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Veröffentlicht am 05.05.2021

Familienchronik

Dein ist das Reich
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Eines vorweg: Trotz Allem ein großes Werk. Die Autorin hat hier eine Geschichte zusammengetragen und veröffentlicht, welche sich über Jahrzehnte hinweg, erstreckt. Etwas verwirrend dabei, sind die vielen ...

Eines vorweg: Trotz Allem ein großes Werk. Die Autorin hat hier eine Geschichte zusammengetragen und veröffentlicht, welche sich über Jahrzehnte hinweg, erstreckt. Etwas verwirrend dabei, sind die vielen Familienverwicklungen. Man verliert schon mal den Überblick dabei. Man kann zur Kolonialisierung stehen wie man will, es wurde auch Gutes geleistet. Dass das Ganze unter dem Vorwand der Christianisierung geschah, ist eine andere Geschichte. Aber zurück zum Roman: Das Cover ist nicht nach meinem Geschmack, aber die Leseprobe hat mich neugierig gemacht und so machte ich mich an das Gesamtwerk heran. Es ist nicht leicht zu lesen, es hat seine Längen und man muss genau aufpassen, sonst verliert man den Überblick über die einzelnen Familien. Zeitweise wird man auch von der Wortgewalt der Erzählung mitgerissen, dann plätschert sie wieder still dahin. Eindrucksvoll auch die Schilderung der Einheimischen von Neuguinea und ihrer Lebenswelt. Interessant auch die Berichte über die Bemühungen der Missionare und deren Schwierigkeiten bei der Christianisierung. Interessant auch das Anwerben von Männern und Frauen für die Mission in Bayern in Neuendettelsau.
Das Ganze wird von einer Enkelin erzählt, die von ihrer Großmutter Linette stückchenweise darüber informiert wird. Erst als sie selbst älter wird, interessiert sie sich mehr für ihre Vorfahren und stöbert in alter Unterlagen und kommt so manchen dunklen Geheimnis auf die Spur.

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Wenn die Logik irrt.

Siehst du, wie sie sterben? (Thriller)
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Die Psychologin Frieda Rubens soll der Polizei helfen, einen Frauenmörder zu fassen. Es gibt bereits drei Opfer, alle Prostituierte, durchnummeriert und mit Zeichen versehen. Dass ihr Exfreund, Kriminalkommissar ...

Die Psychologin Frieda Rubens soll der Polizei helfen, einen Frauenmörder zu fassen. Es gibt bereits drei Opfer, alle Prostituierte, durchnummeriert und mit Zeichen versehen. Dass ihr Exfreund, Kriminalkommissar Marc Wittmann, diese Mordserie bearbeitet, macht dieses Unterfangen nicht einfacher. Doch Frieda kniet sich in den Fall und glaubt den Hintergrund zu erkennen. Doch das Morden geht weiter und die Ermittlungen drehen sich im Kreis. Doch plötzlich erkennt Frieda den wahren Hintergrund für die Morde, doch da ist es fast schon zu spät. Faszinierender Thriller, psychologischer Hintergrund, grausame Tötungsrituale, Spannung bis zum Schluss. Hervorragend geschrieben, trotz der Schilderungen der tödlichen Verletzungen nie ausufernd. Für einen Laien etwas zu viel Psychologieverhalten erklärt, was zeitweise zu Langeweile führt, aber nur kurz. Interessant auch, auf den Grund und die Durchführung der Morde muss man erst kommen. Ein Bravo dem Autor.

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Veröffentlicht am 13.04.2021

Leben mit der Besatzung.

Die Toten vom Gare d’Austerlitz
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Juni 1940. Die Deutschen in Paris. 4, durch Giftgas ermordete Polen in einem Waggon. Ein Selbstmörder, welcher seinen Jungen mit in den Tod genommen hat. Kein schöner Beginn für Inspektor Eduard Giral. ...

