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Veröffentlicht am 15.03.2017

Ein toller Roman über das Erwachsenwerden

Die Welt übt den Untergang und ich grinse zurück
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Inhalt
Mikes Leben fällt ihm buchstäblich vor die Füße. Lisa, die bis vor Kurzem eigentlich noch seine Freundin war (oder nicht …?) eröffnet ihm, er habe mit J. J. rumgemacht. Auf einer Party. Nichts Komisches ...

Inhalt
Mikes Leben fällt ihm buchstäblich vor die Füße. Lisa, die bis vor Kurzem eigentlich noch seine Freundin war (oder nicht …?) eröffnet ihm, er habe mit J. J. rumgemacht. Auf einer Party. Nichts Komisches eigentlich, doch J. J. ist ein Junge. Mike kann sich jedoch nicht erinnern und seine Welt wird von Selbstzweifeln und der Angst vor Veränderung aus seinen Angeln gehoben. Da hilft es ihm auch nicht, dass er coole Freunde und eine spitzenmäßige Familie hat, denn er weiß nicht mehr, wo ihm der Kopf steht.

Meinung
Ein Buch, das mich mit seinem Thema total überrascht hat. Ich habe nicht gewusst, welches Thema auf mich zukommt und wurde überrascht: Dass es in diesem Roman um Homosexualität geht, habe ich nicht erwartet.

Ich wurde jedoch vor allem positiv überrascht. Mit jugendlicher Sprache, die manchmal mit so viel weniger Worten auskommt, als die von Erwachsenen, und trotzdem alles sagt, was nötig ist. Mit einem Protagonisten, der über sich hinauswächst, indem er sich selbst kennenlernt. Und mit Reaktionen von Freunden, die sowohl typisch als auch unerwartet waren und die mir als Leser einmal mehr gezeigt haben, dass das Thema Homosexualität immer noch viel zu schüchtern, vor allem aber mit viel zu vielen Vorurteilen behandelt wird.

Die Gedanken und Ängste von Mike kommen wahnsinnig gut zum Vorschein, man darf sich aber an dem sehr jugendlichen, oft saloppen Umgangston nicht stören. Lässt man die ungewohnte Jugendsprache nicht an sich abprallen, sondern versucht sich auf sie einzulassen, dann steht einem ein wahres Lesevergnügen mit viel Tiefgang bevor.

Ein 5-Sterne Buch ist es leider dennoch nicht geworden. Dafür hat mir an manchen Stellen die Seriosität etwas gefehlt und manche Handlungsstränge waren in meinen Augen überflüssig. Die Planungen für den Homecomig-Ball, bei denen Mike eine Rolle spielt, haben mich nicht wirklich interessiert und haben in der Gesamtheit eigentlich zu keinen wichtigen Erkenntnissen beigetragen. Viel lieber hätte ich mehr über Mikes Beziehungswelt gelesen, das Ende kam für mich an einem etwas falschen Punkt. Ich hatte nach dem Beenden des Romans das Gefühl, dass mir etwas fehlt.

Fazit
Nichtsdestotrotz ist dieses Buch bisher absolut einzigartig in meinem Bücherregal. Es hatte die Überraschung an seiner Seite und hat mich auf eine Art berührt, wie ich es nicht für möglich gehalten habe! Eine Leseempfehlung für alle, die mit etwas jugendlicher Sprache klar kommen!

Veröffentlicht am 09.03.2017

Schockierender Thriller mit kleinen Schwächen

Final Cut
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Inhalt

Clara Vidalis, Hauptkommissarin der Pathopsychologie in Berlin, wird von einem Killer, der mithilfe des Internets seine grausamen Taten plant und durchführt, zu einem schaurigen Spiel gezwungen. ...

Inhalt

Clara Vidalis, Hauptkommissarin der Pathopsychologie in Berlin, wird von einem Killer, der mithilfe des Internets seine grausamen Taten plant und durchführt, zu einem schaurigen Spiel gezwungen. Der „Namenlose“ agiert unglaublich intelligent und geschickt, führt das Team rund um die Kommissarin immer wieder hinters Licht und wirft gleichzeitig die Frage auf, was mithilfe von sozialen Netzwerken und ein bisschen technischem Know-How alles möglich sein kann. Ist es überhaupt möglich, diesem Killer das Handwerk zu legen? Wird er es schaffen, auch andere Medien zu seinen Zwecken zu nutzen? Und was hat Clara Vidalis‘ Vergangenheit mit den grausamen Morden in Berlin zu tun?


