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Veröffentlicht am 10.04.2021

Ein kurzweiliges Familiendrama im alten London

Die Verlorenen
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Inhalt: London 1754: Die junge Bess Bright, die in bitterer Armut, im Schlamm und Dreck des Londoner Hafens aufgewachsen ist, findet sich von einem Moment zum anderen in einem Albtraum wieder. Vor sechs ...

Inhalt: London 1754: Die junge Bess Bright, die in bitterer Armut, im Schlamm und Dreck des Londoner Hafens aufgewachsen ist, findet sich von einem Moment zum anderen in einem Albtraum wieder. Vor sechs Jahren musste sie ihre gerade zur Welt gekommene Tochter Clara ins Waisenhaus geben, außerstande, sie zu ernähren. Jetzt, da sie Clara endlich zu sich holen kann, sagt man Bess, dass ihre Tochter schon längst abgeholt wurde. Aber von wem? Im Kampf um Clara muss Bess die gesellschaftlichen Schranken ihrer Zeit überwinden ... um durch Stärke und Liebe schließlich zu sich selbst zu finden.

Cover: Das Cover ist verspielt, wirkt ein wenig historischer und ist schön anzusehen. Der Käfig spiegelt dabei auf eine gewisse Weise die Geschichte wider. Auch im Inneren ist das Buch verspielt verziert und eine Karte rundet das Gesamtbild ab.

Meine Meinung: Mit diesem Buch habe ich ziemlich aus meiner Komfortzone hinaus gelesen, da ich mich nicht als historische Leserin bezeichnen würde. Insgesamt hat mir die Geschichte trotzdem gefallen.

Die Geschichte spielt im alten London im Jahr 1754 und handelt von zwei Frauen, die auch ihre ganz eigene Weise in ihrer Welt gefangen sind. Bess bringt unverheiratet und verarmt ein Baby zur Welt, dass sie ins Waisenhaus geben muss. Sechs Jahre später möchte sie ihr Kind zurückholen, doch sie ist nicht mehr dort. Sondern bei einer anderen Frau, die sehr zurückgezogen lebt und unter Angstzuständen leidet. Heutzutage würde man das Verhalten wohl als Posttraumatische Belastungsstörung diagnostizieren.

Zwei Protagonistinnen also, die mit ihren eigenen Problemen kämpfen, Finanzieller, gesellschaftlicher und mentaler Art, und zwischen ihnen ein Kind und die Frage, zu wem es gehört. Das Erzähltempo wird dabei gemählich gesteigert. Es geht nicht rasant, aber auch nicht langweilig daher. Es werden eher alle Blickwinkel der Situation betrachtet. Beide Frauen erzählen in größeren Abschnitten über ihre Sicht der Dinge, ihre Beweggründe und ihr Umfeld. Ich konnte zum Ende hin, und das hätte ich nie geglaubt, beide Charaktere sehr gut nachvollziehen.

Und aus "kurzweilig" wurde dann auch noch ganz kurz vor Schluss "spannend". Als beinahe ein richtiger Kampf um das Kind entsteht und die Antwort auf die Frage, wer das Kind bekommt, kurz bevorsteht. An diesem Punkt der Geschichte wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Auflösung fand ich dann auch noch sehr schön, beinah modern.

Fazit: "Die Verlorenen" erzählt die Geschichte von zwei Frauen im alten London, die durch ihre Probleme gefangen sind. Dazwischen gerät ein kleines Kind und die Frage, wem dieses gehört. Der Weg zur Antwort dieser Frage ist kurzweilig, wird aus allen Blickwinkeln ausgeleuchtet und zum Ende hin sogar spannend.

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Veröffentlicht am 22.02.2021

Authentischer, etwas sprunghafter, aber sympathischer Einblick in die Diagnose und ihre Auswirkungen

Bucket List – Nur wer fällt, kann fliegen lernen
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Inhalt: Lacey ist 25, als sie erfährt, dass sie aufgrund einer BRCA1-Mutation mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs erkranken wird. Nun steht sie vor einer schwierigen Entscheidung: Soll sie ...

