grübelt.