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Veröffentlicht am 18.03.2021

Die mitreißende Spionage-Geschichte einer amerikanischen Angentin in Burkina Faso

American Spy
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Beschreibung

Die alleinerziehende Mutter Marie Mitchell wird eines Nachts von einem bewaffneten Mann in ihrem Haus angegriffen und entkommt ihm nur knapp. Ihre Vergangenheit als amerikanische Spionin ...

Beschreibung

Die alleinerziehende Mutter Marie Mitchell wird eines Nachts von einem bewaffneten Mann in ihrem Haus angegriffen und entkommt ihm nur knapp. Ihre Vergangenheit als amerikanische Spionin hat sie eingeholt. Um ihre Söhne in Sicherheit zu bringen, flieht sie mit ihnen außer Landes, zu ihrer Mutter in ein kleines Dorf auf Martinique.

In der ländlichen Abgeschiedenheit kommt Marie zur Ruhe und schreibt ihre Geschichte über die Arbeit als Geheimagentin beim FBI, den kalten Krieg und die Schwierigkeiten, als Frau und Afroamerikanerin in einer von Männern dominierten Welt zu bestehen, nieder. Zunächst werden Marie keine Aufträge zugeteilt und ihr beruflicher Alltag besteht aus Papierkram. Als sie dann ein Angebot erhält, sich an einer Spionage-Operation zu beteiligen, ahnt sie nicht, dass dieser Auftrag ihr Leben auf den Kopf stellen wird.

Meine Meinung

Der erste Roman der amerikanischen Schriftstellerin Lauren Wilkinson »American Spy« ist kürzlich in der deutschen Übersetzung im Tropen Verlag erschienen und weckte sofort meine Neugier, denn in der Geschichte geht es um Spionage und das aus Sicht einer afroamerikanischen Frau, die beim Geheimdienst tätig war.

Der Roman trägt die Bezeichnung Thriller, jedoch muss ich sagen, dass es für mich zu wenig nervenaufreibende Stellen gab, die diese Einordnung rechtfertigen würden. Dennoch ist »American Spy« ein unheimlich interessanter Roman, der in die Arbeit der Geheimdienste von Regierungen einführt, ein authentisches Abbild des Kalten Krieges liefert und dabei noch eine starke weibliche Hauptfigur mit schwarzer Hautfarbe in den Fokus stellt. Diese Mischung sorgt für genügend Unterhaltungswert und lässt es trotz ausbleibender Spitzen des Spannungsbogens keine Langweile aufkommen.

Der Aufbau der Geschichte ist geschickt gewählt und führt die Leser*innen Schritt für Schritt, in Zeitsprüngen zwischen der Gegenwart (Briefform) und der Vergangenheit (Tagebucheinträgen), durch Maries Leben. Begonnen beim mörderischen Angriff auf Marie und ihre Kinder in der Gegenwart, sieht sich diese veranlasst ihr Leben niederzuschreiben, dass ihre Kinder etwas über sie erfahren, sollte es ihr nicht gelingen bei dem Versuch ihren Verfolger auszuschalten, zu überleben.

Durch die Tagebucheinträge kann man sich recht schnell ein Bild der taffen Protagonistin machen, die über ihre Herkunft als karibische Einwanderin in Amerika ebenso reflektiert wie über ihre Familie sowie die bereits verstorbene Schwester. Eine große Rolle nimmt auch Maries Karrierelaufbahn über die Ausbildung beim FBI, ihre Tätigkeit beim CIA und ihren Einsatz für ein Spionageprojekt in Burkina Faso ein, für das sie aufgrund ihrer Hautfarbe prädestiniert ist. Die Auswirkungen des Kalten Krieges sind mit den Zeilen verwoben und auch die Diskriminierung von Schwarzen und Frauen ist ein Thema, das mitschwingt. Mich berührte ungemein die klare Darstellung der Nichtzugehörigkeit von Marie, die in Amerika als auch in Burkina Faso als Fremde wahrgenommen wird.

