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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2021

Witzig und spannend wie ein Krimi

Tinte & Siegel
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Al MacBharrais ist ein Siegelmagier und zufrieden mit seinem Leben bis auf zwei Dinge. Er kann nicht direkt mit seinen Mitmenschen reden, nur über technische Hilfsmittel und seine Lehrlinge sterben vor ...

Al MacBharrais ist ein Siegelmagier und zufrieden mit seinem Leben bis auf zwei Dinge. Er kann nicht direkt mit seinen Mitmenschen reden, nur über technische Hilfsmittel und seine Lehrlinge sterben vor Beendigung der Ausbildung. Gordie ist bereits der siebte und sein Tod offenbart eine böse Überraschung. Gordie führte ein Doppelleben und war in üble Machenschaften verwickelt. MacBharrais sieht sich in der Pflicht, dem üblen Treiben ein Ende zu setzen und die Drahtzieher des illegalen Handels mit Feenwesen zu finden. Unterstützung erhält er von seine Mitarbeiterin Nadia , einer Schlachtenseherin und dem Hobgoblin Buck, der hätte verkauft werden sollen.

Bereits die ersten Sätze weckten in mir die Erwartung auf einige vergnügliche Lesestunden. Und genau so kam es auch. Das Buch ist eine perfekte Mischung aus Fantasyelementen, feinsinnigem Humor, gelegentlich derben Späßen dank Buck und einer Krimihandlung. Gefreut habe ich mich, dass die irischen Sagengestalten wie die Banshees und Feen eine wichtige Rolle spielen. MacBharrais war mir von Anfang an sympathisch mit seiner Vorliebe für Whiskey und Gin und seiner aufrechten und empathischen Geisteshaltung. Mit ihm würde ich mich gerne in einem Pub treffen. Als er feststellt, dass sein Lehrling mit Feenwesen gehandelt hat , steht für ihn außer Frage, dass er der Sache ein Ende bereitet. Zumal die Gefahr besteht, dass das Gleichgewicht zwischen den Sphären gestört wird. Mit den Mittel eines Detektives kommt er den Verbrechern auf die Spur.

Ich bin von der Geschichte vollkommen begeistert mit seinen sympathischen und auch etwas skurrilen Figuren und hatte keine Minute Langeweile.

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Späte Gerechtigkeit

Die Mauern von Porto
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Ein Brand im ältesten Wohnviertels Portos führt zur Entdeckung zweier Skelette, deren Identität ungeklärt ist. Sicher ist, Todesursache war Mord und damit ist es ein Fall für Inspector Fonseca und sein ...

Ein Brand im ältesten Wohnviertels Portos führt zur Entdeckung zweier Skelette, deren Identität ungeklärt ist. Sicher ist, Todesursache war Mord und damit ist es ein Fall für Inspector Fonseca und sein Team. Die Ermittlungen sind schwierig. Zum einen liegt die Tat viele Jahre zurück. Zum anderen stoßen die Kriminalbeamten auf eine Mauer des Schweigens. Als es so aussieht, als blieben die beiden Morde ungesühnt, geschieht ein weiterer Mord und löst eine Kette von Ereignissen aus, die Fonseca zum Handeln zwingen.

Der Krimi hat mich sehr gut unterhalten. Zum einen gelingt es dem Autor die Atmosphäre Portos sehr gut einzufangen. Zeitweise hatte ich das Gefühl, selbst durch die engen und malerischen Gassen des alten Viertels zu spazieren. Dann fließen Informationen über die Geschichte Portugals und aktuelle Probleme in die Handlung ein. Dieses Mal thematisiert der Autor die Zustände der portugiesischen Justiz und wirft ein Schlaglicht auf die Nelkenrevolution. in dem er die neue Ermittlerin Tete ihre Geschichte erzählen lässt. Zum anderen fand ich die Krimihandlung überzeugend und packend dargestellt. Gut gefallen hat mir, dass von Anfang an der Täter bekannt war. Dem einen oder anderen mag das nicht gefallen. Ich mochte das Katz- und Mausspiel, das sich vor meinen Augen abspielte. Zudem gab es genug überraschende Wendungen, so dass keine Langeweile aufkommen konnte. Fonseca und seine Kollegen waren engagiert bei der Arbeit und ich empfand sie sympathisch und den Menschen und der Gerechtigkeit verpflichtet.

