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Veröffentlicht am 04.03.2021

Neues Leben?

Der Tausch – Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.
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Das Buch steigt sehr unmittelbar am Flughafen JFK ein. Man weiß schon aus dem Klappentext, was auf einen zukommt, allerdings kennt man nicht die Hintergründe, sodass das der Spannung keinen Abbruch tut. ...

Das Buch steigt sehr unmittelbar am Flughafen JFK ein. Man weiß schon aus dem Klappentext, was auf einen zukommt, allerdings kennt man nicht die Hintergründe, sodass das der Spannung keinen Abbruch tut. Aber hier muss man sich noch gedulden, denn das Puzzle setzt sich nur Stück für Stück zusammen.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der beiden Frauen in eigenen Kapiteln. Diese sind immer mit dem jeweiligen Namen überschrieben und geben außerdem eine zeitliche Einordnung der folgenden Geschehnisse. Als Fixpunkt gilt dabei immer der Tag des Absturzes.

Mir hat diese Aufteilung richtig gut gefallen, denn so hat man während des Lesens immer wieder kleine Cliffhanger und möchte permanent weiterlesen. Die vielen Fragen, die man am Anfang des Buches hat, werden nach und nach beantworten und ich fand es toll, wie sich der Kreis schließt. Und auch wenn man zwischendurch denkt, dass man den vollen Durchblick hat, hat die Autorin doch noch die ein oder andere Überraschung parat - vor allem am Ende. Das war sehr gut gemacht.

Von den beiden Protagonistinnen Claire und Eva hat mir ehrlich gesagt keine komplett sympathisch. Die Autorin hat es geschafft, beide Persönlichkeiten gut herauszuarbeiten und die Figuren sehr plastisch zu machen, sodass man es ihnen ihre Geschichte und ihr Handeln abgekauft hat. Allerdings konnte bei mir der Funke nicht überspringen. Ich habe gespannt verfolgt, was ihnen passiert bzw. passiert ist, aber es war nicht so, dass ich mitgefiebert oder mitgelitten hätte. Und das ist mir persönlich sehr wichtig.

Nichtsdestotrotz: Ich hatte spannende Lesestunden, das Buch war in sich schlüssig und die Geschichte gut gemacht. Von mir gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Lust auf Sommer...

Erdbeerversprechen
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Wer sehnt sich gerade nicht nach Sommer und Urlaub? Ich habe ein bisschen Winter-Blues und wollte zumindest lesetechnisch etwas Sonne tanken. Da war Kalifornien die richtige Adresse.

Worum es geht erklärt ...

Wer sehnt sich gerade nicht nach Sommer und Urlaub? Ich habe ein bisschen Winter-Blues und wollte zumindest lesetechnisch etwas Sonne tanken. Da war Kalifornien die richtige Adresse.

Worum es geht erklärt der Klappentext sehr gut, sodass ich an dieser Stelle nicht weiter darauf eingehen werde. Nur so viel: Der Leser darf sich auf sehr viel Gefühl freuen, ohne dass es zu kitschig wird. Ein bisschen Trauer und Wehmut ist auch dabei, es ist also an der ein oder anderen Stelle auch etwas ernster. Das fand ich aber gar nicht schlimm, im Gegenteil, es hat mich berührt und dafür gesorgt, dass man sich beim Lesen zwar wohlfühlt, aber auch ein bisschen tiefer geht als beispielsweise in einem ChickLit-Roman.

Außerdem spielt sich der Roman auf mehreren Ebenen ab, sodass es nicht nur die "klassische" eine Story gibt. Das spiegelt sich auch im Aufbau wieder, denn die Geschichte ist aus den unterschiedlichen Perspektiven der vier Hauptpersonen geschrieben. Am Anfang war das ein bisschen verwirrend, weil auch das Setting schnell gewechselt hat und man die einzelnen Figuren noch nicht einordnen konnte, aber das hat sich schnell gegeben. Dabei hat geholfen, dass das jeweilige Kapitel immer mit dem Namen überschrieben wurde, wobei man mit der Zeit die Einzelnen auch an ihrem Verhalten erkennt.

Und das ist auch ein bisschen meine Kritik an diesem Buch: Manuela Inusa packt hier sehr viel in eine einzige Geschichte und dabei kommt für mich jeder Aspekt auch etwas zu kurz. Das habe ich vor allem gegen Ende gemerkt, als beispielsweise bei Jane plötzlich alles super schnell geht. Hier hätte ich mir den Fokus auf eine Beziehung zwischen zwei Figuren gelegt und dafür diese mehr vertieft.

Was aber wieder wunderbar war, war der Schreibstil der Autorin. Er ist sooo angenehm zu lesen, anschaulich und lebendig, es gibt keine Längen und gerade bei "Erdbeerversprechen" hat man so Lust auf Sommer und frische Früchte bekommen, dass ich es kaum erwarten kann.

Insgesamt hatte ich wunderbare Lesestunden, die Vorgänger der "Kalifornische Träume"-Reihe stehen schon auf meiner Wunschliste.

Von mir gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.03.2021

Tote Künstler

Cold Case – Das gezeichnete Opfer
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Zwei Morde, zwischen denen 15 Jahre liegen und die eigentlich nichts verbindet bis auf eine bestimmte Sorte Lehm, rufen das Cold Case-Team rund um Tess Hjalmarsson auf den Plan. Da ich den ersten Teil ...

Zwei Morde, zwischen denen 15 Jahre liegen und die eigentlich nichts verbindet bis auf eine bestimmte Sorte Lehm, rufen das Cold Case-Team rund um Tess Hjalmarsson auf den Plan. Da ich den ersten Teil der Reihe schon gelesen habe, waren mir die Figuren bereits bekannt, auch wenn natürlich im Laufe des Buches das ein oder andere neue Gesicht auftaucht. Das hat mir den Einstieg sehr leicht gemacht und ich war schnell in der Geschichte drin.

Auch der Aufbau hat mir sehr gut gefallen. Es gibt immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit, in denen man durch die Augen des ersten Mordopfers blickt. Das sorgt nicht nur für Abwechslung, sondern auch für Spannung, denn man kommt dem Mörder ziemlich nahe, ohne zu wissen, wer er ist.

Dafür sorgen auch kurze Kapitel, in denen die Ehefrau des Mörders zu Wort kommt. Die haben bei mir besonders für Gänsehaut gesorgt, denn dadurch wird der Täter sehr menschlich, lässt aber auch seine brutale Seite durchblicken.

Im ersten Teil habe ich kritisiert, dass das Privatleben der Ermittler sehr im Vordergrund stand und die eigentliche Ermittlung unterbrochen wurde. Diesmal hatte ich dieses Gefühl nicht so sehr, was vielleicht auch daran lag, dass man vor allem Tess jetzt schon besser kennt und sich mehr Infos über ihr Leben leicht in das Gesamtbild einfügen. Trotzdem: Es gibt diese Passagen, in denen die eigentliche Ermittlung nicht vorangeht, was zu Längen führen kann.

Ein bisschen habe ich es vermisst, dass der aktuelle Mord nur eine geringe Rolle gespielt hat. Vor allem weil das Opfer auf den ersten Seiten als exzentrische Künstlerin dargestellt wird, hätte ich mir her noch mehr Ermittlungen und Erkenntnisse gewünscht.

Nichtsdestotrotz ist das Buch bis zum Schluss spannend, denn man kann sich beim Lesen gut seine eigenen Gedanken zum Mörder und natürlich zur Verbindung zwischen den beiden Taten machen. Ich habe mehrere Theorien aufgestellt, von einer war ich auch vollends überzeugt - aber dann gab es eine weitere Entwicklung und schon ging es in die andere Richtung. So muss ein spannender Krimi für mich sein.

Am Ende wird es dann auch nochmal richtig spannend. Da konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe richtig mitgefiebert!

Insgesamt hat mir der zweite Teil der Cold Case-Reihe gut gefallen und die Figuren waren schon richtig vertraut. Von mir gibt es 4 Sterne und ich freue mich schon auf den nächsten Teil.

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Veröffentlicht am 01.03.2021

Ermittlungen im Palast...

Mord beim Diamantendinner - Ein Fall für Jackie Dupont
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Mich hat bei diesem Buch vor allem das Setting gereizt: Ich liebe London und alles was mit den Royals zu tun hat, mich faszinieren die 20er Jahre und die Idee, im Buckingham zu ermitteln, hat dafür gesorgt, ...

Mich hat bei diesem Buch vor allem das Setting gereizt: Ich liebe London und alles was mit den Royals zu tun hat, mich faszinieren die 20er Jahre und die Idee, im Buckingham zu ermitteln, hat dafür gesorgt, dass ich nicht an "Mord beim Diamantendinner" vorbeigehen konnte.

