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Wenns einfach so passiertIch hab mir dieses Buch direkt zum Release gekauft und dann liegen gelassen. Ich weiß gar nicht warum. Ich kenne die Fantasy Romane und Dystopien der Autorin und war bisher immer überzeugt. Aber dennoch ...
Ich hab mir dieses Buch direkt zum Release gekauft und dann liegen gelassen. Ich weiß gar nicht warum. Ich kenne die Fantasy Romane und Dystopien der Autorin und war bisher immer überzeugt. Aber dennoch hat mich etwas abgehalten. Jetzt weiß ich auch was:
Diese Geschichte ist so anders als das, was man sonst von Fanny kennt und doch so typisch! Fanny ist bekannt als Mensch, der kein Blatt vor den Mund nimmt, vor ernsten Themen nicht zurück schreckt und sagt, was sie denkt.
Und genau das hat sie hier auch getan. Sie erzählt die Geschichte von Becca, die nach einem Umzug in eine neue Schule kommt und dort genau weiß, wo sie hinkommen möchte. Ins Mittelfeld. Nicht auffallen aber auch kein Außenseiter. Ihr ist wahnsinnig wichtig, was die Leute von ihr denken. Absolut typisch für dieses Alter.
Dann lernt sie Jay kennen, den Schwarm der Schule und fühlt sich zu ihm hingezogen. Obwohl er zur Elite gehört. Obwohl er eigentlich eine Freundin hat, die die größte Zicke der Schule ist. Aber was will man gegen flattern im Bauch tun?
Tja, und dann kommt Nick. So ganz anders als Jay und dennoch so intensiv, dass Beccas Gefühlswelt völlig aus dem Gleichgewicht gerät.
Dass es sich hier um eine Geschichte aus dem LGBTQ Bereich handelt ist kein Geheimnis. Somit ist es auch kein Geheimnis, womit sich ihr Gefühlschaos begründen lässt.
Dennoch ist die Art, wie Fanny Beccas Geschichte, ihre inneren Konflikte, ihre Angst, ihre Abscheu vor den eigenen Gefühlen und dennoch ihre Sehnsucht nach genau diesen beschreibt, so ehrlich, so schonungslos und so on point, dass ich das Buch verschlungen habe. Aufhören war nicht möglich. Ich war völlig gefangen in diesem Gefühl und mit Becca gemeinsam herauszufinden, was es mit diesen neuen Empfindungen auf sich hat. Und dass es eigentlich sch** egal sein sollte, was die anderen denken.
Die Reaktion ihrer Mutter war genial. So sollte es immer sein. Und dass die Mutter-Tochter-Beziehung so innig ist, hat mir das Herz erwärmt. Genauso wünsche ich mir das für mich und meine Tochter auch.
Es ist soo soo wichtig für junge Menschen, dass sie lernen, dass alle Gefühle richtig sind, egal ob für das andere oder das eigene Geschlecht (oder beide... oder gar keins). Es ist vollkommen irrelevant, solange man selbst glücklich ist. Sobald das kribbeln da ist. Das Gefühl, angekommen zu sein. Sich verstanden zu fühlen. Sich fallen lassen zu können.
Wie sagten die Ärzte so schön "lass die Leute reden, und hör ihnen nicht zu. Die meisten Leute haben ja nichts Besseres zu tun."
Danke Fanny für deine Worte, diesen Roman, deine Ehrlichkeit, dein Feingefühl, dein... dich! Einfach für dich! Mit diesem Roman hilfst du hoffentlich ganz vielen (jungen) Menschen zu dem zu stehen, was ihr Herz ihnen sagt und nicht dazu, was das Umfeld vielleicht erwartet. Denn das zählt nicht, wenn man damit nicht glücklich ist.