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MelaK

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2017

Stille an unerwarteteten Orten

Orte der Stille in Bayern
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Wenn man an Orte der Stille in Bayern denkt, kommen einem wohl kaum als erstes die Allianz-Arena, der Autobahnstau, ein VHS-Kurs im Aktzeichnen oder das Handyfasten in einem niederbayerischen Gymnasium in ...

Wenn man an Orte der Stille in Bayern denkt, kommen einem wohl kaum als erstes die Allianz-Arena, der Autobahnstau, ein VHS-Kurs im Aktzeichnen oder das Handyfasten in einem niederbayerischen Gymnasium in den Sinn. Dabei ist das oft nur eine Frage des Zeitpunktes und der Betrachtungsweise.
Sehr detailreich, philosophisch, gespickt mit einer Vielzahl von Anekdoten, aber zuweilen auch recht kritisch, bringt uns Dietmar Bruckner dreiunddreißig oft recht ungewöhnliche Orte der Stille näher. Unterstützt wird er dabei von der Fotografin Heike Burkhard, die sehr genau hingeschaut und so wunderbare Stimmungen eingefangen hat.
Orte, wie der Friedwald, das Benediktiner Kloster Metten, der Baumwipfelpfad Neuschönau oder auch der Sonntag daheim haben mich sehr angesprochen. Manch andere waren mir zu esoterisch oder einfach nicht meine Welt.
Nichtsdestotrotz wird sich für jeden das ein oder andere ruhige und wie auch immer ansprechende Plätzchen finden lassen.
Man darf nur nicht den Fehler machen und einen konventionellen Reiseführer erwarten.

Veröffentlicht am 12.06.2017

Amüsante Kommentare zur weltpolitischen Lage

Hier ist alles Banane
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"Hier ist alles Banane" hat mich zu aller erst durch das witzige Cover angesprochen. Gelb mit aufgezeichneter Schnur drum rum und einem einfältig lächelnden Honecker in der Mitte. Einfach köstlich.
Inhaltlich ...

"Hier ist alles Banane" hat mich zu aller erst durch das witzige Cover angesprochen. Gelb mit aufgezeichneter Schnur drum rum und einem einfältig lächelnden Honecker in der Mitte. Einfach köstlich.
Inhaltlich geht es um die Tagebucheinträge, die Erich Honecker nach seinem "vorgetäuschten" Ableben in seinem Reihenhäuschen in Santiago de Chile zwischen 1994 und 2015 geschrieben haben soll.
Auf Grund eines Missverständnisses gelangten diese Bücher in die Hände seines treuen Fahrers Jorge, der sie schließlich für die Nachwelt herausgab.

In seinen Aufzeichnungen kommentiert Erich Honecker auf naive, einfältige und oft recht weltfremde Art und Weise das politische Weltgeschehen, neumodische Erscheinungen wie etwa Alcopops ebenso wie die ständigen Kabbeleien mit seiner Ehefrau Margot, die eindeutig die Hosen anhat.
Er echauffiert sich über seine Nachbarn und die Tatsache, dass ihm bösartige Menschen die Brille verlegen.

Ich musste das ein oder andere Mal lauthals loslachen. Das Buch ließ sich entspannt lesen, forderte einem nicht viel ab und trotzdem erhielt man die ein oder andere Information zur Geschichte der und zum Leben in der Deutschen Demokratischen Republik. Hin und wieder hatte das Buch jedoch seine Längen. Es hätte sich gut noch etwas straffen lassen.

Alles in allem jedoch ein empfehlenswertes Buch, das sich gut in entspannter Atmosphäre auf der Couch oder im Liegestuhl lesen lässt.

Veröffentlicht am 01.11.2021

Das Buch hält nicht ganz das, was der Titel verspricht

Althea Gibson – Gegen alle Widerstände. Die Geschichte einer vergessenen Heldin
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In meiner Jugend spielte ich viel und gerne Tennis. Darum hat mich auch der Titel sofort angesprochen. Auch das Foto auf dem Cover, das eine für ihre Zeit sehr selbstbewusste und moderne junge Frau zeigt, ...

