Profilbild von KristallKind

KristallKind

Lesejury Star
offline

KristallKind ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit KristallKind über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2021

Anfangs mau - Später wow

Suche Platz auf Wolke Sieben
0

Marlene hat aus ihrer Not eine Tugend gemacht. Um über die schmerzliche Trennung von ihrem Verlobten hinwegzukommen, stürzt sie sich kopfüber in die Arbeit. Naja, das muss sie wohl auch, denn ihre Arbeitsstelle ...

Marlene hat aus ihrer Not eine Tugend gemacht. Um über die schmerzliche Trennung von ihrem Verlobten hinwegzukommen, stürzt sie sich kopfüber in die Arbeit. Naja, das muss sie wohl auch, denn ihre Arbeitsstelle hat sie zur etwa gleichen Zeit auch noch verloren. Ihr Schreibtalent überdauert allerdings den Jobverlust: Eine eigene Onlinedating-Agentur ist das Ziel! Durch diesen Kraftakt der Unternehmensgründung bleibt jedoch Marlenes Liebesleben auf der Strecke, wobei ihr das eigentlich ganz gut in den Kram passt. Sie möchte nämlich nie wieder verletzt werden. Auch nicht durch den frechen Bruno, der eines Tages in ihr Leben tritt und ihre Mauern einzureißen droht.

Als ich sah, dass Franziska Jebens einen neuen Roman veröffentlicht hat, habe ich gleich zugegriffen, wobei das verspielte Cover ein zusätzliches Bonbon darstellte. Ich musste dieses Buch einfach lesen, vor allem, weil ich neugierig darauf war, wie die Protagonistin zu dieser Idee für eine Onlinedating-Agentur kam und welche aufregenden Storys sich daraus entwickeln würden.

Im Nachhinein muss ich aber zugeben, dass ich mich mit der ersten Hälfte des Buches etwas schwer getan habe, weil mir einerseits zu viele technische Details, bzw. Business-Begriffe verwendet wurden, und für mich andererseits diese Onlinedating-Sache dann letztlich einfach zu weit weg vom echten Leben war. Das Tempo in dem „Wolke Sieben“ gegründet und schon nach kurzer Zeit so überaus erfolgreich wurde, inklusive der vielen Mitarbeiter und Lobhudelei aus allen Kanälen, erschien mir dann doch ziemlich unrealistisch.

Ab dem Zeitpunkt jedoch, als sich Marli ihren verdienten Urlaub gönnte, wurde die Geschichte für mich endlich lebendig. Ich mochte die Handlungsschauplätze, die warmherzigen und einzigartigen Freunde und auch den Mut, den die Protagonistin im Laufe der Handlung, in verschiedenen Bereichen ihres Lebens zeigte. Manchmal braucht es einfach einen kleinen Anstupser, um einen Sog positiver Entwicklung nach sich zu ziehen. Ich finde, darauf hat die Autorin wunderbar aufmerksam gemacht.

Marlene war meiner Meinung nach eine Protagonistin, die sich diesen Titel erst noch verdienen musste. Anfangs gefiel mir die Figur nicht so sehr, weil sie sich, vor allem von ihrer etwas übergriffigen Freundin, alles gefallen ließ und auf mich eher unscheinbar und unsicher wirkte. Erst später, als die junge Chefin anfing sich um sich selbst zu kümmern, konnte ich die wahre Stärke ihres Charakters erkennen, die augenscheinlich verschüttet war. Bruno hingegen wirkte vom ersten Augenblick an klar und geheimnisvoll, aber leider auch ganz schön unverschämt. Es war schön mitzuerleben, wie sich diese beiden vermeintlich gegensätzlichen Menschen aufeinander zubewegten und die Gründe ihres Verhaltens offenlegten.

„Suche Platz auf Wolke Sieben“ ist ein Roman voller Abenteuer, mit spürbar wohlwollender Atmosphäre und einer Liebesgeschichte, die sich Zeit gibt. Ich habe die Lesestunden mit diesem Buch genossen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.03.2021

Schöner Auftakt der Reihe

Fly & Forget
0

Nach der Trennung von ihrem Freund sucht Liv eine neue Bleibe. Allerdings ist dies in einer Großstadt wie London gar nicht so einfach. Doch durch einen glücklichen Zufall erhält sie plötzlich ein Angebot ...

