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Veröffentlicht am 07.05.2021

Sehr vorhersehbares, oberflächliches Buch

Trust My Heart - Golden-Campus-Trilogie, Band 1 (Prickelnde New-Adult-Romance auf der glamourösen Golden Isles Academy. Für alle Fans von KISS ME ONCE.)
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Das Cover finde ich wirklich gelungen. Es ist tendenziell eher schlicht in Creme und Gold gehalten, wirkt durch die glitzernden Elemente wirklich edel und passt perfekt zur Golden Campus Academy.

Leider ...

Das Cover finde ich wirklich gelungen. Es ist tendenziell eher schlicht in Creme und Gold gehalten, wirkt durch die glitzernden Elemente wirklich edel und passt perfekt zur Golden Campus Academy.

Leider konnte mich die Story an sich nicht wirklich überzeugen, obwohl sie durchaus Potenzial gehabt hätte: May Russell hatte bisher alles andere als ein leichtes Leben und will sich genau aus dem Grund auch als mündig erklären lassen, um nie wieder von ihrer unzuverlässigen Mutter abhängig zu sein. Doch dazu braucht sie unbedingt einen Job, der ihr genug Geld einbringt, um ihr Leben alleine meistern zu können. Da kommt ihr das Angebot von Felix James gerade recht, sich als Nanny um seine kleine Schwester zu kümmern. Auch wenn May eher genervt vom Verhalten des arroganten Felix ist, nimmt sie sein Angebot an, auch weil sie erkennt, dass die verstörte Elfjährige unbedingt jemanden braucht, der ihr nach dem Unfalltod der Eltern zuhört und für sie da ist. Während sie mehr und mehr Zeit mit Sophie verbringt, desto mehr lernt sie auch Felix kennen und erkennt, dass er nicht nur der kaltherzige Bad Boy ist, sondern auch ein fürsorglicher Bruder und Freund. Mit jedem Tag kommen sie sich näher, doch May kann es nicht riskieren, jemanden in ihr Herz zu lassen oder?

Ich weiß ehrlich gesagt nicht so richtig, was ich von dem Buch erwartet habe, ich mochte das Cover wirklich gerne und habe gehofft, dass die Story durch die Themen eine gewisse emotionale Tiefe hätte, aber leider war das so nicht der Fall. Der Schreibstil war für mich am Anfang ein wenig ungewohnt, ja fast holprig, sodass ich eine ganze Weile gebraucht habe, um so richtig in die Geschichte zu finden. Nach einigen Kapiteln allerdings hat mich das nicht mehr so richtig gestört und ich habe das Buch auch recht zügig durchgelesen. Es hat mich während des Lesens auch durchaus unterhalten, obwohl ich mich immer wieder über Verschiedenes geärgert habe.

Zunächst einmal möchte ich den Namen der Reihe kritisieren, weil er ein komplett falsches Bild vom Inhalt des Buches vermittelt. Durch den Namen Golden Campus wird der Eindruck vermittelt, dass sich die Handlung vor allem auf die Schule bezieht, das ist aber bei diesem ersten Teil der Reihe überhaupt nicht der Fall. Natürlich finden Teile der Handlung in der Schule statt, aber sie spielt eigentlich keinerlei Rolle für die Story und ist ein vollkommen austauschbarer Handlungsort. Das fand ich extrem schade, weil ich es einfach glaubwürdiger gefunden hätte, wenn sich May und Felix in der Schule kennengelernt hätten, aber er bemerkt sie dort nicht einmal, auch wenn er später immer wieder davon redet, wie unglaublich hübsch und eindrucksvoll sie ist. Das fand ich super unrealistisch, weil die Schule an sich einfach nicht so groß ist, da kennt man sich einfach, wenn man im gleichen Jahrgang ist, selbst wenn man gar nichts miteinander zu tun hat. Ich habe auch nicht verstanden, warum May überhaupt auf die Schule geht. Natürlich hat ihre Großmutter das Schulgeld bezahlt und May wohnt auch auf der Insel, aber die Rektorin will sie dort überhaupt nicht und für eine solch hochangesehene Schule gibt es doch bestimmt eine lange Warteliste, sodass ich es schon seltsam fand, dass May einfach so dort angenommen wird, selbst wenn ihre Noten wirklich gut sind.

