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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2017

Terror

Todesbotschafter
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Profilerin Lea Lands hat den Tod ihres Kollegen noch nicht verwunden. Deshalb reist sie nach Sylt. Dann erfährt sie von der Flucht des Serienmörders Wenger aus dem Krankenhaus und reist zurück.
Im Sitzungssaal ...

Profilerin Lea Lands hat den Tod ihres Kollegen noch nicht verwunden. Deshalb reist sie nach Sylt. Dann erfährt sie von der Flucht des Serienmörders Wenger aus dem Krankenhaus und reist zurück.
Im Sitzungssaal des Kabinetts explodiert eine Bombe. Die Kanzlerin ist davongekommen, aber es gibt sehr viele Tote. Der Attentäter stammt aus dem Umfeld der Kanzlerin. Als Lea sich mit der Geschichte beschäftigt, trifft sie auf einen Professor, der seine Position nutzt, um junge Menschen so beeinflusst, dass sie seine fanatischen islamischen Ideen umsetzen.
Daneben gibt es noch einige Personen, die auftauchen und wieder verschwinden. „Todesbotschafter“ ist der zweite Band eine Trilogie. Mir fehlten daher einige Informationen aus dem ersten Band, die vielleicht Handlungen im zweiten schlüssiger hätten erscheinen lassen. Auch das Ende lässt mich etwas hilflos zurück, weil es wahrscheinlich im dritten Buch zu einer Auflösung kommt.
Mehrere Handlungsstränge laufen zusammenhanglos nebeneinander her und kommen auch am Ende nicht unbedingt zusammen. Einiges wird ziemlich ausführlich beschrieben, anderes kommt für mich zu kurz (wahrscheinlich in den anderen Bänden vorhanden). Das führte dazu, dass für mich keine Spannung aufkam.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Das Cover passt zu der schockierenden Handlung. Das Thema ist hochaktuell.
Das Buch als Einzelband ist zwar in sich abgeschlossen, aber mir fehlt einiges, was wahrscheinlich in den anderen beiden Bänden näher erklärt wird.

Veröffentlicht am 20.03.2017

Trauer um die Freundin

Für immer ein Teil von mir
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Ashlyn wollte, dass andere Menschen von ihren Organen profitieren, wenn sie einmal sterben sollte. Dann verunglückt sie tödlich. Das ist nun schon sechs Monate her, aber ihre Freunde Cloudy und Kyle haben ...

Ashlyn wollte, dass andere Menschen von ihren Organen profitieren, wenn sie einmal sterben sollte. Dann verunglückt sie tödlich. Das ist nun schon sechs Monate her, aber ihre Freunde Cloudy und Kyle haben Ashlyns Tod noch nicht verwunden. Sie trauern sehr, wenn auch auf unterschiedliche Weise. Es gibt unendlich viele Dinge, die an ihre Freundin erinnern. Cloudy spürt, dass sie etwas tun muss und sie macht sich mit Kyle auf, um die Empfänger der Organe zu besuchen.
Obwohl sich das Buch sehr gut liest und die Geschichte eigentlich anrührend ist, war ich am Ende nicht wirklich überzeugt. Es ist wichtig über das Thema Organspende zu reden und dies in einem Buch zum Thema zu machen, finde ich auch gut. Aber das Thema Organspende kommt eigentlich nur am Rande vor, denn in erster Linie geht es um die Verarbeitung von Trauer. Es dauerte eine ganze Weile, bis Schwung in diese Geschichte kam.
Abwechselnd wird aus der Perspektive von Kyle und Cloudy berichtet. Durch die Erinnerungen an ihre Freundin, lernt man auch Ashlyn gut kennen. Ich konnte die Gefühle von Cloudy und Kyle nachvollziehen. Wenn man einen guten Freund verliert, fehlt etwas ganz Wichtiges. Doch manchmal wurde mir die Darstellung ihrer Trauer zu viel. Ich wurde mit den beiden nicht richtig warm, vor allem nicht mit Cloudy.
Das Ende der Geschichte ist vorauszusehen. Der Trip bringt sie dazu, sich wieder zu öffnen und nach vorne zu schauen.
Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, aber ganz überzeugt bin ich nicht von dem Buch.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Wo ist Cora?

