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Veröffentlicht am 17.03.2021

Ein Krimi mit mäßiger Spannung!

Krügers Fälle / Anna und Jadwiga
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"Anna und Jadwiga: Mädchenmörderjagd (Krügers Fälle 9)" von T. D. Amrein und dem Neopubli GmbH Verlag ist ein Kriminalroman, der am 12. Januar 2021 erschienen ist. 25 Kapitel plus Epilog verteilen sich ...

"Anna und Jadwiga: Mädchenmörderjagd (Krügers Fälle 9)" von T. D. Amrein und dem Neopubli GmbH Verlag ist ein Kriminalroman, der am 12. Januar 2021 erschienen ist. 25 Kapitel plus Epilog verteilen sich auf 252 Seiten, sodass ich die Länge der einzelnen Kapitel gut zu lesen fand.

Hier geht es um einen Cold-Case-Fall, der von Kommissar Max Krüger und seiner neuen Kollegin Nadja Smolenska neu aufgerollt werden soll. Er hat in eine provisorische Abteilung des BKA gewechselt, die sich um ungelöste Altfälle mit neuen Erkenntnissen wie DNA-Treffer kümmert. Sein erster Fall dreht sich um ein polnisches Kindermädchen Anna Duda, das vor 15 Jahren im Schwarzwald vermisst und Monate später halb verwest im Unterholz aufgefunden wurde. Bald darauf verschwand spurlos Jadwiga Grabowska, eine weitere blutjunge Nanny. Die beiden hatten sich gekannt und stammten aus derselben Stadt in Polen. Dies blieb die dürftige Bilanz der bisherigen Ermittlungen. Krüger erkennt schnell, dass die damaligen Ermittlungen nicht gründlich durchgeführt wurden und versucht, den Fall neu zu konstruieren. Plötzlich taucht die gleiche Gensequenz an einer Uhr aus Diebesgut auf, identisch mit einem sichergestellten Handschuh vom damaligen Fundort.

Insgesamt ist dies ein mittelmäßiger Krimi, der sich für mich am Anfang etwas gezogen hat. Die Spannung hat sich erst ab der Mitte so langsam aufgebaut und der Krimi kam dann endlich in Fahrt. Zwei Handlungsstränge die zusammenhängen wurden miteinander verbunden, zu lesen waren sie aber wie zwei komplett verschiedene Fälle. Der Kriminalroman hatte zwischendurch etwas von einem Groschenroman, besonders am Anfang. Krüger und seine Kollegin werden gut beschrieben und kamen gut rüber, ihre Gedanken und Handlungen konnte ich nachvollziehen. Das liegt auch am Perspektivenwechsel. Hier fand ich den Wechsel aber oft verwirrend, da sie mehrmals ineinander übergegangen sind. Beide waren mir recht sympathisch und sie ergeben zusammen ein gutes Team, obwohl sie nicht viel zusammen kommunizieren. Nadjas Unsicherheit gegenüber Max war mir manchmal zu viel, der Grund ihres devoten Benehmens wurde aber im Laufe der Geschichte erwähnt.

Obwohl der Kindermädchen-Fall kompliziert ist und es kaum Spuren von damals gab, wurde mir der Cold-Case-Fall zu schnell und einfach aufgeklärt. Maxs' Lebensgefährtin, die inoffiziell bei der Aufklärung mitgeholfen hat, kam als blasser Charakter im Hintergrund vor. Der Schreibstil des Autors gefällt mir gut, denn er liest sich flüssig, verständlich und flott. Der Plot ist gut durchdacht und logisch, der Krimi konnte sich mit einem zufriedenen Ende doch noch halbwegs retten.

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Veröffentlicht am 09.02.2021

Ein interessanter Plot!

Trauma – Kein Entkommen
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"Trauma – Kein Entkommen" ist der erste Teil einer Thriller-Trilogie von Christoph Wortberg und dem dtv-Verlag.
Hier entführt der Autor seine Leser/innen in die tiefsten Abgründe menschlicher Seelen.

Zwei ...

"Trauma – Kein Entkommen" ist der erste Teil einer Thriller-Trilogie von Christoph Wortberg und dem dtv-Verlag.
Hier entführt der Autor seine Leser/innen in die tiefsten Abgründe menschlicher Seelen.