Die Spannung zieht mit den komplexen politischen Situationen in den Roman ein, und als besondere Zugabe habe ich vieles über den Kalten Krieg dazu gelernt, dass ich bis dahin nicht kannte.

Das Wissen über Burkina Faso und welche politischen Ränke im Geheimen geschmiedet wurden, um die Militärdiktatur von Thomas Sankara aufzulösen und das Land durch die Einführung eines Wahlsystems nach französischem Vorbild in die gewünschte Richtung zu lenken, habe ich neugierig aufgesogen. Lauren Wilkinson hat ein Gespür dafür, komprimierte Informationen über die Geschichte in ihren Text einfließen zu lassen, sodass man regelrecht Lust bekommt mehr darüber zu erfahren und damit indirekt zum Recherchieren angeregt wird.

Zumeist ist Lauren Wilkinsons Schreibstil angenehm flüssig zu lesen, doch es gibt gerade zu Beginn, und immer wenn die Handlung in die Gegenwart schwenkt, wie in Briefen üblich, eine direkte Anrede, mit der Sie ihre Söhne anspricht. Das störte meinen Lesefluss ungemein und hätte sicherlich auch besser gelöst werden können, indem man zum Beispiel die Briefform etwas offensichtlicher darlegt.

Fazit

Ein unglaublich mitreißend erzählter Spionage-Roman, der politische Weltgeschichte mit einer erfrischenden schwarzen Agentin und deren Wahrnehmung verknüpft.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 03.08.2020

Veröffentlicht am 18.03.2021

Erfrischende Fantasy-Unterhaltung.

Birthright 1: Heimkehr
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Meine Meinung

Egal ob Roman oder Comic, fantastische Geschichten sind genau mein Ding! Auf mehrfache Empfehlung hin habe ich den ersten Comic der »Birthright« Serie von Joshua Williamson und Andrei Bressan ...

Meine Meinung

Egal ob Roman oder Comic, fantastische Geschichten sind genau mein Ding! Auf mehrfache Empfehlung hin habe ich den ersten Comic der »Birthright« Serie von Joshua Williamson und Andrei Bressan gelesen. Was soll ich sagen – ich bin sehr angetan von der teilweise bekannten aber dennoch erfrischend umgesetzten Fantasy-Story, die Autor und Zeichner zusammen in »Heimkehr« aufbereitet haben.

In der Geschichte geht es um die Familie Rhodes, deren idyllisches Leben ein jähes Ende erfährt, als Mikey, der jüngste Spross, an seinem Geburtstag im Wald verschwindet. Aaron war an diesem Tag gemeinsam mit seinem Sohn draußen, um ein paar Bälle zu werfen und ihn so von den Vorbereitungen für die Überraschungsparty fernzuhalten. Doch als ein Wurf zu weit geht, folgt Mikey dem Ball in den Wald und kehrt nicht wieder.

Die Familie zerbricht daran, Aaron der sogar des Mordes an seinem Jungen verdächtigt wird, rutscht in die Alkoholsucht. Als dann ein Jahr nach Mikeys Verschwinden ein muskelbepackter Heldenverschnitt auftaucht und trotz des nicht zu leugnenden Altersunterschiedes behauptet, genau jener vermisste Sohn zu sein, will Wendy nichts davon wissen und schon gar nicht von dessen unhaltbaren Behauptungen über eine Fantasie-Welt namens Terrenos. Doch Aaron und sein Bruder Brennan glauben ihm und sind bereit, ihm bei der Erfüllung seiner Prophezeiung zu unterstützen.

Besonders gut gefallen hat mir das Story-Telling, denn die Szenen wechseln sich in Zeit und Örtlichkeit des Geschehens ab, so dass ein unglaublich mitreißender Spannungsbogen entsteht. Zum einen begleitet man also den jungen Mikey, der aus einem ganz bestimmten Grund in die magische Welt von Terrenos gerät, in der es nicht nur Orcs, geflügelte Wesen, die sich Gideonen nennen und Klingenbiester gibt, sondern auch den schrecklichen Herrscher Lore, den er als auserwählter Held zur Strecke bringen soll.