The Couple Next Door
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Anne und Marco Conti sind bei ihren Nachbarn eingeladen. Cynthia will nicht, dass Dora, das Baby der Contis, bei der Geburtstagsfeier von Graham dabei ist. Die Babysitterin ist kurzfristig auch verhindert. ...

Anne und Marco Conti sind bei ihren Nachbarn eingeladen. Cynthia will nicht, dass Dora, das Baby der Contis, bei der Geburtstagsfeier von Graham dabei ist. Die Babysitterin ist kurzfristig auch verhindert. Also lassen die Contis das Kind alleine zu Hause. Sie gehen abwechselnd alle halbe Stunde nachsehen und kontrollieren ansonsten per Babyfon. Aber als sie dann nach Hause kommen, steht die Tür offen und Cora ist verschwunden.
Der Schreibstil der Geschichte ist recht nüchtern. Wir erfahren hauptsächlich aus der Sicht von Anne und Marco, was geschehen ist.
Als Detective Rasbach auf den Plan tritt, gehen noch alle davon aus, dass die Lösegeldforderung sehr bald eingehen wird. Aber es dauert einige Tage, bis es soweit ist. In der Zwischenzeit gibt es zwar keine eindeutigen Spuren, aber eine ganze Reihe Indizien, die dafür sorgen, dass der Leser genau wie Rasbach eigentlich alle beteiligten Personen für verdächtig hält.
Marcos Firma läuft nicht gut und er braucht frisches Geld. Annes Eltern haben zwar für das Haus und eine Finanzspritze bei der Gründung von Marcos Unternehmen gesorgt, aber sie lassen ihren Schwiegersohn auch spüren, dass sie nichts von ihm halten. Anne leidet seit der Geburt zwar auch unter Depressionen, aber sie hat auch Geheimnisse. Da ist sie nicht die einzige, auch Cynthia und Graham wollen etwas geheim halten.
Der Plot bietet eigentlich alles, was ein guter Psychothriller braucht. Eigentlich… Aber ich bekam nicht wirklich einen Zugang zu dieser Geschichte. Immer wieder gibt es Wendungen, die meine Überlegungen bezüglich des Täters über den Haufen warfen. Wer sagt eigentlich die Wahrheit? Immer hatte ich das Gefühl, dass alle lügen. Anne und Marco sind verzweifelt, das ist deutlich spürbar, aber zunehmend verspürend sie auch Misstrauen gegenüber dem Partner. Aber auch rundherum sind die unterschiedlichsten Abgründe im Spiel, so viele, dass es mir schon fast zu viel wurde. Mit keinem der Charaktere konnte ich mich identifizieren und Mitgefühl empfinden. Am Ende klärt sich dann zwar alles schlüssig, aber recht abrupt.
Vielleicht waren aufgrund der Vorschusslorbeeren meine Erwartungen zu hoch. Aber für mich hielt sich die Spannung in Grenzen.

  • Einzelne Kategorien
  • Figuren
  • Handlung
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Cover
Veröffentlicht am 14.03.2017

Konnte mich nicht überzeugen

Sie werden dich finden
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Einst war Kate Swift eine erfolgreiche Agentin, nun ist sie auf der Flucht. Dass sie unschöne Interna ihres früheren Arbeitgebers, der CIA, publik machte, hat man ihr sehr übel genommen. Sie ist mit ihrer ...

Einst war Kate Swift eine erfolgreiche Agentin, nun ist sie auf der Flucht. Dass sie unschöne Interna ihres früheren Arbeitgebers, der CIA, publik machte, hat man ihr sehr übel genommen. Sie ist mit ihrer Tochter untergetaucht und hat eine neue Identität angenommen. Dann beobachtet sie vor der Schule ihrer Tochter, dass Jugendliche eine Amoklauf durchführen wollen. Sie muss sich einschalten und damit ist ihre Tarnung aufgeflogen. Sie flieht mit ihrer Tochter. Aber ihre Gegner sind ihr auf den Fersen und wollen sie – tot oder lebendig.
Die Geschichte ist spannend und actionreich, aber leider konnte sie mich absolut nicht überzeugen. Die Sprache ist oft sehr derb und auch erschien mir einiges nicht ganz logisch. Ich kann mir nicht vorstellen, das ein sechsjähriges Kind das alles so klaglos über sich ergehen lässt. Meine Kinder hätten es jedenfalls nicht getan.
Die Charaktere sind gut beschrieben, aber es gibt niemanden, der mir sympathisch gewesen wäre. Dass man beim CIA nicht allzu zart besaitet sein darf, ist schon klar, aber eine derartige Skrupellosigkeit, wie sie Lucien Benway an den Tag legt, ist schon heftig. Kates früherer Mentor hat sich in Thailand dem Suff ergeben, so dass er auch keine Hilfe sein kann. Aber auch Kate selbst mochte ich nicht. Denkt sie bei ihrem Aktionismus jemals an ihre Tochter?
Viel Action, viel Blut – aber keine überzeugende Geschichte, dafür aber werden viele Klischees bedient.
Kann man lesen, muss man aber nicht.

