Profilbild von WriteReadPassion

WriteReadPassion

Lesejury Star
offline

WriteReadPassion ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit WriteReadPassion über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2021

Im Staat der Sexualität

Love Servant
0

Inhaltserzählung und Leseprobe:
Bereits seit 60 Jahren beherrschen Frauen Nordamerika. Damals wählten die Bürger eine Präsidentin an die Macht, deren männerfeindlichen Ansichten erst mit der Zeit zutage ...

Inhaltserzählung und Leseprobe:
Bereits seit 60 Jahren beherrschen Frauen Nordamerika. Damals wählten die Bürger eine Präsidentin an die Macht, deren männerfeindlichen Ansichten erst mit der Zeit zutage traten. Die folgenden Geschlechterreformen beschnitten die Rechte der männlichen Bevölkerung immer weiter, bis sie schließlich zu Sklaven degradiert waren.
In dieser Gesellschaft wuchs Valentin bis zu dem Tag bei seiner Mutter auf, an dem jeder Junge von der Regierung in ein Heim gebracht wurde.
Bis zu seinem 16. Lebensjahr wurde er zuerst in einem Kinderheim erzogen und danach entschied man über seine weitere Laufbahn.
Attraktive, gesunde Jungen schlugen eine spezielle Karriere in dieser Gesellschaft ein, denn man bereitete sie auf den Liebesdienstbei ihren zukünftigen Herrinnen vor.
In einem Land ohne frei verfügbare Männer leisteten sich die reichen Damen, neben ihren kastrierten Hausdienern, einen Liebesdiener für ihre sexuellen Bedürfnisse. Dafür bildete man diese in verschiedenen Zentren des Landes, den Host-Centren, aus.
Die Regierung schützte ihre Bürgerinnen unter allen Umständen vor sexuellen Übergriffen und hielt es für das Beste, Männer zu kastrieren, um diese Gefahr auszumerzen.

(Seite 3/4)


Autorin:
Zenobia (Pseudonym) lebt mit ihrem Mann und den zwei Kindern in einer Kleinstadt auf der rauen Schwäbischen Alb. Die Autorin entführt ihre Leser gern in alternative Welten und vergangene Zeiten. Ob Romance oder Dark/Urban Fantasy. Da möchte sich Zenobia nicht festlegen.


Bewertung:
Das Cover ist etwas merkwürdig gestaltet. Einen Mann da draufzusetzen passt schon, aber diese Palmen darauf - was soll das? Wie kommt man darauf? Ist ja keine Geschichte, die ein Urlaubs-Setting hat oder wo es um Pflanzen geht etc. Sieht komisch aus. Die Farben und Bilder verlaufen zum Teil miteinander ... Die Farben passen sehr schön.

Der Klappentext hat mich sehr angezogen. was für eine wirklich geniale und neue Idee! Mal das System umdrehen und die Männer ihre eigene Medizin schmecken lassen ... Soweit zur Theorie. Leider ist die Geschichte nicht gut umgesetzt. Zu Beginn, als das System noch gut erklärt wurde, war es schon merkwürdig, mal die Umkehrseite zu lesen. Also, die Männer, die erniedrigt und versklavt werden. Unsere Realität ist ja Andersherum. Sehr ungewohnt, aber das hat mich auch gelockt. Das System und seine Gegebenheiten sind sehr flach erzählt und zu 95 % nur auf Sexualität beschränkt. Das fällt schon nach wenigen Kapiteln auf und ich musste mich stöhnend zwingen, das Buch zuende zu lesen. Ich hatte es nämlich in die Vierer-Challenge bei LB eingetragen.

Die Erzählung ist aus der Erzählperspektive über Valentin und Alex. Valentin überwiegt da. Die Atmosphäre und das Setting sind sehr realistisch dargestellt und kommen auch unserer Wirklichkeit 1:1 nahe. Einziger Abzug ist das ganze Gesextel (mehr dazu unten).

Die emotionale Ausbeutung, die für Valentin alltäglich sind, sind sehr realistisch erzählt - wie wir Frauen das halt kennen. Beispiel: "Ach, dir ist das kleine Malheur passiert? Nicht schlimm. Ich weiss, wie du das später wieder gutmachen kannst." So ist Alex. Sie ist ein kleines Biest, hinterhältig, wie eine Schlange mit zwei Gesichtern. Valentin muss ihr Untertan sein. Sie gibt sich als besser aus, als andere Frauen, aber sobald er etwas nicht nach ihrem Willen macht, bestraft sie ihn auf verschiedene Weise. Sie ist mir dadurch unsympathisch. Sie wirkt viele Kapitel über nett und anders als die Frauen gewöhnlich in diesem System. Und dann benimmt sie sich genauso herrisch. Ich bin mit ihr nicht warm geworden, ich kann solche Menschen nicht ausstehen. Die anderen Frauen sind jedenfalls wie sie sind. Ohne Deckmantel der Freundlichkeit und wechseln nicht ihre Launen. Aber die Autorin hat sie sehr realistisch und auch nach unserer Wirklichkeit entsprechend (eben Frauen statt Männer) dargestellt.