Die Mischung aus blutigen Schlachten, einer kreativen Fantasy-Welt und den bedrückenden Problemen einer Familie in der „realen“ Welt ist unheimlich erfrischend und bietet einen hohen Unterhaltungswert. Während die leicht verständliche Realität einen etwas größeren Raum in diesem Auftakt-Band erhält, bleiben für mich noch einige Fragen bezüglich der phantastischen Welt Terrenos und der in ihre lebenden Geschöpfe offen. Dafür wird man jedoch mit heroischen Bildern, blutigen Schlachten und ausdrucksstarken Mienenspiel der Protagonisten belohnt. Die klassischen Zeichnungen von Andrei Bressan bekommen durch die kräftige Farbpalette von Adriano Lucas das richtige Feeling verpasst, und man glaubt tatsächlich durchs Kaninchenloch bzw. den Wald in eine schillernde Fantasy-Parallel-Welt gefallen zu sein.

Fazit

Ein vielversprechender Auftakt zu einer Fantasy-Reihe, die trotz althergebrachter Ansätze auch mit erfrischenden Einflüssen zu unterhalten weiß.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 27.07.2020

Veröffentlicht am 18.03.2021

Eine mystische Kriminalgeschichte in London

Eine Studie in Smaragdgrün
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Meine Meinung

Basierend auf Neil Gaimans Kurzgeschichte »A Study in Emerald« aus dem Jahre 2003, welche kostenfrei auf seiner Homepage aufgerufen werden kann, haben Rafael Albuquerque (»American Vampire«, ...

Meine Meinung

Basierend auf Neil Gaimans Kurzgeschichte »A Study in Emerald« aus dem Jahre 2003, welche kostenfrei auf seiner Homepage aufgerufen werden kann, haben Rafael Albuquerque (»American Vampire«, »Batgirl«, »Batman«) und Rafael Scavone (»Hit Girl«, »Wonder Woman«, »Batman«) in einem genialen Crime-Mysterie Comic adaptiert, der die Welt von Arthur Conan Doyles »Sherlock Holmes« und H. P. Lovecrafts »Cthulhu-Mythos« miteinander verschmelzen lässt.

Alles beginnt mit der Begegnung eines Kriegsveteranen mit einem Mann im Laborkittel, dessen analytischer Verstand verblüffend ist. Die Junggesellen sind auf der Suche nach einer Wohnung, die sie sich teilen können und landen in der Baker Street. Spätestens jetzt hat man zusammen mit dem Titel, der sich auf die Kriminalgeschichte »Eine Studie in Scharlachrot« bezieht, in der Sherlock Holmes seinen ersten Auftritt hat, genügend Hinweise auf die Parallelen zu Doyles Meisterdetektiv gesammelt.

Es geht aber noch weiter. Die Herren bekommen Besuch von einem gewissen Polizeiinspektor, der ihre Hilfe in einem delikaten Mordfall benötigt. Am Tatort in den Slums von London liegt eine Leiche in einer beträchtlichen Blutlache, die aufgrund der adligen Abstammung des Opfers grünleuchtend schimmert. Mit ebendiesem Blut hat der Täter eine Botschaft an der Wand hinterlassen. Die Einflüsse von Lovecrafts alienhaften Monstern, die in den höchsten Kreisen, so auch im Königshaus zu finden sind, kommen nun zum tragen. Und so liegt es an dem deduktiven Geschick des polizeilichen Beraters, die richtigen Schlüsse zu ziehen und den Verantwortlichen dingfest zu machen. Doch als Leser sollte man hier nicht voreilig seine Schlüsse ziehen, denn Gaiman hat noch einen phänomenalen Plottwist im Ärmel versteckt.

Gaiman verbindet in seiner Crime-Mysterie Geschichte nicht nur Anspielungen auf Holmes und den Cthulhu-Mythos, sondern lässt auch anderweitige Klassiker aus der düsteren Literatur, wie z. B. Shelleys »Frankenstein« oder Stevensons »Doktor Jekyll und Mister Hyde« einfließen und liefert Fans dieser Schriftsteller zahlreiche feingeschliffene Details.