Für mich war der Krimi lesenswert, weil die Krimihandlung in manchen Teilen nicht dem gängigen Strickmuster entspricht und der Autor den Zauber Portos lebendig werden lässt.

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Veröffentlicht am 21.02.2021

Ein neuer spannender Fall für Stainer

Abels Auferstehung
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Nach der Beerdigung seiner Frau Edith stürzt sich Inspektor Stainer in die Arbeit, um zu vergessen. Ein toter Künstler, der erst vor kurzem aus französischer Kriegsgefangenschaft entlassen wurde, sorgt ...

Nach der Beerdigung seiner Frau Edith stürzt sich Inspektor Stainer in die Arbeit, um zu vergessen. Ein toter Künstler, der erst vor kurzem aus französischer Kriegsgefangenschaft entlassen wurde, sorgt für genügend Beschäftigung. Eine Spur führt in das Umfeld konservativer Studentenverbindungen. War es ein politischer Mord ? Oder gibt es einen Zusammenhang zu dem unbekannten toten Soldaten in Basel ? Bei ihm wurde ein Zigarettenetui gefunden, das aus Leipzig stammt . Während Stainer ermittelt, versuchen seine Feinde weiterhin , ihn aus seiner Stellung zu vertreiben.

Erneut konnte ich Inspektor Stainer bei seinen schwierigen Ermittlungen begleiten. Und erneut bin ich völlig in die Zeit und die Geschehnisse eingetaucht. Die Handlung setzt kurz nach Ende des 1. Bandes ein. Aus diesem Grund ist eine Kenntnis des 1. Falles hilfreich, aber zum Verständnis nicht unbedingt notwendig. Ich habe mich auf jeden Fall gefreut, Figuren wieder zu treffen, sie näher kennenzulernen und ihren Schicksalsweg weiter begleiten zu können. Die Handlung ist erneut sehr spannend erzählt. Der Autor beginnt mehrere Handlungsstränge parallel, was unweigerlich dazu führte, dass ich gleich zu Beginn mutmaßen konnte, wie das Ganze zusammenpasst. Ganz allmählich werden die Zusammenhänge deutlich. In der Nebenhandlung schildert der Autor sehr eindrücklich die sozialen Auswirkungen des 1. Weltkrieges auf die Überlebenden. Da sind weiterhin Stainers Alpträume, ein Vater, der aus Trauer über den Heldentod seines Sohnes zum Alkoholiker wird oder die sympathische Rosa , die den Verlust ihres Verlobten nicht überwinden kann. Auch die aktuelle politische Lage ist immer wieder Thema. So wird der erstarkende Antisemitismus oder die Probleme einer linken Tageszeitung erwähnt.

Die Lösung des Falles wird am Ende Punkt für Punkt aufgelistet und mit Fakten belegt. Mich hat das Motiv traurig gestimmt und am Schluss gab es in meinen Augen fast nur Verlierer.

Der Krimi war für mich absolut lesenswert, weil er eine überzeugende und spannende Handlung bietet, in die der Autor gut recherchierte Fakten einarbeitet und zu einem sowohl unterhaltsamen als auch informativen Bestandteil der Geschichte macht.

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Veröffentlicht am 21.02.2021

Wunderschöner Wohlfühlroman

Als das Leben wieder schön wurde
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1954 kommt Greta, die in Schweden aufgewachsen ist, nach Hamburg, um bei dem ihr fremd gewordenen Vater zu leben und nach der Mutter zu suchen, die 1941 spurlos verschwand. Ihren Lebensunterhalt will sie ...