Valentin ist das perfekte Opfer in so einem System. Er tut, was ihm gesagt wird, duckt sich. Sein Wille, keine Schwierigkeiten zu machen und Alex's Anforderungen zu erfüllen wie auch seine Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit hat die Autorin glaubhaft und mitfühlend beschrieben. Als Frau in so einem System, das wir haben, kann ich das natürlich sehr nachvollziehen. Das ist die Einzigartigkeit dabei, denn keine Frau kann das nicht nachvollziehen. Bei allen anderen Geschichten kommt es ja immer auf die eigenen Erfahrungen an, die ja so verschieden sind. Aber solche Erfahrungen, die Valentin und die anderen Männer da durchleben, spricht uns Frauen alle an. Jede von uns kennt viele dieser Erniedrigungen und Respektlosigkeiten. Sie bestimmen unseren Alltag. Daher finde ich es sehr enttäuschend, dass sich die Erzählung in dem System fast vollständig nur auf die sexuellen Komponenten beschränkt. Das ist ein Riesengroßer-Teil des Systems, keine Frage, aber es ist allumfassender und viel komplexer als das! Ich hatte gehofft, die Autorin hat das Gesamt-System beschrieben, eben auf Männer angewandt. Nicht nur die sexuellen Probleme, sondern auch die kleinen alltäglichen Probleme. Sei es Haushalt hüten, Benachteiligungen in allen Bereichen ...

Die Autorin hat natürlich hier den Faden weitergespannt. Männer dürfen nicht arbeiten außer als Hausdiener oder Liebesdiener. Das ist bei unserem System nicht allumfassend, "nur" in manchen Ländern ist das bei Frauen so. So schafft die Autorin kleine Unterschiede zwischen diesem und unserem System. Aber nicht nur die System-Gegebenheiten kommen beschränkt zutage, auch die Gefühle der Männer zu deren Auswirkungen. Bei Valentin ist das ja schön ausgearbeitet, aber bei den anderen Charakteren bleibt es mir zu flach.

Aber neben der Idee kamen hier immer wieder typische Szenen mit Männern auf. Die männliche Grundhaltung, wie sie in unserem System vorherrscht, drückt sich hier sehr lebhaft aus. Viele abwertende und respektlose Sätze und einige Aktionen gegenüber Frauen. Bei diesen Szenen dachte ich sofort "Da ist es wieder. Typisch Mann! Glaubt, uns herabsetzen zu müssen." Und das in diesem Frauen-System. Das führt uns sehr gut vor, wie tief verankert dieses Verhalten uns Frauen gegenüber ist. Man könnte ja jetzt sagen, das wäre ihre Art, sich in diesem Frauen-System zu wehren ... Das wäre auch glaubhaft, wenn das nicht das alltägliche Verhalten der Männer in unserer Welt und dem System wäre. Also gilt diese Ausrede und Erklärung nicht! Und aus diesem Grund entstand ja auch das Frauen-System in der Geschichte. Aufgrund des zuvor gelebten Männer-System, unserem System. Das große Thema ist, wie ich bereits schrieb, die sexuellen Aspekte. Sexuelle Übergriffe an Frauen, denen hier sehr streng entgegengewirkt wird. Kastrationen, Verbote und Todesstrafen. Ja, sehr heftig. Die Autorin hat hier in die vollen gehauen, den Frauen reichte es. Diese Wut fehlt uns ja. Nicht, um so zu handeln, aber um überhaupt aktiv zu werden. Stattdessen versinken wir in Angst und Scham, uns gegen das System zu wehren.

Alex und Valentin haben in fast jedem Kapitel Sex, manchmal sogar mehrmals in einem Kapitel! Das war so grausam ... manchmal habe ich ein paar Sätze übersprungen, weil es mir aus dem Hals raushing! Selbst das Ende endet mit Sex!!! Ist das zu glauben?! Ätzend! 😒


Leider bin ich wieder an ein Buch geraten, in denen sich Dialoge und Erzählungen wiederholen, sowas von nervig! 🙄 Beispiele:

Alex erzählt Valentin, ihr wurde 100 Dollar für eine Stunde mit ihm geboten. Fünf Sätze weiter fragt er sie, wie teuer er war.

Valentin hat Alex kurz vorher noch gesagt, dass er nie am Meer war, auch nicht in diesem Club. Und sie fragt ihn nun, ob er schon mal am Meer war.

Schon wieder so was nerviges: Seine Mutter fragt ihn zweimal !!!, ob er Alex mag. Er sagt auch, er hoffe, Alex mag ihn, obwohl sie ihm zuvor gesagt hat, dass sie ihn liebt.


Dann gibt es noch Erzählfehler wie:

In diesem Bordelle-Club: Erst ist er frei, kommt aus der Dusche, kann sich rasieren - und plötzlich ist er angekettet?? Hier fehlt der Übergang dazu. Vor allem, wie kann das sein? Bevor er sich rasiert hat, ließ die Madame ihn allein, und kann ihn somit gar nicht anketten!


Auch Ausdrucksfehler habe ich gefunden:

(Scheint mir ein Fehler zu sein) "Das Schlimmste war für mich, dass ich ihn nie wiedersehen werde." - Müsste es nicht heißen: "Das Schlimmste war für mich, dass ich ihn nie wiedersehen würde." - So ist Vergangenheit mit Gegenwart gemischt.

"Und jetzt musst du für sie herhalten." - Es müsste "er" statt "sie" heißen. Denn er hält für Valentin her.


