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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2017

Ein schöner zweiter Teil

Die Geschichte eines neuen Namens
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Lila und Elena sind sechzehn Jahre alt, und sie sind verzweifelt. Lila hat noch am Tage ihrer Hochzeit erfahren, dass ihr Mann sie hintergeht – er macht Geschäfte mit den allseits verhassten Solara-Brüdern, ...

Lila und Elena sind sechzehn Jahre alt, und sie sind verzweifelt. Lila hat noch am Tage ihrer Hochzeit erfahren, dass ihr Mann sie hintergeht – er macht Geschäfte mit den allseits verhassten Solara-Brüdern, den lokalen Camorristi. Für Lila, arm geboren und durch die Ehe schlagartig zu Geld und Ansehen gekommen, brechen leidvolle Zeiten an. Elena hingegen verliebt sich Hals über Kopf in einen jungen Studenten, doch der scheint nur mit ihren Gefühlen zu spielen. Sie ist eine regelrechte Vorzeigeschülerin geworden, muss aber feststellen, dass das, was sie sich mühsam erarbeitet hat, in ihrer neapolitanischen Welt kaum etwas gilt.

Dem ersten Teil stand ich nicht sehr positiv gegenüber, der zweite Teil wurde zum Glück besser.
Der Schreibstil ist sich treu geblieben. Nicht zu romantisch oder blumig aber schön bildlich und angenehm zu lesen. Dabei fesselnd und genau richtig zum miterleben mit den Mädchen.
Ich mag beide Figuren sehr gerne. Lila und Elena sind sehr unterschiedlich und doch finde ich, dass sie sehr gut harmonieren. Ihren weiteren Lebensweg zu erleben und dabei zu sein, wie sie größer werden und sich weiterentwickeln, hat mir dann doch Spaß gemacht.
Ich bin erleichtert, dass dieser Teil besser war, werde mir jedoch noch überlegen, ob ich die Folgeteile lese.

Veröffentlicht am 26.03.2017

Ein schauriges Märchen

Das Spiel des Engels
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Barcelona in den turbulenten Jahren vor dem Bürgerkrieg: Der junge David Martín fristet sein Leben als Autor von Schauergeschichten. Als ernsthafter Schriftsteller verkannt, von einer tödlichen Krankheit ...

Barcelona in den turbulenten Jahren vor dem Bürgerkrieg: Der junge David Martín fristet sein Leben als Autor von Schauergeschichten. Als ernsthafter Schriftsteller verkannt, von einer tödlichen Krankheit bedroht und um die Liebe seines Lebens betrogen, scheinen seine großen Erwartungen sich in nichts aufzulösen. Doch einer glaubt an sein Talent: Der mysteriöse Verleger Andreas Corelli macht ihm ein Angebot, das Verheißung und Versuchung zugleich ist. David kann nicht widerstehen und ahnt nicht, in wessen Bann er gerät – und in welchen Strudel furchterregender Ereignisse.

Eigentlich schreibe ich bei Rezensionen einen eigenen kleinen Klappentext. Doch bei Zafón ist es mir nahezu unmöglich, die Ereignisse in meine Worte zu fassen.
Ich habe zuvor „Der Schatten des Windes“ gelesen und nun „Das Spiel des Engels“ und bin wieder sehr zwiegespalten.
Carlos Ruiz Zafón hat einen außergewöhnlichen, fantastischen und sehr komplexen Schreibstil. Seine Geschichten erinnern mich an alte, knorrige Bäume, mit einem weit verzweigten Wurzelwerk. Denn genauso verlaufen seine Erzählungen.
Es gibt einen Hauptstrang und von dem weichen auf verworrene Art und Weise immer weitere Nebenhandlungen und Informationen ab, die immer mehr Figuren und Gedankengänge hervorbringen.
Zu diesen ganzen Abzweigungen bringt Zafón immer wieder sehr philosophische und schwere Gedanken mit ins Spiel.
Leider ist es für mich wieder so gewesen, dass der erste Teil des Buchs sich sehr hinzog. Die Geschichte war durch diese ganzen vielen Nebenhandlungen und die vielen komplexen und philosophischen Gespräche, sehr langatmig. Faszinierend zwar, aber doch sehr langatmig.
Erst gegen Ende, wenn sich die Geschichte dem Showdown nähert, verweben sich alle Stränge und Fäden zu einem Weg, so dass die Erzählung Fahrt aufnehmen kann und mal wirklich was passiert.
Dieses Buch wirkte zwischendurch wieder wie ein Märchen oder eine Fabel. Schon im „Schatten des Windes“ war ich mir oft nicht sicher, was nun Wirklichkeit ist, was ein Hirngespinst der Figuren und was einfach Fantasie des Autors. Dieses Gefühl wurde im „Spiel des Engels“ nur noch verstärkt.
Dieses Buch lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück.
Wem „Der Schatten des Windes“ gefallen hat, sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen.

Veröffentlicht am 19.03.2017

Ein unbeschreiblicher Erzählstil

Der Schatten des Windes
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Wie bewertet man ein Buch, welches von so vielen als Meisterwerk gelobt wird? Ich habe „Der Schatten des Windes“ jetzt zum zweiten Mal gelesen und obwohl viele Jahre dazwischenlagen, ist mein Eindruck ...

Wie bewertet man ein Buch, welches von so vielen als Meisterwerk gelobt wird? Ich habe „Der Schatten des Windes“ jetzt zum zweiten Mal gelesen und obwohl viele Jahre dazwischenlagen, ist mein Eindruck der Gleiche geblieben.
Carlos Ruiz Zafóns Art sich auszudrücken und die Beschreibungen und Worte zu wählen ist einfach einzigartig. Darüber lässt sich nicht diskutieren. Beide Male haben mich seine Sätze schnell in den Bann gezogen.
Ebenso die Geschichte des jungen Daniel, der seine Liebe zu Büchern entdeckt und sich auf die Suche nach Julián Carax macht, hat mich fasziniert. Ich habe Julián und Fermin gerne auf dieser Suche begleitet und habe genauso gerne miterlebt, wie Daniel seine ganz eigenen Erfahrungen macht.
Zafón gestaltet jede seiner Figuren märchengleich. Sie sind so fantastisch und doch so menschlich, dass immer ein leichter Zauber bei ihnen zu spüren war.
Leider hat Carlos Ruiz Zafón diese Eigenschaft, sehr ausschweifend zu sein und oft vom Thema abzuzweigen. Seine Beschreibungen sind wie ein feines Wurzelwerk, welches von der Hauptwurzel in immer mehr Verzweigungen endet.
Durch diese Abschweifungen von der Hauptgeschichte war dieses Buch für mich leider manchmal etwas zäh und langatmig.
Ich weiß, dieses Buch wird als Meisterwerk gehandelt, doch trotzdem musste ich mich zwischendurch bewusst weiterziehen, weil ich wusste, die Auflösung macht alles wett.
Obwohl ich auch da gestehen muss, dass es grade am Ende viele Wiederholungen gibt. Diese gehören zweifelsohne zur Auflösung des Ganzen aber haben auch hier alles ein wenig gezogen.
Dies ist der einzige Umstand, den ich an diesem Buch zu bemängeln habe. Der Schreibstil und die Hauptgeschichte sind jedoch unbeschreiblich und bewegend.

Veröffentlicht am 06.03.2017

Ein sehr interessantes Buch mit viel Potenzial, welches nicht ganz genutzt wurde

Schattenkrone
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Stell dir eine Zeit vor, in der die Menschen den Göttern gleichgültig sind, und das Böse an den Rändern der Welt erwacht ...
Alex ist kurz davor, für immer aus dem Schatten seines mächtigen Vaters zu treten ...

Stell dir eine Zeit vor, in der die Menschen den Göttern gleichgültig sind, und das Böse an den Rändern der Welt erwacht ...
Alex ist kurz davor, für immer aus dem Schatten seines mächtigen Vaters zu treten und der größte Heerführer aller Zeiten zu werden.
Seine Verbündete Kat hat einen Plan, von dem Alex niemals erfahren darf. Die beiden verbindet weit mehr als sie ahnen.