1954 kommt Greta, die in Schweden aufgewachsen ist, nach Hamburg, um bei dem ihr fremd gewordenen Vater zu leben und nach der Mutter zu suchen, die 1941 spurlos verschwand. Ihren Lebensunterhalt will sie als Kosmetikerin verdienen, findet aber keine Anstellung. Zufällig stolpert sie über Marieke, die nach ihrer Flucht aus Ostpreußen in einer Flüchtlingsbaracke lebt und sich Geld verdient, indem sie anderen Frauen die Haare macht. Trixie vervollständigt das Trio. Sie ist aus gutem Hause und wollte ursprünglich Mode studieren. Not macht erfinderisch und die drei beschließen, sich mit einem mobilen Schönheitssalon selbstständig zu machen. Unerwartete Schwierigkeiten, auch im privaten Umfeld, machen den Freundinnen das Leben schwer.

Eigentlich wollte ich das Buch nur kurz anlesen, konnte es dann aber nicht mehr aus der Hand legen, so gefesselt war ich von der Geschichte. Fast schon wie ein Krimi liest sich Gretas Suche nach ihrer Mutter und die Auflösung war nicht nur für Greta, sondern auch für mich ein Schock. Des Rätsels Lösung passt aber sehr gut in die Zeit. Obwohl der 2. Weltkrieg schon einige Jahre zu Ende ist, sind seine Auswirkungen immer noch spürbar und bestimmen nur all zu oft das Leben. Das wird im Buch immer wieder thematisiert. Auch die gesellschaftlichen Umstände werden geschildert. Da geht es unter anderem um Frauenrechte und ledige Mütter. Das fand ich interessant und es gibt der Handlung mehr Tiefe. Die drei Frauen sind jede für sich sehr sympathisch und ich habe mit ihnen gelitten und über kleine Erfolge gefreut.

Der Roman ist in erster Linie ein Unterhaltungsroman im besten Sinne des Wortes und kein historisches Zeitdokument. Es hat einfach Spaß gemacht in das Leben von damals einzutauchen und das Trio zu begleiten. Die eingestreuten geschichtlichen Details waren eine willkommene Zugabe.

Danke für diesen tollen, unterhaltsamen Wohlfühlroman.

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Veröffentlicht am 04.02.2021

Undercover

Profiling Murder – Fall 12
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Laurie und Jake werden Eltern, worauf sich beide freuen. Dennoch möchte Laurie bis kurz vor der Entbindung weiter arbeiten. Deshalb ist sie sofort bereit, sich zusammen mit Jake um den Mord an einem Studenten ...

Laurie und Jake werden Eltern, worauf sich beide freuen. Dennoch möchte Laurie bis kurz vor der Entbindung weiter arbeiten. Deshalb ist sie sofort bereit, sich zusammen mit Jake um den Mord an einem Studenten zu kümmern. Schnell finden die beiden heraus, dass der Mann Kontakt zu einer Sekte hatte. Jake entschließt sich zu einem Undercover-Einsatz. Doch Jake hat die Sektenmitglieder unterschätzt.

Dieser Fall scheint rasch zu lösen zu sein. Der Täter muss ein Sektenmitglied sein Jakes Undercover-Plan ist nicht ganz ungefährlich, doch er glaubt die Risiken lassen sich gut handhaben. Aber man sollte seinen Gegner nie unterschätzen, denn plötzlich muss Laurie um den Vater ihres Kindes bangen. Mir hat imponiert wie Laurie trotz der Schwangerschaft versucht, Jakes Leben zu retten und sich sehr wohl bewusst ist, dass es für sie gefährlich werden könnte. Gut gefallen hat mir die Erzählweise. Die Autorin schildert die Ereignisse rund um Laurie und Jake in zwei parallel laufenden Handlungssträngen. Das erzeugt zusätzliche Spannung, weil ich über alle Informationen verfügte, Laurie und Jake aber wichtige Wissenslücken hatten , die zu falschen Entscheidungen führen.

Mir hat das Lesen wieder richtig Spaß gemacht und ich bedaure, dass ich vorerst das letzte Mal mit den beiden auf Mörderjagd war.

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