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Veröffentlicht am 06.06.2023

Liebe ist alles..

Love, You - Ein Buch für dich
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​Untertitel des Buches: Ein Buch für Dich.



Und damit ist jede:r Leser:in gemeint. Das Sachbuch ist einmal ein Erklärbuch über alles rund um Queer und einmal ein 'Sei neugierig auf dich und deine Facetten' ...

​Untertitel des Buches: Ein Buch für Dich.



Und damit ist jede:r Leser:in gemeint. Das Sachbuch ist einmal ein Erklärbuch über alles rund um Queer und einmal ein 'Sei neugierig auf dich und deine Facetten' Buch.
Es werden in dem Buch immer wieder Stimmen/ Meinungen aus der Community eingestreut. Diese acht Menschen zeigen je Thema einen möglichen Umgang damit auf.

Am Anfang des Buches steht eine Triggerwarnung, dann die Namen der acht Community Menschen und dann eine Playlist. Zumindest einen kurzen Auszug aus der Spotify Playlist mit queeren Künstler:innen.

Das Buch ist eher ein Basiswerk als ein Rundumalleswissen Buch.

Jedes Kapitel erklärt und verdeutlicht Grundlagen und zeigt auch die persönliche Haltung von Kai Spellmeier zu dem Thema. Dies wird durch die Communitymeinungen breiter aufgestellt. Auch gibt es Verweise auf Serien, Filme, Bücher usw. die zu bestimmten Themen einem die Welt neu entdecken lassen.


Die Kapitel sind:

Sprache
Coming Out und Inviting In
Beziehungen
Sex
Queere Gesundheit

Geschichte
Queerpolitik
Verantwortung und Aktivismus

Queeres Glück



Sprache stellt die zur Zeit geläufigsten Begriffe vor und erklärt, welchen Sinn es dahinter gibt, geschlechteroffene/ gerechtere Sprache zu verwenden.

Coming out oder Inviting In? Tolle Idee, jemanden zu sich einzuladen und teilhaben zu lassen. Dann, wenn mensch es will und wie mensch es will.

Beziehungen: An erster Stelle ist mensch mit sich glücklich und richtig. Dann kann eine Beziehung entstehen oder eben nicht oder mit mehreren Menschen. Der Autor stellt den Menschen und das eigene Erleben in den Mittelpunkt und definiert das gegenüber nicht über die Art der Beziehungen.
Sex: Sehr wichtiges Thema. Aber auch da gilt, definiere nicht andere über das was du für richtig hälst.

Daran schließt sich das dazu gehörige Thema an: Wenn du zu einer Risikogruppe gehörst und deinen Körper gerne teilst, dann sei gesund, kümmere dich um deine Vorsorge usw.

Geschichte: Das Kapitel würde ich gerne dem typischen Geschichtsunterricht reinreichen. Eigentlich könnte das jede:r wissen, aber wer tut das schon? zB erste weltweit schwule Zeitung kommt aus Deutschland.

Queerpolitik: Schwieriges Thema. Schutz der Familie als christliches Postulat und die Angst vor Unbekannten sorgt an vielen Stellen noch dafür, dass Menschen diskriminiert werden.
Verantwortung und Aktivismus: Das ist klar die Meinung vom Autor. Zeigt euch, seid Bunt, fordert Rechte ein und helft so auch anderen, die noch nicht so bei ihrer Identität sind. Akzeptiert Menschen einfach als Menschen. Und damit sind auch Alte, Behinderte, Cis Menschen gemeint. Wenn wir einfach uns Solidarisieren und Unterstützen und Räume für Schwächere schaffen, können wir als Gesellschaft nur stärker werden.
Queeres Glück: Bei sich anzufangen und mit sich im reinen sein, dann glückliche Momente haben und dann immer optimistischer in die Zukunft gucken und diese auch glücklicher erleben. Dazu sich ein Netzwerk aufbauen, was einen in nicht so guten Momenten stärkt und andersrum die eigenen guten Momente zu nutzen andere zu stärken. So kann der einzelne Mensch bis hin zum Netzwerk zur Gesellschaft einfach eine bessere/ zufriedenere Version werden.


Ich empfehle das Buch sehr gerne.

Die Leseprobe war schon einladen, warmherzig und trotzdem sachlich richtig. Das hatte mich überzeugt mich um eine Teilnahme an der Leserunde zu bewerben. In der Leserunde wurde mir das Buch frei zur Verfügung gestellt.



Jedes Kapitel ist von der Grundstimmung des Autors durchzogen: der Akzeptanz, Neugier und Wohlwollen.
Auch Tabuthemen wie Gewalt, Übergriffe und Mobbing sind Thema im Buch. Genauso wie die Gesundheitlichen Herausforderungen für manche Menschen klar benannt sind. Das tut gut. Einfach mal klar heraus, ohne Glitzer und Tändelei sondern Fakten sind und es liegt in der Verantwortung von jeder/ jedem, sich darum zu kümmern.