Meinung

Das Buch war ein echter „Cover-Kauf“! Das Deckblatt überzeugt absolut, außerdem macht der Klappentext sofort neugierig. Ich finde das Thema rund um die Möglichkeiten des Internets unglaublich spannend. Es ist ein Bereich, der jeden von uns betrifft. Sind wir nicht alle in sozialen Netzwerken unterwegs, posten Bilder, schreiben, was wir gerade tun? Genau das macht sich der „Namenlose“ hier zunutze und wie genau er das tut wird von Veit Etzold hervorragend beschrieben. Der Autor hat mit genauen Erklärungen rund um das Medium Internet punkten können.
Etzold schreibt stilistisch sehr ansprechend und bildlich, an manchen Stellen sehr blutig aber dafür ist es ja auch ein Thriller!

Die Charaktere sind schön ausgeführt, allerdings hatte ich an manchen Stellen meine Probleme mit der Protagonistin Clara Vidalis. Ich wurde nicht recht warm mit ihr, habe zwar mit ihr gelitten und gehofft, hatte aber zeitweise das Gefühl, von ihren Gedanken ausgeschlossen zu werden. Gerade in der Mitte des Buches war das besonders auffällig, mir fehlte ein wenig das Private, die Handlung bestand stellenweise nur aus Dialogen, die zwar interessante Ermittlungsansätze hervorgebracht haben, mir aber ein bisschen zu eintönig wurden.
Dafür überzeugen allerdings die anderen Charaktere, ganz besonders Prof. Dr. Martin Friedrich. Mit seiner Shakespeare-Besessenheit war er mir sofort sympathisch. Und auch den Spitznamen MacDeath fand ich in dem Zusammenhang unglaublich passend und einprägsam.

Die Geschichte hat verschiedene lose Handlungsstränge, die sich irgendwann miteinander verbinden. Ab einem bestimmten Punkt wird allerdings klar, wie der Inhalt zusammenhängt und als Leser wird man schließlich nicht so sehr hinters Licht geführt wie bei anderen Thrillern, was ich aber bei einem spannenden Ende nicht weiter schlimm fand.

Fazit

Ein schockierender Thriller, dessen grausame Handlung genau so hätte passieren können und der immer wieder auch durch seine Gesellschaftskritik überzeugt. Blutig und nichts für schwache Nerven!

Veröffentlicht am 25.12.2021

Gelungener Abschluss der Reihe

Die Chroniken von Mistle End 3: Der Untergang droht
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Achtung: Es handelt sich um Band 3 einer Reihe, die Rezension könnte also Spoiler auf die ersten beiden Bücher beinhalten.

Inhalt
Die letzte Schlacht um Mistle End – das spannende Finale ist da! Tauche ...

Achtung: Es handelt sich um Band 3 einer Reihe, die Rezension könnte also Spoiler auf die ersten beiden Bücher beinhalten.

Inhalt
Die letzte Schlacht um Mistle End – das spannende Finale ist da! Tauche ein letztes Mal ein in das Refugium der magischen Geschöpfe – Heimat für Hexen, Trolle und viele andere übernatürliche Wesen.

“Heute Nacht, wenn der Mond seine volle Größe erreicht hat und am höchsten Punkt steht, wird Crutch die Tore zur Anderswelt öffnen und eine Armee aus toten Helden gegen uns in die Schlacht führen. Die Morrigan wird ihre Meute auf uns hetzen und wir werden dem Tod in die leeren Augen blicken. Wenn wir die Sonne über den Hügeln aufgehen sehen, werden wir wissen, dass wir es geschafft haben. Aber bis dahin liegt eine lange Nacht vor uns.“


Meinung
Endlich ist der dritte und finale Band der Chroniken von Mistle End da! Benedict Mirow hat uns bereits zwei Mal in seine absolut magische und fantastische Welt entführt und beide Male war ich beim Lesen hellauf begeistert. Ich liebe die Reihe sehr und kann sie nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen sehr ans Herz legen. Es ist einfach eine schöne Story mit tollen und starken Protagonisten. Freundschaft und Zusammenhalt wird hier ganz groß geschrieben. Das ist für mich das wohl Beste an diesen Büchern. Man hat das Gefühl, dass die drei Figuren zusammen einfach alles schaffen können.

