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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2021

Geschmackssache

Mein Glück in deinen Händen
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Die Eventmanagerin Sara und ihre kleine Schwester Mariel haben sie sich schon klein auf nicht vertragen. Doch als Mariel und Saras Freund Carter sich ineinander verlieben und ihre Schwester ihre große ...

Die Eventmanagerin Sara und ihre kleine Schwester Mariel haben sie sich schon klein auf nicht vertragen. Doch als Mariel und Saras Freund Carter sich ineinander verlieben und ihre Schwester ihre große Liebe bald heiraten möchte, brennt bei Sara die Sicherung endgültig durch. Aus verletzten Gefühle kommt Sara eine Idee: Den schönsten Tag von ihrer Schwester sabotieren...

Als ich das Buch zum ersten Mal in den Händen gehalten habe, dachte ich: Wow... was für ein schönes Buch! Doch nach paar gelesenen Seiten baute in mir schon die Enttäuschung. Denn ich habe hier, wie in den ersten beiden Bücher von der Autorin, einen leichten, schönen Sommerroman erwartet aber stattdessen bin ich in eine Kindergarten artige Story gelandet. Obwohl die Charaktere Mitte/Ende 30 sind, benehmen die wie 3-Jährige auf dem Sandkasten. Die ganze Meine, Deine, doch nicht meine verhalten, ewige Zickerei und Eifersucht hat mich beim Lesen nur noch genervt. Und noch dazu kommen einige Szenen, die eigentlich Situationskomik mitbringen sollten, worüber ich aber nur den Kopf geschüttelt hab. Es ist meine Empfindung und wie bekanntlich, über den Geschmack streitet man nicht!

Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Es war zwar überhaupt nicht mein Humor aber denke ich gibt es Leser, welche über die Geschehnisse lachen können. Zum Glück sind die Geschmäcker verschieden, sonst wäre der Welt langweilig! Wer nach leichter Unterhaltung sucht, ist hier richtig. Von 2,5 Sterne gerundet auf 3 Sterne..

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Veröffentlicht am 15.01.2021

Ich habe mehr Gefühle erwartet

Die Nickel Boys
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60’er Jahre in Florida

Der sechzehnjährige Elwood lebt mit seiner Großmutter im schwarzen Ghetto von Tallahassee, ist einer der besten Schüler auf seiner Schule und sein großes Vorbild: Martin Luther ...

60’er Jahre in Florida

Der sechzehnjährige Elwood lebt mit seiner Großmutter im schwarzen Ghetto von Tallahassee, ist einer der besten Schüler auf seiner Schule und sein großes Vorbild: Martin Luther King. Elwood träumt von einem besseren Leben, von Gleichberechtigung und Freiheit. Als er von einem College Zusage bekommt, kann er sein Glück nicht fassen. Doch alles kommt anders als erwartet. An seinem ersten Studium-Tag, auf dem Weg zum College, gerät er in ein gestohlenes Auto und so wird er ohne ein gerechtes Verfahren in eine Besserungsanstalt, in die Nickel Academy, gesperrt. In der Anstalt wird er neben dem offensichtlichen Rassismus, bei jeder menge Gewalt Augenzeuge werden.

Colson Whitehead nimmt seine Leser*innen mit seinen fiktiven aber auf Fakten basierenden Roman in die 60’er Jahre USA und erzählt sehr nüchtern über Rassismus. Die Geschichte fängt sehr beeindruckend mit einem Prolog an, sodass ich mich nach Paar gelesenen Seiten über eine berührende Geschichte gefreut habe. Leider war es nicht der Fall. Der Schreibstil war für mich sehr distanziert, damit ich mit Elwood keine emotionale Beziehung aufbauen konnte. Seine Gedanken und Gefühle haben mich nicht erreicht. Er ist zwar der Hauptcharakter aber Dank den vielen Nebencharaktere bleibt er total blass.

