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eleisou

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.05.2021

Hätte mehr Tiefgang erwartet

Zwischen zwei Herzschlägen
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Kerrys Schwarm Joel, der Sportstar der Schule, erleidet plötzlich in einer Silvesternacht einen Herzstillstand. Kerry, die heimlich in ihn verliebt ist, rettet mit einer Herzdruckmassage sein Leben. Ihr ...

Kerrys Schwarm Joel, der Sportstar der Schule, erleidet plötzlich in einer Silvesternacht einen Herzstillstand. Kerry, die heimlich in ihn verliebt ist, rettet mit einer Herzdruckmassage sein Leben. Ihr bester Freund Tim dagegen, ist wie paralysiert, obwohl er sich mit den Wiederbelebungsmaßnahmen vom Erste Hilfe Kurs gut auskennt. Daraufhin ist Joel fasziniert von Kerry und beginnt sie mit anderen Augen wahrzunehmen, sehr zum Ungunsten von Tim, der für Kerry ein weiches Herz hat. Doch sie sieht in ihm nur den besten Freund.
Das Leben der drei Teenager ist in Folge nie wieder das Gleiche, denn dieses Ereignis stigmatisiert deren Freundschaft und während den nächsten Jahren entsteht aus dieser Dreiecksbeziehung eine komplexe Konstellation.
Was sich als eine tiefgehende Liebesgeschichte anhört und durchaus eine gewesen sein könnte, ist meiner Meinung nach der Autorin nicht gelungen. Die tiefgehenden Momente, außer vielleicht am Anfang der Erzählung, fehlen und die vielen separaten Erzählungen durch die nächsten Jahre machen aus dem Buch einen kompakten Roman, bei dem die meisten Geschehnisse aufgelistet werden ohne aber in die Tiefe zu gehen. Die Lebensgeschichten der dreien wirken zwar authentisch und deren Gedanken und Wünsche sind nachvollziehbar, aber es bleibt dabei. Ich glaube ich hätte mir etwas mehr Tiefgang in die Gefühle der Protagonisten gewünscht und ein paar Momente der Romantik. Trotzdem ein guter Versuch über ein wichtiges Thema, worüber man sich Gedanken machen sollte.

Veröffentlicht am 03.05.2021

Leichter Sommerroman

Sommer der Träumer
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Nach dem Tod ihrer Mutter bricht für Erica die Welt zusammen. Um sich einigermaßen zu erholen und wieder zu sich selbst zu finden nimmt sie die Einladung einer Freundin ihrer Mutter an, den Sommer auf ...

Nach dem Tod ihrer Mutter bricht für Erica die Welt zusammen. Um sich einigermaßen zu erholen und wieder zu sich selbst zu finden nimmt sie die Einladung einer Freundin ihrer Mutter an, den Sommer auf der griechischen Insel Hydra zu verbringen. Zusammen mit ihrer ersten großen Liebe Jimmy und ihrem Bruder Bobby reist sie kurzentschlossen dorthin und verbringt einen Sommer der ihr Leben verändern wird.
Nach der ganzen Anstrengung der Corona Epidemie scheint dieses Buch von einem Paradies zu sprechen und als Leser möchte man so tief es geht in die Geschichte hineintauchen.
Dennoch fand ich einige Passagen des Buches und einige Erzählungen etwas übertrieben, was die Begebenheiten und den Lebensstil der Personen auf der kleinen Insel betrifft. Unzählige Diskussionen über Kunst und Literatur, die wunderbare Landschaft der Insel Hydra, die immerzu scheinende Sonne, die Einstellung, dass man doch nicht viel zum Leben braucht um glücklich zu sein, das war mir dann doch ein wenig zu Sixties.
Darüber hinaus war das Buch an einigen Stellen wirklich langatmig und man hätte die Story mit Sicherheit etwas abkürzen können. Für mich ein zu leichter Sommerroman ohne großen Nachhall.

Veröffentlicht am 26.03.2021

Frauenschicksale

Sie haben mich nicht gekriegt
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Zwei sehr unterschiedliche Frauen sowohl vom Charakter als auch von der Lebensweise, eine Buchhändlerin und eine Revolutionärin, treffen aufeinander. Marie wächst als nicht praktizierende Jüdin behutsam ...

Zwei sehr unterschiedliche Frauen sowohl vom Charakter als auch von der Lebensweise, eine Buchhändlerin und eine Revolutionärin, treffen aufeinander. Marie wächst als nicht praktizierende Jüdin behutsam auf und übernimmt später in ihrem Leben die Buchhandlung ihres Vaters in Nürnberg. Sie wollte eigentlich studieren aber ihre Träume mussten an zweiter Stelle stehen. Tina wächst als Arbeiterkind unter schwierigen Verhältnissen in Undine auf und wird später zur kommunistischen Revolutionärin, ohne jede Aktion zu scheuen. Auch sie hatte andere Lebensträume, die Notwendigkeit des Überlebens jedoch fesselte sie erstmal an den Webstuhl einer Weberei.
Die Wege der beiden Frauen kreuzen sich Jahre später in den USA als Tina eine Künstlerin ist und die Kommunisten weltweit unterstützt und Marie in Amerika ausgewandert ist um von den Nazis zu fliehen.
Diese zwei unterschiedliche Frauenbiografien werden in dem Roman anschaulich dargestellt und vom Autor lebendig beschrieben. Obwohl ich die beiden Frauen über vierzig Jahre ihres Lebens begleiten und bewundern konnte, gab es doch in dem Roman Längen mit denen ich mich schwertat.
Außerdem kamen mit die ständigen Wechsel etwas nervig vor, kaum hatte ich mich in die eine Geschichte eingelesen, kam schon wieder die nächste. Vielleicht wären zwei unabhängige Geschichte besser gewesen..

Veröffentlicht am 25.02.2021

Tolle Idee, mittelmäßige Umstellung

Die Mitternachtsbibliothek
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Ich habe vorher schon viel über „Die Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig gehört und war schon gespannt auf das Buch. Nora ist Mitte 30 und an einem Punkt in ihrem Leben angekommen wo sie denkt das Leben ...

Ich habe vorher schon viel über „Die Mitternachtsbibliothek“ von Matt Haig gehört und war schon gespannt auf das Buch. Nora ist Mitte 30 und an einem Punkt in ihrem Leben angekommen wo sie denkt das Leben hat ihr nicht mehr viel zu bieten, die Depressionen plagen sie. Bei einem Selbstmordversuch hat sie dann aber die Gelegenheit in ein anderes Leben reinzuschlüpfen, in dieses "Was wäre wenn.." , über das wir alle schon man gedacht haben. Und dies geschieht durch die Mitternachtsbibliothek, durch ihre eigenen Visualisierung in der sie in die möglichen Alternativen ihres Lebens eintauchen kann. Durch verschiedene Bücher, die in dieser fantastischen Bibliothek zu Hause sind, kann sie sich auswählen wie es denn wäre, wäre sie eine Olympiasiegerin, eine Forscherin oder gar ein Popstar geworden. Für welches Buch beispielsweise welches Leben wird sie sich entscheiden?
Obwohl die Thematik sehr interessant auf den Leser wirkt, fand ich die Ausarbeitung des Charakters von Nora recht flach, das Potential würde meiner Meinung nach hier nicht so richtig ausgeschöpft. Und obwohl gerade sie und ihre psychischen Probleme die Basis für dieses Buch sein sollten, fand ich sie als sehr oberflächlich beschrieben, von jemanden der sich nicht richtig in die Situation so einer Person hineinversetzten kann. Die Geschichte und das Geschehene könnten dichter gestaltet werden und mit der richtigen Nachricht. Doch am Ende liest man nur, dass man sein Leben so sehr genießen und leben sollte, wie es denn nur geht. Danke, das wusste ich schon vorher.
Eine wirklich tolle Idee war das Buch trotzdem und ich hätte mich gefreut, würde dieses ganze Potenzial, dass das Thema bieten, ausgeschöpft. Leider war dies nicht der Fall, dennoch vergebe ich für den Versuch 3 Sterne.

Veröffentlicht am 25.02.2021

Schwieriges Leben

Das achte Kind
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„Das Achte Kind“ ist die Geschichte von Alem, der in einer Pflegefamilie aufwuchs, weil sein Vater ihn und seine Mutter schlug. Die Mutter, eine ausländische Fabriksarbeiterin, hoffte in Deutschland auf ...

„Das Achte Kind“ ist die Geschichte von Alem, der in einer Pflegefamilie aufwuchs, weil sein Vater ihn und seine Mutter schlug. Die Mutter, eine ausländische Fabriksarbeiterin, hoffte in Deutschland auf ein besseres Leben als in ihrer Heimat, Jugoslawien. Doch die Familienverhältnisse blieben schwierig. Nach dieser Entscheidung sollten sich Mutter und Sohn sich nur an den Wochenenden sehen. Die neue Familie vom Alem hatte schon sieben Kinder und so wurde Alem das achte Kind. Die neuen Pflegemutter war fürsorglich ihren Kindern gegenüber, der Mann Robert hingegen, Journalist für ein Motorradmagazin, war großer Fan des Nazionalsozialismus. Als der neue Freund der Mutter nach ihrer Trennung, erneut zuschlug, fasste er den Entschluss für immer bei seiner Pflegefamilie zu leben.
Wie es sich schon anhört, handelt es sich hier um eine traurige und zutiefst bedrückende Geschichte. der Junge Mann erzählt seine Lebensgeschichte, wie er praktisch zwischen zwei Welten aufwächst und wie ihn das für sein späteres Leben prägt. Der Roman hat teils einen autobiographischen Charakter und dadurch kann man keine Kritik ausüben, es handelt sich schließlich um das Leben eines Menschen. Jedoch kam mir das Buch ein wenig düster und bedrückend vor, manchmal aber auch nüchtern und sachlich. Ich würde es nicht unbedingt weiterempfehlen.