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Veröffentlicht am 10.04.2022

Highlight

Wenns einfach so passiert
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Ich hab mir dieses Buch direkt zum Release gekauft und dann liegen gelassen. Ich weiß gar nicht warum. Ich kenne die Fantasy Romane und Dystopien der Autorin und war bisher immer überzeugt. Aber dennoch ...

Ich hab mir dieses Buch direkt zum Release gekauft und dann liegen gelassen. Ich weiß gar nicht warum. Ich kenne die Fantasy Romane und Dystopien der Autorin und war bisher immer überzeugt. Aber dennoch hat mich etwas abgehalten. Jetzt weiß ich auch was:

Diese Geschichte ist so anders als das, was man sonst von Fanny kennt und doch so typisch! Fanny ist bekannt als Mensch, der kein Blatt vor den Mund nimmt, vor ernsten Themen nicht zurück schreckt und sagt, was sie denkt.

Und genau das hat sie hier auch getan. Sie erzählt die Geschichte von Becca, die nach einem Umzug in eine neue Schule kommt und dort genau weiß, wo sie hinkommen möchte. Ins Mittelfeld. Nicht auffallen aber auch kein Außenseiter. Ihr ist wahnsinnig wichtig, was die Leute von ihr denken. Absolut typisch für dieses Alter.

Dann lernt sie Jay kennen, den Schwarm der Schule und fühlt sich zu ihm hingezogen. Obwohl er zur Elite gehört. Obwohl er eigentlich eine Freundin hat, die die größte Zicke der Schule ist. Aber was will man gegen flattern im Bauch tun?

Tja, und dann kommt Nick. So ganz anders als Jay und dennoch so intensiv, dass Beccas Gefühlswelt völlig aus dem Gleichgewicht gerät.

Dass es sich hier um eine Geschichte aus dem LGBTQ Bereich handelt ist kein Geheimnis. Somit ist es auch kein Geheimnis, womit sich ihr Gefühlschaos begründen lässt.

Dennoch ist die Art, wie Fanny Beccas Geschichte, ihre inneren Konflikte, ihre Angst, ihre Abscheu vor den eigenen Gefühlen und dennoch ihre Sehnsucht nach genau diesen beschreibt, so ehrlich, so schonungslos und so on point, dass ich das Buch verschlungen habe. Aufhören war nicht möglich. Ich war völlig gefangen in diesem Gefühl und mit Becca gemeinsam herauszufinden, was es mit diesen neuen Empfindungen auf sich hat. Und dass es eigentlich sch** egal sein sollte, was die anderen denken.

Die Reaktion ihrer Mutter war genial. So sollte es immer sein. Und dass die Mutter-Tochter-Beziehung so innig ist, hat mir das Herz erwärmt. Genauso wünsche ich mir das für mich und meine Tochter auch.

Es ist soo soo wichtig für junge Menschen, dass sie lernen, dass alle Gefühle richtig sind, egal ob für das andere oder das eigene Geschlecht (oder beide... oder gar keins). Es ist vollkommen irrelevant, solange man selbst glücklich ist. Sobald das kribbeln da ist. Das Gefühl, angekommen zu sein. Sich verstanden zu fühlen. Sich fallen lassen zu können.

Wie sagten die Ärzte so schön "lass die Leute reden, und hör ihnen nicht zu. Die meisten Leute haben ja nichts Besseres zu tun."

Danke Fanny für deine Worte, diesen Roman, deine Ehrlichkeit, dein Feingefühl, dein... dich! Einfach für dich! Mit diesem Roman hilfst du hoffentlich ganz vielen (jungen) Menschen zu dem zu stehen, was ihr Herz ihnen sagt und nicht dazu, was das Umfeld vielleicht erwartet. Denn das zählt nicht, wenn man damit nicht glücklich ist.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Herzdrache

Love Me Snowly
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Was für eine großartige Geschichte! Anfangs wusste ich noch nicht so recht, was ich mit Setting und Protagonisten anfangen sollte, doch sie sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen.

Elina fährt mit 9 ...

Was für eine großartige Geschichte! Anfangs wusste ich noch nicht so recht, was ich mit Setting und Protagonisten anfangen sollte, doch sie sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen.

Elina fährt mit 9 anderen Leuten zu einer Skifreizeit nach Österreich. Halb freiwillig, denn eigentlich will sie Weihnachten lieber mit ihrer Familie feiern. Aber da spricht einiges dagegen, was erst im Laufe der Geschichte klar wird. Es war auf jeden Fall die absolut richtige Entscheidung.