Ich bin eigentlich nicht der Zitate Typ, aber hier hat es mich gepackt.



Seite 24: "Queer ist eins meiner absoluten Lieblingswörter.

Es ist ein Familienname, den ich mit Stolz trage, ein funkelndes Diadem, mit dem ich mich schmücke, eine Rüstung, mit der ich Schmerz verhindere, und ein Pflaster, wenn es doch Mal wehtut."


Seite 91: "Vergiss niemals: Du verdienst ein Supportsystem, das dir den Rücken stärkt und dein Leben bereichert. Du hast ein Anrecht darauf, unter Fürsorge und Schutz zu wachsen und gedeihen."



Seite 189: "Wenn wir Alter und Behinderung mit Abscheu betrachten, schaden wir nur unserem zukünftigen Selbst."

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Veröffentlicht am 02.01.2023

Entscheide über dein Leben

Der letzte Tanz der Debütantin
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Herzlichen Dank an die lesejury von BasteiLübbe für die Leserunde und das geschenkte Buch.



Das Buch hat 444 Seiten und die Schrift ist eher klein gedruckt.

In dem Buch kommt keine Personenliste vor. ...

Herzlichen Dank an die lesejury von BasteiLübbe für die Leserunde und das geschenkte Buch.



Das Buch hat 444 Seiten und die Schrift ist eher klein gedruckt.

In dem Buch kommt keine Personenliste vor. Ich habe sie auch nicht benötigt.

Das Buch spielt in dem Jahr 1958, bis auf den Prolog, der etwas früher ist.

Lillian, genannt Lily ist eine junge Frau von ca. 18 Jahren. Sie wächst in behüteten Zuständen auf bei ihrer Mutter und sie bekommen finanzielle Unterstützung von der Großmutter.

Eigentlich will Lily die Schule beenden und studieren. Aber ihre Großmutter und Mutter möchten, dass Sie ordentlich am Hof vorgestellt wird. Da Lily sich fügt, wenn die Großmutter etwas will und das auch ihre Mutter glücklich macht, wird sie Debütantin. In dem letzten Jahr, als es das noch gab. Lily muss die Schule verlassen und nach Frankreich für den letzten Schliff.

Die eigentliche Geschichte startet mit der Vorstellung bei Hofe. Dort lernt Lily zufällig Leana Hartford kennen und freundet sich mit ihr an.

Die ersten Termine an Dinner, Partys, Teegesellschaften werden von der Familie ausgewählt nach dem Nutzen und Status der anderen Familie. Der eigene Ball muss geplant werden.

Bei diesen ganzen gesellschaftlichen Anlässen trifft Lily einmal Leana und deren Freundschaften und lernt aber auch andere Menschen kennen. Manche Beziehungen erweisen sich als schwierig und manche sind tragfähiger als gedacht.

Dazu kommt ein Familiengeheimnis, über welches Lily stolpert und dann aufdecken will.

Die Autorin stellt diese gesellschaftlichen Ereignisse da und wie wichtig das für die alten traditionellen Familien war. Deswegen wollten auch Neureiche dazu gehören um damit ihren Status aufzubessern. Die Familien und Mädchen kümmern sich scheinbar nur um Feiern, wer mit wem da war und wer was getragen hat. Dabei passiert aber immer auch etwas auf der Hinterbühne.

Die Autorin stellt diese Ereignisse durch die Kombination mit den Partys eher leicht dar bzw. beim lesen bleibt es leicht.

Nach 2/3 des Buches kumulieren sich die Ereignisse und das Buch bekommt noch eine neue Wendung.

Lily ist in dem Buch von dem abhängigen, naiven Mädchen zu einer jungen erwachsenen, verantwortungsvollen Frau gereift.

In der Leserunde beschrieben manche die Beschreibungen von Bällen, Kleidern usw. als zu langatmig. Ich empfand das gar nicht so. Die Aufgeregtheit zu einem Ball zu gehen, neue Freunde zu treffen und sich von Mal zu Mal souveräner zu benehmen und das Leben einfach zu geniessen fand ich klasse.

Lily hat von der Hausdame nähen gelernt und nutzt das um ihre Kleider selber zu nähen. Als sie jetzt Debütantin wird, näht sie sich ein paar Kleider selber. Das das dann auch Thema ist und auch die Kleider manches Mal beschrieben werden von den Hauptfiguren empfand ich als stimmig.

Die Großmutter hängt noch sehr an dem alten Status, die Mutter auch. Dass es in der Gesellschaft nach dem 2. Weltkrieg andere Entwicklungen gibt und ein modernes Leben nicht nur das standesgemäße Heiraten ist, ist bei den beiden noch nicht angekommen.

Dadurch, dass Lily in der Welt lebt, Bus und SBahn fährt, in die Bücherei geht zum Bücher ausleihen usw. bekommt sie mehr mit und entwickelt dann in der Auseinandersetzung in der Saison ihren Weg.

Das Buch wurde in der Leserunde in 3 Abschnitten gelesen. Ich hatte jeden Abschnitt nach 2 Abenden durch. Das Buch liest sich flüssig weg. Die Bilder im Kopf sind farbenprächtig und die Musik der damaligen Zeit ertönt im Kopf..

Das Buch hat mir einfach Spaß gemacht.

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Veröffentlicht am 13.10.2022

Schönes Buch für Kinder ab vier Jahren

Anton will Prinzessin sein
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Das Buch ist farbenfroh gezeichnet und die Schrift variiert passend zum Inhalt. Das ist gut durchdacht.
Die Figuren sind nur zwei Geschwister, die sich kostümieren wollen. Dabei hat Anton den Wunsch, eine ...

Das Buch ist farbenfroh gezeichnet und die Schrift variiert passend zum Inhalt. Das ist gut durchdacht.
Die Figuren sind nur zwei Geschwister, die sich kostümieren wollen. Dabei hat Anton den Wunsch, eine Prinzessin zu sein und seine Schwester ist damit nicht gleich einverstanden.
Aber er kann bei sich bleiben, weiß was er will und setzt sich durch. Schön ist dabei, dass sie dann immer mit den Kostümen gezeichnet ist, die sie ihm vorschlägt. So sieht man zb. Feuerwehrmann könnte auch Feuerwehrfrau sein. So werden mit jedem Vorschlag stereotype gezeigt und doch anders besetzt.
Das kann man super als Grundlage nehmen mit Kindern darüber zu sprechen, was man als Mensch alles machen kann, egal welches Geschlecht einem zugeschrieben wird.

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Elmar gewohnt souverän

Elmar: Elmar und das Monster
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Das Buch ist gewohnt bunt und Elmar überzeugt durch seine Coolness.
Die anderen Tiere sind alle wieder dabei und so begegnet man ihnen wieder.

Nur die Übersetzung ist nicht ganz rund. Aber mich stört ...

Das Buch ist gewohnt bunt und Elmar überzeugt durch seine Coolness.
Die anderen Tiere sind alle wieder dabei und so begegnet man ihnen wieder.

Nur die Übersetzung ist nicht ganz rund. Aber mich stört das nicht.

Veröffentlicht am 31.12.2020

Eindrucksvolle Geschichte über eine Roma und den Holocaust

Ich heiße nicht Miriam
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An ihrem 85. Geburtstag bekommt Miriam von ihrer Familie ein Geschenk, welches sie an früher erinnert. Da rutscht ihr der Satz raus: Ich heiße nicht Miriam.
Daraus entsteht dann eine toll erzählte Geschichte ...

An ihrem 85. Geburtstag bekommt Miriam von ihrer Familie ein Geschenk, welches sie an früher erinnert. Da rutscht ihr der Satz raus: Ich heiße nicht Miriam.
Daraus entsteht dann eine toll erzählte Geschichte von einem deutschen Mädchen, das als Roma in Deutschland aufwächst. Es wird aus ihrer Erinnerung heraus geschildert was passiert ist und so sind auch kleine Lücken zu verzeihen. Genauso ist dies kein Buch, dass über alle historischen Untaten der Deutschen und anderen berichtet. Es ist eine Lebensgeschichte die sich vor unseren Augen entfaltet.
Wir bleiben verwirrt und verängstigt zurück als Malika und ihr Bruder, Cousine usw. abgeholt werden. Wir verstehen genauso wenig, wieso es auf einmal nach Auschwitz geht. Wir lesen von dem Überlebenskampf im Lager und dem ausgeliefert sein. Miriam kann nur in Ravensbrück überleben, weil andere ihr helfen und Mitmenschlichkeit zeigen. An einem solch schrecklichen Ort auf Menschlichkeit zu stoßen und gleichzeitig von den Gräueln dort zu lesen ist bizarr.
Die Geschehnisse der Jetztzeit um ihren Sohn, die Schwiegertochter und ihre Enkelin sind trotzdem auch höchst interessant, weil das zeigt wie weit diese Erfahrungen das Leben aller Beteiligten geprägt hat.

Das Buch ist eindrucksvoll geschrieben ohne zu übertreiben und alles auf die Spitze zu treiben.
Die Situation von Roma im Holocaust so darzustellen ist hilfreich um die tiefsitzenden Vorurteile zu verstehen.
Und hoffentlich daraus zu lernen.

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