Juni 1940. Die Deutschen in Paris. 4, durch Giftgas ermordete Polen in einem Waggon. Ein Selbstmörder, welcher seinen Jungen mit in den Tod genommen hat. Kein schöner Beginn für Inspektor Eduard Giral. Major Hochstetter, ein deutscher Offizier von der Abwehr, wird ihm zur Seite gestellt. Mal als Gegenspieler, mal als Helfer. Giral leidet noch immer unter einem Kriegstrauma. Er ist von seiner Frau und seinem Sohn getrennt und lebt in einer kleinen Wohnung. Er will unbedingt den Giftmord aufklären. Plötzlich ist Jean-Juc, sein Sohn, wieder da. Dieser will weiterkämpfen und sich zur französischen Truppe durchschlagen. Er verachtet ihn auch wegen seiner Zusammenarbeit mit dem Deutschen Hochstetter. Wegen seiner beharrlichen Verfolgung der Giftmorde macht er sich nicht nur in seiner nächsten Umgebung Feinde. Auch die SS und die Abwehr heften sich auf seine Fersen. Aber Giral verfolgt beharrlich seine Ziele, ohne dabei seinen Sohn aus den Augen zu verlieren. Spannendes Buch, hervorragend und fesselnd geschrieben, gibt es einen Einblick in die Welt der Pariser Besatzung mit den Deutschen. Ein bis zum Ende lesenswertes Werk mit historischem Einschlag. Gutes Cover.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Leben und Sterben lassen

Der Abstinent
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James O`Connor wird von Dublin nach Manchester versetzt. Dort wurden gerade 3 Männer, angebliche Anhänger der "Fenians", gehängt. Er soll die Drahtzieher dieser Bewegung ausfindig machen. O`Connor, seit ...

James O`Connor wird von Dublin nach Manchester versetzt. Dort wurden gerade 3 Männer, angebliche Anhänger der "Fenians", gehängt. Er soll die Drahtzieher dieser Bewegung ausfindig machen. O`Connor, seit dem Tod seiner Frau dem Alkohol verfallen, jetzt aber strikter Abstinenzler, nimmt die Fährte von Stephen Doyle, einem Kriegsveteranen, auf, welcher ihn ebenfalls Töten will. Es entspinnt sich zwischen den Beiden ein Kampf auf Leben und Tod. O`Connor muss schwere Rückschläge einstecken, auch in den eigenen Reihen hat er fast keine Freunde. Dramatische werden die Ereignisse im 19. Jahrhundert zwischen Engländern und Iren erzählt. Menschenleben spielen in diesen schicksalsschweren Tagen keine große Rolle. Keiner traut Keinem. Freunde gibt es nicht viele. Düster sind auch die Lebensverhältnisses und gute Arbeitsplätze selten. Der Roman gibt ein naturgetreues Bild von dieser schrecklichen Zeit. Man liest gespannt und gefesselt bis zum doch etwas überraschenden Ende. Hervorragendes Bild einer wirren Epoche.

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Veröffentlicht am 22.03.2021

Die Geister, die ich rief

Mama allein zu Haus
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Barbara und Christiane, zwei Frauen, welche sich jahrelang ihren Kindern während der Schulzeit gewidmet haben. Doch jetzt ist die beschwerliche Zeit vorbei. Die Schule ist abgeschlossen, die Kinder ziehen ...

Barbara und Christiane, zwei Frauen, welche sich jahrelang ihren Kindern während der Schulzeit gewidmet haben. Doch jetzt ist die beschwerliche Zeit vorbei. Die Schule ist abgeschlossen, die Kinder ziehen aus. Endlich Ruhe und Freizeit - glaubt man. Was ist plötzlich los: Auf einmal fehlt etwas, was früher einem den Tagesanfang verdorben hat. Doch jetzt, wo man den Jungen nicht mehr zur Schule drängen muss, zum schnelleren anziehen auffordern und auf den letzten Zacken zur Schule gefahren hat, ist jetzt nur Ruhe in der Früh. Es fehlt der gewohnte, "stressige" Tagesablauf. Bis die Beiden erkennen, dass es auch noch ein Leben nach der Bemutterung gibt. Aber diese Umstellung ist nicht so einfach zu bewältigen. Ob den Beiden dieses gelingt, verrät dieses Buch. Humorvoll und lebensnah wird hier von dieser Umstellung berichtet. Für einen Mann ist sicher nicht Alles nachvollziehbar, trotzdem ein lesenswertes und humorvolles Werk über den Wandel von Bemutterung zur Freiheit über dien Tag.

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