Auf der Freizeit lernt sie Noah kennen, den Casanova, der nichts anbrennen lässt und sich durch alle Betten ****, die ihm geboten werden.

Zwischen den beiden knisterst es gewaltig, doch ihre Erfahrungen und ihre Ängste lassen es nicht zu, dass sich mehr daraus entwickelt.

Die Entwicklung der Protagonisten ist der Knaller. Es ist kein "von jetzt auf gleich bin ich ein neuer Mensch", sondern eine kontinuierliche Verinnerlichung neuer Werte, Erkennen und Verstehen von Verwalten und dem Wunsch, dieses zu verändern.

Elina ist so eine starke Frau. Ich mag sie unglaublich gern. Ihre Entwickelung gefällt mir am allerbesten.

Noah gefällt mir auch richtig gut. Er hat es so verdient, glücklich zu sein.

Aber auch die anderen Teilnehmer der Freizeit (auch wenn man ein paar nicht gut kennenlernt), sind großartig. Klar gibt es mit Belle und Felix auch Antagonisten, die man nicht gebraucht hätte... wobei, doch, für die Stimmung sind die beiden unverzichtbar.

Der Schreibstil ist leicht und einnehmend, so dass man schnell durch die Seiten fliegt.

Auch das Lektorat und Korrektorat kann hier gelobt werden, denn mir ist fast nix aufgefallen, was nicht in Ordnung war. Richtig cool.

Die Themen, die hier angesprochen werden, sind so wichtig. Ok, das Drogenthema hätte ich nicht gebraucht und hat mir nicht so gut gefallen, aber das hier Missbrauch, die Folgen, die Gefühle von Täter und Opfer und wie die Gesellschaft damit umgeht, thematisiert wird, war klasse. Einfühlsam, aber so direkt, dass es hoffentlich den/die ein/e oder andere/n zum Nachdenken und Umdenken bringt.

Auch das Thema Selbstbestimmung, Ehrlichkeit zu sich selbst, Einstehen für die eigenen Wünsche und Gefühle. Hat mich sehr berührt.

Alles in allem eine tolle winterliche Herzensgeschichte, die sich ganz leise anschleicht und dann mit Karacho bleibt.

Eine Herzensempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Wow

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
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Achtung, die Bewertung bezieht sich auf das Hörbuch.

Linus Baker wird als Sachbearbeiter auf eine Insel geschickt, auf der es ein Waisenhaus für magisch begabte Kinder gibt. Dass dieser Auftrag sein ...

Achtung, die Bewertung bezieht sich auf das Hörbuch.

Linus Baker wird als Sachbearbeiter auf eine Insel geschickt, auf der es ein Waisenhaus für magisch begabte Kinder gibt. Dass dieser Auftrag sein Leben verändern wird, hätte er nicht erwartet.

Vorab:
Es handelt sich hier um ein Jugendbuch und die Themen, die angesprochen werden, sind altersbedingt eingesetzt und aufgearbeitet. Das muss man wissen, um nicht enttäuscht zu sein, wie viele Klischees hier verwendet werden.

Die Geschichte selbst ist zuckersüß. Die magsich begabten Kinder in der Obhut von Artur Panassus sind so zauberhaft. Ich möchte nicht vorweg greifen, welche Kinder alles dort sind, sonst wäre die Überraschung weg, aber nur soviel: Knöpfe und eine Pagen-Uniform spielen eine große Rolle. Und Spinnen im Kopf.

Linus lernt mit den Kindern gemeinsam, was es heißt, zusammenzuhalten, für sich selbst einzustehen, mutig zu sein und auch mal etwas verrücktes zu machen. Das Leben ist ernst genug, da kann man sich ruhig auch mal einen Nachmittag zum Deppen machen. Wobei auch das seinen Sinn erfüllt. Und wenn es nur heißt, loszulassen. Frei zu sein. Mal wieder Kind sein zu dürfen.

Was mir nicht so gut gefallen hat ist die Rolle, die Linus auf der Insel eingenommen hat. Das ging mir doch alles ein bisschen zu schnell und vollkommen gegen seinen eigentlichen Auftrag. Dafür, dass er eigentlich so ein Faktenreißer ist und das Regelwerk als Bettlektüre verwendet, ging mir persönlich die Verwandlung und die Einbindung auf der Insel ein bisschen zu schnell.

Die Verbindung, die die Kinder zu Mr. Parnassus haben, ist beeindruckend. Er ist immer für sie da, stellt sich selbst immer hinten an und beschützt sie mit seinem Leben. Dafür lieben sie ihn abgöttisch und schenken ihm ihr Vertrauen und ihr Herz. Und auch er selbst ist eine wahnsinnig spannende Persönlichkeit, auch wenn es eine ganze Weile dauert, bis man hinter die Fassade des freundlichen Heimleiters schauen darf. Aber das Warten hat sich gelohnt.