Inhalt: Lacey ist 25, als sie erfährt, dass sie aufgrund einer BRCA1-Mutation mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs erkranken wird. Nun steht sie vor einer schwierigen Entscheidung: Soll sie abwarten und das Risiko eingehen oder eine Brustamputation durchführen lassen? Gemeinsam mit ihren besten Freundinnen setzt sie eine Liste mit Dingen auf, die sie unbedingt noch erleben will, bevor sie sich (möglicherweise) für die OP entscheidet: Aktfotos machen lassen, sich oben ohne sonnen, einen Dreier haben und mit einer Frau schlafen. Und mit jedem Punkt, den sie von ihrer Liste streicht, kommt Lacey nicht nur ihrer Entscheidung näher, sondern verliebt sich: in zwei Männer, eine Frau und sich selbst …

Cover: Ein Cover, das ein wenig frech daherkommt, bunt ist und Aufmerksamkeit möchte. Genauso wie diese Geschichte, ihre Charaktere und Botschaften. Nicht wunderschön, aber auffällig.

Meine Meinung: An das neue Buch von Georgia Clark bin ich einerseits mit hohen Erwartungen herangegangen, da mir "Pretty" damals sehr gut gefallen hat und das Thema von "Bucket List" bedeutsam ist. Andererseits hatte ich keine genauen Erwartungen daran, was mir in der Geschichte begegnen wird und wohin sie möchte.

Wir Leser:innen lernen Lacey kennen, als sie ihre Diagnose erhält: Positiv getestet auf die BRCA1-Mutation, die mit einem sehr hohen Risiko einer Brustkrebserkrankung daherkommt. Nun steht die Protagonistin vor der Entscheidung, ob sie auf häufige Vorsorge setzt und die stetige Angst oder eine Mastektomie macht und sich die Brüste entfernen lässt. Sie gibt sich sechs Monate für diese Entscheidung und erstellt eine Liste (die Boob Bucket List), mit Dingen, die sie machen möchte, solange sie noch ihre Brüste hat.

Wohin führt Lacey diese Reise? An so viele Ort und so viele verschiedene Momente, in denen sie sich mit sich selbst, ihren Wünschen und Ängsten auseinandersetzten muss. Natürlich begleitet man die Protagonistin auf der aufregenden, sexuellen Selbstfindung, aber eben auch zu Ärzten, zu ernsten Gesprächen mit Freunden und Familie. Man erlebt die guten und die schlecht Phasen mit. In Laceys Privatleben geht es rauf und runter. Potenzieller Traumjob in einer niemals schlafenden Modebranche, Mitglied eines Start-Ups, Problembeziehung zu ihrer Schwester, beste Freund:innen, Liebschaften (oder mehr?) UND BRCA1. All das muss in ihrem Leben unter einen Hut gebracht werden. Dabei bleibt, wie zu erwarten, das eine oder andere auf der Strecke liegen.

Die vielen verschiedenen und durchaus aufregenden Aspekte in Laceys Leben machen die Geschichte zwar bunt, laut, modern, humorvoll und abwechslungsreich, führen aber zu einem eher sprunghaften Erzählstil. Dennoch denke ich, dass es zur Lebenssituation der Protagonistin passt. Es ist nur natürlich, dass der Blick auf das Wesentliche mal verrutscht. Dadurch wird die Geschichte erst authentisch und echt. Lacey ist keine perfekte Frau, macht Fehler und ist impulsiv, aber das macht sie gleichzeitig nahbar, bringt einem ihr Dilemma näher.

Insgesamt hätte ich mir zwar ein bisschen mehr Fokus auf den "Kern" der Story gewünscht, aber trotzdem fand ich es interessant Laceys Reise zu verfolgen, ihre Entwicklung zu sehen und vor allem finde ich gut, dass auf diese Diagnose aufmerksam gemacht und die Frage gestellt wird: Was ist Weiblichkeit und gibt es dafür überhaupt eine Definition?

Fazit: Ein wildes Leben, eine erschreckende Diagnose, eine Protagonistin auf der Suche nach sich Selbst, ihrer Sexualität und dem Sinn ihres Lebens. Das ist das Rezept hinter "Bucket List - Nur wer fällt, kann fliegen lernen". Ich finde super, dass mit der Geschichte auf die Diagnose BRCA1 aufmerksam gemacht wird und hatte Spaß Laceys Weg zu verfolgen. Er war bunt, etwas sprunghaft, aber immer echt.

