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Veröffentlicht am 10.04.2021

Ein Blumenorakel weist den Weg

Liebe treibt die schönsten Blüten
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Alles beginnt mit einem ruhigen Cover. Ein Korbsessel lädt ein, es sich auf der Veranda oder im Wintergarten zwischen Blumenarrangements gemütlich zu machen. Der Titel spielt mit Wortwitz und ist einprägsam. ...

Alles beginnt mit einem ruhigen Cover. Ein Korbsessel lädt ein, es sich auf der Veranda oder im Wintergarten zwischen Blumenarrangements gemütlich zu machen. Der Titel spielt mit Wortwitz und ist einprägsam. Die Bedeutung der dargestellten Insektensymbole wird schnell klar. Die Protagonistin Svea ist Insektenforscherin und auch die Kapiteleinleitungen mit Auszügen aus Brehms Tierleben haben meist mit Insekten zu tun. Diese Auszüge sind ein wahrer Leseschmaus und wirken im Gegensatz zur Geschichte herrlich altbacken. Die beschriebenen Tiere spiegeln das Geschehen im anschließenden Kapitel wieder. Die Suche danach hat mir große Freude bereitet. Später im Buch werden zudem die Pflanzen nach Insektenfreundlichkeit bewertet und ausgesucht.

Die Protagonistin Svea lebt ein festgefahrenes Leben. An der Universität wird sie als Forscherin von ihrem Professor ausgenutzt. Ihr Freund hat ihr den Laufpass gegeben und ein neuer ist schwer zu finden. Bei einem Rückenkurs, den sie wegen ihrer Nackenschmerzen besucht, trifft sie Lars, die Liebe auf den ersten Blick. Leider scheint diese nur einseitig funktioniert zu haben. Als zudem ihr Vater einen leichten Schlaganfall erleidet, übernimmt sie dessen Gartenbaufirma, da ihr befristeter Job an der Uni gerade fraglich wurde. Dadurch kommt sie ihrer vermeintlichen großen Liebe auch noch durch einen Landschaftsgestaltungswettbewerb näher.

Die Charaktere sind bis in die Nebenrollen gut besetzt und teils humorvoll überspitzt dargestellt. Eine Gartenbaufirma „Gartenzwerg, Baumriese & Pleitegeierin“ zu nennen, zeigt diese Herangehensweise beispielhaft, wenn ein Hüne und ein Kleinwüchsiger die dazugehörenden Mitarbeiter sind. Schön ist zu sehen, dass sich die meisten entwickeln, um ihr jeweiliges Leben zu meistern.

Die einfache und humorvolle Sprache lässt ein entspanntes Lesen zu. Viele Wortwechsel zauberten mir ein Lächeln auf die Lippen. Dennoch habe ich durch dieses Buch auch viel Neues erfahren, da die wissenschaftliche Expertise in vielen Bereichen (Insekten, Pflanzen, Liebe) gegeben war. Das Kölner Lokalkolorit wird nicht jedermanns Sache sein, mich hat es nicht gestört, sondern die Natürlichkeit der Geschichte unterstrichen.

Die Liebe auf den ersten Blick kam für mich ein wenig zu schnell, passiert aber wohl genauso. Dass sie sehr einseitig ist, macht für mich die Komik aus. Es geschehen dadurch schon witzige Dinge. Liebe braucht wie ein Pflanzensamen halt etwas Zeit. Und dass Svea die Entscheidung über ihr Liebesleben an ein Pflanzenorakel abgibt, ist für ihre anfängliche Unlust, Entscheidungen zu treffen, typisch. Leider kamen auch die Pflanzen und der Gartenbau im älterwerdenden Buch ein wenig zu kurz.

Das Buch hat mich dennoch gut unterhalten und für entspannte Lesestunden gesorgt. Ich empfehle es jedem, der der „rüden Wirklichkeit“ mit Humor begegnet und ein wenig Ablenkung sucht.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Humor
  • Cover
Veröffentlicht am 17.01.2021

Winterromanze - herzerwärmend

Lynnwood Falls – Und dann kamst du
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Ein schönes Cover. Eine traumhafte Winterlandschaft ist zu sehen, wo die Welt unter einer Schneedecke begraben liegt und die Luft vom Glanz der Schneeflocken erfüllt ist. Am oberen Rand ist ein Paar frisch ...