Selbst wenn mich all diese Kleinigkeiten nicht gestört hätten, konnten mich die Charaktere an sich auch nicht wirklich überzeugen. Die Anlage von Felix und May ist recht typisch für eine Young Adult Roman, sie ist das schüchterne, aber unglaublich hübsche Mädchen und er der Bad Boy, der alle Mädels flachlegt, weil er mit dem Schmerz, den er erlitten hat, nicht umgehen kann. Alles nichts Neues, es gibt aber dennoch Arten, wie daraus trotzdem eine tolle Geschichte entstehen kann, doch hier bleibt sie leider genauso flach wie die Charaktere an sich. Das liegt vielleicht auch daran, dass man weder May noch Felix wirklich kennenlernt. Ich verstehe auch viele ihrer Handlungen nicht. Da will Felix auf keinen Fall das Sorgerecht für seine Schwester verlieren und dann betrinkt er sich dauernd und spricht gefühlt nie mit Sophie. Ich kann verstehen, dass die Situation für alle drei sehr schwierig ist, weil sie ihre Eltern unglaublich vermissen und es für Felix und Noah sehr hart ist, sich plötzlich um ein Kind zu kümmern, während sie versuchen, ihr Leben weiterzuleben, dennoch kümmert sich keiner von den Zwillingen wirklich um sie, sondern sie ist dauernd auf sich selbst gestellt. Hier wäre es super sinnvoll gewesen, eine verlässliche Haushälterin einzubauen. Zum einen um einen irgendeinen verlässlichen Erwachsenen in dem Buch zu haben, zum anderen damit die James-Geschwister jemanden zur Unterstützung haben, der ihnen hilft den Alltag zu meistern. Ich finde auch sehr problematisch, dass dieser Alltag weder bei Felix noch bei May eine wirkliche Rolle spielt, sondern vor allem ihre gemeinsamen Unternehmungen werden in den Fokus gerückt, was vielleicht für die Story Sinn ergibt, aber man dadurch keine Möglichkeit hat, ihre Schwierigkeiten im alltäglichen Leben mitzubekommen.
Dadurch lernt man auch die Nebencharaktere nicht kennen, dabei sind eigentlich nicht schlecht angelegt. Ich mochte eigentlich, dass Felix‘ Freunde May nicht von vorneherein abgelehnt haben, sondern zwar vorsichtig waren, aber sie recht schnell in ihre Runde aufgenommen haben, vor allem als sie gemerkt haben, wie gut sie Felix tut. Sie spielten ansonsten aber fast keine Rolle. Weder Felix‘ angeblich beste Freundin Ivy noch sein Zwillingsbruder Noah sprechen auch nur einmal mit ihm über seine Beziehung zu May, das fand ich einfach bescheuert, weil sie teilweise sogar alle zusammen im Urlaub waren, man aber nicht das Gefühl hatte, dass seine Freunde wirklich anwesend seien, sondern sich die Handlung lediglich um May und Felix und deren ‚Beziehung‘ drehte. Außerdem wird immer wieder betont, wie ähnlich sich Felix und Noah äußerlich sind, sodass nicht einmal deren Freunde sie auf den ersten Blick unterscheiden könnten, May verwechselt sie aber nicht einmal. Nicht, dass ich dieses Zwillinge-tauschen-Plätze-und-verarschen-das-Mädchen gut gefunden, eher im Gegenteil, aber dann kann man zumindest einmal kurz erwähnen, dass es für sein Problem ist sie zu unterscheiden, warum auch immer.

Alles in allem hat mich das Buch während des Lesens durchaus unterhalten, allerdings war die Handlung nicht besonders innovativ. Das hätte ich gar nicht so schlimm gefunden, wenn nicht ein Großteil der Handlung wirklich unlogisch und wenig durchdacht gewirkt hätte. Es hätte mir häufig sogar gereicht, wenn nur Kleinigkeiten anders gewesen wären, aber diese läppern sich durch das Buch einfach, sodass ich mich am Ende ein wenig geärgert habe. Ich werde den zweiten Teil sehr wahrscheinlich nicht lesen, dafür reizt mich die Idee der Story einfach nicht genug.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.04.2021

Gute Grundidee, die leider überhaupt nicht ausgearbeitet wird

The Second Princess. Vulkanherz
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Das Cover ist wirklich schön gestaltet und sticht wirklich aus der Masse heraus. Allerdings fand ich, dass die Story und das Cover nicht wirklich zueinander passten. Es wäre vielleicht besser gewesen, ...

Das Cover ist wirklich schön gestaltet und sticht wirklich aus der Masse heraus. Allerdings fand ich, dass die Story und das Cover nicht wirklich zueinander passten. Es wäre vielleicht besser gewesen, aufgrund des Settings ein Cover zu nehmen, das an den Dschungel angelehnt ist oder eines, das nicht ganz so hart und nach einem Highfantasy-Roman aussieht, das ist dieses Buch nämlich definitiv nicht.

Die Story klingt erst einmal gut: Saphina Bell gehört der berühmten Bell-Dynastie an, die seit Jahrhunderten auf der Südseeinsel St. Lucien herrscht. Doch Saphina ist nur die dritte Tochter und hat somit viel mehr Freiheiten als ihre beiden älteren Schwestern Livia und Maylin. Doch alles ändert sich, als Maylin kurz vor der Krönung ihrer Schwester plötzlich zu Tode kommt. Saphina ist geschockt und trauert um ihre lebensfrohe Schwester, doch dann erfährt sie, dass ihre Schwester eine wichtige Rolle auf der Insel gespielt hätte. Sie hätte als zweite Königin die Insel beschützen müssen und so fällt diese Aufgabe nun Saphina zu. Plötzlich sieht sie sich mit Aufgaben konfrontiert, bei denen ihr ausgerechnet Dante helfen soll, der Ex-Freund ihrer verstorbenen Schwester…

Ich mochte die Idee der Geschichte und des Settings wirklich gerne, aber die Umsetzung konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Der Schreibstil hingegen ist recht gut. Ich hatte keinerlei Probleme, in die Geschichte zu kommen und bin dann wirklich durch die Geschichte geflogen, obwohl es immer wieder Punkte gab, über die ich gestolpert bin.

Das Setting an sich hätte ich wirklich gut gefunden. Eine schöne Südseeinsel mit einem hochherrschaftlichen Schloss und einem fast schon undurchdringlichen Dschungel. Leider ging das Setting in der Geschichte aber vollkommen unter und wirkte fast austauschbar. Natürlich spielt das Schloss ebenso eine Rolle wie der Vulkan, aber ich hatte nie das Gefühl, ein Gefühl für de Umgebung zu bekommen. Das fand ich wirklich schade, weil man es an so vielen Stellen mehr in die Geschichte hätte einbringen können, das aber nicht wirklich genutzt hat. Ein Problem dabei ist zudem, dass das gesamte Setting zu Beginn fast schon mittelalterlich-fantastisch anmutet und dies dann durch Verweise auf moderne Musik und Technik komplett zerstört wird. Das hat mich immer etwas aus der Geschichte rausgebracht und leicht irritiert, weil die Story mit all ihren fantastischen Elementen so gar nicht in die moderne Welt passen will.

Bei den Charakteren war ich da am Anfang sehr viel optimistischer. Saphina wirkte wie der Ruhepool in ihrer Familie, diejenige, die immer einen Ausgleich zwischen ihren beiden Schwestern und ihrer Mutter findet. Ich mochte, wie eng ihre Beziehung zu ihrer älteren Schwester Maylin ist und wie wichtig es ihr ist, dass sich alle gut verstehen. Leider hat sich der anfänglich positive Eindruck recht schnell verflüchtigt. Zwar wurde Saphina nicht direkt unsympathisch, aber ich habe viele ihre Handlungen nicht verstanden. Sie handelt teilweise vollkommen irrational und wenn sie dann jemand darauf anspricht, wird sie sauer und schnippisch, besonders Dante gegenüber. Vor allem eine Entscheidung, auf die ich hier nicht weiter eingehen will, hat mich wirklich wütend gemacht und mir ein bisschen den Spaß an dem Buch verdorben. Sie handelt dort super egoistisch und denkt nur an andere, was aber im weiteren Verlauf der Geschichte in dem Kontext nicht wirklich Sinn ergibt. Leider hat die ganze Story im Allgemeinen ein paar kleine Logiklöcher, die zwar alle nicht wirklich schlimm wären, aber in der Fülle wirklich ärgerlich sind. Dante mochte ich durchaus gerne, aber so richtig schlau wurde ich aus ihm ebenfalls nicht. Mal ist er unglaublich einfühlsam und nett zu Saphina, dann wieder eiskalt und abweisend. Ich habe irgendwann nicht mehr so richtig durchgeblickt und die Erklärung für sein Verhalten war mir zu unglaubwürdig. Ich hatte einfach nach dem Lesen des Buches bei keiner der Figuren das Gefühl, sie wirklich zu kennen, weil sie teilweise sehr widersprüchlich beschrieben wurde oder schlicht keine wirklich Backgroundstory hatten.

