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Veröffentlicht am 12.06.2021

Überraschend, im negativen Sinne...

Wenn Donner und Licht sich berühren
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Klappentext:
„Jazz und Elliot können unterschiedlicher nicht sein: das beliebteste Mädchen der Highschool und der schüchterne Junge, der nirgends dazugehört. Doch was sie verbindet ist die Musik - und ...

Klappentext:
„Jazz und Elliot können unterschiedlicher nicht sein: das beliebteste Mädchen der Highschool und der schüchterne Junge, der nirgends dazugehört. Doch was sie verbindet ist die Musik - und ihre Einsamkeit. Mit Jazz fühlt sich das Leben für Elliot das erste Mal unbeschwert und leicht an. An ihrer Seite hat er das Gefühl, endlich wieder Atmen zu können. Doch ausgerechnet, als Elliot Jazz am meisten braucht, stellt sich das Schicksal gegen sie. Jazz muss Elliot verlassen, scheint plötzlich unerreichbar für ihn zu sein. Und als sie sich Jahre später in New Orleans wiedersehen, ist nichts mehr wie es war. Sie haben sich verändert. Das Leben ist härter geworden. Rauer und dunkler. Doch die vielen Scherben in ihrer Seelen erkennen noch immer die Traurigkeit des anderen - und die Liebe zueinander. Und Elliot weiß, dass er seinen Fehler nicht noch einmal machen will und er Jazz diesmal nicht mehr gehen lassen wird!“

Der Roman ist in 2 Teile unterteilt und wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten Elliot und Jasmine erzählt. Der erste Teil beinhaltet das Kennenlernen der beiden als sie 16 Jahre alt sind. Der 2. Teil spielt 6 Jahre später.

„Wenn Donner und Licht sich berühren“ ist ist mein erster Roman von Brittainy C. Cerry gewesen und ich hatte mich eigentlich sehr auf das Buch gefreut, doch ich bin hin- und hergerissen, vor allem da sich meiner Meinung nach die 2 Teile des Buches in der Qualität sehr unterschieden haben.

Zunächst einmal fand ich die Idee des Buches und die romantischen Aspekte der Handlung sehr gut und meist auch schön umgesetzt.
Mich haben die Teilung des Buches und die wechselnden Sichtweisen von Elliot und Jasmine im Endeffekt dazu bewegt, weiterzulesen.

Gefühle und brenzliche Situationen werden nachvollziehbar beschrieben, haben mir dadurch allerdings nicht immer den Zugang zur Handlung gewährt. Das lag zu großen Teilen an den Extremen, die besonders im ersten Teil sehr vorherrschend waren. Ein Beispiel: „(...) die Seele aus dem Leib vögeln. Ich werde sie ficken, bis sie nicht mehr laufen kann. Ich werde es ihr besorgen (...). Scheiße Mann, wir alle ficken sie seit Wochen, die scheiß Hure. (...)“ (S.74). Zum einen hat die Autorin es zwar geschafft Wut und Fassungslosigkeit in mir zu wecken, allerdings fand ich die Art, wie sie dies vor allem im ersten Teil versucht, zu überspitzt und geschmacklos. Leider zieht sich dieser extreme Stil durch den gesamten ersten Teil des Romans, nimmt dann im 2. Teil merklich ab. Der erste Teil war für meinen Geschmack insgesamt zu gewalttätig und die Reaktionen der Figuren darauf zu unglaubwürdig.
Diese extremen Ausdrücke tauchen leider auch immer wieder in unpassenden Situationen auf und haben bei mir deshalb oft ein Stirnrunzeln und Kopfschütteln ausgelöst.

Zudem schienen die Charaktere manchmal selbst nicht zu wissen wer sie sind und was sie eigentlich ausmacht, allerdings passt das natürlich auch wieder zum Teenageralter und wirkt dadurch angebracht.

Die Beziehungen zwischen den Figuren waren teilweise so kompliziert, dass sie wiederum sehr realitätsnah erschienen. Mit anderen Worten: Ich konnte mich nicht so recht entscheiden, was ich eigentlich davon halten sollte.

Schaut man sich Cover und den Klappentext an, würde man nie vermuten, was sich tatsächlich hinter den hellen Farben verbirgt. Insgesamt zieht sich eine eher negative, traurige Stimmung durch den Roman, die durch den Schreibstil der Autorin im positiven Sinne stark vermittelt wird. Die Gefühle der Figuren wirken glaubwürdig und nachvollziehbar, wenn man mal von der Handlungsentwicklung absieht.

Insgesamt ein Roman mit sehr extremen Überraschungen, der nicht unbedingt zum Wohlfühlen anregt und mir eher mäßigen Lesespaß bereitet hat.

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