Fazit:
Wirklich eine geniale und total neue Idee, aber flach und sehr beschränkt auf Sexualität erzählt. Sehr enttäuschend!! Die Autorin hätte so viel daraus machen können, die Vorlage bietet ihr ja die Realität! Sie hat also gar nichts erfinden müssen. Das macht es noch frustrierender. Wenn ich statt der Vorlage meine Fantasy nutze, um zu zeichnen, ist klar, dass andere mich darauf ansprechen, den Kopf schütteln und zurecht fragen, wieso ich denn nicht die Vorlage nutze ... Das, was die Autorin geschrieben hat, ist zum Teil sehr gefühlvoll. Der andere Teil ist Sex, Sex, Sex, Sex ... 🥴 Statt menschliche Augen, hatte ich - wie viele bei Fußball Bälle - Sex-Augen. 👹

Ich war so froh, dass das Buch "nur" 381 Seiten hat - da hatte ich schon Dickere, durch die ich mich gequält habe. Und ganz sicher lese ich nicht den zweiten Band! (Jaaa, es gibt Sex-System 2)



P.S.: Ich weiß auch nicht, zu welchem Genre man das Buch setzen soll. Hier ist es als SkiFi deklariert, aber das scheint mir auch nicht 100 % passend. Erotik spielt hier ja überwiegend eine Rolle. Aber ob ich es dazu listen würde? Ich weiß es ehrlich nicht ...



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.06.2021

Sei glücklich oder stirb - Dann muss ich wohl sterben ... 😏

Gemma. Sei glücklich oder stirb
0

Inhaltserzählung:

(Pro)

"Negatives Denken ist so überflüssig, wie Reißzwecken auf einer Pizza. Negatives Fühlen nützt uns so viel wie Krebs. Mal dir eine Welt aus, in der niemand mehr von negativen Energien ...

Inhaltserzählung:

(Pro)

"Negatives Denken ist so überflüssig, wie Reißzwecken auf einer Pizza. Negatives Fühlen nützt uns so viel wie Krebs. Mal dir eine Welt aus, in der niemand mehr von negativen Energien zerstört wird. Eine Welt, in der nur noch positive Gedanken und Gefühle existieren."

(Track 15)


(Kontra)

"Wenn jemand sterben sollte, den ich liebe", sagt er ruhig, "will ich mir nicht anhören müssen, dass ich nach vorn blicken und positiv denken soll. Ich will verzweifelt und traurig sein dürfen, auch wenn es so schlimm ist, dass ich es fast nicht aushalte. Ich will das alles, weil es dazugehört."

(Track 13)



Autorin:
Charlotte Richter, geboren 1969 in Nürnberg, kam erst über einige Umwege zum Schreiben. Auf der Universität studierte sie zunächst Tier- und Humanmedizin, Psychologie und schließlich Germanistik. Nebenbei begann sie zu schreiben, wobei das Studieren immer weniger und das Schreiben immer mehr Zeit in Anspruch nahm. Sie veröffentlichte zahlreiche Beiträge in Zeitschriften und Anthologien, auch Texte für verschiedene Hörfunksender. Dank einiger Stipendien konnte sie sich als freiberufliche Schriftstellerin selbstständig machen. Ihren ersten Roman, „Das letzte Zimmer“, schrieb sie 2004. Heute hat sie mehrere Bücher veröffentlicht und ist Mitglied im Hamburger Writers‘ Room, obwohl sie nicht mehr in Hamburg, sondern in Kattendorf, einem kleinen Dorf in Schleswig-Holstein, lebt. Für ihren Jugendroman „Die Muschelsammlerin“, der im Frühjahr 2019 erschien, ließ sich Richter etwas besonderes einfallen: Bereits im Winter 2018 konnte man die beiden Prequels im eBook-Format lesen, um sich optimal auf die Geschichte einzustimmen.

Sprecherin:
Franciska Friede hat während ihrer Schauspielausbildung ihre erste durchgehende Serienhauptrolle angenommen und durfte seither immer wieder in die verschiedensten Rollen schlüpfen. Zuletzt als Gisela für Babylon Berlin. Seit 2014 arbeitet sie zudem als Sprecherin und durfte seither hunderten von Rollen ihre Stimme leihen.


Bewertung:
Ein merkwürdiges Cover mit den zerfließenden Metallfarben. Ist nicht mein Fall.

Irgendwie langweilte mich der Beginn, die Stimme ist nicht schlecht, fesselte mich aber auch nicht. Ich hatte große Mühe weiterzuhören. Die Gesellschaft ist wirr erzählt. Wörter wie Akanite und Regeln der Gesellschaft sind nicht erklärt. Das nervt. Wusste bei manchem gar nicht, worum es geht und was das ist. Ich verstehe diese Akademie und ihre Funktion nicht richtig. Und welche Zeit haben wir eigentlich? Auf jeden Fall in die Zukunft rein, denn sie reden von unserer Gesellschaft als Vergangenheit. Bei einer Rezension stand, dass die Geschichte im Jahr 2025 beginnt. Ich habe gar kein Datum vernommen, vielleicht habe ich es überhört? Ich weiß es nicht. So gut wie alles an der Gesellschaft bleibt schwammig und offen.

Gemma wirkt unnatürlich und spricht auch oft so künstlich hoch. Ich konnte mich nicht mit ihr anfreunden. Keno ist das Gegenteil von ihr und ihren Ansichten. Hier habe ich auch nicht verstanden, was das Zweiergespräch der Beiden bewirken sollte ... das blieb auch im luftleeren Raum hängen.

Die Situationen zwischen Gemma und Keno finde ich schön. Keno zeigt ihr auf, dass eine andere Gesellschaft möglich ist und besser. Er sagt viele wahre Dinge, die auch heute aktuell sind. Auch in unserer Gesellschaft ist jeder seines eigenen Glückes Schmied. Und wer versagt, ist selber Schuld. Nicht bestimmte Strukturen oder Umstände, nein, man selbst als Person ist verantwortlich. Daher finde ich die Geschichtsidee super gut, da sie unsere Wirklichkeit widerspiegelt. Auch die Theorie von durchweg positiven Gedanken und Gefühlen ist unserer Gesellschaft schon viele Jahre im Gespräch. Wissenschaftler arbeiten daran, negative Erlebnisse aus dem Gehirn zu entfernen, versuchen Vergessenheits-Serum zu entwickeln etc. Die Geschichte hier ist also alles andere als neu und fiktiv, im Gegenteil. Und das macht sie auch so erschreckend. Auch wie die Gesellschaft auf Andersdenkende reagieren, und unter dem Deckmantel des Helfens Tyrannei verbreiten. Das kennen wir alle.

Auch sagt Keno im Bezug auf Anziehung viel richtiges: Wer positiv denkt, zieht positives an usw. Da war ich schon immer sehr abwehrend gegen, denn im Umkehrschluß bedeutet es genau das, was Keno sagt und was wir in unserer Gesellschaft immer wieder hören; wir sind selber schuld, wenn wir versagen, wenn uns etwas zustößt. Die Autorin hat sehr gute Worte dafür gewählt und führt dem Hörer und Leser Beispiele vor Augen:

"Glaubst du, wir können unser Schicksal beeinflussen?"
"Und was glaubst du?"
"Die kleinen Dinge. Das Große passiert von selbst. Manche erreichen, was sie wollen, andere nicht. Da ist viel Zufall im Spiel."
Heftig schüttele ich den Kopf. "Wenn du etwas wirklich willst, kriegst du es auch. Wenn nicht, hast du es nicht genug gewollt. Gesetz der Anziehung. Positive Gedanken ziehen positive Gefühle ziehen positive Ereignisse an."
"Und negative Gedanken ziehen negative Gefühle ziehen negative Ereignisse an? Das ist wie 'sorry, bei dem kurzen Rock bist du selbst schuld, dass du vergewaltigt wurdest.' Nur auf das ganze Leben ausgeweitet. Von allen verlassen, Krebs im Kopf, Tochter überfahren, deine Verantwortung. Nicht die richtigen Gedanken gedacht. Das ist unmenschlich, Gemma! Und es macht uns blind für die wahren Gründe aus denen Dinge passieren."

(Track 16)


Ich bezweifle ja nicht, dass es diese Anziehung gibt. Wir kennen sicher alle das Phänomen, dass wir bestimmte Menschen in unserem Leben anziehen. Wie wir denken, fühlen und handeln zieht dementsprechend bestimmte Menschen an, das ist Psychologie. Aber plump zu behaupten, allein mit unseren Gedanken entscheiden wir, was uns widerfährt, finde ich unverschämt! Und es stimmt ja auch nicht! Deshalb bin ich bei dieser buddhistischen Lehre sehr kritisch. Die fernöstlichen Menschen besitzen viel Wissen und Weisheit und kennen andere Methoden zur Heilung von Traumata und Schmerzen. Aber diese extreme Lehre von "Du bestimmst dein Leben" unabhängig von der Außenwelt funktioniert nicht und unterstützt das unsoziale System der Schuldgebung der Menschen. Wir können eben nicht alles nach unserem Willen lenken - das macht mich echt sauer, so ein Bullshit! 🤬

Natürlich gibt es - wie immer in allem - Widerstand dieser Gesellschaft. ich weiß jetzt nicht, wie sie genannt werden, eine Untergrundgruppe, die sich gegen dieses unnormale Leben mit nur Glücksgefühlen wert. Von dieser habe ich so gut wie nichts mitbekommen, außer vereinzelte Personen wie Keno, weil ich nach der Hälfte abgebrochen habe. Den Wunsch nach nur schönen Gedanken und Gefühlen haben wir ja alle. Aber bei Verstand denkende wissen auch, dass es ein Gleichgewicht geben muss, im Kern. Vieles tun wir uns einander an, was nicht sein muss. Wir Menschen sind eben so. Dennoch ist es eine Utopie zu glauben, es ginge ganz ohne Schmerzen, Leid, Trauer, Schlechtigkeiten ... Leider wollen das nicht nur die vielen Menschen in dieser Geschichte nicht wahrhaben und akzeptieren, auch viele in unserer heutigen Gesellschaft nicht.

Die Sprecherin spricht die Erzählung und Dialoge nicht immer auseinander. Das irritiert. Ich habe mich immer wieder fragen müssen, wer da jetzt spricht und ob überhaupt jemand spricht oder ob das die Erzählerin ist. 😑


Fazit:
Eine grandiose Idee, die leider erschreckend real ist in unserer Gesellschaft. Hier führt die Autorin den Faden etwas weiter und spinnt eine bereits "glückliche" Gesellschaft, die mit ihrem Groll gegen alles Negative das Gegenteil von Glücklich erreichen. Die Autorin zeigt auf, wie weit so eine Gesellschaft mit solchen Verhaltensweisen führen kann und was für Folgen das für alle hat. Das erschreckende ist, dass das keine fiktive Idee ist, sondern aus unserer Gesellschaft entnommen und weitergespinnt wurde. Man kann es also als mögliche Zukunft sehen, wenn wir weiter diesen Weg beschreiten.

Ich habe nach 7:15 Stunden (55 %) abgebrochen, also bei mehr als der Hälfte, und kann trotzdem schreiben, dass die Autorin es geschafft hat, beide Seiten - die Befürworter und die Widerständler - realistisch und klar positioniert auszuarbeiten. Ich habe zu dem Zeitpunkt abgebrochen, wo ich mehr von dem widerstand erfahren hätte. Aber auch davor wurden durch ein paar Einzelpersonen die Widerstandseite gut dargelegt.

Umso enttäuschter bin ich über das lahme Tempo des Verlaufs. Total schade. Dann kommt noch die nicht so gute Sprecherin hinzu, die den Inhalt sprachlich falsch ausdrückt. Das ist bei einem Hörbuch ein Riesen-Manko. Man muss sich ja von den Sprechern führen lassen und kann die Geschichte nicht selbst lesen wie bei einem Buch. Und neben des lahmen Verlaufs kommen noch eine schwammig erzählte Gesellschaft hinzu. Die Idee ist super, wie geschrieben, auch die verschiedenen Parteien, super - aber, die ganzen Rahmeninformationen zu dieser Gesellschaft, zu dieser Akademie, die fehlen größtenteils oder bleiben wage erklärt. Ich finde die Geschichte wirr erzählt, von Autorin und Sprecherin. Ich habe mich auf die Geschichte gefreut, aber so wirre und unzureichende Geschichten sind nicht mein Fall. Es fehlt zu viel an Informationen und gibt zu viel an Irritationen. Wirklich sehr schade!




  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2021

Leichte und schnelle Lektüre für erwartungslose Leser/Hörer

Neighbor Dearest
0

Klappentext:
Chelsea dachte, sie hätte den Mann ihres Lebens gefunden. Doch Elec verlässt sie für seine Jugendliebe, und Chelsea ist am Boden zerstört. Hat sie sich seine Gefühle nur eingebildet? Erst ...

Klappentext:
Chelsea dachte, sie hätte den Mann ihres Lebens gefunden. Doch Elec verlässt sie für seine Jugendliebe, und Chelsea ist am Boden zerstört. Hat sie sich seine Gefühle nur eingebildet? Erst ihr Nachbar Damien lenkt sie von ihrem Kummer ab. Denn er ist unhöflich, und seine lauten Hunde rauben ihr den Schlaf. Sie kann ihn nicht ausstehen! Leider ist er sowohl ihr Vermieter als auch der schönste Mann, den sie je gesehen hat. Sie findet ihn unwiderstehlich ... Doch Damien geht aus einem guten Grund keine Beziehungen ein, und sein Geheimnis könnte Chelseas Herz erneut in tausend Teile brechen.


Autorin:
Penelope Ward ist eine New-York-Times-, USA-Today- und Wall-Street-Journal-Bestsellerautorin. Sie ist in Boston mit fünf Brüdern aufgewachsen und arbeitete als Nachrichtensprecherin beim Fernsehen, bevor sie sich eine familienfreundlichere Karriere suchte. Penelope liebt New-Adult-Romane, Kaffee und ihre Freunde und Familie. Sie ist stolze Mutter zweier Kinder und lebt in Rhode Island.


Übersetzerin:
Hallo ich bin Julia, ich bin freiberufliche Übersetzerin und leidenschaftliche Strickerin. Ich lebe und arbeite in Berlin, doch liebe ich es zu verreisen. Vor allem nach Großbritannien, wo ich im Zuge meines Studiums ein Auslandssemester verbracht habe. Mein Studium absolvierte ich mit Auszeichnung, nun möchte ich mein Wissen und meine Fähigkeiten sinnvoll nutzen.



Bewertung:
Ich bin ja kein Fan von Menschen auf den Covern, vor allem nicht, wenn sie in romantischer oder erotischer Pose gestellt sind. Aber das hier ist wirklich ästhetisch, und damit meine ich nicht den Kerl an sich. Ich meine die Art, wie er dargestellt wird und die zugesetzten Farben und Elemente ... das sieht sehr ansprechend aus - vor allem aber bin ich froh, dass er nicht nackt ist! Ich kapiere nicht, wie man auf solche Covers abfahren kann ... da zeigt sich unsere sexistische Gesellschaft. Tja, eine Gesellschaft spiegelt sich in den Medien eben wieder. wie wir leben und reden und denken ... Der Titel passt auch wunderbar. Ulkig ist, dass ein anderes Werk der Autorin "Stepbrother Dearest" heißt. Scheint eine in sich geschlossene Reihe zu sein, ich habe mich nicht näher damit befasst. Brauche ich nach diesem Buch auch nicht.

Schon allein der Klappentext ist ja schon Schrott! Schon der Satz "Leider ist er auch der attraktivste Mann, den sie je gesehen hat" ist ein Würgereizer und Augenroller! Extrem einfallslos und bescheuert dazu! Wer erstellt solche Klappentexte? Vor allem, wieso gleichen die sich bei solchen 08/15-Romanen so derart? Aber, so ein Stehaufmännchen wie ich eben bin, versuche ich es dennoch immer wieder, und immer wieder, und ...


"Hab keine Angst zu sagen, was du willst. Das Leben ist zu kurz." (Seite 48)


Der erste Eindruck ist natürlich das typische F-Schema, nur eben etwas anders erzählt. Damien ist Chelseas UNWIDERSTEHLICHER 🤤🙄 Nachbar, der künstlerisch begabt ist und ein Geheimnis hütet. Schon mal gelesen? Ja, mir war auch schon vor Beginn klar (sieht man ja schon an der Aufmachung inklusiver Schrott-Klappentext), was ich zu erwarten habe. Wieso ich es dennoch lesen wollte? Erstmal wollte ich mich von dem anstrengenden Buch "Protect the Prince" erholen. Ich hatte mir das ja auch ganz anders vorgestellt; ich wäre wie bei Band 1 begeistert und würde mich sofort auf den 3. Band stürzen ... Leider lief das nicht so ab. Da muss ich flexibel sein. Den zweiten Grund habe ich ja bereits erläutert, ich versuche halt immer, den Werken eine Chance einzuräumen. Denn das Äußere ist eben nicht das Wichtigste. Es ist das Wichtigste, um Aufmerksamkeit zu erregen und es zu verkaufen. Ich bin aber eine absolute Gegnerin von Coverkäufen. Das verbaut einem ja total die Chance auf eine tolle Geschichte! Aber auch hier zeigt sich unsere Gesellschaft; oberflächlich wie wir sind, nur aufs Äußere stierend ...

Also, so weit, so gut. Keine Erwartungen, keine Enttäuschungen. Das ist mir hier auch sehr gut gelungen. Natürlich habe ich mich aufgeregt über Chelseas Dämlichkeit und Begriffsstutzigkeit! Auch die wenigen unlogischen und aus dem Nichts erscheinenden Verläufe nerven mich gewaltig, das tut es immer. Es reißt einfach aus dem Lesefluß! Aber - das muss ich auch betonen - die Geschichte bringt Humor rein, schon auf den ersten Seiten musste ich Auflachen. Die Dialoge sind mal lustig, mal bescheuert nervig. Die Geschichte liest sich so schnell, dass ich gar nicht anders konnte, als weiterzulesen.

Und in einer Sache muss ich mein 08/15-Gedanken revidieren; man kennt diese Romane ja so, dass sich die Protagonisten dramatisch (natürlich!) verlieben und das dann ganz schnell geht. Hier ist das echt eine Besonderheit, die mich überrascht hat. Sie gestehen sich zwar ihre Liebe zueinander früh ein, wie man das halt kennt, aber bis es zum Sex kommt (worauf diese Geschichten ja immer hinauslaufen) dauert es echt lange, erst ab Seite 244! Also fast schon am Ende. Da hat die Autorin sich wirklich Zeit gelassen, damit sich da auch was entwickeln kann. Andererseits ist hier der Dramakurs dafür umso höher - es gleicht sich also aus. Wie sie so offen und zum Teil auch künstlich dramatisiert ihre Gefühle aussprechen und sich gegenseitig abweisen ... das war echt nervig im Laufe der Zeit. Es wiederholt sich halt und ich dachte "Ja, okay, übertreibt es doch nicht!" 🙄

Ein bisschen hat die Autorin noch Herzensdrama (à la Emma Scott) versucht einzubauen - denn bei Damien geht es nicht um die bloße Zurückweisung aus Dramaeffekten (zum Augenrollen - diese Art Drama tut genauso weh wie das Kreidekratzen an der Tafel), er hütet auch ein kleines Geheimnis. Das ist aber wirklich klein in meinen Augen und es passt auch nicht so ganz zur Geschichte. Da habe ich das Gefühl, das die Autorin von dem Klischegedöns wegwollte - das ist ihr aber nicht gelungen. Es wirkt eher aufgesetzt und zu gewollt - um mehr Drama reinzubringen. Dabei gibt es davon jede Menge ohne diesen Zusatz.

Ab der Seite 269 war mir das alles zu viel. Ab dem sex, genauer geschrieben. Der ist dann auch wieder so 08/15 geschrieben ... Ich habe dann aber das Kapitel und noch ein Kapitel danach weitergelesen, weil ich dachte, dass es vielleicht nicht die ganze Zeit auf dem Niveau bleibt. Aber das war nichts! Es gibt da nur noch dieses Gesextel, dass ich nicht mal anregend finde, sondern einfach nur nervig. Da habe ich echt keine Lust auf den Rest. Neugierig auf das Ende bin ich auch nicht.


"Du kannst nicht immer bekommen, was du willst. Aber hab keine Angst, trotzdem zu fragen." (Seite 48)


(Die Zitate lassen sich gut zusammenfassen: Frag ruhig nach den Dingen, die du willst. Du bekommst sie trotzdem nicht.) 😝😂



Fazit:
Das Setting, sowie die Charaktere sind Durchschnitt. Die Geschichte an sich auch, wenn die Autorin auch versucht hat, Einfallsreichtum zu zeigen. Hier kann man - wie bei all solchen 08/15-Romanen sehen; man kriegt, was man sieht. Aber da ich keine Erwartungen hatte, bin ich auch nicht enttäuscht. Passt also.


Manchmal wartet das Leben nicht auf den richtigen Zeitpunkt. Manchmal bringt eine plötzliche Situation die Menschen dennoch zusammen, ob sie dafür bereit sind oder nicht. (Seite 145)


So war das wohl mit diesem Buch und mir.



Anmerkung:
Hier wieder eines der wenigen Beispiele für eine Klappenbroschüre für 10 €, statt 13 € bis 17 € (ja, auch hier die durchschnittliche Seitenzahl)! Diese Beispiele zeigen; es geht auch anders!



😈 Lesen auf eigene Gefahr:

https://www.lovelybooks.de/bibliothek/WriteReadPassion/lesestatus/1887666202/





  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.03.2021

Originelle Idee spannungslos umgesetzt ...

Der Wald der verlorenen Schatten
0

Klappentext:
Hyoju, eine junge Frau von 29 Jahren, verlor als Kind ihre Eltern bei einem Autounfall. Sie arbeitet als Ticketverkäuferin an einem Busschalter, ein Job, der ihr keinen Spaß macht. Sie fühlt ...

Klappentext:
Hyoju, eine junge Frau von 29 Jahren, verlor als Kind ihre Eltern bei einem Autounfall. Sie arbeitet als Ticketverkäuferin an einem Busschalter, ein Job, der ihr keinen Spaß macht. Sie fühlt sich leer und ausgebrannt, weil sie ohne Sinn und Zweck in den Tag hineinlebt. Ihr Freund hat vor Kurzem die Beziehung beendet, als er erfahren hat, dass sie eine Waise ist. Umso mehr überrascht es sie, als sie plötzlich Nachricht vom Tod ihrer Großmutter erhält, und sie fährt in ein kleines Dorf, um an der Bestattung teilzunehmen. Am letzten Tag der Beerdigungsfeier halten die Dorfbewohner ein merkwürdiges Ritual auf einem Hügel vor einem nahe gelegenen Berg ab; dabei warnen sie Hyoju, den Berg zu betreten. Als sie nach Hause zurückkehren will, betritt sie irrtümlich die verbotene Zone. Im gleichen Moment bemerkt sie, wie ein silbern glänzender Schatten aus ihrem Körper entweicht. Auf ihrem Weg trifft sie einen geheimnisvollen Mann namens Muyeong, der halb menschlich, halb göttlich ist, magische Kräfte besitzt und den Kreislauf des Waldes behütet. Er führt sie zu einem 1000-jährigen Ginkgobaum, dem eigentlichen Herrscher des Waldes, der alle seine Bewohner miteinander verbindet. Hyoju erfährt: Wenn es ihr nicht gelingt, ihren Schatten innerhalb der nächsten fünf Tage wiederzufinden, ist sie dazu verdammt, für immer als Geist im Wald umherzuirren. Zusammen mit Muyeong macht sie sich auf die Suche nach ihrem Schatten, und damit beginnt die wundervolle Geschichte von Hyoju und Muyeong, die den Leser in eine magische Welt entführt …


Autorin:
Danbi Eo, Jahrgang 1986, ist eine koreanische Schriftstellerin, Schauspielerin, Drehbuchautorin und Bühnenschriftstellerin. Ihr Debüt als Autorin gab sie mit ihrem Roman „Eclipse“.

Bekannt wurde sie vor allem für ihre zauberhaften Fantasy-Geschichten. Heute lebt die Schriftstellerin zusammen mit ihrer Familie in Ekcheon, Chungcheongbuk-do in Korea und schreibt neben ihren Romanen auch Novellen und Webtoons für das Internet.


Übersetzer:
Hyuk-Sook Kim

Manfred Selzer



Bewertung:
Das Cover ist mystisch gehalten und ist auf Vorder- und Rückseite verschieden. Was mir daran nicht gefällt, ist das Meer. Ich finde, es passt einfach nicht – der Mond, der im Meer sinkt ... Sehr gefallen tut mir, dass der Titel und die Autorin in Originalschrift beigefügt ist. Auch die Kapitel sind in Originalschrift versehen. Ich finde es sehr gut, dass das Buch nicht vollständig in Deutsch übertragen wurde bzw. noch etwas vom Original geblieben ist.

Was mir sofort positiv vor der Bewerbung aufgefallen ist, ist der Klappentext – die Art der Geschichte. Es ist eine völlig untypische und undeutsche Geschichte. Eine Geschichte mit fremdartiger Kultur. Dies bestätigte sich auch beim Lesen. Einige fernöstliche Rituale sind eingebaut worden. Hier fehlt mir allerdings eine kleine Einführung für Nichtkenner. Diese hätte die Autorin als Einführung kurz darlegen können.

Was mir noch aufgefallen ist, ist, dass typisch deutsche Sprichwörter eingebaut worden sind (… den Brunnen abzudecken, nachdem das Kind schon hingefallen ist). Etwas abgewandelt, aber dennoch deutsch. Oder gibt es die auch in fernöstlicher Art? Das finde ich schon etwas irritierend.


Kommen wir zum Eingemachten:

Der Schreibstil ist etwas schwerfällig und mühsam zu lesen. Nicht, dass die Geschichte kompliziert niedergelegt ist, nur, dass sie so geschrieben ist, dass kaum Spannung auftaucht. Mit Fortschreiten der Seiten fiel es mir immer schwerer, weiterzulesen.

Die Charaktere sind wechselhaft. Hyoju ist etwas schwer zu durchschauen. Sie bleibt etwas rätselhaft und oberflächlich beschrieben. Die Beziehung zu ihrem Freund ist bei mir nicht richtig angekommen. Ich fragte mich, waren sie jetzt zusammen oder nicht? Es wird wie ein Eiertanz darüber berichtet. Auch die Gedanken und Gefühle lassen sich für mich schwer greifen, leider.

Mir war von Anfang an klar, dass diese Geschichte sehr anders und untypisch ist. Und mir gefiel es auch, dass es so anders zu sein schien, auch vom Schreibstil her. Aber leider ist die Geschichte mir zu flach und spannungslos geschrieben. Zudem muss ich mitteilen, dass ich das buch ab Seite 111 abgebrochen habe. Die Rezension sollte gestern stehen, ich habe aber bis gestern Abend versucht, mich zum Lesen des Buches zu bewegen. Aber ich bekomme es einfach nicht hin! Es tut mir leid! Ich mag mich auch nicht mehr rumquälen.

Auch der Fantasy-Teil ist mir etwas zu skurril. An sich finde ich es eine tolle und originelle Idee. Aber es ist für meinen Geschmack fiel zu fad erzählt, sodass ich keine Begeisterung aufbringen kann.


Fazit:
Für mich ist das Buch nichts, obwohl ich es zu Beginn geglaubt hatte.Einen Pluspunkt gibt es für die zweisprachige Deklarierung, das ist wirklich besonders. Ebenso für die kulturellen Einwürfe in der Geschichte. Daher vergebe ich auch 2 Sterne statt nur 1 Stern. Mehr kann ich nicht vergeben, da ich das Buch abgebrochen habe. Die Autorin hätte die Geschichte viel effektvoller schreiben können, da bin ich mir sicher.



Wenn es hieß, dass man Stolz nicht habe, wenn man ihn haben will, und dass man ihn habe, wenn man ihn ablege, dann sollte ich ihn ablegen – das wäre das Richtige, dachte ich.

(Seite 26)





Meinen lieben Dank an das Lovelybooks-Team und dem Verlag für das bereitgestellte Exemplar. Es war in jeden Fall eine neue Erfahrung.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.07.2020

Falsche Banddeklarationen sind ein Leser- und Höralbtraum!!

Muse of Nightmares - Das Geheimnis des Träumers
0

Klappentext:
Sarai ist die Muse der Albträume. Seit sie denken kann, quält sie die Bewohner von Weep mit ihren schlimmsten Ängsten. Sie ist sich sicher, dass sie jede noch so furchtbare Grausamkeit gesehen ...

Klappentext:
Sarai ist die Muse der Albträume. Seit sie denken kann, quält sie die Bewohner von Weep mit ihren schlimmsten Ängsten. Sie ist sich sicher, dass sie jede noch so furchtbare Grausamkeit gesehen hat. Doch damit liegt sie falsch. Unendlich falsch. Denn plötzlich findet sich Sarai selbst in einem Albtraum wieder, aus dem sie nicht aufwachen kann. Ihre Liebe, ihr Leben und das aller Bewohner von Weep stehen auf dem Spiel ...

Leben floss immer nur in eine Richtung. Wenn es verlosch, konnte es nie wieder zurückkehren.

(Seite 145)



Autorin:
Laini Taylor wird 1971 in Chico, Kalifornien, geboren und lebt heute gemeinsam mit ihrer Familie in Portland, Oregon, in einem Haus voller Bücher, Marionetten und Roboter. Sie studiert Englisch an der UC Berkeley und träumt schon immer davon, Autorin zu werden. Ihren ersten Roman veröffentlicht sie jedoch erst im Alter von 35 Jahren.


Übersetzerin:
Ulrike Raimer-Nolte


Sprecher:
Moritz Pliquet, geboren in Dortmund, absolvierte sein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Nach seinem Abschluss folgten Engagements in Wiesbaden, Mainz, Frankfurt, Göttingen und Marburg. Seit 2009 ist er außerdem erfolgreich als Rundfunk- und Hörbuchsprecher tätig und regelmäßig u. a. bei Arte und im ZDF zu hören.



Bewertung:
Zuerst muss ich mich beklagen, dass der Verlag auf der Produktseite keinerlei Informationen zur Reihe angegeben hat und ich musste einige Rezensionen lesen, um überhaupt zu erfahren, dass alle vier Bände zusammengehören und keine zwei Diologien bilden, wie ich annahm. Denn die Bücher sind irritierend deklariert; die ersten zwei Bände mit Teil 1 und Teil 2. Die anderen zwei Bände - also dieses hier und das, was noch erscheint - ist auch als Teil 1 und Teil 2 gekennzeichnet. Es macht den Eindruck, dass es zwei verschiedene Geschichten in zwei Diologien gepackt wurden. Jetzt weiß ich aber, dass das falsch ist und alle vier Bände eine Geschichte ergeben. Richtig ätzend! Ich habe das ebook daher abbrechen müssen, aber die Chance ergriffen, das Hörbuch zu hören. Das war mir hier möglich und ich mache das oft, da manche Geschichten besser bei einem Format zur Geltung und zum Verständnis kommen. Hier ist leider alles verloren ... verständlicher Weise.



Das Cover ist schön, schlicht und einfach. Es muss ja nicht immer vollgestopft sein. Der Titel und der Klappentext haben mich neugierig gemacht.

Ich habe ehrlich gesagt kaum etwas von der Geschichte verstanden, da es sich ja anscheinend um eine Reihe handelt und ich die anderen beiden Bände nicht gelesen oder gehört habe.

Minya die volle Kontrolle über Sarais Körper, die nun ein Geist ist. War sehr merkwürdig, ständig zu hören, dass sie tot ist, es aber ganz normal mit ihr weiterging ... Sarai und Lazlo führen eine romantische Beziehung. Beim Hörbuch bin ich weiter gekommen als beim ebook, somit konnte ich Lazlos Zerrissenheit zwischen Sarai und dem Ort spüren. Das war sehr deutlich erkennbar. Eine Bibliothek wird entdeckt und die Charaktere versuchen Minyas Rachepläne zu vereiteln. Und mehr habe ich nicht verstanden. Die Geschichte ist so komplex, da hilft auch kein zweiter Versuch mit dem Hörbuch.

Der Sprecher hat an sich eine angenehme Stimme, aber in Zusammenhang mit der nicht verstehenden Geschichte ging sie mir mächtig auf die Nerven.


Fazit:
Die Teilung der Geschichte finde ich gar nicht so schlimm, wenn es auch nervt, dass Verlage sowas immer wieder machen, um mehr Geld einzunehmen. Aber die falsche Deklaration der Bände finde ich wirklich ärgerlich und gemein!

Tja, mein Fazit ist, dass ich ebook und Hörbuch abbrechen musste, weil ich der komplexen Geschichte und den vielen Charakteren nicht folgen konnte. Obwohl ich das Hörbuch fast vollständig geschafft habe, zu hören, sind bei mir nur Fragezeichen entstanden.

Also Achtung! Nicht irritieren lassen! Alle vier Bände gehören zusammen!




Trotzdem danke ich dem netgalley-Team und dem Verlag für das ebook.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere