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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2020

Guter Auftakt mit Luft nach oben

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt
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Dieses Buch war ein typischer Titel- und Coverkauf. Super ansprechend! Doch wie sieht's inhaltlich aus?

Man steigt rasant in die Handlung ein, weil bei Samir auf seinem nächtlichen Raubzug nicht alles ...

Dieses Buch war ein typischer Titel- und Coverkauf. Super ansprechend! Doch wie sieht's inhaltlich aus?

Man steigt rasant in die Handlung ein, weil bei Samir auf seinem nächtlichen Raubzug nicht alles nach Plan verläuft. Die Geschichte hat mich schnell gepackt und Sam als Figur weckte schnell mein Interesse. Er besitzt viel Erfahrung, ist geschickt, schnell und clever, trotzdem nicht unfehlbar, hat Verlust erlitten und ein Ziel vor Augen.

Mit dem Schreibstil hatte ich leider von Beginn an meine Probleme, immer wieder geriet ich ins stolpern, viele Sätze las ich doppelt und bei einigen Szenen musste ich sogar zurückblättern und erneut lesen, um dem Geschehen entsprechend folgen zu können. Wie als ob die Wörter/Sätze erst beim zweiten Mal lesen ihre wahre Gestalt zeigen würden...

Die Bücherstadt ist ein beeindruckender Ort und ich würde echt gerne zwischen den Regalen herumlaufen! Ich konnte mir soweit alles gut vorstellen, doch manches hätte ein wenig bildhafter beschrieben werden können. Die Stimmung an den verschiedenen Orten konnte ich immer gut wahrnehmen, als würde ich selbst im Buch stecken.

Die Charaktere sind gut aufgestellt, allerdings gefielen mir mit der Zeit die Nebenfiguren deutlich besser als die Hauptfiguren. Insbesondere bei Sam, der mich am Anfang noch sehr beeindruckte, verlor ich ab Mitte des Buches langsam mein Interesse. Er verlor an Tiefe und in der ein oder anderen Situation hätte ich mehr von seinem Willen und auch seinem Talent gesehen. Weiterhin handelte er bei bestimmten Szenen recht wenig bzw. wenn man eine Aktion von ihm erwartete, tat das in der Regel eine andere Figur für ihn. Pluspunkt für die Nebencharaktere, doch für Sam selbst? Hm. Seine Vergangenheit und Erfahrungen zugrunde gelegt hätte er meiner Meinung nach öfter die Initiative ergreifen müssen/können. Die ganze Zeit über folgt man den Gedanken von Sam und er denkt über eine Menge nach, doch er macht so wenig davon. Auch fehlte mir irgendwann seine Gefühlswelt, doch vielleicht hängt das mit dem Schreibstil zusammen..

Als sehr interessant und unterhaltsam empfand ich die Regeln/Weisheiten des Vaters, an die sich Samir in den passenden Momenten erinnert!

Trotz einiger Längen gefiel mir die Abfolge der Ereignisse und Spannung war an den richtigen Stellen vorhanden, auch wenn es hierzu ein wenig Potenzial nach oben gibt.
Die Ideen und Kreativität der Handlungsorte und -Figuren sind überzeugend und eine Menge Fragen und Neugierde während des Lesens sind garantiert.

"Bücherstadt" ist ein gelungener Auftakt mit Luft nach oben und den zweiten Band werde ich bestimmt bald lesen! Insgesamt 4/5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.02.2021

Idee grandios, Umsetzung hat leider nicht ganz geklappt

Hush (Band 1) - Verbotene Worte
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Hush hat mir fesselnde Lesestunden beschert und mich gleichzeitig enttäuscht, wie bei zwei Seiten einer Medaille.

Ich konnte sehr schnell in die Geschichte abtauchen, zum Einen dank des flüssigen und ...

Hush hat mir fesselnde Lesestunden beschert und mich gleichzeitig enttäuscht, wie bei zwei Seiten einer Medaille.

Ich konnte sehr schnell in die Geschichte abtauchen, zum Einen dank des flüssigen und leichten Schreibstils und zum Anderen, weil mich Handlungsort, Charaktere und Story (vom Klappentext) außerordentlich ansprachen.