In dieser Geschichte geht es aber noch um so viel mehr. Es geht um Vorurteile, um Missverständnisse, um Rassismus, um Homosexualität, um Angst, um Anfeindungen, um falsche Wertvorstellungen.
Und wieder zeigt sich, dass viele Vorbehalte, die wir Menschen haben, aufgrund von Unkenntnis entstehen. Wenn man sich mal ein bisschen mit der jeweiligen Thematik befasst, verliert sie ihren Schrecken.

Der Hörbuchsprecher hat einen genialen Job gemacht. So einfühlsam gelesen und trotzdem so spannend, dass die Stunden nur so verflogen sind. Einzig die Tatsache, dass die Kapitel nicht richtig unterteilt wurden und man keine schönen Pausen machen konnte, hat mich gestört. Ich war extra im Buchladen zum prüfen, ob das Buch auch en bloc geschrieben ist oder ob es eigentlich unterschiedliche Kapitel gibt und war überrascht, dass es tatsächlich letzteres ist. Das kam Im Hörbuch leider nicht rüber.

Aber die Geschichte ist so viel, dass es lange brauchen würde, alle Facetten zu beleuchten und trotzdem komme ich zu dem Schluss, dass sie mich begeistern konnte.

Daher: lest es! Ihr werdet es nicht bereuen.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Mein Favorit der Reihe

New Chances
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Ein letztes Mal durfte ich nach Green Valley reisen. Und ich muss gestehen, mit dieser Geschichte hat mich die Autorin zu 100% abgeholt.

Sam ist ein Charakter, den ich in den Vorgängerbänden nicht einschätzen ...

Ein letztes Mal durfte ich nach Green Valley reisen. Und ich muss gestehen, mit dieser Geschichte hat mich die Autorin zu 100% abgeholt.

Sam ist ein Charakter, den ich in den Vorgängerbänden nicht einschätzen konnte und hier endlich näher kennenlerne. Er lebt für seine Tochter. Alles, was er tut, ist auf sein Dasein als Papa abgestimmt. Er erlaubt es sich nicht, andere Gefühle zuzulassen außer seinen Vatergefühlen. Und er hat einen Traum, um den er ein großes Geheimnis macht, weil er Angst hat. Hach, ich hab mich sofort in diesen Kerl verliebt.

Leonie mochte ich ebenfalls wahnsinnig gern. Ok, ich dachte am Anfang "bist du bescheuert?", als sie in den Truck eingestiegen ist, aber hey, ist ja alles gut gegangen. Auch sie hat einen Traum, für den sie brennt. Und der ist so mutig und besonders. I like.

Die Geschichte um die Lovestory herum war wirklich toll ausgearbeitet und hat mit zum lachen und zum weinen gebracht.

Danke, dass ich noch einmal mit der Clique unterwegs sein durfte. Ich werde das Städtchen und seine Bewohner vermissen.

Auch Sandra Voss hat hier wieder einen tollen Job gemacht. Ich hab alles gefühlt, was sie mir erzählt hat.

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Eine herrlich leichte Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft

Und dann kam Juli
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Was ein herrlich erfrischendes Buch über eine ungewöhnliche und vor allem ungewollte Freundschaft.

Und dann kam Juli erzählt die Geschichte von Paul und seiner Familie, die an einem Tag im Juli ein Pferd ...

Was ein herrlich erfrischendes Buch über eine ungewöhnliche und vor allem ungewollte Freundschaft.

Und dann kam Juli erzählt die Geschichte von Paul und seiner Familie, die an einem Tag im Juli ein Pferd im Garten finden, das einfach nicht mehr gehen möchte. Es macht ziemlich viel Chaos und nimmt Paul alles weg, was ihm wichtig ist... so denkt er zumindest. Alles dreht sich nur noch um das Pferd und er mag keine Pferde. Also tut er alles dafür, dass das Pferd wieder verschwindet.

Die Illustrationen sind super und die Darstellung der Dialoge machen irre viel Spaß, dieses Buch zu lesen. Für Erwachsene ein happs für zwischendurch, um mal zu entspannen und zu schmunzeln, für Kinder ein Genuss auf 4 Beinen.

Das Buch ist ab 8 freigegeben und für genau das Alter würde ich es auch empfehlen. Eine herrlich leichte Geschichte, die ans Herz geht.

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