Zwei Tote, der eine ertrunken in einem See, der andere erstickt in einem Kühlschrank. Die Parallelen zwischen den Fällen sind frappierend: Hier wie dort stirbt ein schwer traumatisierter Mann unter Umständen, die an jenes Erlebnis erinnern, das die Traumatisierung ausgelöst hat. Handelt es sich wirklich um Suizide, wie es die Obduktion nahelegt und der Psychoanalytiker
Dr. Hanning bestätigt?
Genau das bezweifelt die Münchner Mordermittlerin Katja Sand. Doch je tiefer Katja gräbt, desto mehr wird sie von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt.

Ich würde diese Geschichte eher in die Kategorie Krimi einordnen, denn die Ermittlungsarbeiten von Katja Sand übernehmen hier einen sehr großen Teil. Sie geht die ganze Zeit vielen Fragen nach, die ihr bei der Lösung der angeblichen Suizide auf die Sprünge helfen sollen. Dass sie dabei in eine missliche Lage gerät, ist offensichtlich. Sie wird von ihrem Kollegen Dorfmüller begleitet, der sie die ganze Zeit unterstützt, aber nicht alle Schritte gutheißt.
Da er aber ein sehr sympathischer, humorvoller und treuer Begleiter ist, drückt er oft ein Auge zu und hilft ihr.

Ihre Vergangenheit ließ mir am Anfang viel Raum für Spekulationen. Häppchenweise wurden mir im Laufe der Geschichte Hinweise ihres eigenen Traumas ihrer Jugend hingeworfen, die erst am Ende ein ganzes Bild ergeben.
Die beiden unklaren Fälle kratzen ihre Vergangenheit immer mehr auf, bis sie sich an einen Trauma-Therapeuten wendet.

Nicht nur ihr Trauma beschäftigt Sand, auch ihre pubertierende Tochter hält sie gleichzeitig auf Trab. Detaillierte Einblicke aus ihrem Privatleben wechseln sich mit den Ermittlungen ab. Deshalb wurden die Ermittlungen oft in den Hintergrund geschoben, die nur schleppend vorankamen. Einen straffen Spannungsbogen mit Nervenkitzel konnte ich nicht feste stellen.

Die Geschichte ist in drei Abschnitte eingeteilt, vorher gibt es immer einen erschreckenden Einblick aus dem Leben eines dreijährigen Kindes.
Diese Handlungen wusste ich bis kurz vor Ende nicht einzuordnen, die Auflösung hat mich aber definitiv geschockt. Hier wurde ich in ganz tiefe Abgründe gezogen, ich hatte Mitleid mit dem kleinen Kind und sogleich unfassbare Wut auf den Vater.
Diese Einblendungen hat der Autor sehr spannend und emotional rübergebracht, hier hatte ich Gänsehaut vom feinsten.
Alle Handlungsstränge ergeben zum Schluss ein gesamtes Bild, was mich dann richtig gefesselt hat.
Aber bei dem vorherigen dreiviertel konnte mich die Handlung nicht immer fesseln. Der Schreibstil ist detailliert und flüssig, aber die Dialoge fand ich manchmal etwas abgehackt. Die Protagonisten, besonders Sanders und Dorfmüller werden gut präsentiert, ich konnte zu beiden aber nicht so wirklich Bezug finden. Während ich Dorfmüller sehr sympathisch fand, hatte ich mit Sanders sture, komplizierte und geheimnisvolle Art so meine Probleme.

Mit einer derart heftigen Auflösung der beiden Suizid-Fälle habe ich bis zum Schluss nicht gerechnet, sie hat mir sehr gut gefallen. Das Thema Trauma, wie der Titel verrät, hält hier einige überraschende Wendungen und traumatische Erlebnisse parat.
Der Thriller hat einen interessanten Plot, nur leider war mir dieses hin und her zwischen schleppenden Ermittlungen und Sanders Privatleben zeitweise etwas langweilig.
Von mir gibt es drei Sterne.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Anders als erwartet!

Die siebte Zeugin
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"Die siebte Zeugin" von Florian Schwiecker (ehemaliger Strafverteidiger) und Michael Tsokos (Rechtsmediziner, der das Institut für Rechtsmedizin der Berliner Charité leitet
und Bestseller-Autor) ist der ...

"Die siebte Zeugin" von Florian Schwiecker (ehemaliger Strafverteidiger) und Michael Tsokos (Rechtsmediziner, der das Institut für Rechtsmedizin der Berliner Charité leitet
und Bestseller-Autor) ist der erste Teil einer neuen Justiz-Krimi-Reihe aus Berlin (Eberhardt und Jarmer ermitteln).

Hier geht es um einen Verwaltungsbeamten namens Nikolas Nölting, der an einem Sonntagmorgen sein Haus in Berlin-Charlottenburg verlässt, sich aufs Fahrrad schwingt, seiner kleinen Tochter zum Abschied zuwinkt und zu einer Bäckerei fährt. Was sich ganz harmlos anhört, endet in einem Fiasko. Denn Nölting schießt in der Bäckerei aus heiterem Himmel und ohne Vorwarnung um sich.
Ein Mensch ist tot, zwei verletzt und Nikolas Nölting schweigt.
Nöltings Ehefrau sucht den Anwalt Rocco Eberhardt auf und bittet ihn, ihrem Mann zu helfen. Doch der Strafverteidiger steht vor einem Rätsel, denn er muss das Motiv eines unauffälligen Familienvaters herausfinden.
Plötzlich macht der Rechtsmediziner Dr. Justus Jarmer eine überraschende Entdeckung, die Rocco Eberhardt mitten in einen Sumpf aus Korruption, Geldwäsche und Clan-Kriminalität führt. Doch wer sich mit der Unterwelt von Berlin anlegt, bringt nicht nur sich selbst in größte Gefahr …

Dieser Krimi hat mich auf jeden Fall unterhalten. Aber mir hat hier ganz klar die Spannung gefehlt. Sie konnte sich einfach nicht aufbauen, die Geschichte hat mich nicht sonderlich gepackt. Von der angepriesen Hochspannung konnte ich nichts feste stellen.
Trotzdem fand ich vieles sehr interessant, denn Florian Schwiecker gewährt viele interessante Einblicke aus dem Alltag eines Strafverteidigers. Deshalb ist der Krimi sehr authentisch, was mir gut gefallen hat. Szenen aus dem Schwurgerichtssaal wirken sehr lebendig, die Verhandlungen und die Gesetzeslagen haben mir gute und detaillierte Einblicke verschafft. Auf jeden Fall steckt in dieser Geschichte eine Menge Realität drin.

Nun komme ich zu den beiden angepriesenen Hauptprotagonisten Eberhardt und Kramer.
Rocco Eberhardt ist der ledige Strafverteidiger mit eigener Kanzlei, dessen Mutter aus Neapel kommt. Er liebt gutes Essen und trinkt gerne und regelmäßig Wein und Longdrinks. Warum das letztere hier oft erwähnt wurde, verstehe ich nicht. Das sind so Kleinigkeiten, die mich dann nur noch gestört haben.
Er hat einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, aber sein Misstrauen in Mandanten ist nach einem Fall aus der Vergangenheit angestiegen. Er versucht, seine Mandanten und ihre Geschichten nicht mehr zu nah an sich heranzulassen. Im Gerichtssaal will er um jeden Preis gewinnen, alleine schon, weil er Oberstaatsanwalt Bäumler nicht leiden kann.
Seine privaten Familienprobleme kamen zwischendurch auch immer wieder zur Sprache.
Dr. Justus Jarmer ist Facharzt für Rechtsmedizin, ihm eilt der Ruf einer rechtsmedizinischen Koryphäe voraus. Schon mehr als einmal hat eine seiner präzisen wissenschaftlichen Analysen einem Fall eine neue Wendung gegeben.
Er ist ein Meister darin, Kugelschreiber um die Finger kreisen zu lassen.

Ich bin sehr enttäuscht über Jarmers Rolle, denn über ihn habe ich kaum etwas gelesen.
Er kam ein paar wenige Mal ganz kurz vor, das war's aber auch schon. Einen wichtigen Part hat er meiner Meinung gar nicht gehabt. Er bleibt komplett im Hintergrund, seine Entdeckung bei der Obduktion war das einzige, was von ihm rüberkam. Hier hätte das Duo „Eberhardt und Baumann“ besser gepasst.
Denn ich habe mehr von Eberhardts Freund und Privatdetektiv Tobias Baumann gelesen als von Jarmer.
Baumann hatte hier eine viel größere Rolle, zusammen mit Eberhardt. Diesen Punkt finde ich leider etwas irreführend.
Schade, denn ich hätte gerne mehr von Jarmer gelesen. Dieser Protagonist hatte eher einen Gastauftritt als eine der beiden Hauptrollen. Die paar kurzen Momente wo er als Eberhardts Telefonratgeber erschien, hätte sich der Krimi auch sparen können.
Im Großen und Ganzen ein schwacher und sinnloser Auftritt.
Generell war hier nicht wirklich ein Protagonist, dessen Charakter mir positiv aufgefallen ist.
Eberhardt wird zwar detailliert beschrieben, aber anfreunden konnte ich mich mit seinem Charakter nicht.

In Handlung an sich war wie gesagt interessant und authentisch, aber vorhersehbar.
Der Krimi ist flüssig und locker geschrieben, auch die extrem kurzen Kapitel haben mir gut gefallen. Hier haben mich 104 Kapitel auf 318 Seiten erwartet, jedes Kapitel ist mit Ort, Datum und Uhrzeit versehen.
Es wird aus mehreren Perspektiven geschrieben, dies hat für Abwechslung gesorgt.
Der Cliffhanger am Ende macht auf den nächsten Teil definitiv neugierig. Aber ob ich ihn auch lesen werde? Ich weiß es eher gesagt noch nicht. Dieser Teil hat meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllt, deswegen nur 2.5 Sterne von mir.
Wirklich schade, denn ich bin ein großer Fan von Michael Tsokos und dies ist das erste Mal, das ich sein Buch nicht mit einem zufriedenen Lächeln beendet habe.

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Veröffentlicht am 25.11.2020

Ein dystopischer Krimi mit makaberen Inhalt!

Sterbewohl
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"Sterbewohl"von Olivia Monti ist ein dystopischer Kriminalroman mit mässiger Spannung.
Dies hat die Autorin auf dem Cover,was ich unheimlich gelungen finde,schon verraten.
Die Medikamentenpackung in ...

"Sterbewohl"von Olivia Monti ist ein dystopischer Kriminalroman mit mässiger Spannung.
Dies hat die Autorin auf dem Cover,was ich unheimlich gelungen finde,schon verraten.
Die Medikamentenpackung in Buchform gefällt mir sehr gut und sie passt hervorragend zum makaberen und erschreckendem Inhalt.

Hier geht es um eine Rentnergruppe ab 65Jahre,die gleichzeitig vom Staat eine Einladung für ein zwei wöchiges Sterbeseminar auf der Insel Fehmarn erhalten.
Obwohl alles ohne Zwang stattfinden soll, wird den Rentnern die Sterbewohl-Pille auf eine äusserst penetrante und hinterhältige Weise schmackhaft gemacht.
Es kommen im scheinheiligen Hotel immer mehr kuriose Vorfälle an den Tag,die vier rüstigen Rentner wollen nicht weg sehen.
Der Staat fordert die alten Menschen auf,der Allgemeinheit nicht zur Last zu fallen.
Aber da hat der Staat sich leider die falschen ins Paradies eingeladen,denn
Nadja,Anna,Max und Fred lassen sich nicht so leicht manipulieren und versuchen,die Schweinerei öffentlich anzuprangern.

Offiziell ist das Einnehmen von Sterbewohl freiwillig.
Wie manche munkeln,kehrt aus den Hotels aber niemand mehr zurück.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und locker zu lesen,außerdem ist er leicht verständlich.
Auch wenn mässige Spannung angedeutet ist,war der Krimi mir etwas zu "sanft".
Die Handlung war mir zu leicht durchschaubar.
Erst am Ende ist der Spannungsbogen mit einer Wendung etwas angestiegen.
Die Kapitel sind schön kurz und es wird komplett aus Nadjas Sicht erzählt.
Nadja ist eine pensionierte Lehrerin,die ihrem Berufsleben nicht nachtrauert.
Wieso,weshalb,warum wurde sehr gut beschrieben.
Deswegen konnte ich mir Nadja die ganze Zeit sehr gut vorstellen,die restlichen Charaktere dafür umso weniger.
Es wird zwar öfter über ihre Freunde und dessen Handlungen geschrieben,richtig hineinversetzen konnte ich mich in dessen Lage leider gar nicht.
Das Thema des Krimis ist äußerst interessant und regt zum nachdenken an.
Ist Deutschland wirklich nur noch eine Scheindemokratie?

Es gibt einige makabere Stellen,die mir gute Unterhaltung geboten haben.
Die Vergleiche aus der NS-Zeit fand ich hier eher unpassend.
Ich vergebe drei Sterne.

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Veröffentlicht am 20.10.2020

Ein komplexer Politthriller!

Final Control
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"Final Control"ist ein Politthriller von Veit Etzold und dem Droemer Knaur-Verlag.
Das Thema,oder besser gesagt,die Themen des Thrillers sind brandaktuell,top recherchiert und sehr interessant.Eine Welt ...

"Final Control"ist ein Politthriller von Veit Etzold und dem Droemer Knaur-Verlag.
Das Thema,oder besser gesagt,die Themen des Thrillers sind brandaktuell,top recherchiert und sehr interessant.Eine Welt und die Wahl zwischen totalem Chaos und totaler Kontrolle.Veit Etzold lässt die alte Welt Europa und die kommende Supermacht China im Kampf um Sicherheit,Datenkontrolle und digitale Überwachung aufeinander prallen.Es ist das eingetreten,was letztendlich viele befürchtet haben,die EU zerbricht und Europa steht kurz vor einem Bürgerkrieg.Die Rolle der totalen Überwachung,die in China milliardenfach angewendet wird,wird von Tom Bayne,der in einem Start-up Unternehmen aus dem Gesundheitssektor im chinesischen Shenzhen arbeitet,zur reinsten Katastrophe.Er ist Gründer und Chef der Medizin-App CUMO.
Da er unbedingt einen Investor braucht,hat er sich auf Dairon Arakis,ein Investor und Milliardär eingelassen,der einen unbeschreiblichen Plan bei einem geheimen Treffen in Davos auf einem Wirtschaftsforum vorgestellt hat.Doch dort hat sich niemand für ihn und seine Pläne interessiert.Dairon Arakis ist kein Mensch,der Leute am Leben lässt,die ihm im Weg sind.Tom merkt dies erst,als es fast schon zu spät ist.Über ein riesiges Hedgefonds-Konsortium hat der Milliardär italienische Banken reihenweise in den Bankrott getrieben und Europa steht kurz vor einem Bürgerkrieg.Die Regierungen sehen sich vor eine Wahl gestellt,totales Chaos oder totale Überwachung.Arakis chinesische Sicherheitstechnologie scheint die einzige Lösung zu sein.
Die Idee der Story gefällt mir sehr gut und ist auch wirklich sehr spannend und interessant.Aber insgesamt war der Thriller für mich sehr anstrengend zu lesen,weil der Autor es meiner Meinung nach zu gut mit detaillierten Hintergrundinformationen aus den Bereichen Finanzmarkt,Politik und digitale Kontrolle gemeint hat.Ausserdem gibt es hier zahlreiche Begriffe aus dem wissenschaftlichem und finanztechnischem Bereich,mit denen ich oft nichts anfangen konnte.
Da Veit Etzold sich in den Bereichen sehr gut auskennt und weiterhin sehr genau recherchiert hat,empfehle ich diesen Thriller eher an Leser,die sich in den oben genannten Bereichen auskennen.
Durch diese ganzen Informationen hat die Spannung sehr gelitten.Oft wurden Themen wiederholt und es hat den kompletten Lesefluss gestört.Ein sehr komplexer Thriller,bei dem ich mich wirklich permanent konzentrieren musste.Die zahlreichen Protagonisten haben mir am Anfang Schwierigkeiten bereitet,doch zur Mitte hin wurde es besser.
"Final Control"ist in drei Bücher eingeteilt,die alle sehr kurze Kapitel beeinhalten.Die Schauplätze sind sehr gut beschrieben und werden abwechselnd aus China,Schweiz,Deutschland, Italien,USA,Brasilien und Grossbritannien geschrieben.
Am Ende gibt es noch eine kurze Zusammenfassung der Charactere,die in dem Thriller vor gekommen sind.
Der Schreibstil des Autors ist wie immer sehr flüssig und authentisch,was mir wieder sehr gut gefallen hat.
Leider war mir,wie gesagt,alles zu komplex.Ich habe mir eine rasantere und spannendere Story vorgestellt mit mehr Tempo.
Ich vergeben drei Sterne und empfehle diesen Thriller an alle,die es gerne detailiert und komplex mögen.

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