Ich hatte bei diesem dritten Band etwas meine Probleme, in die Geschichte zu finden, dabei ist es gar nicht lange her, dass ich den vorherigen Teil gelesen habe. Ich hatte das Gefühl, etwas sehr schnell in die Handlung hineingeworfen zu werden und kurz darauf ging es dann auch schon rund.

Auch hier begegnen uns wieder allerhand neue Charaktere. Da bin ich immer wieder erstaunt, wie schnell diese einem ans Herz wachsen können und wie schnell der Eindruck entsteht, dass man sie schon ewig “kennen” würde. Die Erzählweise ist auch hier wieder kindgerecht, aber die Altersempfehlung des Verlags von 10 Jahren macht schon Sinn, denn es wird durchaus auch mal spannend und es bleibt keineswegs bei “Friede, Freude, Eierkuchen”.

Das Ende des dritten Bandes – und damit auch das Ende der ganzen Reihe – hat mich irgendwie nicht so recht befriedigen können. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass mir alles ein bisschen schnell geht und gleichzeitig ist die Handlung mir im letzten Drittel ein bisschen aus den Fingern geglitten. Es hat sich schon sehr viel auf wenigen Seiten abgespielt, für mich hätte es da etwas mehr Seiten in Anspruch nehmen können.

Nachdem Band 2 für mich das Highlight der Reihe war, konnte mich dieser Abschluss nun zwar nicht mehr ganz so begeistern wie davor, aber alles in allem in das hier wirklich ein tolles Buch, das sich in die wunderbaren anderen Teile einreiht und die Trilogie endlich komplett macht.

Fazit
Ein gelungener Abschluss der spannenden Reihe rund um die beiden Druiden Cedrik und Crutch – und deren Freunde und Familie. Ich kann die Bücher von Benedict Mirow jedem nur empfehlen!

3 von 5 Buchherzen ♥♥♥
Danke an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.02.2018

Schön für zwischendurch :-)

After the Game – Riley und Brady
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INHALT
Als Riley zurück in ihren Heimatort kommt ist ihr einziger Sonnenschein ihre Tochter. Die Vergangenheit will sie immer wieder einholen, doch sie steht auf eigenen Beinen und trotz all dem, was auf ...

INHALT
Als Riley zurück in ihren Heimatort kommt ist ihr einziger Sonnenschein ihre Tochter. Die Vergangenheit will sie immer wieder einholen, doch sie steht auf eigenen Beinen und trotz all dem, was auf die junge Frau zukommt. Bis Brady in ihr Leben tritt – wieder einmal. Sie hat keine guten Erinnerungen an ihn, aber er wird ihr schnell viel wichtiger, als gut für sie wäre, denn er bringt wenigstens ein bisschen Stabilität in ihr chaotisches Leben. Dann aber geschieht in seinem Leben etwas, das seine Wirklichkeit aus den Angeln hebt.


MEINUNG
Abbi Glines war die Autorin, von der ich das erste New Adult Buch gelesen habe und daher freue ich mich immer wieder über neue Bücher von ihr. Ich muss zugeben, dass ich die ersten beiden Bände dieser Reihe nicht gelesen habe, aber die Bücher sind ineinander abgeschlossen. Man spoilert sich bloß ein wenig bezüglich der anderen Geschichten, aber mich hat das ebenfalls nicht gestört. Das muss tatsächlich jeder für sich selbst wissen.

Ich kam etwas schleppend in die Geschichte rein und kann gar nicht so genau festmachen, an was das lag. Eigentlich mochte ich Riley schnell sehr gerne und sie hat im Laufe der Geschichte auch kontinuierlich an Sympathie gewonnen. Bei Brady war es ähnlich, obwohl ich bei ihm am Anfang eher Probleme hatte. Irgendwie war er mir ein bisschen zu flach, aber das hat sich ab der Mitte deutlich verbessert.

Genauso hat die Handlung ab der Mitte deutlich an Fahrt aufgenommen. Während vorher alles sehr vorhersehbar war, wurde es ab dort spannender und die Handlungslinien haben sich mehr ineinander verwoben. Dennoch fand ich die Geschichte alles in allem leider ein wenig zu unspannend, zu durchschaubar, weshalb ich nicht völlig überzeugt war.