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Veröffentlicht am 07.02.2021

Verzwicktes Familiendrama, aber Spannung hätte früher aufkommen können

The Cousins
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Inhalt: Milly, Aubrey und Jonah Story haben ihre legendäre Großmutter Mildred Margaret Story nie kennengelernt. Ihre Eltern sind schon vor langer Zeit von der High-Society-Matriarchin enterbt worden. Da ...

Inhalt: Milly, Aubrey und Jonah Story haben ihre legendäre Großmutter Mildred Margaret Story nie kennengelernt. Ihre Eltern sind schon vor langer Zeit von der High-Society-Matriarchin enterbt worden. Da erhalten die Cousins einen Brief: Sie sollen den Sommer auf dem Story-Anwesen auf Gull Cove Island bei ihrer Großmutter verbringen. Obwohl sich Milly, Aubrey und Jonah seit Kindesbeinen nicht gesehen haben, sind sich ihre Eltern einig – das ist die Chance, sich wieder auszusöhnen. Doch als die Cousins auf der Insel eintreffen, wird schnell klar, dass Mildred Margaret Story andere Pläne verfolgt – und dass die Story-Familiengeschichte dunkle Abgründe birgt. Diesen Sommer werden Milly, Aubrey und Jonah alle Geheimnisse aufdecken. Auch das letzte und tödlichste.

Cover: Das Cover ist ganz gestaltet nach den Vorgängern von Karen M. McManus. Es ist nicht unbedingt spektakulär, aber mir gefällt, dass die Bücher so gut zusammenpassen.

Meine Meinung: In ihrem neusten Roman weicht die Autorin Karen M. McManus von ihrem sonst üblichen Handlungsort der High School ab und lässt das verzwickte Familiendrama der Storys auf der Insel Gull Cove Island spielen. Ein Setting, das eine geheimnisvolle Atmosphäre mitten im Urlaubsparadies á la Nantucket mit sich bringt. Was sich allerdings in diesem Buch nicht verändert hat, ist der locker leichte Schreibstil und das Talent der Autorin, ihre Leser:innen hinters Licht zu führen.

Die Familie Story ist, um es nett auszudrücken, wirklich verkorkst. Die Eltern der Protagonist:innen Milly, Jonah und Aubrey wurden vor langer Zeit von ihrer High-Society-Mutter Mildred Margaret Story verstoßen und enterbt. Niemand weiß warum. Oder scheint das nur so? Als die drei Cousins auf die "Familieninsel" eingeladen werden, ist schnell klar, dass keine Versöhnung im Raum steht, sondern jede Menge dunkler Geheimnisse und Misstrauen.

Die Geschichte kommt spannungsmäßig eher gemächlich in Gang. Erzählt wird abwechselnd von Milly, Jonah und Aubrey und ab und zu schaut man auch mit Millys Mutter in die Vergangenheit kurz vor der Enterbung. Die Protagonist:innen bringen alle ihre eigenen Probleme mit auf die Insel, haben demnach eine detaillierte Background-Geschichte, wirken aber dennoch irgendwie blass. Alle waren sympathisch auf ihre Art, aber nicht tiefgründig.

Nach den vielen Fragen am Anfang, werden ab dem Mittelteil immer mehr Geheimnisse, Lügen, und Ungereimtheiten aufgedeckt. Nicht jede konnte dabei schockieren, aber jede überraschen. Die große Spannung baut sich leider erst richtig zum Schluss auf, als es einen großen Plottwist gibt. Diese Wendung habe ich wirklich nicht kommen sehen und hatte einen kurzen, aber großen Spaß das Ende der Geschichte zu verfolgen.

Fazit: Milly, Jonah und Aubrey geraten in "The Cousins" in ein wirklich verzwicktes Familiendrama. Dabei schafft es die Autorin Karen M. McManus zwar einen überraschenden Plottwist zum Ende einzubauen und das eine oder andere interessante Geheimnis zu lüften, allerdings wurde die Spannung für mich zu gemächlich aufgebaut. Diese hätte ich mir früher gewünscht.

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Veröffentlicht am 28.01.2021

Düstere, historisch angehauchte High Fantasy mit gut ausgearbeiteten Plottwist

Die Mächte der Moria (Die Mächte der Moria 1)
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Inhalt: Renata besitzt die am meisten gefürchtete Gabe der magischen Moria: Sie kann Erinnerungen stehlen. Als Kind wurde sie deshalb an den Hof des Königs gebracht, um politische Gegner auszuschalten. ...

Inhalt: Renata besitzt die am meisten gefürchtete Gabe der magischen Moria: Sie kann Erinnerungen stehlen. Als Kind wurde sie deshalb an den Hof des Königs gebracht, um politische Gegner auszuschalten. Jetzt kämpft sie selbst in den Reihen der Rebellen gegen die Krone.
Kann Renata sich von der Schuld ihrer Vergangenheit befreien?
Als der Anführer der Moria und Renatas Geliebter Dez vom Prinzen entführt wird, muss sie an den Hof zurückkehren und Dez' Mission beenden. Doch je tiefer sie dort in die Machenschaften verstrickt wird, desto mehr erfährt sie über ihre eigene Vergangenheit – und deckt ein Geheimnis auf, mit dem sie das Schicksal des Königreichs verändern kann.

Cover: Das Cover ist düster, aber wirklich bildgewaltig. Magisch und gleichzeitig mit einer sehr hohen Anziehungskraft. Mir gefällt es sehr gut und es passt genauso gut zur Geschichte.

Meine Meinung: Wer mal wieder Lust auf eine düstere High-Fantasy-Geschichte für Jugendliche hat, ist bei "Die Mächte der Moria" genau richtig. Die Auftakt der Dilogie war beim Einstieg zwar etwas schwergängig, hat dann aber an Fahrt aufgenommen und richtig Spaß gemacht.

Man taucht beim Lesen in eine historisch angehauchte Fantasywelt ein, in der magisch Begabte, die Moria, verfolgt und ermordet werden. Die Protagonistin Renata Convida selbst besitzt die gefürchtetste Gabe aller Moria, denn sie kann anderen Menschen ihre Erinnerungen nehmen. In der Vergangenheit wurde sie deshalb vom König als Waffe benutzt, in der Gegenwart kämpft sie zwar an der Seite der Rebellen, wird aber auch dort geächtet. Nur Dez, ihr Freund und der Anführer ihrer Gruppe, sieht die Person hinter der "bösen" Magie. Als er entführt wird, kehrt Renata in den Palast zurück, um seine Mission zu beenden und ihn zu retten.

Romantasy-Leser:innen könnten an dieser Stelle kurz aufgehorcht haben, doch umsonst. Es gibt höchstens einen Hauch an Gefühlen. Im Vordergrund stehen eher Einsamkeit, Furcht und die Magie. Außerdem gibt es die eine oder andere schockierende Szene, die die Erzählung erst so richtig belebt haben. Lange Zeit war das Buch zwar interessant, aber nicht mehr. Doch dann gab es diese eine Entwicklung, mit der ich gar nicht gerechnet hatte und ab diesem Zeitpunkt hat die Geschichte richtig an Fahrt aufgenommen.

Es wurde noch einmal sehr spannend und mitreißend. Renata musste sich ständig fragen, wem sie trauen kann, wer ein Verbündeter ist und wer nur so tut. Sie musste tierisch auf der Hut sein und sich gleichzeitig in höchste Gefahr begeben, um Dez Mission weiterzuführen. Dabei nimmt die Geschichte immer neue Wendungen und endet mit einem ausgeklügelten Plottwist. Dieser überrascht nicht unbedingt, denn ich persönlich fand ihn schon länger offensichtlich. Aber er war gut ausgearbeitet und unterhaltsam. Ich freue mich schon auf die weiteren Entwicklungen im zweiten Teil!

Fazit: Die Geschichte der jungen Rebellin Renata ist keine leichte Kost, da sie wenig Wärme gibt. Doch für jene Leser:innen, die historisch angehauchte, magische Settings lieben, bietet die Autorin genau das richtige. Eine spannende, mitreißende Geschichte, leicht schockierende Szenen und einen ausgeklügelten Plottwist.

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Veröffentlicht am 25.01.2021

Mystische Märchenadaption, mit einem Hauch zu viel Geheimniskrämerei

Wenn die Nebel flüstern, erwacht mein Herz
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Inhalt: Christopher und Adrian haben sich geschworen: Nie wieder soll ein Mädchen zwischen sie kommen. Denn in Adrian schlummert ein Monster, das darauf lauert, seinen Bruder zu verletzen. Doch dann betritt ...

Inhalt: Christopher und Adrian haben sich geschworen: Nie wieder soll ein Mädchen zwischen sie kommen. Denn in Adrian schlummert ein Monster, das darauf lauert, seinen Bruder zu verletzen. Doch dann betritt Jessa High Moor Grange …
Jessa würde alles tun, um ihre Schwester Alice zu finden, die seit fünf Jahren als vermisst gilt. High Moor Grange ist der erste Hinweis, den sie nach all der Zeit erhalten hat – aber außer einer Ruine im Nebel findet sie dort nur die Besitzer des heruntergekommenen Herrenhauses. Jessa ahnt, dass die beiden mehr über Alice‘ Verschwinden wissen, als sie zugeben. Christopher will sie unbedingt loswerden und treibt sie mit seiner Arroganz ständig auf die Palme – und selbst sein warmherziger Bruder Adrian scheint Geheimnisse zu haben. Jessa weiß, sie sollte sich von den Zwillingsbrüdern fernhalten, denn anstatt auf High Moor Grange Antworten zu finden, droht sie plötzlich, ihr Herz im Kampf gegen einen jahrhundertealten Fluch zu verlieren …

Cover: Die mystische Stimmung des Buches wird auf dem Cover aufgegriffen. Dunkle Schatten, Nebel und das geheimnisvolle Anwesen von High Moor Grange. Ergänzt durch wunderschöne goldene Applikationen und Rosen, die dem Cover einen romantischen Hauch verpassen. Auch die Kapitelanfänge greifen dieses Motiv auf. Ein wahrer Hingucker mit Liebe gestaltet!

Meine Meinung: Das Buch hatte mich schon vor dem Lesen in seinen Bann gezogen, denn optisch ist es ein wahrer Hingucker. Der Inhalt konnte ebenfalls gut unterhalten, auch wenn er nicht vollkommen begeistert hat.

Kathrin Lange liefert mit ihrem Titel "Wenn die Nebel flüstern, erwacht mein Herz" eine neue Märchenadaption von "Die Schöne und das Biest". Jessa, eine Waise aus London, wird auf der Suche nach ihrer vermissten Schwester Alice nach High Moor Grange geführt. Ein mysteriöses, altes Herrenhaus mitten in den Nebeln von Yorkshire. Auf dem Anwesen trifft sie Christopher und Adrian. Zwei Brüder, die geheimnisvoller nicht sein könnten. Denn auf ihnen lastet ein alter Fluch von Branwell Brontë: "Liebe wird Hass gebären."

Die Epoche der Brontë-Geschwister spielt in der Erzählung immer wieder eine Rolle und unterstreicht damit die mystische Stimmung. Genauso wie die dichten Nebel, die stets das gesamte Anwesen umgeben. Alles an der Geschichte scheint irgendwie mysteriös sein, als ob stets mehr dahinterstecken würde, als es anfangs scheint. Und genau das ist auch bei vielen Dingen der Fall. Die Protagonistin Jessa lässt auf ihrer Suche niemals locker und kommt so nach und nach hinter das Geheimnis der beiden Brüder.

Die Autorin weiß dabei ganz genau, wie sie ihre Leser*innen lange im Dunkeln lässt. Für meinen Geschmack etwas zu lange. Eine Geschichte kann auch zu geheimnisvoll sein. Denn irgendwann geht immer mehr die Spannung abhanden, je länger die Auflösung hinauszögert wird. Der Mittelteil war für mich deshalb etwas zäh. Zum Ende nimmt das Buch dann wieder an Fahrt auf, was vieles rausholt. Die "Lösung" des Fluches war mir zwar schon länger ersichtlich als den Charakteren, aber das Mitlesen und -fiebern hat trotzdem Spaß gemacht.

Fazit: Eine schöne Märchenadaption, die allerdings nicht nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird, weil sie so begeistert hat. Insgesamt hätte es der Geschichte gut getan, wenn um das Geheimnis der beiden Brüder nicht ganz so lange herumgeschlichen wäre. Dennoch: Ein manchmal romantisches, stets mysteriöses und alles in allem unterhaltsames Jugendbuch.

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