Nach der Trennung von ihrem Freund sucht Liv eine neue Bleibe. Allerdings ist dies in einer Großstadt wie London gar nicht so einfach. Doch durch einen glücklichen Zufall erhält sie plötzlich ein Angebot für ein Zimmer in einer WG. Liv ahnt jedoch noch nicht, wer ihr in dieser WG über den Weg läuft, und dass dieser Jemand ihr Leben völlig verändern wird.

Dies war für mich das erste Buch aus der Feder von Nena Tramountani, deren Name ich von der „City of Elements“-Reihe her kannte. Neugierig geworden bin ich durch die Leseprobe der Liebesgeschichte von Liv und Noah. Sie hat mir sehr gut gefallen, ich mochte den natürlichen Schreibstil und die Idee einer schicksalhaften Wiederbegegnung mit einem verlorengeglaubten Herzensmenschen.

Die Umsetzung dieser Geschichte fand ich recht gelungen. Vor allem die einzigartigen Nebenfiguren, so unterschiedlich und doch so ergänzend, waren für mich ein großes Plus für die Handlung. Sie halfen Liv und Noah in ihrer Entwicklung und bei der Aufarbeitung der Vergangenheit, waren immer verständnisvoll zur Stelle und rückten damit so manche emotionale Entgleisung wieder zurecht. Mir gefiel die enge Einbindung der Nebenfiguren sehr, es rundete das Geschehen ab und vermied eine zu starre Fixierung auf die Protagonisten.
Ich mochte es, wie ich durch die Gefühle und Gedanken von Liv und Noah geführt wurde. Für mich hat sich vieles authentisch angefühlt, obwohl ich Livs Reaktionen ab und an für übertrieben hielt – aber man kann ja nicht in jeden Menschen hineinschauen, also habe ich es so angenommen. Es war schön die Entwicklungsschritte beider Protagonisten mitzuerleben, zwei Schritte vor, einen zurück. Das wurde von der Autorin sehr gut dargestellt.

Die Handlung hätte man meines Erachtens allerdings etwas schlanker gestalten können. Der Part von Livs Zeitungsartikel „Wie man einen Herzensbrecher bekehrt“ ist ja nun wirklich eine abgedroschene Story, die hier getrost hätte weggelassen werden können. Das Wiederfinden von Noah und die Klärung der Situation war auf verschiedenen Ebenen schon genug, die Angelegenheit „Testobjekt“ war mir hier einfach zu viel und zu konstruiert. Ebenso die künstlich angelegten Rückzüge von Noah zum Ende hin. Hier war ich dann tatsächlich genervt, es hat die schöne Geschichte total zerstört und hat sich nicht mehr natürlich angefühlt.

„Fly & Forget“ hat mir gut gefallen. Freundliche, hilfsbereite Figuren bereichern den Roman und verdeutlichen die Wichtigkeit von echten Freundschaften.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.02.2021

Zaynity

Dark Elements 5 - Goldene Wut
0

Im zweiten Band der Spin-Off-Reihe ist Zayne nun Trinitys Beschützer. Dumm nur, dass Trueborns mit ihren Beschützern keine Beziehung eingehen dürfen. So wollen es zumindest die Regeln. An für sich kein ...

Im zweiten Band der Spin-Off-Reihe ist Zayne nun Trinitys Beschützer. Dumm nur, dass Trueborns mit ihren Beschützern keine Beziehung eingehen dürfen. So wollen es zumindest die Regeln. An für sich kein Problem, wenn da nicht diese Anziehung wäre. Aber glücklicherweise gibt es eine Menge Ablenkung: Zayne und Trinity müssen den „Boten“ aufhalten, von dem niemand weiß, wer er in Wirklichkeit ist. Um eine Apokalypse zu verhindern, stürzen sich die beiden in die Arbeit und holen sich auch altbekannte Hilfe.

Endlich ein neuer Band der Dark-Elements-Reihe! Ich habe mich regelrecht darauf gestürzt. Denn der unnachahmliche Schreibstil der Autorin und deren kraftvolle Figuren reißen mich immer wieder aufs Neue mit.