Da ich selbst weder die Geschichten von Doyle noch von Lovecraft bisher gelesen habe, und ich daher mein Wissen nur aus den Serien und Filmen ziehe, war ich sehr dankbar für das ausführliche Glossar von Jens R. Nielsen, in dem die Verweise und Andeutungen aufgedröselt werden. Dennoch bin ich mir sicher, dass die Geschichte auf eingefleischte Leserinnen der berühmten Schriftsteller noch viel besser wirken kann.

Die schwungvollen Illustrationen von Rafael Albuquerque, die besonders durch die ausdrucksstarke Mimik der Protagonisten bestechen, entwickeln im Zusammenspiel mit den lebendigen Farben Dave Stewarts eine ganz eigene Sogkraft, und sind damit eine wahre Augenweide. Alleine schon aufgrund dieses tollen Artworks lohnt es sich, ein Blick in den Comic zu werfen.

Fazit

»Eine Studie in Smaragdgrün« ist zwar in erster Linie ein absolutes MUST-READ für echte Sherlock Holmes- und Lovecraft-Fans, kann aber auch Leser
innen mit einem Faible für mystische Kriminalgeschichten einen fesselnden Trip durch ein literarisch verdichtetes London mitnehmen.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 26.07.2020

Veröffentlicht am 18.03.2021

Einfühlsame Kurzgeschichte

Rosalie
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Meine Meinung

Die Kinderbücher des französischen Autors Timothée de Fombelle wurden bereits in mehrere Sprachen übersetzt und ausgezeichnet. Sein neuestes Werk »Rosalie. Als mein Vater im Krieg war« ist ...

Meine Meinung

Die Kinderbücher des französischen Autors Timothée de Fombelle wurden bereits in mehrere Sprachen übersetzt und ausgezeichnet. Sein neuestes Werk »Rosalie. Als mein Vater im Krieg war« ist eine einfühlsame Kurzgeschichte über das Kind sein in Zeiten des Krieges, eindrücklich bebildert durch die Aquarell-Illustrationen der kanadischen Künstlerin Isabelle Arsenault.

Rosalie ist noch keine sechs Jahre alt und bekommt schon in diesen jungen Jahren das schreckliche Gesicht des Ersten Weltkrieges zu spüren. Ihr Vater kämpft für das Vaterland, die Mutter arbeitet seither den ganzen Tag in der Fabrik, um sie durch die schwere Zeit zu bringen. Während des Tages sitzt Rosalie in der letzten Bank in einer Schulklasse, und am Abend liest ihre Mutter ihr aus den Briefen ihres Vaters vor.

Obwohl Rosalie noch so jung ist, bemerkt sie die Veränderung, die mit ihrer Mutter vor sich geht und ahnt, dass mit den Briefen irgendetwas nicht stimmen kann. Doch Rosalie kann noch nicht lesen und sich selbst der Worte vergewissern, und so beschließt sie kurzerhand, sich das Lesen selbst beizubringen, um die Wahrheit herauszufinden. Hauptmann Rosalie hat eine Mission…

Timothée de Fombelle und Isabelle Arsenault vermitteln mit dieser Geschichte eindrucksvoll, wie die Welt eines kleinen Mädchens, die durch die Umstände des Ersten Weltkrieges unmittelbare Auswirkungen in ihrer Familie erlebt, aussieht, und wie sie mit dem Schweigen der Erwachsenen gegenüber ihr als Kind zu kämpfen hat.

Eltern versuchen immer ihre Kinder zu beschützen und vor Unheil zu bewahren, und so macht es auch Rosalies Mutter, indem sie versucht etwas Schönes vorzugaukeln, wo Rosalie doch genau die graue Wirklichkeit und die Schrecken des Krieges sehen kann. Doch wenn eines diese Kurzgeschichte beweist, dann das, dass Kinder besser mit der Wahrheit umgehen können und man ihnen durchaus mehr zutrauen und zumuten kann, als Erwachsene vermuten. Viel schlimmer wiegt für Rosalie nämlich die nagenden Ungewissheit. Aber mit ihrem starken Willen, der Wahrheit selbst auf den Grund zu gehen, wird verdeutlicht wie wichtig es ist, Kinder auch in schrecklichen Situationen ernst zu nehmen und sich gemeinsam mit ihnen der Wahrheit zu stellen.