In knappe 230 Seiten bemüht sich der Autor präzise über Rassismus, Unterdrückung, Hass und Gewalt zu erzählen, doch dieser Erzählstil wirkte mir wie eine Dokumentation. Hier fehlt meine Meinung nach, einiges von Tiefgang.

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Veröffentlicht am 14.12.2020

Nachkriegzeiten in Korea

Marilyn und ich
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Korea 1954

Obwohl der Krieg seit einem Jahr vorbei ist, leben die überlebenden Koreaner noch im dunklen Nebel. Eine davon Alice. Eine junge Frau, Dolmetscherin für Amerikaner und sie trägt die Wirkung ...

Korea 1954

Obwohl der Krieg seit einem Jahr vorbei ist, leben die überlebenden Koreaner noch im dunklen Nebel. Eine davon Alice. Eine junge Frau, Dolmetscherin für Amerikaner und sie trägt die Wirkung des Krieges sichtbar mit sich. Eines Tages erhält Alice einen Auftrag: Sie soll als Dolmetscherin bei der viertägigen Korea Rundreise den Weltstar Marilyn Monroe begleiten. Vier Tage lang wollen die Kasernen besuchen und die amerikanischen Soldaten unterhalten. Vier Tage in denen Alice verstehen versucht, was genau in den Kriegsjahren passiert ist und wie sie weiter Leben möchte...

Ich habe bis jetzt über den Koreakrieg weder eine Wahre noch eine fiktive Geschichte gelesen und kenne ich die ganze schreckliche Zeit nur aus den Dokumentationen. Umso mehr habe ich mich auf das Buch von der koreanischen Autorin gefreut. Obwohl hier viele Beispielsätze: „Die Tram, vollgestopft mit schwarzen Schöpfen, kommt mir wie eine Lunchbox vor, randvoll mit in Sojasoße eingelegten Bohnen“ vorkommt, sprachlich ist das Buch grandios und leider das war's dann auch. Denn ich bin mit der Hauptfigur überhaupt nicht warm geworden. Alice war für mich irgendwie unerreichbar, ich konnte ihre Taten nicht nachvollziehen und ihre Gefühle und Gedanken waren für mich stellenweise unüberlegt, kalt und deprimierend.

Die minimalistische Szene in denen die Monroe vorkommt, fand ich total unnötig. Ihre Scheinheiligkeit und ihre Lebensfreude passte, meine Meinung nach, nicht in die Geschichte. An Stattdessen habe ich mir mehr Einblicke aus der Zeit gewünscht.

Ein dünnes Büchlein, welche sprachlich Top ist aber sicherlich etwas mehr Tiefe vertragen hatte.

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Veröffentlicht am 03.12.2020

Nett, mehr aber auch nicht

Wild like a River
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Haven, die einzige Tochter von eines Rangers von einem Kanadas Nationalparks. Sie hat den größten Teil ihres Lebens in den Wäldern verbracht, fühlt sich sehr wohl in der wilden Natur, im Gegensatz zu in ...

Haven, die einzige Tochter von eines Rangers von einem Kanadas Nationalparks. Sie hat den größten Teil ihres Lebens in den Wäldern verbracht, fühlt sich sehr wohl in der wilden Natur, im Gegensatz zu in der Stadt. Denn die Menschen verunsichern sie. Sie weiß nie, was sie sagen oder wie sie sich verhalten soll und die meisten Leute finden sie seltsam. Bis sie Jackson, einem Studenten aus der Stadt begegnet...

Frau Mohns Schreibstil ist sehr modern, leicht aber vor allem sehr authentisch. Besonders am Anfang hat sie mich mit dem malerischen Setting sofort in ihren Bann gezogen doch leider ist ein Großteil der Magie sehr schnell verpufft, denn die Kulisse wechselt sich und so lande ich in einer Stadt mit verwöhnten Studenten.