Schattenkrone ist ein Buch, welches mich ein bisschen unschlüssig zurücklässt. Ich finde die ganze Geschichte in diesem Buch sehr interessant. Zwischendurch war sie auch spannend und hat mich schnell weiterlesen lassen. Doch es bleibt ein leicht schaler Geschmack zurück, denn so richtig umhauen konnte mich das Buch nicht.
Irgendwie fehlte mir das letzte bisschen Power. Es fehlte das Klicken, das einen dazu bewegt “wow“ zu denken.
Trotzdem machen die Geschichtsstruktur, die Fantasie gemischt mit antiker Geschichte und die Figuren dieses Buch zu einem guten Buch, bei dem ich es nicht bereue es gelesen zu haben.
Die Autorin verwebt in ihrem Buch viele verschiedene Erzählstränge zu einem großen Bild und lässt uns die Personen in verschiedenen Situationen und mit ihren verschiedenen Hintergründen kennen lernen. Dabei lässt sie uns während eines Erzählstranges immer erahnen, wie dieser die anderen berühren wird. Das kann man mögen oder auch nicht. Mir hat es gefallen.
Leider sind ein paar Figuren etwas blass geblieben und manchmal fehlte mir auch die emotionale Ebene der Personen. Ich hätte mir mehr Details über den Charakter oder die Gefühlswelt der Figuren gewünscht. Doch alles in allem wurden hier taffe und besondere Charaktere geschaffen. Ich hoffe, dass die Blassen im zweiten Band noch etwas mehr Farbe bekommen.
Die Geschichte ist gemischt mit Magie und antiker Geschichte. Figuren, geschaffen wie die Römer und Griechen treffen auf Magier und solche, die die Magie ausrotten wollen. Mir hat diese Mischung sehr gut gefallen und grade zum Ende hin gab es viele Details, die sich die Autorin wohl überlegt hat. Ich hoffe auch hier, im zweiten Band noch viel mehr zu erfahren.
Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich dieses Buch ruhigen Gewissens weiterempfehlen werde, auch wenn ich es nicht als Überflieger anpreise.
Ich freue mich auf den zweiten Band.

Veröffentlicht am 27.02.2017

Nicht unbedingt Psychothriller aber ein spannender Psychoroman

DEAR AMY - Er wird mich töten, wenn Du mich nicht findest
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Margot ist Lehrerin und schreibt die Kolumne „Dear Amy“ für die örtliche Zeitung. Sie ist Ratgeberin und Trösterin für die Leser. Kurz nach dem ihre Schülerin Kathie verschwindet, erhält Margot kindliche ...

Margot ist Lehrerin und schreibt die Kolumne „Dear Amy“ für die örtliche Zeitung. Sie ist Ratgeberin und Trösterin für die Leser. Kurz nach dem ihre Schülerin Kathie verschwindet, erhält Margot kindliche Briefe von einem Mädchen namens Bethan Avery. Sie fleht in diesen Briefen um Hilfe und sagt, dass er sie töten wird, wenn Margot sie nicht findet. Bethan Avery verschwand jedoch vor fast zwanzig Jahren.

Das Erste was mich an diesem Buch begeistert hat war, dass die Hauptprotagonistin Margot mal keine Polizistin oder Ermittlerin ist. Sie ist einfach eine Lehrerin mit einer Vergangenheit die nicht grade leicht war. Ich fand sie dadurch greifbarer und irgendwie sympathischer, da sie nicht so knall hart und perfekt war, wie die meisten Ermittler.
Margot ist eine nette, liebevolle Frau, die jedoch schwer von den Dämonen der Vergangenheit verfolgt wird. Mir hat es gefallen, dass der Leser im Laufe der Geschichte zusammen mit Margot immer mehr dieser Vergangenheit aufdeckt.
Auch die anderen Figuren sind alle gut gezeichnet. Selten wusste ich bei keiner der Figuren bis zum Ende, ob ich ihr vertrauen kann oder nicht. Ich hatte die ganze Zeit ein mulmiges Gefühl im Bauch.
Der Schreibstil der Autorin ist vielleicht nicht super hochtragend und Nobelpreiswürdig aber er ist bodenständig, passt zur Geschichte und ließ sich schön flüssig lesen. Die Geschichte ist in kurze bis mittellange Kapitel eingeteilt, was mir persönlich gut gefällt, da so eine Unterbrechung nicht gleich eine Unterbrechung der Geschichte darstellt.
Das Cover hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Ohne das Cover, hätte ich das Buch vielleicht nicht gelesen. Es passt sehr gut ins Genre und auch zur Stimmung und der Geschichte.
Jedoch finde ich nicht, dass das Buch ein richtiger Psychothriller ist. Zu einem Thriller fehlte mir noch das gewisse Etwas. Vielleicht fehlte mir die Ermittlung und die typische Hetzjagd. Ich weiß es nicht genau. Ich würde das Buch eher einen Psychoroman nennen.
Es ist spannend, fesselnd und hat mich das eine ums andere Mal wirklich in die Irre geführt. Oft wusste ich nicht, was wahr ist, was man glauben oder wem man vertrauen kann. Doch durch die vielen persönlichen Aspekte und die Rückblicke ist es für mich mehr ein Roman als ein Thriller geworden.
„Dear Amy“ ist trotzdem eine packende Bereicherung auf dem Buchmarkt und nur durch die leichte Genreabweichung und ein paar langatmige Stellen gibt es einen Punkt Abzug. 4 von 5 Sternen.