Ein schönes Cover. Eine traumhafte Winterlandschaft ist zu sehen, wo die Welt unter einer Schneedecke begraben liegt und die Luft vom Glanz der Schneeflocken erfüllt ist. Am oberen Rand ist ein Paar frisch verliebt und innig dargestellt, herrlich. Beides sorgt für genau das richtige Gefühl zum Lesen dieses Buches. Leider passt das Cover nicht gut zum Inhalt. Annabella ist dunkelhäutig und Will hat schulterlange schwarze Haare.

Doch die Geschichte an sich ist stimmig und wunderschön. Annabella ist aus Frankreich vom Studium nach Lynnwood Falls zurückgekehrt und führt nach dem Tod ihrer Mutter ein kleines Café weiter. Doch das Haus, in dem sich das Café befindet, soll verkauft werden. Die einzige Rettung ist Will, heute Rechtsanwalt und früher ein sehr guter Freund, mit dem sie auf den Abschlussball gehen wollte, aber von ihm versetzt wurde. Dies führte zu einer starken Abneigung.

Die winterliche Stimmung des Covers ist auch im Buch zu spüren. Oft fröstelte es mir und meine warme Stube kam mir gelegen. In der Geschichte waren dafür das Café und die Treffen der Freunde zuständig. Kuchen- und Keksdüfte hielten Einzug. Und passend zur Lesezeit kamen auch das Weihnachtsfest und der Jahreswechsel vor. Oh, manche Gelegenheit hat mich selbst in der Zeit zurückreisen lassen und Erinnerungen an meine eigenen Erlebnisse wach werden lassen, z. B. Billard und Darts mir Freunden.

Die Sprache ist ruhig und angemessen. Es macht Spaß in der Geschichte zu sein. Wir begleiten in den Kapiteln sowohl Annabella als auch Will. So ist es möglich die jeweilige Sichtweise kennenzulernen. Und die Vergangenheit wird dem Leser schneller bewusst, als sie den handelnden Personen offensteht. Wirklich gut beschrieben sind die gesellschaftlichen Anlässe sowie die großen Feiern zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel. Da wäre ich gern dabei gewesen.

Es war herrlich, die Menschen von Lynnwood Falls kennenzulernen. Dass es ein Werk aus einer Reihe war, habe ich nie gespürt. Ich würde mich aber über weitere Bücher aus Lynnwood Falls freuen und die bekannten Personen gern wiedersehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 21.05.2023

Ein geisterhaftes Trainingslager für den nächsten Schritt

Die Geisterkicker - Falsches Spiel und Eis am Stiel (Band 2)
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Da ist unser Fußballteam ja wieder. Der Teamgeist ist nach dem 1. Band entwickelt und es funktioniert in allen Mannschaftsteilen gut. Der Erfolg ist da und das nächste Ziel, das nächste große Spiel, liegt ...

Da ist unser Fußballteam ja wieder. Der Teamgeist ist nach dem 1. Band entwickelt und es funktioniert in allen Mannschaftsteilen gut. Der Erfolg ist da und das nächste Ziel, das nächste große Spiel, liegt vor Augen. Ein Trainingslager soll noch mehr Zusammenhalt bringen und die Fähigkeiten der Jungen verbessern.

Es geht nach Italien. Das Land steht für guten Fußball und Sommerspaß – Baden, Eis und Pizza. Leider gibt es auch einen neuen Co-Trainer und einen Sponsor der nicht so recht zum Team passen möchte. Die Suche nach dem zweiten Fußballschuh für Toni geht ebenfalls los.

Die Geschichte war wieder sehr wendungsreich. Leider blieb vieles sehr oberflächlich. Der kriminalistische Teil hatte diesmal zu sehr die Oberhand. Der fußballerische Aspekt kam ein wenig zu kurz. Das Trainingslager war zu selten auf dem Platz. Auch Italien war nur eine Randnotiz. Schade.

Das Cover gefällt mir sehr. Diesmal ist es schön hell gestaltet. Es bringt Urlaubsgefühle hervor. Sommer, Sonne, Strand und Meer lassen Sehnsüchte erwachen. Die Illustrationen sind wieder zahlreich, bunt und witzig. Sie unterstützen den Text sehr gut. Sticker und „Bernds Stimmungsbarometer“ sind nette Ideen.

Ein würdiger zweiter Teil für unsere Geisterkicker. Ich freue mich schon auf den dritten Teil, denn das Ende ist noch nicht erreicht. Wir wollen ja noch Meister werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spaß
Veröffentlicht am 11.07.2021

Spannende Tätersuche und emotionale Selbstfindung

Die Fremde - Du darfst nicht leben
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Das Cover ist befremdlich. Eine junge Frau rennt vor jemandem weg. Sie hetzt in dunkler Nacht durch einen lichterfüllten Wald. Wird sie von einem Auto verfolgt? Das Cover ist ein schöner Einstieg in das ...