Mit der Protagonistin Shae kam ich schnell sehr gut zurecht, auch wenn ich anfangs ihr Alter falsch einschätzte und mich bei späteren Szenen erst wunderte und dann mein bereits geformtes Bild von ihr etwas altern lassen musste. Mir gefällt an ihr, dass sie aufgrund ihres schwierigen Lebens tough ist, aber nicht zu eiskalt, berechnend oder schlichtweg "perfekt im Überlebenskampf". Sie ist auf eine natürliche Weise stark und unsicher zugleich, was mich wirklich anspricht. Allerdings hat sie viele Selbstzweifel und oftmals eine pessimistische Einstellung, dass irgendwann too much war und mir mit der Zeit auf den Keks ging.
Alle weiteren Charaktere empfinde ich insgesamt als interessant und lebendig aufgestellt, allerdings sind getroffene Entscheidungen und das Verhalten vieler nicht einfach nur überraschend, sondern schlichtweg nicht nachvollziehbar. Es gibt gegen Ende bei einigen Charakteren krasse Wendungen, die für mich keinen richtigen Sinn ergeben. Das hätte die Autorin besser vorbereiten und ausbauen müssen, dann wäre es echt super.

Somit komme ich schon zum nächsten Punkt: Der Ausbau/ Hintergrund.. von, na ja, allem.
Während des Lesens hat mich die Story wirklich richtig gefesselt, mich unterhalten und auch zum Nachdenken gebracht. Als die Seitenzahl immer höher wurde habe ich mir aber irgendwann gedacht: Hm, es gefällt mir, aber da sollte mehr sein. Mehr Handlung, mehr Tiefgang, mehr Gespräche, umfangreichere Gespräche, mehr informatives zum Training, >kann jemand mal mehr zur Geschichte des Landes erzählen?< usw.
Für mich wirkt Hush wie ein Fantasybuch für (junge) Erwachsene, dass man für Kinder/ Teenager umgeschrieben und gekürzt hat.

Die wichtigste Botschaft wie auch Inhalt des Buches sind die Themen Wahrheit, Illusion, Glaube, Täuschung und Vertrauen - die Idee dahinter wie auch die Art und Weise der Ansätze, es in die Handlung einzubauen, finde ich SUPER! PACKEND! CLEVER! Aber hier fängt dann die Enttäuschung an. Idee(n) super, Umsetzung nicht ganz geklappt. Echt schade!
Man erkennt, was die Autorin einem sagen möchte, aber die Vermittlung dessen in einer vielschichtigen, tiefgreifenden Handlung mit Magieaspekten hat leider nicht geklappt.

Apropos Magie, hier bin ich ebenfalls enttäuscht, man lernt kaum etwas darüber und erst ist Magie total schwierig und ein paar Seiten weiter kann mans.. Ebenso fand ich das Training nicht wirklich tiefgründig und überzeugend.

Hush hat mir an sich gut gefallen, in mancher Hinsicht beschäftigt und auch zum Nachdenken angeregt, doch die (steigenden) Erwartungen konnten nicht erfüllt werden. Trotz allem bin ich gespannt auf den zweiten und finalen Band (ist eine Dilogie)!
Die Sternevergabe fällt mir nicht leicht; es ist kein fünf Sternebuch, doch besser als drei Sternebücher..
3,5/5 Sterne
(aufgerundet für manche Plattformen 4/5 Sterne)
PS: Wenn Dich der Klappentext anspricht, dann lies es! Auch wenn ich enttäuscht bin, bereichert es trotzdem meinen Lesehorizont. :) Auch denke ich, dass man bei dieser Art Buch seine eigene Meinung bilden sollte.

Veröffentlicht am 09.09.2020

Handlung & Charaktere ausbaufähig, gegen Ende wird's besser :)

Chroniken der Dämmerung, Band 1: Moonlight Touch
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Die Hauptfigur Sheera erzählt ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive und nach anfänglichen Schwierigkeiten mit ihr (sie wirkte anfangs etwas oberflächlich) kam ich gut mit ihr zurecht. In der ersten Hälfte ...

Die Hauptfigur Sheera erzählt ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive und nach anfänglichen Schwierigkeiten mit ihr (sie wirkte anfangs etwas oberflächlich) kam ich gut mit ihr zurecht. In der ersten Hälfte des Buches wird immer wieder erwähnt, dass sie eine Diebin ist und zugegeben nervte mich das nach einer Weile, insbesondere, weil teilweise identische Wortgruppen dabei verwendet wurden.

Und wo ich einmal bei der Sprache bin: Diese ist einfach gehalten, wodurch ich sehr schnell lesen konnte. Am Anfang des Buches war der Schreibstil etwas holprig, evtl. könnte man sogar gestellt sagen, denn die Überleitungen von Sheera (was sie gerade macht/denkt) zu bspw. der Landschaft und zurück waren nicht gerade flüssig. Das zog mich immer etwas aus der Geschichte heraus. Im Laufe der Seiten wurde es besser, doch der Schreibstil könnte etwas flüssiger und angenehmer sein.

Allerdings folgen wir nicht nur Sheeras Weg, sondern begleiten auch den Kronprinzen Lysander; hier dann aber mit dem personalen Erzähler, der Fokus liegt also erkennbar bei Sheera. Welche Art von Charakter Lysander verkörpern soll lässt sich leicht erkennen, die Umsetzung hat aber nicht geklappt. Er ist mir viel zu leblos, mit einer Art künstlichen Tiefe, sodass der Funke nie übersprang und ich bis zur letzten Seite keine Emotionen, Empathie oder ähnliches für ihn entwickeln konnte.

Bevor ich zu den anderen Charakteren etwas schreibe, erst einmal zur Handlung:
Puhh, es ist das erste Buch seit langem, bei dem ich mich stellenweise etwas langweilte und die Seitenzahlen im Auge behielt. Der Einstieg, das Kennenlernen mit Sheera, war noch in Ordnung, doch der Übergang zwischen ihrem alten Leben und dem bevorstehenden Abenteuer scheiterte in meinen Augen. Es ging so schnell, teilweise wurden nur wenige Details beachtet und somit wirkte es unwirklich (Vielleicht war aber auch genau das das Ziel der Autorin?). Auch empfand ich die Abfolge der Szenen und Ereignisse vor und zu Beginn des Abenteuers als sprunghaft, wenig zielgerichtet und "mehr Quantität als Qualität". Witzigerweise musste ich anfangs bei dem Wettstreit an 'Die Tribute von Panem' denken: Junge Leute werde auserwählt, um (tödliche) Aufgaben zu meistern und nur eine kann siegen. Zudem müssen sie sich wohlgesonnene Reiche auf ihre Seite ziehen. Nicht ganz Panem, doch ich musste oft dran denken.
Die erste Aufgabe war eine Enttäuschung: Der Hintergedanke ist verständlich und super, doch es wirkte gestellt und gekünstelt. Hatte ich anfangs noch in die Geschichte hinein gefunden, war ich spätestens hier wieder raus. Die Atmosphäre ist mir immer sehr wichtig und hier gab es irgendwie kaum welche: Ich las die ersten zwei Drittel des Buches wie durch ein Fernrohr, ich fühlte nichts.
Spannung taucht im letzten Drittel endlich auf, doch vorher gab es echt keine Spur von ihr. Welcher Teil mir überhaupt nicht gefiel war der mittlere, hier war mir auch etwas langweilig und ich schaute oft nach, wie viel ich noch lesen musste.

Einiges an negativer Kritik bisher, doch das Beste kommt zum Schluss, richtig?
Das letzte Drittel hat sprichwörtlich die Kurve gekriegt und es gefiel mir endlich! Spannung gab's, Intrigen, ein paar kleine Geheimnisse und Überraschungen wurden aufgedeckt und die einleitende Wendung für all das war super und ich hatte die echt nicht kommen sehen! Ich denke jedoch, der eigentliche Hauptgrund für diese Verbesserung des Lesevergnügens waren die Charaktere. Endlich gab es Interaktion untereinander, die Figuren bekamen mehr Farbe und Leben eingehaucht und nahmen aktiv an der Handlung teil. Denn genau das fehlte auf den Seiten davor: Die Charaktere wirkten alle wie Statisten, die holprig ihren Text laut vorlasen und schlecht schauspielerten. Somit blieben mir nur Lysander und Sheera und wie ihr bereits gelesen habt, fällt Lysander für mich auch raus.