Die Charaktere haben mich leider nicht erreicht. Wo Haven (19) noch in der Wildnis war, war sie total sympathisch und bemerkenswert, doch entpuppt sie innerhalb eine Woche als nichts Wissendes, naives Mädchen aus, obwohl sie oft genug in der Stadt war, einem Smartphone besitzt und einen Internetanschluss hat. Wenn ich ehrlich bin, ich verstehe die Logik dahinter nicht. Bei Jackson (22) ist das ganze nicht der Fall, doch ich konnte auch seinen verhalten oft nicht nachvollziehen. Wer seinen besten Freund verletzt zurück nach Hause kehren lässt und selbst die Natur alleine genießt, ist für mich kein „Bester“ Freund.

Die Handlung war für mich nicht nur vorhersehbar, sondern wie einem Springseilspiel aus dem Kindertagen, Verliebt, Verlobt, Verheiratet... Meine Meinung nach passiert hier alles viel zu schnell. In einem Tag kennenlernen und nach vier Tagen wegem einem Jungen das komplette Leben auf den Kopf stellen, war unglaubwürdig.

Es war zwar nicht so meins aber wer ruhige, leichte New Adult Geschichten mag, würde sich hier wohler fühlen, als ich.

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Willkommen in Scholmerbach

Eine Räuberballade
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In ihrem dritten Westerwald Roman nimmt die ebenfalls im Westerwald geborene Autorin uns ins späte 18. Jahrhundert. Die Anwohner der fiktive Dörfchen Scholmerbach sind hauptsächlich Bauern, jeder hat sein ...

In ihrem dritten Westerwald Roman nimmt die ebenfalls im Westerwald geborene Autorin uns ins späte 18. Jahrhundert. Die Anwohner der fiktive Dörfchen Scholmerbach sind hauptsächlich Bauern, jeder hat sein Päckchen zu tragen und die kämpfen ums Überleben. Einer von deren ist Bauern Wilhelm. Kurz vor der Jahrhundertwende herrscht überall Raub, Überfälle sogar Mord. Die Bevölkerung muss zusehen, wie sie sich schützen können. Außer Hannes, der Sohn von Bauern Wilhelm. Ob der Vater Wilhelm mit verwirrten, bettlägerigen Ehefrau und mit der kleinen Tochter Liesel nicht alle Hände voll zu tun hat, da verschwindet noch dazu seiner rotzfrecher, stinkfauler Sohn aus der Bildfläche. Als dieser Nichtsnutz sich auch noch einer der brutalen Räuberbanden anschließt, steht ganz Scholmerbach kopf...

Mensch! Wie schnell die Jahre vergehen... Ich habe den ersten Band „ Apollonia“ von Westerwald-Trilogie im Jahr 2012 und den zweiten „Armut ist ein brennend Hemd“ im Jahr 2015 gelesen und chronologisch gesehen, geht die Autorin immer ein Stückchen zurück in die Vergangenheit. Mit „Eine Räuberballade“ hat ihr wieder ein wunderbarer Heimat-Roman gelungen. Sie erzählt die Geschichte sehr authentisch, denn sie verwendet in den Dialogen den Westerwälder platt und ich hatte leider meine Probleme damit. Es war für mich ziemlich anstrengend zu lesen. Ein paar Wörter, z.B. wie: Ich=Eysch, Du=Dou, konnte ich Entschlüssen aber bei einigen musste recherchieren. Durch den Dialekt wurde ich mit den Figuren nicht warm. Die Charaktere und deren Gefühls-Gedankenwelt haben mich nicht erreicht. Die sind mir nicht wie die normalen Menschen gewirkt, sondern wie die schlechten Schauspieler.

Die Geschichte ist wie ein Märchen, allerdings durch den schwierigen Dialekt ist nicht jedermanns Sache. Wer in dem Westerwald Gegend lebt, würde sich hier definitiv wohler fühlen als ich.

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