Die Willensstärke von Trinity hat mich hier allerdings zeitweise etwas genervt, ihr Verhalten kippte meiner Meinung nach zu oft ins Kindische ab. Ja, sie wollte stets zeigen was sie kann, vor allem vor ihrem Zayne, und aus ihrer Eifersucht machte sie auch keinen Hehl. Etwas Zurückhaltung wäre dann doch öfter mal angebracht gewesen. Nichtsdestotrotz konnte mich die romantisch-prickelnde Atmosphäre zwischen den Protagonisten überzeugen. Dieser Wirbelwind aus Emotionen war unheimlich aufregend, stellenweise allerdings überzogen.

Sehr schön fand ich das Wiedersehen mit Roth und Layla. Diese beiden habe ich seit den ersten Bänden doch sehr liebgewonnen.

Ein großer Pluspunkt im Erzählstil von Jennifer L. Armentrout ist die unglaubliche Spannung, die sie in den verschiedenen Bereichen erzeugen kann. Neben dem Beziehungsknistern ist auch die geheimnisvoll-mystische Stimmung da. Stärke zeigt sich nicht nur auf körperlicher Ebene, sondern auch in Zielstrebigkeit und Durchhaltevermögen. Die Handlung drängt auf Lösung des Problems, da die Zeit knapp wird. Und zur Lösung gehört die Aufdeckung der unbekannten Komponente – des Boten. Überraschende Wendungen inklusive! Alle diese Spannungsaspekte wurden in dieser Geschichte meisterhaft verwoben. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Eine aufregende, vorwärts drängende Story. Düster, mysteriös, aber auch sehr sexy. Enttäuscht wurde ich allein durch den Cliffhanger am Ende des Buches.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.12.2020

Kommt nicht an Band 1 heran

Wie die Stille vor dem Fall. Zweites Buch
0

Shay und Landon sind erwachsen geworden. Der Umzug Landons nach Kalifornien brach Shay das Herz, und die Hoffnung auf dessen Rückkehr hütet sie seither wie einen Schatz. Beide verfolgen ihre eigenen Ziele, ...

Shay und Landon sind erwachsen geworden. Der Umzug Landons nach Kalifornien brach Shay das Herz, und die Hoffnung auf dessen Rückkehr hütet sie seither wie einen Schatz. Beide verfolgen ihre eigenen Ziele, schreiben sich aber regelmäßig. Als Landon sich plötzlich nicht mehr meldet, macht sich tiefe Enttäuschung in Shay breit. Was ist nur geschehen?

Nachdem ich vom ersten Teil der Geschichte so sehr begeistert war, konnte ich nicht anders, als mich direkt in den Anschlussband zu stürzen! Als sich die Wege von Landon und Shay trennten, musste ich unbedingt wissen, ob ihre außergewöhnliche Liebe der Distanz standhielt.

Doch kaum hatte ich mit dem Buch angefangen, wurde mein Lesefluss ein wenig gebremst. Die Zeitsprünge waren mir nämlich, vor allem anfangs, zu ausgedehnt. Diese wurden zwar später aufgeklärt, ich hatte jedoch mehrmals das Gefühl einer Lücke und hatte daher Schwierigkeiten so manche Reaktion der Protagonisten nachzuvollziehen. Die Fortführung der Liebesgeschichte zwischen Shay und Landon zeigte hier nicht mehr die Aufregung und Hingabe in der Phase der Verliebtheit, sondern die Schwierigkeiten des Alltags. Es hat mir gut gefallen, wie die Autorin in ihrem fantastischen Schreibstil die fatalen Missverständnisse durch versäumte Aussprachen in den Vordergrund gestellt und damit gezeigt hat, wie wertvoll eine offene und regelmäßige Kommunikation in einer Beziehungen sein kann. Vor allem in Anbetracht des seelisch verwundeten Landon, dessen Verhalten und Gedankengänge wunderbar gezeigt wurden. Ja, es gab auch Momente, in denen ich Landon am liebsten geschüttelt hätte, weil ich die Geduld mit ihm verlor. Dieses diffuse Hin und Her, Auf und Ab...nun ja, das Krankheitsbild wurde sehr realistisch dargestellt. In dem Zusammenhang freute ich mich, dass auch Shay, die mit Landons Wesen umgehen musste, ausgiebig betrachtet wurde.