Das Cover ist befremdlich. Eine junge Frau rennt vor jemandem weg. Sie hetzt in dunkler Nacht durch einen lichterfüllten Wald. Wird sie von einem Auto verfolgt? Das Cover ist ein schöner Einstieg in das spannende Buch. Die kurzen Kapitel machen das Geschehen schnell.

Klara Kallenbach erwacht in einem nüchternen Krankenhauszimmer, ohne jegliche Erinnerung warum. Schnell ist klar, ihre Eltern wurden ermordet. Nur ihre Schwester und sie haben verletzt überlebt. Der Mörder läuft noch frei herum, aber er ist noch unbekannt. Die Polizei sucht fieberhaft nach einem Verdächtigen und schließt auch die Schwestern nicht aus.

Der Leser verfolgt das Geschehen durch Klaras Gedanken. Und das ist gut gemacht, wenn auch manchmal nicht einfach zu ertragen. Denn Klara entwickelt neben Angst auch Panik und Paranoia. So wird die Nacht zur schlaflosen Zeit und in dieser das Krankenhauszimmer kleiner. Die Menschen um sie herum könnten auch zur Gefahr werden. Die Vergangenheit spielt eine große Rolle. Für Klara ist es auch ein Weg zu sich selbst. Die Erinnerung kommt in Versatzstücken.

Die Charaktere werden nach und nach eingeführt. Kaum einer scheint derjenige zu sein, der er eigentlich sein sollte. Trugbilder werden offengelegt. Das macht dieses Buch so spannend. Die Familienmitglieder werden wie auch Freunde, Verwandte und Bekannte durchleuchtet. Und damit verschwimmen meist Gut und Böse. Die Tätersuche wird damit ungemein erschwert. Umwege und Abzweigungen führen den Leser an der Nase herum.

Das Buch ist kurzweilig. Die Tätersuche machte mir Spaß, die Auflösung und der Showdown haben mir gut gefallen. Das Cover kommt erst spät zum Tragen, ist aber stimmig.

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  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 17.01.2021

Eine traurige Familiengeschichte in einer wunderschönen Gegend

Das letzte Licht des Tages
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Schnell wird man in Versuchung geführt: der Titel prägnant und das Cover traumhaft. Weintrauben und Weinblätter geben ein kaleidoskopisches Bild wieder. Die Farbwahl erinnert an den Herbst, wo die Weinlese ...

Schnell wird man in Versuchung geführt: der Titel prägnant und das Cover traumhaft. Weintrauben und Weinblätter geben ein kaleidoskopisches Bild wieder. Die Farbwahl erinnert an den Herbst, wo die Weinlese stattfindet, aber auch schon einige Blätter einen roten Ton angenommen haben. Der geprägte Titel spricht auch die Haptik an. Einzig die dünnen Seiten erinnern mich an eine Bibel.

Die historische Geschichte spielt in der Champagne und auf einem der dortigen Weingüter in der Nähe von Reims. Der zweite Erzählstrang führt von New York ebenfalls dahin. In diesem Buch gibt es viel zu erfahren. Die Geschichte der Besetzung der Champagne im Zweiten Weltkrieg, ein wenig Wissen über die Champagnerherstellung und eine tragische Familiengeschichte, die erst am Ende ihre Auflösung findet.

Die beiden Erzählstränge werden puzzleartig durch die einzelnen handelnden Personen wiedergegeben. Die Sichtweisen auf die Dinge ändern sich dadurch und der Leser kann sich so seine eigene Meinung bilden. Langsam glaubt man, der Lösung näherzukommen, aber die Überraschungen bleiben nicht aus. Zu Beginn des Buches fand ich mich als Leser ein wenig bevormundet, da die Charakterzüge und die Personenbeziehungen überdeutlich angesprochen wurden, teilweise mehrfach wiederholt, was sich zum Ende hin aber nicht mehr zeigte.

Die Autorin hat mir mit diesem Roman viele schöne Lesestunden geliefert, eine weitere tragische Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg in einer wunderschönen Gegend gezaubert und gleichzeitig ein tolles Lebensmotto geliefert. Die Vergangenheit, so schlecht sie auch war, hat uns unser Jetzt gebracht und die Zukunft können wir selbst gestalten.

Wer sich der Versuchung, die Titel und Cover auslösen, auch nicht entziehen kann, wird nicht enttäuscht und des Öfteren sprachlos zurückbleiben.

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