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Veröffentlicht am 02.03.2021

Eine Großmutter in Nöten

Eine ganze Welt
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„Eine ganze Welt“ ist Goldie Goldbloom zweiter Roman und war in der USA ein großer Erfolg.

Die Autorin führt uns in eine chassidische Familie in New York. In dieser Gemeinde war viel verboten. So extrem ...



„Eine ganze Welt“ ist Goldie Goldbloom zweiter Roman und war in der USA ein großer Erfolg.

Die Autorin führt uns in eine chassidische Familie in New York. In dieser Gemeinde war viel verboten. So extrem hatte ich es noch in keinem Roman gelesen.

Surie Eckstein ist 57 Jahre alt und hat schon viele Enkel. Sie hat eine Krebserkrankung überstanden und erfährt jetzt, das sie wieder schwanger ist und auch noch mit Zwillingen. In dieser Gemeinde ging es krass zu. Surie erzählt es niemanden, nicht einmal ihrem Mann. Sie hat Angst was ihre Familie dazu sagt.
Ihre Hebamme überredet sie im Krankenhaus zu arbeiten, denn sie kann gut mit chassidischen Frauen umgehen, weil sie weiß was sie empfinden.
Surie ist viel mit Bedenken versehen. So erfährt sie, das ein Therapeut ihrer Gemeinde Unzucht mit Jugendlichen treibt, aber sie redet nicht mit ihrer Familie darüber.

Die Autorin schafft es, das ich mich in Surie gut eindenken kann. Es ein bedeutender berührender Roman von den Nöten einer Frau, sehr zu empfehlen.


Veröffentlicht am 02.03.2021

Gut gelungen

Im Wasser sind wir schwerelos
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Tomasz Jedrowski ist ein Schriftsteller mit polnischen Wurzeln.
Seinen Roman „Im Wasser sind wir schwerelos“ ist sinnlich und melancholisch.
Es ist eine Geschichte über Jugendliche und ihre sexuale Findung.
Zwei ...



Tomasz Jedrowski ist ein Schriftsteller mit polnischen Wurzeln.
Seinen Roman „Im Wasser sind wir schwerelos“ ist sinnlich und melancholisch.
Es ist eine Geschichte über Jugendliche und ihre sexuale Findung.
Zwei junge Männer im Jahre 1980 in Warschau verlieben sich ineinander.

Ludwik beobachtet die Lebensbedingungen. Als seine Vermieterin zu Husten anfängt, gibt es keine Medizin, er soll in zwei Wochen wiederkommen Er hat studiert fühlt sich unfrei in Polen und will in den Westen. Homosexuelle darf es nicht geben.
Janusz arbeitet und will nicht mit- Er meint wenn man nicht auffällt kann man bleiben.

Der Roman ist eine Art Gespräch, das Ludwik an Jan richtet.

Der Autor hat einen wunderbaren Stil mit guter lebendiger Erzählkunst



Veröffentlicht am 01.03.2021

Große Erzählkunst

Das Flüstern der Bienen
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Der mexikanische Schriftstellerin Sofia Segovia ist mit dem Roman „Das 1flüstern der Bienen“ ein besonders gutes Buch gelungen.
Die Geschichte spielt in der kleinen mexikanischen Stadt Linares. An einer ...



Der mexikanische Schriftstellerin Sofia Segovia ist mit dem Roman „Das 1flüstern der Bienen“ ein besonders gutes Buch gelungen.
Die Geschichte spielt in der kleinen mexikanischen Stadt Linares. An einer Brücke wird ein Baby gefunden, das von Bienen geschützt wird. Das Gutsbesitzerpaar Francisco und Beatriz Morales nehmen Simonopio auf. Dann sterben viele Menschen an der spanischen Grippe.
Die mexikanische Revokation erschwert das normale Leben.
Der Sohn der Morales erzählt die Geschichte als alter Mann.
Das Schicksal der Familie Morales beeindruckt mich.

Der Roman wurde von einem realen Ort inspiriert. Die Autorin hat diese Geschichte mit künstlerischen Freiheit erdacht. Die Personen sind fiktiv.
Sie hat einen hervorragenden Schreibstil und schreibt mit Fantasie und gründlicher Recherche.
Sofia Segovia besitzt eine große Erzählkunst.
Man kann sie mit bekannten Schriftstellern der lateinamerikanische Erzählern vergleichen.
Mich konnte sie mit dieser spannenden Geschichte gut unterhalten.
Ich war begeistert.





Veröffentlicht am 01.03.2021

Die Freiheit erlernen

Das Meer der Erinnerung
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Die Romane des italienischen Schriftsteller Erri de Luca lese ich schon seit einigen Jahren gerne.

Der Roman „Das Meer der Erinnerung“ führt uns zu den Fischern auf eine Insel bei Neapel.
Es geht ...



Die Romane des italienischen Schriftsteller Erri de Luca lese ich schon seit einigen Jahren gerne.

Der Roman „Das Meer der Erinnerung“ führt uns zu den Fischern auf eine Insel bei Neapel.
Es geht um die Wahrnehmung eines 16jährigen Jungen, in der Nachkriegszeit, der auf einem Fischerboot arbeitet. An Bord ist Niccola, der als sehr junger Mann noch im Krieg war. Nur zögernd erzählt er von seinen Erlebnissen.

Dann kommt für den Jungen die erste Liebe, als er Caia kennen lernt. Eine phantastische Geschichte.

Der Roman kommt mit atmosphärische Dichte daher. Die Dialoge waren perfeckt. Er hat mich wieder gut unterhalten.

Erri de Luca konnte mich wieder erreichen.
Da warte ich auf den nächsten Roman.

Veröffentlicht am 26.02.2021

Großartiger Stil

Was wir scheinen
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Die Literaturprofessorin Hildegard E. Keller
hat mit „Was wir scheinen“ ihren ersten Roman geschrieben.
Sie hat aus dem Leben der Hannah Arendt diesen wunderbaren Roman geschaffen.
Mit künstlerischer ...



Die Literaturprofessorin Hildegard E. Keller
hat mit „Was wir scheinen“ ihren ersten Roman geschrieben.
Sie hat aus dem Leben der Hannah Arendt diesen wunderbaren Roman geschaffen.
Mit künstlerischer Freiheit und der Biographie hat sie diese Geschichte gewebt.
Der Roman beginnt und Endet 1975 mit einer Zugfahrt. Hannah Arendt fährt nach Tegna im Tessin um diesen Sommer dort zu verleben.
In dieser Zeit beginnt sie auf ihr gelebtes Leben zurück zu blicken.
Die große Denkerin hat viele bekannte Personen kennen gelernt, an die sie jetzt denkt. Man erfährt von den Männern der Ahrendt und ihrer Flucht über Paris, Spanien nach New York.
Sie schreibt ein Buch über den EichmannpIhrozess in Israel, wegen dem sie viel angegangen wird. Ihre Gedanken darüber behält sie meist für sich.


Besonders gut gefielen mir die Gedichtsfragmente von Hanah Arendt, die die Autorin gekonnt einstreut.

Hildegard Keller gelingt ein gutes Porträt einer eigensinnigen Frau, mit bewundernswertem Stil.
Der Roman ist ein starkes Werk.