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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2021

Ein spannender Krimi

Der andere Sohn
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Der Aufbau des Buches erscheint auf den ersten Blick simpel. Bei genauerem Hinschauen fällt dem Leser jedoch eine komplexe Verstrickung auf.
In vier Teile gegliedert wird der Leser durch die Ermittlungen ...

Der Aufbau des Buches erscheint auf den ersten Blick simpel. Bei genauerem Hinschauen fällt dem Leser jedoch eine komplexe Verstrickung auf.
In vier Teile gegliedert wird der Leser durch die Ermittlungen im Verschwinden von Emelie genommen. Während im ersten Teil noch zwischen damals (2009) und heute (2019) gewechselt wird, geht es in den restlichen Teilen vorwiegend um das, was in den aktuell neu aufgenommenen Ermittlungen passiert. Der Inhalt wird durch eine flüssige Sprache vermittelt, bei der der Leser trotz der Erzählperspektive das Gefühl hat mitten im Geschehen zu stehen.

Das Buch ist außerdem durch Perspektivwechsel geprägt: Durch die Sicht von John sind die Leser ganz vorne bei den Ermittlungen mit dabei und erleben wie so eine Ermittlung ablaufen kann. Gleichzeitig gibt es immer wieder Kapitel aus der Perspektive von Heimer, der Emelies Vater war. Durch diese Sichtweise wird der Leser emotional an den Fall gebunden. Die Angst, als seine Tochter verschwindet und die Trauer des Vaters, als klar wird, dass ein Verbrechen vorliegt ist deutlich zu spüren. Menschlich hat mich das beim Lesen sofort mitgenommen - mein Bedürfnis die Wahrheit zu erfahren ist dadurch immer größer geworden.

Spannend wurde das Buch auch durch die zusätzliche Bedrohung, die immer hinter John stand. Als ehemaliger FBI Agent und momentaner Teilnehmer des Zeugenschutzprogramms, konnte er sich nicht so frei bewegen, wie er es sich vielleicht gewünscht hätte. Durch diese Aspekte und die Angst von seinen Feinden entdeckt zu werden, wurde dem Buch zusätzliche Spannung verliehen.

Die Protagonisten des Buchs habe ich sehr unterschiedlich wahrgenommen. Heimer ist mir als Mensch trotz des entstehenden Mitleids nicht sehr sympathisch gewesen. Immer wieder habe ich Eigenarten an ihm entdeckt, die ich nicht richtig nachvollziehen konnte. Trotzdem fand ich seine Perspektive wichtig und spannend.
Mit John bin ich dagegen sofort warm geworden. Seine Panikattacken und Ängste, gepaart mit dem Drang die Wahrheit zu finden und das Verbrechen aufzuklären, haben mich tief berührt. Dazu kommt, dass John als Charakter sehr gut ausgearbeitet war.
Gut gefallen hat mir auch Mona. Die zielstrebige Frau hat einen Kampfgeist und ein freundliches Wesen, weiß jedoch auch, wann sie ein Machtwort sprechen muss.

Inhaltlich hat mich das Buch ab dem ersten Kapitel gefesselt. Die Spannung wurde durch Wendungen immer wieder neu erzeugt und konnte dadurch bis zum Ende aufrecht erhalten werden. Das Ende fand ich persönlich etwas fies - ich hoffe sehr, dass es einen zweiten Band geben wird.

Zusammengefasst handelt es sich um ein spannendes Buch, das durch immer wieder neu auftauchende Aspekte durchgehend spannend bleibt.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

Leider nicht mein Fall

Wenn es uns gegeben hätte
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Nach 8 Jahren Funkstille trifft Ela erneut auf ihre Jugendliebe Timo. Es erscheint sich eine neue Gelegenheit für die beiden zu ergeben, eine neue Chance ihre Liebe wachsen zu lassen, doch das Schicksal ...

Nach 8 Jahren Funkstille trifft Ela erneut auf ihre Jugendliebe Timo. Es erscheint sich eine neue Gelegenheit für die beiden zu ergeben, eine neue Chance ihre Liebe wachsen zu lassen, doch das Schicksal meint es nicht gut. Timo wird schwer krank und die beiden sehen sich mit ganz neuen Herausforderungen und Gefahren konfrontiert.

Die Idee des Buches hat mir sehr gut gefallen. Ich liebe Liebesgeschichten und ich liebe tragische Ereignisse und daraus resultierende Geschichten. Die Leseprobe hatte mir gezeigt, dass die Autorin alles hat, um aus dieser Idee ein klasse Buch zu zaubern: Einen tollen Schreibstil und Humor. Doch leider konnte das Buch am Ende meine Erwartungen nicht erfüllen, da ich persönlich mit der Umsetzung nicht so richtig warmgeworden bin.

Während die Handlung die erste Hälfte des Buches vor sich hin plätschert und eigentlich nichts richtig passiert, überschlagen sich die Ereignisse in der letzten Hälfte plötzlich nur so. Zu Beginn wird quasi jeder Tag beschrieben, doch dann, als es interessant wird, da Timos Krankheit auftritt, finden sich plötzlich immer wieder Zeitsprünge und knappe Zusammenfassungen von mehreren Wochen. Das fand ich sehr schade, da ich aufgrund des Klappentextes einen anderen Fokus erwartet hatte. Insgesamt habe ich die Handlung außerdem als sehr vorhersehbar wahrgenommen.

Auch mit Ela selbst bin ich nicht richtig klargekommen. Ihre Art alles zu zerdenken und in allem ein Problem zu finden, hat mich beim Lesen mehrmals genervt die Augen verdrehen lassen.

Da der Schreibstil der Autorin trotz allem gut ist und den Leser abholt und mit in die Welt von Ela und Timo nimmt, hatte ich beim Lesen trotzdem schöne Stunden, jedoch ist es kein Buch, welches ich noch einmal lesen werde.

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