Das Leben der Freunde hatte ebenfalls Wendungen genommen, die zum Teil, aber nur am Rande in die Handlung eingebunden wurden. Auch hier hatte ich das Gefühl vieles verpasst zu haben. Trotzdem mochte ich die engen und treuen Freundschaften über so lange Zeit hinweg.

Zusammenfassend muss ich allerdings sagen, dass mir das erste Buch deutlich besser gefallen hat! Stellenweise zog sich die Handlung, und ehrlich gesagt war mir Shay hier ein wenig zu unterwürfig. Nichtsdestotrotz wurden wichtige Aspekte herausgearbeitet, und man sah eine starke Entwicklung in der Persönlichkeit von Landon. Wer das erste Buch gelesen hat, sollte sich diesen zweiten Teil zur Komplettierung gönnen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.11.2020

Musste mich dran gewöhnen

Kaleidra - Wer das Dunkel ruft (Band 1)
0

Emilia entdeckt während eines Museumsbesuches ihre Gabe verschlüsselte Texte zu lesen. Als dann plötzlich ein attraktiver junger Mann namens Ben auftaucht und behauptet, sie wäre eine Alchemistin und sie ...

Emilia entdeckt während eines Museumsbesuches ihre Gabe verschlüsselte Texte zu lesen. Als dann plötzlich ein attraktiver junger Mann namens Ben auftaucht und behauptet, sie wäre eine Alchemistin und sie müsse dringend mit ihm kommen, fällt sie aus allen Wolken. Und bevor Emilia mit dieser Situation fertig werden kann, stehen bereits Angriffe eines verfeindeten Clans, riesige Schlangen und geheimnisvolle Logen auf dem Plan. Aber was genau will Ben von ihr, und wobei soll sie der Loge helfen?

Dieses Buch sprühte vor Tatendrang. Die junge Protagonistin Emilia ist für meine Begriffe ein bodenständiges Mädchen, unternehmungslustig, neugierig und mit messerscharfem Intellekt. Ihre Persönlichkeit war mir durch und durch sympathisch, und trotz ihrer anfänglichen Vorbehalte gegenüber ihrer Rolle als Alchemistin, blieb sie immer offen für Neues. Sie ist die Art von Mensch, die jeder gerne zur Freundin hätte. Ben dagegen fand ich interessant: Zu Beginn geheimnisvoll, mit militärischem Zack, später weiche Seiten zeigend, fast hingebungsvoll und aufopfernd. Es war anrührend mitzuverfolgen, wie sich dieses zarte Band der Verbundenheit zwischen Emilia und Ben nach und nach aufbaute, zerbrechlich und stark zugleich. Die Reisen der beiden erinnerten mich ein wenig an Indiana Jones, wobei ich die zu lösenden Rätsel mit Spannung verfolgt habe. Trotz der etwas düsteren Thematik wirkte die Energie der Geschichte aber locker und leicht.
Ich mochte die Gemeinschaft des Goldordens mit ihren ganz speziellen Figuren. Mir schien, dass Wertschätzung dort an der Tagesordnung lag, Zusammenhalt wichtig war - liebevolles Foppen inklusive. Mehr als einmal musste ich über diese besondere Truppe staunen und schmunzeln.

Zugegebenermaßen hat mir das Buch allerdings erst ab etwa der Mitte der Geschichte gefallen. Ich fand den Entwurf sehr kompliziert und diese Chemiesache, inklusive der Schlangen, war überhaupt nicht meins. Irgendwie hatte ich das Gefühl, als würde etwas nicht zusammenpassen. Außerdem würde ich mir wünschen, dass die mächtige Energie aus dem Licht gezogen werden würde und nicht aus dem Dunklen. Man bedenke die Botschaft dahinter.

„Kaleidra“ ist eine Geschichte voller Entwicklungen und mit einem fantastischen Finale, trotz des abrupten Cliffhangers! Auch, wenn der Anfang für mich gewöhnungsbedürftig war, freue ich mich jetzt schon auf Band 2!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere