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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2021

Harmonisch – to the endzone and back

The Dream Of Us
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Yvi Kazi hat einen Roman erschaffen, der stimmiger nicht sein könnte. Es beginnt schon bei dem epischen Cover, das mit seiner Schlichtheit und der verträumten Schrift jedes Leserherz höherschlagen lässt. ...

Yvi Kazi hat einen Roman erschaffen, der stimmiger nicht sein könnte. Es beginnt schon bei dem epischen Cover, das mit seiner Schlichtheit und der verträumten Schrift jedes Leserherz höherschlagen lässt. Als ich die Inhaltsangabe gelesen habe, dachte ich mir, eigentlich hätte ich wieder einmal Lust auf einen typischen Collegeroman, aber da habe ich die Rechnung von Yvi gemacht! Ich wurde schon lange nicht mehr von einer Autorin dermaßen überrascht und ich konnte mir bis zum letzten Kapitel nicht vorstellen, wo die Reise von July und Drew hingehen soll. Die beiden Protagonisten sind so individuell und können in absolut keine Schublade gesteckt werden. Wir LeserInnen werden beinahe auf jeder Buchseite gezwungen, die Protagonisten in unserer Vorstellung neu zu formen. Aber auch die Story neben der Story kommt nicht zu kurz. July’s Bruder hat seine eigne Geschichte, die nicht ganz un-spannend ist! Die NFL und alles drum herum spielen eine entscheidende Rolle, nehmen aber nicht überhand – eine wohlbedachte Priese!

Yvi Kazi behandelt in „The dream of us“ zudem Themen, mit denen sich sicher einige gut identifizieren können oder andererseits ihrer Tragweite bis dato gar nicht bewusst sind.

Ohne an dieser Stelle zu viel zu verraten, muss ich den Hut ziehen, mit welchem Fingerspitzengefühl die Autorin bedeutende Szenen geschrieben und die richtige Wahl des Kommunikationsmittels getroffen hat (das ist jetzt vielleicht schwer zu verstehen, aber im Nachhinein wisst ihr, was ich meine😊).

Es ist kein Roman, wo es NUR um die große Liebe geht, wo es NUR um Herzschmerz geht oder der NUR das traumatsche Kindheitsereignis eines Charakters behandelt wird. „The dream of us“ ist rasend schnell und „to the endzone and back” harmonisch!

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Die Folgen einer Lebensrettung - romantisch, beängstigend, ernüchternd

Zwischen zwei Herzschlägen
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Kerry, Tim und Joel. Zusammen mit diesen drei Charakteren, ausgestattet mit den unterschiedlichsten Fassetten, erleben wir die Jahrhundertwende. Um Mitternacht, genau von 1999 auf 2000, küssen sich Liebespaare, ...

Kerry, Tim und Joel. Zusammen mit diesen drei Charakteren, ausgestattet mit den unterschiedlichsten Fassetten, erleben wir die Jahrhundertwende. Um Mitternacht, genau von 1999 auf 2000, küssen sich Liebespaare, Feuerwerkskörper knallen am Himmel und drei Herzen bleiben stehen. Genau genommen erlebt nur eine Person einen Herzstillstand, aber auch die Herzschläge von Kerry und Tim bleiben für eine Sekunde aus und ihr lebensnotwendiger Muskel nimmt nach dieser schicksalshaften Nacht einem anderen Rhythmus an.
Die Farbe des Covers finde ich toll, jedoch verstehe ich nicht, warum Farne darauf abgebildet sind. Federn oder ein ähnliches Symbol von Freiheit hätten besser gepasst. Oder ganz typisch zum Thema Herz: Die Aufzeichnung eines Herzschlages.
Die Charaktere sind vielschichtig ausgestattet. Es gibt nicht nur schwarz oder weiß, keinen Badboy und kein Goodgirl, keinen perfekten Freund und keine chaotische Freundin. Kerry, Tim und Joel haben alle ihre Fehler, und aus diesem Grund kann ich mich so gut mit ihnen identifizieren. Ich bin zwar noch nie in Situationen gewesen, in denen sie sich ganz plötzlich wiedergefunden haben, aber mir kommt es manchmal so vor, als würde ich neben ihnen stehen. Eva Carter schreibt so lebendig und detailgetreu, dass sich die Story rund um die drei Jugendlichen aus Brighton vor meinem inneren Auge wie ein Film abspielte.
Die Handlung zieht sich über mehrere Jahre und wir erleben Kerry, Tim und Joel im Alltag, in unerwarteten Situationen und wir begleiten sie auf internationale Reisen. Eva Carter schneidet schwere Themen an. Als Leser bekommt man aber nie den Eindruck, die Themen wurden nur gewählt, weil sie gerade „modern“ sind. Auch der Lebensstil der beginnenden 2000er wird gut eingefangen und wiedergegeben. Er unterscheidet sich, 20 Jahre später, doch um einiges.
Es wird nie langweilig! Der Wechsel der Erzählperspektive trägt auch wesentlich dazu bei. Kerry, Tim und Joel verbringen nicht immer Zeit miteinander und durch den Perspektivenwechsel verliert man keinen Charakter aus den Augen. Ich mag das!
Ich habe „Zwischen zwei Herzschlägen“ von Eva Carter als Hörbuch erlebt. Die Sprecher (Marian Funk, Madiha Kelling Bergner, Jacob Weigert) können nicht satt gehört werden und sie lesen so, wie ich es auch tun würde. In einer ungläubigen Situation ein geflüsterter Satz, eine laut gerufene Begrüßung am windigen Strand oder genau an den richtigen Stellen eine Pause.
Und eine Pause brauche ich nun auch, denn ein Herzstillstand bei einem Profisportler und seine Folgen, können nicht einfach so weggesteckt werden. Ich habe das Hörbuch oft nach einigen Kapiteln unterbrechen müssen, denn leichte Kost liest/hört sich anders. Aber ich kann euch die Geschichte von Kerry, Tim und Joel einfach nur empfehlen. Die Schlussszene sowie das Nachwort der Autorin runden die aufregende Story rund um die Charaktere aus Brighton gelungen ab. Eine willkommene Abwechslung zwischen all dem Kitsch, die noch dazu so viele wichtige Informationen rund ums Retten von Leben beinhaltet!

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Veröffentlicht am 21.02.2021

Gefahr in Emotionen zu ertrinken

What if we Drown
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Ein Neubeginn ist alles, was noch helfen könnte. Laurie zieht von Toronto nach Vancouver, um den tragischen Tod eines geliebten Menschen zu überwinden. Vergessen steht noch vor „Studentenausweis abholen“ ...

Ein Neubeginn ist alles, was noch helfen könnte. Laurie zieht von Toronto nach Vancouver, um den tragischen Tod eines geliebten Menschen zu überwinden. Vergessen steht noch vor „Studentenausweis abholen“ auf der To-Do List. Doch das Schicksaal verrät ihr noch vor dem ersten Kurs, dass es andere Pläne mit ihr hat.

Eigentlich könnte der Neubeginn in Vancouver nicht besser laufen. Lauries Mitbewohner Emmet und Hope empfangen sie herzlich, das Zimmer ist perfekt und beim Sekretariat der Uni lernt sie auch gleich ihre neue beste Freundin Kian kennen. Bevor sich Laurie und Kian motiviert ins Studium stürzen, wird noch einmal gefeiert. Und bei der Party am Strand zieht das Schicksal schon die ersten Fäden.

„What if we drown“ ist ein absolut passender Titel für Lauries und Sams Story und das Cover könnte nicht besser ihre gemeinsame Leidenschaft widerspiegeln. Sam ist zur Abwechslung einmal kein Bad Boy, sondern ein „ganz normaler“ Junge. Laurie versucht das Richtige zu tun, gesteht aber auch Fehler ein und äußert Zweifel. Ich konnte mich sofort mit beiden identifizieren und schloss sie schon bei der ersten Begegnung in mein Herz. Gut dosiert bekamen wir auch einen Einblick in das Gefühlsleben ihrer Freunde.

Ich bin davon überzeugt, dass nach Kapitel vier niemand mehr in der Lage ist, das Buch aus der Hand zu legen. Wir lernen Laurie gleich am Beginn in einem sehr emotionalen Moment kennen und mit viel Emotion geht es gleich weiter. Ich muss zugeben, dass ich von den vielen Gefühlen und den rasch aufeinanderfolgenden Ereignissen etwas überfordert war. Aber an ein Aufhören war nicht mehr zu denken, auch wenn beide Zeiger der Uhr die zwölf schon längst passiert hatten. Mehr als nur einmal sammelten sich in meinen Augen Tränen. Wirklich wichtige Momente hat Sarah Sprinz mit so viel Gefühl und so lebendig beschrieben, dass ich dachte, ich stehe gerade neben Laurie oder Sam. Wir Leser erfahren zwar schon früh, was es mit Lauries Trauer auf sich hat und wie es dazu kam, aber bis zur letzten Seite bleibt es spannend. Ich dachte schon, das Buch endet mit einem Cliff Hänger …

Großartige Protagonisten und Figuren. Check. Tiefgründige Story. Check. Emotion. Doppel-Check.
„What if we drown“ ist ein „MUST“ für alle Herzblut Romanleser!

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Veröffentlicht am 21.01.2021

Der Sinn des Lebens , schöne Worte und die Slackline

Whisper I Love You
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Kansas und River... er rettet sie vor dem Sprung in den Tod und sie retten ihn vor sich selbst.
River nimmt Kansas mit auf eine Reise unbestimmtem Ziel mit. Er zeigt ihr, was es heißt zu leben und wie ...

Kansas und River... er rettet sie vor dem Sprung in den Tod und sie retten ihn vor sich selbst.
River nimmt Kansas mit auf eine Reise unbestimmtem Ziel mit. Er zeigt ihr, was es heißt zu leben und wie es sich anfühlt, etwas zu wagen.

Diese Story hat so viele Wendungen, wirft so viele neue Fragen auf und im Nachhinein würde ich den Klappentext als nichtssagend bezeichnen. So viel Emotion, so viele Fragen, so viele Tränen. Mila Olsen hat es geschafft, dass mein Herz in tausend Splitter zerspringt!

Der Roman ist in sich schlüssig. Handlungen und Aussagen in den ersten beiden Dritteln, die vorerst Verwirrung stiften, sind am Ende vollkommen nachvollziehbar. Banale Zeitungsartikel gewinnen plötzlich an Bedeutung. Der Leser stellt sich von der ersten Zusammenkunft von Kansas und River die Frage, wer ist dieser gefallene Engel mit den stechend blauen Augen? Ich bin sehr belesen und meist durchschaue ich die Autoren schon in den ersten Kapiteln und weiß sofort, wie es in etwa enden wird. Doch bei Mila Olsen tappte ich bis zum Schluss im Dunkeln, und das nicht nur eine Vermutung betreffend! Trotz der Schwierigkeiten stockt die Kommunikation zwischen Kansas und River nicht und ist flüssig zu lesen. Apropos Lesen … ich hatte das Buch in einem Rutsch durch. Mit dem Ende war ich mehr als einverstanden. Wäre es anders gekommen, wäre die Magie und die Tiefgründigkeit flöten gegangen. Für das Cover hätte ich mir eine Abbildung zweier Menschen auf einer Slackline gewunschen, spielt diese im Buch doch die zweite Hauptrolle.

Die vielen Zitate, die "schönen Wörter", die Emotion, die Charakterentwicklung, die Vergangenheit, die Zukunft ... einfach genial und empfehlenswert für jeden Leser, der zwischen all dem Kitsch und der Romanze nach „dem Sinn des Lebens fragenden“ Büchern sucht.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Eine jahrelange Brieffreundschaft und zwei verletzte Seelen

The Story of a Love Song
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Mit Luca will wirklich niemand tauschen. Sie ist noch jung und ihr Leben scheint schon vorbei zu sein. Wäre da nicht ihr Brieffreund, zu dem sie vor Jahren den Kontakt abgebrochen hat. Durch Zufall findet ...

Mit Luca will wirklich niemand tauschen. Sie ist noch jung und ihr Leben scheint schon vorbei zu sein. Wäre da nicht ihr Brieffreund, zu dem sie vor Jahren den Kontakt abgebrochen hat. Durch Zufall findet sie den letzten Brief, den Griffin an sie adressiert hat. Und so schrecklich die Umstände auch sind, unter denen Luca den Brief entdeckt, er hat ihr das Leben gerettet.
Zu Beginn wusste ich nicht, ob ich weinen oder lachen sollte. Wir dürfen zusammen mit Luca einige der Briefe lesen, die sie während ihrer Brieffreundschaft von Griffin bekommen hat. Zuerst konnte ich vor Lachen kaum weiterlesen, doch die Stimmung schlägt plötzlich um. Vi Keeland und Penelope Ward packen so viel Gefühl auf wenige Seiten, dass ich tatsächlich eine Pause einlegen musste. Aber dann fieberte ich voll mit Luca mit und nach einigen Kapiteln durften wir auch einen Blick in Griffins Gedankenwelt werfen. Ich bin nicht wirklich ein Fan von Sichtwechsel, aber in „The Story of a Love Song“ sind die Gedankengänge des jeweils anderen wirklich von Bedeutung. Die beiden Autorinnen reißen ein Thema an, mit dem ich – zum Glück - noch nicht konfrontiert war und die Gefühle und Gedanken beider Parteien haben stark zum Verständnis beigetragen.

Das Cover gefällt mir sehr gut, es lässt das Buch nicht kitschig wirken. Erstaunlicherweise halten sich die „kitschigen Szenen“ wirklich in Grenzen. In der Mitte der Story bekommt die Handlung inhaltlich einen kurzen Einbruch. Gemeinsam mit Luca und Griffin fieberten wir den einen Moment entgegen und als er endlich gekommen war, verlor ich ein wenig das Interesse an den beiden Protagonisten. Die rosa Wolke, auf der die beiden sich befanden, schwebte zu lange. Ich war dafür doppelt überrascht, als der Schluss so gelungen ausfiel. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und die Dialoge sind lustig, seitenweise tiefgründig und emotional.

„The Story of a Love Song” von Vi Keeland und Penelope Ward ist definitiv nichts für schwache Herzen und dran dranbleiben lohnt sich!

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