Veröffentlicht am 21.02.2017

Der Untergang Barcelonas

Der Untergang Barcelonas
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Marti Zuviría soll auf Wunsch seines Vaters seine schulische Ausbildung im Koster erhalten. Aber als er nach einem Besäufnis einen Leichenwagen entwendet, schickt man ihn zum Marquis Vauban, dem berühmten ...

Marti Zuviría soll auf Wunsch seines Vaters seine schulische Ausbildung im Koster erhalten. Aber als er nach einem Besäufnis einen Leichenwagen entwendet, schickt man ihn zum Marquis Vauban, dem berühmten Ingenieur, damit er dort in die Lehre geht. Ein Glücksfall für Zuvi, den er ist talentiert und wissbegierig. Aber sein leichtsinniges Verhalten bringt ihn immer wieder ihn Schwierigkeiten. Als Vauban stirbt, endet auch Zuvis Ausbildung und er muss sich durchschlagen. So gerät er zunächst ins Heer des französischen Königs. Doch als es um die Erbfolge Spanien geht, verschlägt es ihn nach Barcelona, wo er vehement die Stadt gegen die Belagerer verteidigt.
Aufgrund der Leserprobe bin ich begeistert an das Buch herangegangen, wurde aber sehr bald schon enttäuscht. Nach dem fulminanten Anfang hatte es dann doch große Längen. Zum Ende hin wurde es wieder ein wenig unterhaltender. Der Stoff an sich ist sehr interessant, doch die immerwährenden Scharmützel langweilten auf Dauer doch. Auch bei der Menge der Personen konnte man leicht einmal den Überblick verlieren. Dass Krieg und Kämpfe unschön und blutig sind und Opfer fordern, das weiß jeder. Daher waren die drastischen Beschreibungen in der Breite für mich nicht immer erforderlich.
Die Beschreibung mancher Protagonisten blieb mir zu oberflächlich. Zuvi habe ich am Anfang sein Verhalten nachgesehen, da er noch sehr jung war. Heute würde man sagen: Er pubertiert. Mit der Zeit aber konnte ich sein Denken und Handeln nicht mehr nachvollziehen. Er stürzt sich in viele Abenteuer, zieht um die Häuser und hat ständig Frauengeschichten. Oft stürzt er sich in Selbstmitleid, versucht aber nie wirklich, sein Leben zu ändern. Zwischendurch nahm er mal sympathischere Züge an, nachdem sich seine Familie bestehend aus Amelis, dem Kind und dem Zwerg, an ihn gehangen hat. Aber selbst im hohen Alter, als er Hilfe benötigt, putzt er Waltraud, die ihn pflegt und seine Geschichte nach Diktat aufschreibt, ständig herunter. Das ist zwar nett zu lesen, zeigt aber auch wieder seinen Charakter.
Der Schreibstil ist teils humorvoll und häufig sarkastisch. Man erfährt sehr viel über die Geschichte Spanien und die Konflikte zwischen Katalanen und Kastiliern. Das Buch hat natürlich auch noch großen aktuellen Bezug, da die Katalanen immer noch für ihre Unabhängigkeit sind. Unterbrochen wird die Geschichte durch viele Skizzen, die veranschaulichen, wie die Befestigungen aussahen oder die Belagerungen angelegt waren.
Dieses Buch kann durchaus interessant sein, wenn man die Muße für diese Geschichte hat und uneingeschränkt von Zwängen (Leserunde) ist.
Gut recherchiert und interessant, aber zeitweise sehr langatmig.