Hinter meinen Erwartungen geblieben...
Das Festnetz-Telefon klingelt, als sie am Fenster steht und ihren Enkelkindern zum Abschied winkt. Agneta hebt den Hörer ab. "Geiger", sagt jemand und legt auf. Agneta weiß, was das bedeutet. Sie geht ...
Das Festnetz-Telefon klingelt, als sie am Fenster steht und ihren Enkelkindern zum Abschied winkt. Agneta hebt den Hörer ab. "Geiger", sagt jemand und legt auf. Agneta weiß, was das bedeutet. Sie geht zu dem Versteck, entnimmt eine Waffe mit Schalldämpfer und tritt an ihren Mann heran, der im Wohnzimmer sitzt und Musik hört. Sie setzt den Lauf an seine Schläfe - und drückt ab. Als Kommissarin Sara Nowak von diesem kaltblütigen Mord hört, ist sie alarmiert. Sie kennt die Familie seit ihrer Kindheit.
Der Klappentext und das Cover von GEIGER hatten mich sofort in ihren Bann gezogen. Der Inhalt konnte mich dann aber nur so semi überzeugen. Was aus der kurzen Inhaltsangabe nämlich nicht deutlich wurde, ist, dass es sich hierbei um eine Art Spionage-Krimi handelt, in dem die DDR- und Stasi-Zeit eine zentrale Rolle spielt. Das ist leider ein Thema, was mich in Thrillern so gar nicht packen kann. Hier fand ich die grundlegende Idee zwar spannend, richtig geflasht hat mich die Umsetzung aber doch nicht.
Unabhängig vom Thema hat GEIGER aber ein großes Problem: Es wird seeeehr viel erzählt, ohne dass man eigentlich in der Story weiter voran kommt. Auf den ersten 150 Seiten passiert quasi nichts, was die Geschichte vorantreibt. Unter einem Thriller habe ich mir da nicht nur mehr Tempo, sondern auch einfach mehr Spannung erhofft.
Im zweiten Drittel nimmt beides dann aber zu, sodass zumindest das Ende für mich zufriedenstellend war. Es gibt nochmal die ein oder andere Wendung und Überraschung, die der Geschichte gutgetan hat.
Fazit: Leider hatte ich ganz andere Erwartungen an dieses Buch, die nicht erfüllt werden konnten. Wer aber gerne einen etwas langsameren Spionage-Krimi mit interessanten Wendungen lesen möchte, kann hier zugreifen.