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Veröffentlicht am 16.03.2021

Kurzgeschichten

Das Verschwinden der Erde
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Bei dem Buch „Das Verschwinden der Erde“ handelt es sich um ein sehr außergewöhnliches Buch. Hat man im ersten Kapitel noch den Eindruck es drehe sich alles um die vermissten Schwestern, wie im Klappentext ...

Bei dem Buch „Das Verschwinden der Erde“ handelt es sich um ein sehr außergewöhnliches Buch. Hat man im ersten Kapitel noch den Eindruck es drehe sich alles um die vermissten Schwestern, wie im Klappentext angekündigt, merkt man doch schnell, dass dem nicht so ist. Es folgen in sich abgeschlossene Kapitel über verschiedene Bewohner Kamtschakas. Nach und nach kann man Verbindungen zwischen den einzelnen Kapiteln aufbauen.

Das Buch als Thriller zu deklarieren ist leider irreführend, denn wer eine fortlaufende Ermittlung erwartet, wird enttäuscht. Nichtsdestotrotz fand ich es ein sehr besonderes Buch, das vor allem durch die einzigartige Atmosphäre besticht. Ein ruhiger und gesellschaftskritischer Roman, der sehr sprachgewaltig daherkommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.10.2019

Einblick in das Leben der Unterschicht

Menschen neben dem Leben
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In dem Roman „Menschen neben dem Leben“ von Ulrich Alexander Boschwitz geht es um verschiedene Personen, die zur Unterschicht im Berlin der 20er Jahre gehören. Es wird das Leben von Obdachlosen, Blinden, ...

In dem Roman „Menschen neben dem Leben“ von Ulrich Alexander Boschwitz geht es um verschiedene Personen, die zur Unterschicht im Berlin der 20er Jahre gehören. Es wird das Leben von Obdachlosen, Blinden, Prostituierten sowie mehreren Arbeitslosen beschrieben, die sich ihr Lebensunterhalt hart verdienen müssen, unter anderem mit Betteln. Andere ziehen den illegalen Weg mittels Einbruch oder Raub in Betracht. Einige haben noch Hoffnung aus ihrer prekären Situation herauszukommen, wieder andere haben sich mit ihrer desolaten Lage abgefunden und versuchen nur noch Tag für Tag zu überleben.

Die Hoffnungslosigkeit ist regelrecht greifbar und man merkt, das das Buch von einem Zeitzeugen geschrieben wurde. Wie bereits in „Der Reisende“ ist Boschwitz‘ Schreibstil auch hier wieder grandios und einzigartig. Auch wenn die Geschichte nicht ganz an den „Reisenden“ herankommt, so ist es doch ein überaus gelungener und lesenswerter Roman, der das Zeitgeschehen perfekt mit den entsprechenden Emotionen schildert. Boschwitz gehört für mich nicht nur zu den Besten Schriftstellern seinerzeit, sondern vor allem auch heute noch.

Veröffentlicht am 09.08.2019

Zwillingssagen

Kalte Wasser
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Ich muss sagen, dass sich dieses Buch als richtige Überraschungstüte entpuppt hat. Ich habe nicht sehr viel von der Geschichte erwartet und im Endeffekt hat mich das Buch vollends überzeugt. Es geht um ...

Ich muss sagen, dass sich dieses Buch als richtige Überraschungstüte entpuppt hat. Ich habe nicht sehr viel von der Geschichte erwartet und im Endeffekt hat mich das Buch vollends überzeugt. Es geht um Lauren, die Zwillinge gebärt. Im Krankenhaus schleicht sich eine Frau in ihr Zimmer und möchte ihre eigenen Zwillinge gegen Laurens tauschen. Lauren kann sich und ihre Söhne in Sicherheit bringen. Jedoch weiß der Leser nicht, ob es sich wirklich so zugetragen hat oder Lauren an einer postnatalen Psychose leidet.