Arsenaults Illustrationen sind überwiegend in Grau- und Schwarztönen gehalten, was die schwere Kriegszeit für die Bevölkerung einfängt und wird nur selten durch Farbtupfer, wie z. B. Rosalies rotes Haar, aufgebrochen, was die Aufmerksamkeit der Leser*innen unweigerlich immer wieder auf das aufgeweckte Mädchen lenkt, dass sich selbst auf einer geheimen Mission als Hauptmann Rosalie befindet.

Fazit

Eine einfühlsame Kurzgeschichte über die Auswirkungen des Krieges auf ein kleines Mädchen, dass um die Wahrheit herauszufinden, einer ganz eigenen Mission nachgeht.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 24.07.2020

Veröffentlicht am 18.03.2021

Ein grafisches Fest für die Augen.

Isola 1
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Meine Meinung

Ich liebe Fantasy-Geschichte, egal ob in Roman-, Film- oder Comic-Format, und so bin ich natürlich auch nicht um das Werk des Kreativ-Teams um Brenden Fletcher, Karl Kerschl und Michele ...

Meine Meinung

Ich liebe Fantasy-Geschichte, egal ob in Roman-, Film- oder Comic-Format, und so bin ich natürlich auch nicht um das Werk des Kreativ-Teams um Brenden Fletcher, Karl Kerschl und Michele Assarasakorn mit dem Titel »Isola« vorbei gekommen.

Die deutsche Ausgabe enthält die im Original erschienenen Einzelkapitel 1 bis 5 plus einen Prolog sowie eine Hintergrundstory und gesammelte Cover-Illustrationen.

Ich muss zugeben, dass es, ähnlich wie bei komplexen Fantasy-Romanen, ein paar Seiten beanspruchte, um in die Geschichte vollkommen eintauchen zu können. Fletcher und Kerschl werfen ihre Leser*innen nämlich ohne lange Vorreden in die Story. An einem verregneten Abend sitzt eine Kriegerin vor einem Zelt in dem ein Tiger schläft, sie bewacht ihn, und ihrer liebevollen Geste, sie deckt ihn zu, scheint darauf hinzudeuten, dass sie etwas für ihn empfindet.

Seite für Seite wird etwas mehr von der Geschichte aufgedeckt. Bei der Kriegerin handelt es sich um Captain Rook, die Anführerin der königlichen Garde, die ihre Königin Olwyn, die in einen Tiger verwandelt wurde, auf der Suche nach Isola begleitet. Denn an diesem geheimnisvollen Ort erhoffen sich Rook und Olwyn Hilfe in ihrem Bestreben einen bevorstehenden Krieg zu verhindern.

Rook und Olwyn kommen durch Sümpfe, Wälder und Ruinenstädte – das alles wird atemberaubend von Kerschls Illustrationen und MSassyKs stimmiger Kolorierung eingefangen. Durch das gelungene Zusammenspiel der ausdrucksstarken Bilder, die in flexiblen Panels und Splash-Pages daherkommen, und der atmosphärischen Farbgebung wird ein Großteil der Geschichte erzählt und dennoch bleibt genügend im Dunkeln, sodass bei mir die Neugier auf den Folgeband unheimlich gesteigert wurde.

»Isola« hat mich in erster Linie durch das wunderschöne Artwork, welches durch die individuelle Panelführung fast schon Filmcharakter verliehen bekommt und die lebendigen Farben überzeugt. Bei diesem tollen Beispiel graphischer Erzählkunst kann man fast schon darüber hinwegsehen, dass sich der Handlungsrahmen dieses ersten Bandes noch etwas zurückhaltend zeigt.

Fazit:

Ein magisch-düstereres Comic-Erlebnis, das ein grafisches Fest für die Augen liefert.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 19.07.2020