In meiner Jugend spielte ich viel und gerne Tennis. Darum hat mich auch der Titel sofort angesprochen. Auch das Foto auf dem Cover, das eine für ihre Zeit sehr selbstbewusste und moderne junge Frau zeigt, gefiel mir und ich wollte mehr erfahren über die erste schwarze Wimbledongewinnerin Althea Gibson.
Bruce Schoenfeld hat tief gegraben und kann so ein sehr genaues Bild der Tennisszene in der Nachkriegszeit zeichnen. Sehr deutlich macht er die zwei Welten, in denen die weißen und die schwarzen Tennisspieler zuhause sind. Überscheidungen gibt es kaum bis keine. Die Rassentrennung ist allgegenwärtig, das Tennis um die großen Turniere gehört den privilegierten Weißen. Für Frauen aus reichem Haus war zu dieser Zeit der Tennissport hauptsächlich Spaß und Zeitvertreib und die Möglichkeit, durch die Welt zu reisen und Partys zu feiern. Althea war eine der ersten Frauen, die im Tennis einen Leistungssport sah und diesen mit für damalige Frauen ungewöhnlichen Athletik betrieb. So wurde sie das Zugpferd für den Kampf der Schwarzen um den Einzug in die Tenniswelt auf den großen und berühmtesten Turnieren der Welt. Zusammen mit Angela Buxton, einer Engländerin mit jüdisch, russischen Wurzeln gewinnt sie schließlich das Doppelfinale in Wimbledon und in der Summe elf Grand Slam Turniere.
Leider geht es in diesem Buch nur am Rande um Althea Gibson, in erster Linie wird Angela Buxton und die Intoleranz und der Rassismus der Nachkriegszeit beleuchtet. Auch finden sich nur sehr wenige Fotos von Althea im Buch, von Angela dagegen reichlich.
So fand ich dieses Buch zwar hochinteressant, es lässt mich aber ob der Diskrepanz zwischen dem, was der Titel verspricht und den fehlenden tiefergehenden Einblicken in das Leben von Althea Gibson etwas enttäuscht zurück, weshalb ich dem Buch nur 3,5 Sterne geben kann.

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Veröffentlicht am 16.06.2018

Sprachlich meisterlich

Hochdeutschland
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Victor ist Investmentbanker und Anteilseigner einer Bank. Er verdient eine Unmenge Geld, hat also das geschafft, was viele in unserer Gesellschaft anstreben. Aber er langweilt sich, seine Arbeit bietet ...

Victor ist Investmentbanker und Anteilseigner einer Bank. Er verdient eine Unmenge Geld, hat also das geschafft, was viele in unserer Gesellschaft anstreben. Aber er langweilt sich, seine Arbeit bietet ihm keine wirklichen Herausforderungen. Ihm ist auch die Ungleichverteilung des Reichtums in unserer Gesellschaft bewusst und er lehnt sie ab, obwohl er davon profitiert. Dennoch wird er auf den Reichtum und das, was er ihm ermöglicht nicht verzichten. Er beginnt ein Buch zu schreiben...
Und dann springt das Buch 15 Jahre weiter. Das ist schade, denn gerade diese Jahre dazwischen hätten mich interessiert.
Sprachlich ist das Buch meisterlich geschrieben, das Backgroundwissen des Autors (ehemals tatsächlich Investmentbanker) beeindruckend. Das, was fehlt lässt zum einen viel Spielraum für eigene Gedanken und regt zu Diskussionen an, zum anderen bleibe ich aber auch ein bisschen enttäuscht zurück, hätte dieses Buch doch das Zeug zum Bestseller gehabt.
Lesenswert ist es aber in jedem Fall. Ich gebe 3,5 Sterne

Veröffentlicht am 28.03.2021

Dem Glück auf der Spur - mal mehr mal weniger inspririerend

Die 12 Glücksbringer
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Michaela Merten und Pierre Franckh haben 12 Erfolgsautoren aus den unterschiedlichsten Bereichen gebeten, uns ihre Glücksformel zu verraten. Und wie so oft, fällt mir schon gleich zu Anfang auf, dass es ...

Michaela Merten und Pierre Franckh haben 12 Erfolgsautoren aus den unterschiedlichsten Bereichen gebeten, uns ihre Glücksformel zu verraten. Und wie so oft, fällt mir schon gleich zu Anfang auf, dass es schon bei der Definition, was Glück überhaupt ist, unterschiedlichste Auffassungen gibt. So verknüpfen viele Glück mit Zufriedenheit, Erfolg oder einer erfüllten Partnerschaft, für andere ist es vor allem die Selbstliebe. So unterschiedlich man Glück definiert, so unterschiedlich sind auch die Glücksrezepte.

In 12 Kapiteln erfahren wir von Psychologen, Schauspielern, einem Kinderbuchautor, Ärzten, Professoren, spirituellen Lehrern und Beziehungscouches, was ihr Rezept für ein glückliches Leben ist. Manche Texte haben mich angesprochen und zum Nachdenken gebracht. So fand ich die Kapitel von Thomas Brezina, Katharina Tempel und Julia Engelmann sehr anregend, erfrischend und inspirierend. Andere wiederum waren mir zu einseitig, konzentrierten sie sich doch alleinig auf Beziehungen. Einige Texte waren mir zu abstrakt oder zu abgedroschen. Alles in allem hab ich mich mit diesem Glücksbringer-Buch aber gut unterhalten gefühlt. Einiges hat mich inspiriert, vieles abgeholt und bestärkt. Manches hat mich unberührt gelassen. Das ist aber im Umkehrschluss auch das Gute an diesem Buch. Hier kann jeder etwas für sich finden.

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