Um das Buch zu mögen, muss man auf jeden Fall offen für Mystery sein. Aber ich kann sagen, dass es sich lohnt. Es gibt viele Geheimnisse und Ungereimtheiten. Der Leser weiß nie so recht was wahr ist und was nicht. Ich fand das sehr gut gemacht. Auch der Schreibstil war schön und angenehm zu lesen. Besonders gut hat mir gefallen, dass einzelnen Kapiteln Zitate aus Märchen oder Gedichten über Zwillinge vorangestellt wurden. Ich möchte nun gerne mehr von der Autorin lesen. Ein sehr gelungenes Erstlingswerk. Ich vergebe 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Intensiv

All das zu verlieren
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Ich habe bereits Leïla Slimanis Debütroman „Dann schlaf auch du“ gelesen und ich muss sagen, dass mir „All das zu verlieren“ nochmal um einiges besser gefallen hat. In beiden Romanen lässt sich Slimanis ...

Ich habe bereits Leïla Slimanis Debütroman „Dann schlaf auch du“ gelesen und ich muss sagen, dass mir „All das zu verlieren“ nochmal um einiges besser gefallen hat. In beiden Romanen lässt sich Slimanis Schreibstil eindeutig wiedererkennen, doch die Geschichte um Adèle in „All das zu verlieren“ war für mich nochmal intensiver und wortgewaltiger. Das Buch hat eine gewisse Intensivität, die den Leser regelrecht einsaugt. Man weiß nicht, ob man mit Adèle mitfühlen soll, oder sie verurteilen oder sogar beides gleichzeitig. Selbst das Gefühl des Ekels wird hervorgerufen. Nach außen hin führt Adèle ein perfektes Leben und man müsse denken es fehle ihr an Nichts. Doch im inneren fühlt sie sich leer und unzufrieden. Diese Leere versucht sie mit sexuellen Abenteuer mit fremden Männern zu füllen.

Slimanis Schreibstil ist direkt und schonungslos. Gleichzeitig ist ihr Schreibstil schlicht und kommt ohne große Ausschmückungen aus. Mit seinen rund 200 Seiten ist das Buch eher dünn, doch dadurch nicht minder tiefgründig. Auch bleibt genügend Interpretationsspielraum für den Leser. Besonders Adèles Charakter, der so tiefschichtig und komplex ausgearbeitet ist, hat mir sehr gut gefallen. Auch ihre innere Zerrissenheit wird greifbar dargestellt.

Ein gesellschaftskritischer Roman, der durchaus zu bedeutender Literatur unserer Zeit gehört.

Veröffentlicht am 31.03.2019

Hilfreich

Ich bin so frei
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Unzufrieden im Job? Lust auf was Neues? Eine Veränderung muss her! Dann ist das Sachbuch „Ich bin so frei raus aus dem Hamsterrad“ der perfekte Begleiter auf dem Weg sowie ein Ansporn, um den ersten Schritt ...

Unzufrieden im Job? Lust auf was Neues? Eine Veränderung muss her! Dann ist das Sachbuch „Ich bin so frei raus aus dem Hamsterrad“ der perfekte Begleiter auf dem Weg sowie ein Ansporn, um den ersten Schritt zu wagen.

Das Sachbuch ist in unterschiedliche Kapitel unterteilt. Zunächst erzählen die Autoren Emilo Galli Zugaro und Jannike Stör über ihren eigenen Werdegang sowie ihrer Umstiegsgeschichte. Daraufhin werden die einzelnen Schritte des Umsteigens erläutert und näher gebracht.

Besonders gut hat mir gefallen, dass das Buch einen anregt über seine eigenen Stärken und Schwächen nachzudenken und sich dadurch mehr mit sich selbst zu beschäftigen. Zudem ist dieses Sachbuch alles andere als trocken und liest sich wie ein Roman.

Es ist nicht nur ein Ratgeber, sondern auch ein Mutmacher. Für jedermann zu empfehlen, da es die Thematik gelungen auf den Punkt bringt.