Leider ist mir der Einstieg dann aber gar nicht so leicht gefallen. Zwar sind die Kapitel immer mit der jeweiligen Örtlichkeit und dem Zeitpunkt überschrieben, aber gerade bei allem, was mit der Hauptperson Jackie Dupont zu tun hatte, hatte ich das Gefühl, dass mir Informationen fehlen. Für den eigentlichen Fall ist es zwar gar nicht relevant, dafür aber umso mehr für die Rahmenstory. Deshalb denke ich, dass es schon besser ist, wenn man den ersten Teil kennt. Ich werde ihn auf jeden Fall noch nachholen.

Am Anfang war mir Jackie nicht sehr sympathisch. Sie hat eine überhebliche Art, die gar nicht so richtig in die Zeit passen will. Auf den zweiten Blick ist es aber genau das, was die Protagonistin ausmacht: Sie passt nicht in das erwartete Schema und verkörpert alles, was man nicht von einer Frau in den 20ern erwartet. Das hat sie mir dann wieder sehr sympathisch gemacht.

Der Fall an sich ist klassisch aufgebaut: Es gibt einen Diebstahl, die Ermittlungen beginnen, es gibt eine Leiche - und viele, viele Verdächtige. Wer diesen klassischen Stil mag, der kommt voll auf seine Kosten. Es werden auch immer wieder kleine Hinweise gestreut, sodass man als Leser miträtseln kann. Deshalb hatte ich auch schon etwas vor dem Ende eine leise Ahnung, wer es sein könnte, was aber meinem Lesegenuss keinen Abbruch getan hat.

Denn zum Schluss geht es nochmal richtig zur Sache, die Spannung steigt und die meisten Fragen werden geklärt. Ich sage bewusst "die meisten". Auch wenn der Täter geschnappt wird (was kein Spoiler ist, weil es zu dieser Art Krimis einfach dazugehört), bleiben viele Fragen zu Jackie Dupont ungeklärt. Das schreit förmlich nach einem weiteren Band. Ich werde ihn auf jeden Fall lesen.

Von mir gibt es für diese solide Unterhaltung 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.02.2021

Unfall, Selbstmord, Mord?

Trauma – Kein Entkommen
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Ein ehemaliges Mitglied der Marine wird in einem See ertrunken aufgefunden. Unfall oder Mord?

Auch wenn es keine Anzeichen für Fremdeinwirkung gibt, ist sich Mordermittlerin Katja Sand sicher, dass hier ...

Ein ehemaliges Mitglied der Marine wird in einem See ertrunken aufgefunden. Unfall oder Mord?

Auch wenn es keine Anzeichen für Fremdeinwirkung gibt, ist sich Mordermittlerin Katja Sand sicher, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen ist - und wir als Leser haben da natürlich auch schon eine Ahnung...

Interessant fand ich, wie sich dann die Ermittlungen gestalten. Denn es ist nicht so leicht, an Informationen zu kommen, wenn man auf eine Mauer des Schweigens und der Vertuschung trifft. Wie sich Katja Sand hier durchbeißt, hat mir sehr gut gefallen.

Allerdings fand ich es sehr schade, dass der Klappentext schon ganz schön viel vorweg nimmt, nämlich, dass es noch einen weiteren Toten gibt, der ebenfalls unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt. Dadurch, dass ich wusste, dass noch etwas kommt, habe ich nur auf den zweiten Fall gewartet und war dann natürlich nicht mehr überrascht.

Sehr gelungen fand ich wiederum, dass der Thriller ohne künstliches Aufbauschen etc. auskommt. Auch die Leichenfunde werden nicht ausgeschlachtet. Hier wird der Fokus mehr auf die Hintergründe der Taten gelegt und es wird bei den Ermittlungen in die Tiefe gegangen.

Leider wird aber auch das Privatleben von Ermittlerin Sand sehr lang und ausführlich erläutert. Auf der einen Seite zeigt der Kampf mit der Teenie-Tochter ihre menschliche Seite, auf der anderen Seite hat es für mich den Fluss der Ermittlungen immer wieder unterbrochen. Es war einfach zu oft und zu ausführlich die Rede davon.

Bei "Trauma - Kein Entkommen" handelt es sich um den Auftakt einer Thriller-Reihe rund um Katja Sand. Deshalb denke ich, dass sie und ihr Familienleben so ausführlich eingeführt wurden. Wahrscheinlich wird man in den Folgebänden hier noch mehr erfahren. Aber ich brauche das nicht unbedingt, ich mag den Fokus mehr auf dem eigentlichen Fall.

Nichtsdestotrotz hat mich der Thriller gut unterhalten. Die Ermittlungen waren nachvollziehbar, das Ende zwar nicht ganz überraschend, aber spannend und passend. Ich werde die Reihe weiter verfolgen.

Von mir gibt es 4 Sterne.

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