Nun zur Welt der Alben und Menschen: Ich sehe das Worldbuilding (=die erschaffene Welt) als recht simpel an, das aber trotzdem überzeugt. Es muss ja nicht immer Tolkien sein. Ich brauchte ein paar Kapitel, um mich mit der Idee der Alben anzufreunden, doch sie ist gelungen und immer überall "Elf" oder "Elb" zu lesen ist ja eintönig. Insbesondere die Nachtalben bringen Abwechslung mit. Trotz der beigefügten Karte im Buch hatte ich jedoch meine Schwierigkeiten mit den Entfernungen. Diese sind für mich nicht ganz aufeinander abgestimmt und ziehen die Handlung selbst damit etwas ins unwirkliche.
Auch die Magie spielt hier eine kleine Rolle, anfangs empfand ich die Darstellung als gelungen und es war auch nicht schlimm, dass dem Leser kaum etwas über die Magie, ihre Anwendung etc. berichtet wird. Doch gegen Ende passte in einer Szene das dort Geschehene in meinen Augen nicht mehr in das vorher erschaffene Bild. (Ohne schlimmen Spoiler, keine Sorge): Eine Figur macht einen total mächtigen Zauber und ist danach trotzdem noch normal ansprechbar, kann rennen, weitere Magie bewirken etc., und das, obwohl auf jeder Seite gefühlt fünfmal steht, wie schwach alle sind..? Eigentlich hätte sie schlafend und Süßigkeiten essend im Bett liegen müssen.

Alles in allem, Moonlight Touch hat mich größtenteils gut unterhalten, doch es fehlte an einigen Ecken und Kanten, somit kann ich leider nur 3/5 Sterne vergeben. Nichtsdestotrotz bin ich neugierig auf den zweiten Band, jedoch mit deutlich geringerer Lese-Priorität.

Veröffentlicht am 28.03.2020

Die Abenteuer des Callum Hunt

Magisterium
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Für mich gibt es nun eine weitere abgeschlossene und gelesene Reihe im Regal: Die Abenteuer des Callum Hunt.
Oftmals ist das Umblättern der letzten Seite, das Lesen derselben und das anschließende Zuklappen ...

Für mich gibt es nun eine weitere abgeschlossene und gelesene Reihe im Regal: Die Abenteuer des Callum Hunt.
Oftmals ist das Umblättern der letzten Seite, das Lesen derselben und das anschließende Zuklappen des Buchdeckels ein fröhlicher und trauriger Abschied zugleich. Man befindet sich irgendwie im Leerlauf und weiß nicht, was man als nächstes machen soll.
Der Magisterium Reihe "Tschüss" zu sagen fiel mir bedauerlicherweise nicht schwer.

Im Folgenden werde ich nur den fünften / finalen Band bewerten, nicht die gesamte Reihe!

Der Einstieg fiel mir wie so oft sehr leicht, zum Einen dank des flüssigen Schreibstils, zum Anderen, weil die Autorinnen den Rückblick der bisherigen Ereignisse in einem angemessenen Rahmen halten.

Der Verlauf der Geschichte bzw. die Abfolge der Ereignisse ist unterhaltsam und abwechslungsreich gestaltet, doch allzu viel Spannung gibt es nicht.
Einen großen Dämpfer gibt es aber durch die Figuren - diese handeln leider nach wie vor naiv und viel zu kindlich für ihr Alter. Das ist sehr schade und lässt einen immer wieder die Augen rollen, vor allem, wenn man an die sehr guten und erfolgreichen weiteren Bücher der Autorinnen denkt. Auch manche Erwachsene verhalten sich nicht immer wie Erwachsene und wenig nachvollziehbar... Schade!
Trotzdem sind Jasper, Aaron und Call gut geschrieben und es hat mir Spaß gemacht, sie auf ihrem Weg zu begleiten. Die Mädchen dagegen empfand ich seltener als überzeugend und viel öfter nervig oder enttäuschend als die Jungen.

Nochmal zum Erzählstil zurück: Ich konnte das Buch schnell durchlesen, doch die wenigsten Szenen haben mich so fesseln können, das ich wie so typisch die Welt um mich herum vergaß und in das Buch völlig eingetaucht bin. Das passierte echt selten.

Nach der Hälfte des Buches gibt es eine neugierig machende Enthüllung, welche ein paar Dinge und Fakten auf den Kopf stellt. Nur leider passiert das viel zu spät. Das hätte es schon im dritten oder spätestens vierten Band geben müssen, wenigstens ein Hinweis, um das gut in die Geschichte verarbeiten zu können. So aber passt es einfach nicht richtig dazu und wird aufgrund des nahenden Ende nur oberflächlich behandelt - warum nicht gleich gänzlich weglassen?

Die letzten Seiten konnte man größtenteils vorausahnen, nichtsdestotrotz bildet das Ende einen guten Abschluss, mit dem ich leben kann.

"Der Goldene Turm" zu lesen (wie auch die gesamte Reihe), hat mir schöne Lesestunden beschert, doch ein zweites Mal werde ich diesen voraussichtlich nicht in die Hand nehmen. Dazu hat mir leider zu viel gefehlt.

Der fünfte Band erhält von mir 3/5 Sterne.