Was mich aber wieder einmal überzeugen konnte war der Schreibstil und das Flair der Handlung. Ich mochte die Konversationen, die Schlagfertigkeit, die einige der Protagonisten an den Tag gelegt haben. Ebenfalls mochte ich das „Drumherum“, die Atmosphäre, das Football-Thema. Und auch die kleinen Randgeschichten wie das Familienleben der Protagonistin Riley waren teilweise sehr erfrischend.

FAZIT
Alles in allem ein Roman, der mich gut unterhalten konnte, der aber nicht zu meinen absoluten Favoriten zählt. Eher kurzweilig, aber doch ergreifend und einfach schön zu lesen.



3,5 VON 5 BUCHHERZEN ♥♥♥

Veröffentlicht am 19.12.2017

Verschwörerischer Krimi!

Verschwörung in der Camargue
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INHALT

Als Meredith von ihrem Mentor Philippe Clairvaux nach Les-Saintes-Maries-de-la-Mer in der Camargue geholt wird und dem Archäologen dort bei der Erkundung uralter Krypten behilflich sein soll, ist ...

INHALT

Als Meredith von ihrem Mentor Philippe Clairvaux nach Les-Saintes-Maries-de-la-Mer in der Camargue geholt wird und dem Archäologen dort bei der Erkundung uralter Krypten behilflich sein soll, ist sie sofort Feuer und Flamme. Zwischen religiösem Fanatismus und ihrem Traumberuf trifft sie aber bald der erste Rückschlag, denn Philippe wird ermordet. Capitaine Jacques Maillard übernimmt den Fall und wird von seiner üblichen Polizeiarbeit in einen Fall gezogen, den er so noch nie erlebt hat. Und damit gerät er auch immer mehr in ein Geheimnis, das sein Weltbild völlig auf den Kopf stellen wird. Denn eine geheime Bruderschaft plant, was der Ermittler und die Archäologin niemals für möglich gehalten hätten.


MEINUNG

Ich kenne Daniel Holbe wegen seiner Kriminalromane und durfte auch schon einige Lesungen von ihm erleben, die mich immer begeistern konnten, und so war auch schnell klar, dass dieses Buch auf meinen E-Reader gehört. Der Klappentext hört sich sehr spannend an, aber dass so eine vielseitige Geschichte dahinter steckt, hätte ich nicht erwartet.

Ich kam sehr gut in die Geschichte, die Figuren wurden mir alle schnell sympathisch, besonders den Capitaine mochte ich sehr gerne. Während Meredith für mich erst etwas oberflächlich daherkam, wurde auch sie mir schnell zu einer liebgewonnenen Figur. Diesbezüglich haben die Autoren wirklich einen großen Pluspunkt gesammelt, denn es tauchen sehr viele Figuren auf, die fast alle ein Eigenleben haben. Nur bei einigen wenigen Charakteren hatte ich meine Probleme, weil ich sie verwechselte oder sie sich hinter Grautönen versteckten.

Generell muss ich sagen, dass ich nach dem sehr gelungenen Anfang der Geschichte im ersten Drittel oft meine Probleme hatte, der Handlung zu folgen. Sie hat sich ein wenig gezogen, war leider etwas unübersichtlich. Dafür wurde das Buch ab der Mitte unheimlich gut und spannend und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen.

Ich glaube, wenn man sich für das übergeordnete Thema des Buches nicht interessiert, dann wird einem die Handlung schnell überdrüssig. Natürlich handelt es sich hier um einen religiösen Thriller, man muss sich auf dieses Thema einlassen und es ist kein Krimi, den man mal so „eben zwischendurch“ liest. Gerade das hat mir persönlich aber sehr gut gefallen, ich mochte das Thema gerne, vor allem, weil es aus der Reihe der Bücher fällt, die ich sonst lese.

Freuen würde ich mich definitiv, wenn es einen Folgeband mit Jaques Maillaird gäbe, gerne auch wieder mit einem interessanten Hintergrund – und die Camargue ist so wie so einen buchigen Ausflug wert!

FAZIT

Wegen ein paar Längen am Anfang und einigen wenigen Charakteren, die mir unautentisch blieben, gibt es ein wenig Abzug. Alles in allem aber ein wirklich sehr empfehlenswertes Buch, das sich absolut lohnt, wenn man sich darauf einlässt!

3,5 VON 5 VERSCHWÖRERISCHE BUCHHERZEN! ♥♥♥