Alles in allem gefiel mir die Idee des Buches und der Schreibstil wirklich gut. Ich habe das Buch wirklich in kürzester Zeit durchgelesen und fühlte mich dabei auch gut unterhalten, überzeugt hat mich das Buch aber leider gar nicht. Das Setting wurde ebenso wenig ausgearbeitet wie die gesamte Storyline und die Charaktere, sodass ich nach dem Lesen wirklich enttäuscht war, weil die Geschichte sehr viel mehr Potenzial gehabt hätte.

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  • Cover
  • Fantasie
Veröffentlicht am 24.01.2021

Internatsgeschichte, die die Ansätze leider so gar nicht nutzt

Killing November 1
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Das Cover finde ich an sich gut gelungen. Ich mag die Zweiteilung, die es so aussehen lässt, als wäre der Buchdeckel halb abgerissen und als würde die erste Seite des Buches mit der deutlichen Aufforderung ...

Das Cover finde ich an sich gut gelungen. Ich mag die Zweiteilung, die es so aussehen lässt, als wäre der Buchdeckel halb abgerissen und als würde die erste Seite des Buches mit der deutlichen Aufforderung Killing November dahinter zum Vorschein kommen. Allerdings gefällt mir nicht, dass das Cover über Novembers Gesicht mit Kratzern ‚verziert‘ ist, weil das Buch so eher mitgenommen aussieht. Auch der Buchrücken ist in meinen Augen nicht so gelungen, ich glaube ich hätte es hier besser gefunden, wenn er schlicht schwarz mit roter Schrift gewesen wäre, dennoch passt das Cover im Großen und Ganzen hervorragend zum Inhalt.

Die Story an sich klang für mich erst einmal interessant: November versteht überhaupt nicht, warum ihr Vater sie nach einem Einbruch bei ihrer Tante plötzlich auf ein seltsames Internat schickt. Die Schüler hier haben keine normalen Unterrichtsfächer, sondern werden in Schwertkampf, Giftkunde oder Lügen unterrichtet. Auch ihre Mitschüler sind ganz anders als Novembers Freunde in ihrer Heimat, dem ländlichen Pembrock. Alle scheinen etwas im Schilde zu führen, jederzeit bereit sich gegenseitig bloßzustellen oder anzugreifen. Außerdem wird ihr eingeschärft, niemals über ihre Heimat oder ihre Familie zu reden, nicht einmal mit ihrer zugeknöpften Mitbewohnerin Layla. Nach und nach erkennt Nova, dass es sich bei der Schule um eine Ausbildungsstätte für alte Familien eines geheimen Ordens handelt und dass nicht jeder, der Neuen wohlgesinnt ist. Als dann noch einer der Schüler getötet wird, spitzt sich die Lage zu und November gerät ins Kreuzfeuer, bei dem plötzlich jeder der nächste sein könnte, der stirbt…

Ich hatte mich riesig darauf gefreut, endlich mal wieder eine coole Internatsgeschichte zu lesen, wurde aber leider enttäuscht. Der Schreibstil ist allerdings wirklich gut, man fliegt nur so durch die Kapitel und kann sich meistens wirklich gut in die Story hineinziehen lassen.

Allerdings harkt es bei dieser dann leider an einigen Stellen. Zu Beginn des Buches hat man nur eine grobe Ahnung, in welche Richtung sich diese entwickeln wird und man wird auch einfach nicht aufgeklärt. Da kommt November an einem völlig fremden Ort zu sich, weil sie scheinbar im Flugzeug betäubt wurde und dann gehen alle einschließlich der Lehrer davon aus, dass sie ja weiß, wie es an der Schule läuft und wem sie was sagen bzw. nicht sagen darf. Da Nova zu Beginn ebenfalls keine Ahnung davon hat, was denn überhaupt vor sich geht, war es für mich zunächst noch vollkommen okay, nicht direkt alles zu erfahren, aber es dauerte mir deutlich zu lange bis man zumindest grundlegende Informationen bekommt und selbst diesen kann man oft nicht wirklich trauen. Das ist es nämlich worum es in einem Großteil der Gespräche zwischen den Schülern geht, dass man einander und eigentlich auch sonst niemandem trauen darf. Das hat mich zunehmenden Verlauf des Buches immer mehr genervt. Ich habe nach einigen Erklärungen durchaus verstehen können, warum die Schüler sich sträuben, November irgendwelche Informationen zu geben, schließlich müssten sie dazu selbst etwas preisgeben und in ihrer Welt kann das den Tod bedeuten, denn alle kommen aus sehr alten Familien, die einem geheimen Orden angehören, sich aber auch immer wieder gegenseitig bekriegen, wofür jedes noch so kleine Familiengeheimnis benutzt werden könnte. Bis man aber diese kleinen Infos hat, ist bestimmt schon ein Drittel des Buches rum und man irrte ebenso wie November ein bisschen planlos durch die Schule. Wenn man dann wenigstens spannende Unterrichtseinheiten hätte miterleben können, hätte mich das ein bisschen entschädigt, aber leider kamen die mir einfach zu kurz. Zwar wurde der ein oder andere Schultag grob geschildert, aber man konnte zu keinem Zeitpunkt in eine Art Alltag eintauchen, weil direkt wieder irgendwas passiert, das wichtiger ist. Das Problem war zudem, dass mir die grundlegende Story nicht spannend genug war. Da wird jemand ermordet, den man zuvor nicht einmal kurz kennengelernt hat und alles entwickelt sich auf Annahmen, die man als Leser nicht erhält, sodass das Miträtseln um den Mörder nicht so richtig gelingt. Auch die Auflösung zum Schluss war mir zu klischeehaft, zu platt und teilweise auch zu unlogisch, weil manche Handlungen und Erklärungen für mich einfach nicht nachvollziehbar waren.

Leider schaffen es auch die Charaktere nicht, das Buch wirklich zu retten. November fand ich zu Beginn des Buches noch recht unterhaltsam und mal etwas anders als typische Jugendbuch-Protagonistinnen. Sie ist einfach freundlich, aufgeschlossen und will am liebsten mit allen befreundet seien. Das fand ich zunächst wirklich noch cool, aber leider hat mich das mit der Zeit echt genervt, weil es einfach so gar nicht zu der Stimmung im Internat passt. Dauernd platzt sie mit irgendwelchen Informationen heraus, von denen ihr dauernd eingetrichtert wird, dass sie sie nicht weitererzählen soll. Ich konnte schon verstehen, wie schwer es ihr fiel, sich dort einzugewöhnen, vor allem weil ihr dabei wirklich niemand hilft, aber ich an ihrer Stelle hätte einfach anders reagiert. Es stört mich einfach, dass sie nie wirklich versucht, ihren Vater zu erreichen oder aus der Akademie zu entkommen, sondern es einfach hinnimmt, dass sie plötzlich das Lieblingsziel aller anderen Schüler zu sein scheint. Auch die anderen Charaktere wissen alles andere als zu überzeugen, sondern bleiben zumeist extrem blass und wirken wie Abziehbilder von den klassischen Figuren aus einem Jugendroman. Ich hatte weder zu Ash noch zu Layla oder Brandon ein klares Bild vor Augen, einfach weil man immer nur eine sehr klischeehafte Idee erhält und nur sehr selten tiefere Einblicke oder Gefühle deutlich werden. Einzig Aarya finde ich gelungener und spannend, einfach weil sie nicht vollkommen eindimensional, sondern ein wenig ambivalent dargestellt wird. Ich fand die meisten Figuren durchaus okay, sie aber keinerlei Gefühle in mir geweckt und das hat es mir schwer gemacht, so richtig mit der Geschichte mitzufiebern.

Alles in allem habe ich einfach viel mehr von diesem Buch erwartet, vielleicht auch weil ich unbedingt mal wieder eine richtig gute Internatsgeschichte lesen wollte. Der Schreibstil ist auch durchaus gut und lässt einen die Geschichte wirklich in einem Zug lesen, leider hat die Story an sich aber immer wieder mit Logikfehler zu kämpfen und handelt für mich viel zu wenig von dem Internatsalltag, was für mich aber einer der Hauptgründe gewesen ist, warum ich das Buch lesen wollte. Auch die Charaktere schaffen es nicht mich, zu überzeugen, sondern bleiben vielmehr blass und oberflächlich.

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Veröffentlicht am 14.12.2020

Gute Grundidee, die leider so gar nicht überzeugt

Kissing Chloe Brown (Brown Sisters 1)
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Ich bin so gar kein Fan des Covers. Auf Bildern wirkt es sehr rosa mit pinker Schrift, in natura ist es aber vielmehr ein Nudeton, was das Ganze aber eher schlechter als besser macht. Ich finde sowohl ...

Ich bin so gar kein Fan des Covers. Auf Bildern wirkt es sehr rosa mit pinker Schrift, in natura ist es aber vielmehr ein Nudeton, was das Ganze aber eher schlechter als besser macht. Ich finde sowohl den Originaltitel als auch das Originalcover sehr viel besser gewählt und verstehe nicht so ganz, warum man beides ändern musste.

Die Grundidee der Geschichte klingt erstmal gut: Als Chloe Brown eines Tages fast überfahren wird, erkennt sie, dass sie ihr Leben nicht voll ausgelebt hat und entscheidet sich, eine Liste mit Dingen zu erstellen, was sie alles unbedingt machen will. Einer der ersten Punkte darauf ist, dass sie aus ihrem Elternhaus ausziehen muss. Aufgrund von chronischen Schmerzen schafft sie es an manchen Tagen kaum aus dem Bett und auch deswegen fällt es ihr sehr schwer, sich in ihrem neuen Leben zurecht zu finden. Was sie braucht, ist jemand, der ihr beibringt, wie man richtig lebt inklusive einer Motorradfahrt und unverbindlichem Sex. Da kommt ihr ihr Nachbar Redford Morgan gerade recht. Er sieht mit seinen Tattoos und dem großen Motorrad wie der perfekte Bad Boy aus und lässt sich widerwillig für Chloes Plan einspannen. Doch je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto besser lernt sie ihn kennen und erkennt, dass hinter seiner rauen Fassade mehr steckt…

Ich hatte mich ehrlich gesagt ziemlich auf dieses Buch gefreut, weil mir gefiel, dass endlich mal eine Person of Colour die Hauptperson ist und sie so als Teil der Gesellschaft sichtbar wird. Zudem fand ich den Anfang des Buches wirklich gut. Ich mochte die Art, wie Talia Hibbert schreibt: leicht ironisch, sehr witzig und unterhaltsam. Leider war das eher eine sehr kurze Momentaufnahme. Ich habe keine Ahnung, ob die Übersetzung schuld ist oder ob mir persönlich der Stil einfach nicht gefiel, aber mit jeder Seite die ich gelesen habe, gefiel er mir weniger. Wenn man es positiv sagen will, ist er anders und definitiv kein alltäglicher Schreibstil, der bestimmt auch einigen Menschen gefallen wird, für mich war er aber häufig viel zu umständlich und irgendwie sperrig. Er sorgte leider auch dafür, dass ich nach der anfänglichen Euphorie sehr ernüchtert war und es mir extrem schwerfiel, die Charaktere zu mögen.

Chloe fand ich am Anfang eigentlich recht sympathisch. Ich mochte, wie souverän sie mit ihrer Krankheit umgeht und dass als sie entscheidet, ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen, es auch konsequent durchzieht. Das fand ich wirklich bewundernswert und ich habe mich schon richtig gefreut, zu sehen, wie sie es schafft, ihr Leben zu leben. Doch ich wurde irgendwie enttäuscht, auch weil ich Chloe als Person so schlecht erfassen konnte. Erst wirkte sie zwar sehr zynisch und abgehärtet, auch wegen der Rückschläge, die sie durch die Krankheit immer wieder erleiden musste, doch eigentlich wie ein netter, warmherziger Mensch. Nach ihrem Umzug allerdings fand ich sie vor allem arrogant, kalt und teilweise echt fies. Ich war echt sauer, dass sie es total okay fand, ihrer Nachbarin Kaffee in den Briefkasten zu schütten, egal ob die jetzt gemein zu ihr war oder nicht. Neues Leben schön und gut, aber man muss dann doch keine hinterhältigen Verhaltensweisen an den Tag legen, sondern einfach mal seinen Mund aufmachen, wenn man sich gestört fühlt. Sie wirkte dadurch immer wieder, als würde sie keinerlei Sozialkompetenz besitzen, was nicht so richtig zu der Chloe zu passen scheint, die man zu Beginn des Buches kennengerlernt hat und die sie ja scheinbar vor dem Auftreten ihrer Krankheit mal war.
Red gegenüber bin ich nicht so zwiegespalten wie bei Chloe, weil ich ihn durchaus mochte, wahrscheinlich hauptsächlich weil ich endlich mal einen rothaarigen Protagonisten in einem Buch bekommen habe. Ich hatte aber dennoch ein Problem so richtig mir ihm warm zu werden und hatte nie das Gefühl, den echten Redford kennenzulernen, sondern entweder ein Bild, das Chloe lange von ihm hat oder eine sehr unsichere Version von dem echten Mann, der er vor seiner Trennung war.

Die Story an sich war sehr durchschnittlich und absolut nichts Besonderes. Ich habe so eine Geschichte so ähnlich bestimmt schon hundertmal gelesen und hätte es auch hier gemacht, wenn alles an sich stimmiger gewesen wäre. Das Buch hätte durch seine Diversität und die chronische Krankheit von Chloe durchaus emotional und anders werden können, aber beides spielt lediglich eine untergeordnete Rolle, sodass letztlich eine mittelmäßige Geschichte übrig bleibt mit einem Schreibstil, der mich so gar nicht abholen kann und der dafür sorgte, dass ich jede Seite mit mehr Widerwillen gelesen habe.

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Veröffentlicht am 07.10.2020

Riesiges Sci-Fi Universum, das leider nicht mit Leben gefüllt werden kann

INFINITUM - Die Ewigkeit der Sterne
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Das Cover finde ich wirklich gelungen. Es sticht in jeder Masse von Büchern heraus und zieht jede Aufmerksamkeit auf sich. Es passt zudem hervorragend zum Inhalt des Buches.

Die Story an sich fand ich ...

Das Cover finde ich wirklich gelungen. Es sticht in jeder Masse von Büchern heraus und zieht jede Aufmerksamkeit auf sich. Es passt zudem hervorragend zum Inhalt des Buches.

Die Story an sich fand ich erstmal recht spannend: Kira Navárez arbeitet zusammen mit ihrem Freund Alan als Xenobiologin auf einem kleinen Planeten, wo sie die Umwelt erforschen und die Möglichkeiten ausloten, inwiefern es möglich ist, hier Menschen anzusiedeln. Ihre Mission ist fast zu Ende und Kira und Alan schmieden schon gemeinsame Zukunftspläne, um nicht wieder auf verschiedene Missionen geschickt zu werden. Deswegen bricht Kira noch zu einer letzten Aufgabe auf, um kleinere Ungenauigkeiten in ihren Daten zu überprüfen, doch dieser Auftrag läuft alles andere als geplant und ein Alien-Parasit besetzt die Biologin und tötet Teile der Crew. Noch während Kira versucht, herauszufinden, was es mit der sogenannten Soft Blade auf sich hat, greifen plötzlich unbekannte Raumschiffe, die Menschheit an und das Leben aller scheint in Gefahr.

Mir fällt es unglaublich schwer, etwas über das Buch zu sagen, auch weil ich irgendwie etwas komplett Anderes erwartet habe. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich die Eragon-Reihe wirklich geliebt habe und vielleicht trotz des Settings ein Fantasy-Roman erwartet habe, keinen aus dem Bereich Science-Fiction. Natürlich hätte man das erwarten können, wenn das Setting hauptsächlich der Weltraum und fremde Planeten sind, aber ich war dennoch irgendwie überrascht. Ich lese eigentlich alle Genres und habe selten das Gefühl, dass ein bestimmtes Genre so gar nichts für mich ist, hier war das leider vollkommen anders. Ich hatte sehr häufig das Gefühl, inmitten der ganzen biologischen, physischen und raktenwissenschaftlichen Fachbegriffen oder vermeintlichen Fachbegriffen ein bisschen verloren gegangen bin. Eigentlich braucht man nicht jede Einzelheit genau zu verstehen, sondern muss es einfach als gegeben ansehen, aber genau das fiel mir so schwer und ist vermutlich auch der Grund, warum ich sonst eher keine Sci-Fi Bücher lese oder Serien gucke. Ich konnte nicht einfach akzeptieren, dass irgendwas auf der Erde passiert ist (was genau erfährt man erst sehr spät) und die Menschen deswegen vor allem auf fremden Planeten oder Monden oder Sternen leben, dass es vollkommen egal ist, wie all die Innovationen genau funktionieren und dass es nicht erklärt wird, wie genau die Menschheit nun organisiert ist. Viele dieser Sachen werden mit der Zeit durchaus angesprochen und zumindest kurz thematisiert, aber davor konnte ich mich einfach nicht wirklich mit den Leerstellen abfinden und hatte immer das Gefühl im luftleeren Raum zwischen den Planeten hängenzubleiben. Da helfen leider auch die wunderschön gestalteten Sternenkarten nicht, weil man ohne Recherche überhaupt nicht so richtig verstehen kann, wie man sie zu lesen hat und auch das Glossar am Ende des Buches ersetzt für mich keine Erklärung im Buch.

Der Schreibstil an sich hat durchaus immer wieder Elemente und Sequenzen, an denen man erkennen kann, wie gut dieser ist und ich auch nachvollziehen könnte, wenn man das Buch vor allem aufgrund dessen liebt, aber für mich geht dieser gute Stil leider zu oft hinter der Handlung verloren und macht es mir wirklich schwer, ihn zu genießen.
Mein Problem mit der Handlung war, dass vor allem am Anfang der Geschichte viel zu schnell viel zu viel passiert. Innerhalb von hundert Seiten trifft man auf Kira, feiert mit ihr ihre Abschiedsparty, erlebt den Antrag von Alan mit, sind dabei, als sie von der Soft Blade angegriffen wird, sie dann ihre Freunde tötet und schließlich vom Militär medizinisch untersucht wird. Das alles passiert so schnell und so abrupt, dass ich teilweise Seiten noch einmal lesen musste, um verstehen zu können, was da gerade genau passiert. Zudem hatte ich einfach unglaublich große Probleme, Kira wirklich als Person erfassen zu können und eine emotionale Verbindung zu ihr aufzubauen. Dadurch, dass sie als Protagonistin aber auch man selbst als Leser keine Zeit hat, mal eine Minute innezuhalten und die Handlung Review passieren zu lassen, lernt man sie auch nicht wirklich als Person kennen, die sie ist, sondern immer nur in Ausnahmesituationen. Wenn sie dann endlich mal zur Ruhe kommt und sich ein bisschen mehr mit sich selbst und mit der Soft Blade auseinandersetzt, war sie mir nicht unbedingt unsympathisch, aber ich konnte einfach überhaupt keine Nähe zu ihr entwickeln. Auch ihre Trauer und ihre Unbeherrschtheit verstehe ich häufig nur theoretisch, aber nicht emotional. Man lernt Alan dafür am Anfang einfach zu kurz kennen, als dass man mit Kira zusammen trauern könnte.
Die Crew der Wallfisch hingegen mochte ich ziemlich gerne und diese haben es auch sehr viel eher in mein Herz geschafft als Kira. Sie schaffen es zu eigenständigen, individuellen Personen zu werden anstatt lediglich bloß Namen oder Stereotypen zu bleiben. Diese Stereotypen erfüllen allerdings leider die Aliens. Nachdem Kira auf die Soft Blade getroffen ist und nach und nach erkennt, dass es sich irgendwie um eine Alienform handelt, war ich sehr gespannt, auf andere außerirdische Lebensformen und wurde tief enttäuscht, weil sie einfach jedes Vorurteil erfüllen. Sie sind schleimig, haben viele Tentakeln und kommunizieren nur über unverständliche Worte und sie werden Jellys genannt. Mal im Ernst bei diesem Namen war es bei mir dann irgendwie vorbei. Ich hatte einfach das Gefühl, dass Paolini zumindest bei den Außerirdischen kein Risiko eingehen wollte und deswegen lieber bei etwas blieb, das einem als Idee zumindest bekannt ist.

Alles in allem habe ich das Buch leider echt nach der Hälfte abgebrochen und das ist echt untypisch für mich. Normalerweise ziehe ich vor allem Rezensionsexemplare durch, um dann auch ein vollständiges Bild vorstellen zu können, aber hier fühlte sich jedes Kapitel, jede Seite, jedes Wort nicht nach Spaß und Entspannung an, sondern nach Arbeit, ich musste mich immer wieder extrem dazu zwingen, weiterzulesen ohne dass jemals der Punkt kam, an dem es mich ansatzweise gepackt hätte. Ich finde das noch immer schade, weil die Idee vielleicht als Film oder Serie funktioniert hätte, als Buch bleibt sie aber zu oberflächlich, zu unausgegoren und zu unemotional.

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