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Veröffentlicht am 18.06.2021

Ross Antony mal anders

Gute Laune glänzt und glitzert
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Wer kennt Ross Antony nicht? Der charmante, quirlige und stets gut gelaunte junge Mann aus England, der seine Karriere als Musicaldarsteller begann. Sein größter Traum wurde ihm aber 2001 im TV-Format ...

Wer kennt Ross Antony nicht? Der charmante, quirlige und stets gut gelaunte junge Mann aus England, der seine Karriere als Musicaldarsteller begann. Sein größter Traum wurde ihm aber 2001 im TV-Format „Popstars“ erfüllt. Aus zahlreichen Bewerbern wurde er mit 5 an-deren Sänger/innen ausgewählt, die dann zur Band Bro`Sis gehörten. Fünf Jahre lang feier-ten sie einen Erfolg nach dem anderen und erhielten dafür auch zahlreichen Auszeichnungen. Nach Beendigung der Band wusste Ross nicht so lange, wohin sein Weg gehen sollte. Sein Glück kam mit dem Einzug ins RTL Dschungelcamp, dass er als Dschungelkönig verließ. Von diesem Zeitpunkt an, drehte sich sein Leben und es taten sich mehrere Chancen auf. Er wurde nicht nur einer der beliebtesten Schlagersänger, nein, er feiert auch als Moderator seinen Erfolg. 2007 veröffentlichte Ross seine Biografie mit dem Namen „The Inside Man“. Jetzt knapp 14 Jahre später erschien sein neustes Werk mit dem Titel „Gute Laune glänzt und glitzert“. Wer sich jetzt fragt: wie schon wieder eine Biografie, der irrt. Dieses Buch ist eher ein Seelenspiegel, bei dem Ross seine Fans mitnimmt, um ihnen seine Ansichten des Lebens ein wenig näher zu bringen. In 12 Kapitel, die alle nochmals untergliedert sind, er-zählt er wie er zu den Themen Tier- und Umweltschutz, Familie, Freunde, Fans, Konsum-wahn, Karriere und seiner großen Liebe Paul steht. Aber auch emotionale Themen wie sein Missbrauch in der Jugendzeit oder zum Tod seines Vaters finden hier ihren Platz. Mir mach-te es sehr viel Freude seine Sicht zu diesen Themen lesen zu dürfen und ich musste auch feststellen, dass ich in vieler Hinsicht derselben Meinung bin wie er. Auch als er über den Tod seines Vaters berichtete, war ich bei ihm. Wenn ein geliebtes Familienmitglied den ge-meinsamen Weg verlassen muss, ist dies schwer zu verstehen. Auch wenn viele jetzt sagen: so ist das Leben und Abschied nehmen gehört dazu, die Lücke bleibt, denn es fehlt jemand, mit dem man reden und lachen kann oder einfach nur die gemeinsame Zeit genießt.
Trotz einiger Schicksalsschläge hat sich Ross Antony nicht unterkriegen lassen und versucht, das Positive herauszuziehen. Dank seinem Mann Paul, seiner Familie und Freunde konnte er es auch. In diesem Buch gibt er einige Tipp, wie er es geschafft hat und vlt. kann der eine oder andere Leser diese Ratschläge genauso gut umsetzen wie er.
Sehr beeindruckend finde ich es, wie Ross und sein Mann Paul es trotz des großen Erfolges schaffen, ein ganz normales Familienleben führen zu können. Stets betont er es ja auch im-mer wieder, dass sein Privatleben sein Privatleben ist und so soll es auch bleiben. Respekt dafür!
Auch zu dieser schwierigen Zeit namens Corona hat sich Ross ein paar Gedanken gemacht und diese auch niedergeschrieben. Einige Statements kann ich auch hier unterstreichen.
Am Ende des Buches beantwortet er noch 30 Fragen zu verschiedenen Themen und auch hier sind die Antworten sehr interessant und gewähren dem Leser einen kleinen privaten Einblick in sein Leben.

Auch wenn ich hier mit anderen Erwartungen an dieses Buch herangegangen bin, so muss ich gestehen, dass mich dieses Werk sehr positiv überrascht hat. Mir hat es viel Freude be-reitet, Ross Antonys Meinung zu den verschiedenen Themen nachlesen zu dürfen.
Ich kann dieses Buch, nicht nur an seine Fans, weiterempfehlen und gebe 4 von 5 Sterne.


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Veröffentlicht am 14.06.2021

Die Chance für einen Neuanfang

Sex ist immer noch schön, aber Weihnachten ist öfter
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Inhaltsangabe:
Die Kinder von Anna und Morten sind aus dem Haus und jetzt wäre genau der richtige Zeit-punkt, um das Leben neu zu gestalten. Anstatt gemeinsamen Hobbies nachzugehen oder die Liebe neu für ...

Inhaltsangabe:
Die Kinder von Anna und Morten sind aus dem Haus und jetzt wäre genau der richtige Zeit-punkt, um das Leben neu zu gestalten. Anstatt gemeinsamen Hobbies nachzugehen oder die Liebe neu für sich zu entdecken, fliegen zwischen den beiden schon nach kurzer Zeit. Mor-ten möchte viel lieber eine Auszeit in Dänemark genießen und zwar allein. Davon ist Anna ganz und gar nicht begeistert und nach einigen Diskussionen fahren sie gemeinsam zu der skandinavischen Insel. Dort angekommen ist Anna so von einem Bauernhof angetan, dass sie viel lieber dort ist als die Zeit mit Morten zu verbringen und dies missfällt Morten. Wird dieser Urlaub ein Neuanfang für ihre Ehe sein oder steht gar die Trennung vor der Tür?

Sex ist zwar schön, aber Weihnachten ist öfter ist der neue Roman der Kinder- und Jugend-buchautorin Marie Schwarzkopf. Als ihre eigenen Kinder erwachsen wurde, wollte sie diesen Prozess in einem Buch verarbeiten und so schrieb sie zusammen mit ihrem Mann ihre Erfah-rungen nieder. Ich muss gestehen, dass ich von dieser Autorin noch kein Buch gelesen habe, aber der ausgefallene Buchtitel hat sofort meine Neugierde geweckt und nachdem ich den Klapptext gelesen hatte, wusste ich, dass ich dieses Werk lesen unbedingt muss.

Der flüssige und leichte Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten fliegen. Ab der ersten Seite tauchte ich in das Leben von Anna und Morten ein und ab. Mit der Auswahl ihrer Cha-raktere hat die Autorin eine perfekte Wahl getroffen. Alle Figuren wirken wie aus dem Leben gegriffen. Authentisch, lebensnah und sie können mit ihrem Handeln überzeugen. Dies alles macht es so einfach, sich in die Personen hineinzuversetzen. Die Handlung ist zwar fiktiv, aber sehr schnell merkte ich, dass hier eine Menge persönliche Erfahrungen hineingeflossen sind. Auf humorvoller und zugleich nachdenklicher Art und Weise beschreibt Marie Schwarzkopf wie schwer es ist, den Alltag (wieder) ohne Kinder zu meistern. Wo sich früher fast alles um Kinder und Haushalt drehte, klafft mit dem Auszug der Kinder nun ein großes Loch. Jetzt heißt es wieder Gemeinsamkeiten zu finden, ein neues Lebensziel zu setzen oder einfach mal das Gespräch zu suchen und genau das fehlt vielen Ehepaaren nach so langer Zeit schwer. Genau über diese Lebensphase berichtet die Autorin und sie hat in ihrem Ro-man ein paar gute Ansatzpunkte aufgeführt, die zum Nachdenken anregen könnten. Aber keine Angst: dieses Buch ist kein Ratgeber!

Ich habe Anna und Morten sehr gerne auf ihre Reise zu sich selbst begleitet und es lohnt sich, mal einen komplett neuen Weg zu beschreiten.
4 von 5 Sternen und ich kann und möchte dieses Buch sehr gerne weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Romy geht ihren Weg

Romy und der Weg nach Paris
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Inhaltsangabe:
1958: Die Sissi- Filme haben die junge Schauspielerin Romy Schneider zum Weltstar ge-macht, aber jetzt ist sie es leid immer nur auf dieses Sissi Klischee, das brave Mädchen von nebenan, ...

Inhaltsangabe:
1958: Die Sissi- Filme haben die junge Schauspielerin Romy Schneider zum Weltstar ge-macht, aber jetzt ist sie es leid immer nur auf dieses Sissi Klischee, das brave Mädchen von nebenan, reduziert zu werden. Sie möchte endlich als ernsthafte Schauspielerin wahrge-nommen werden und anspruchsvolle Rollen spielen. Bei Dreharbeiten lernt sie den völlig unbekannten französischen Schauspieler Alain Delon kennen. Er ist das komplette Gegenteil von ihr: rebellisch, draufgängerisch und liebt die Freiheit. Genau das ist es, was Romy so beeindruckt und sie magisch anzieht. Gegen den Willen ihrer Eltern zieht Romy der Liebe wegen nach Paris. Ob sie dort ihr Glück finden wird?

Romy und der Weg nach Paris ist bereits der vierte Roman den Michelle Marly über be-rühmte Persönlichkeiten geschrieben hat. Wie ich aus dem Klapptext des Buches erfuhr, ist dies aber das erste Buch über eine Person, die sie selbst kennenlernen durfte. Ich kenne Ro-my Schneider aus diversen Filmen, unter den sich u.a. Sissi – die junge Kaiserin einreihen darf. Als ich dieses Buch entdeckte, wusste ich sofort, dass ich dieses unbedingt lesen muss. Auf das Leben der jungen und erfolgreichen Schauspielerin, die leider viel zu früh starb, war ich einfach neugierig.

Namentlich kenne ich zwar die Bücher von Michelle Marly, aber habe, bis dato, noch keins von ihr gelesen. Der flüssige und bildhafte Schreibstil hat mich positiv überrascht und ließ mich sofort in die Geschichte von Romy Schneider ein- und abtauchen. Sofort hatte ich das Bild der jungen Schauspielerin vor Augen und sowie das auch ihrer Mutter Magda Schnei-der, die in einigen Filmen mit ihrer Tochter zusammen vor der Kamera stand. Romy Schnei-der wuchs in einer Schauspieler-Dynastie auf. Nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihr Vater und Großvater standen schon vor der Kamera bzw. auf einigen Theaterbühnen, wo sie ihre Erfolge feiern durften. Romys Durchbruch kam mit der Sissi- Verfilmungen, wo sie an der Seite von Karl-Heinz Böhm die junge Kaiserin spielte. Nicht nur die Filme waren ein großer Erfolg, beide Hauptdarsteller wurden zu Weltstars. Schnell wurde Romy das brave Mäd-chenimage zu viel und sie wollte lieber Charakterrollen spielen und als ernste Schauspiele-rin wahrgenommen werden. Auf ihren Weg dorthin lernte sie den unbekannten Schauspieler Alain Delon kennen, der ihr das Leben mit all seinen Facetten präsentierte. Michelle Marly beschreibt in diesem Roman, wie hart es für Romy war, sich aus der elterlichen Obhut zu befreien und ihr Leben zu leben. Zudem erfährt der Leser wie schwer es für Romy war, die-ses brave Sissi-Image loszuwerden, um dann die eine oder andere ernste Rolle angeboten bzw. spielen zu können. Der Weg, in Paris als Schauspielerin arbeiten zu dürfen war mehr als mühsam und steinig und genau von diesen Strapazen erzählt die Autorin. Der Leser be-kommt den Romys Ehrgeiz mehr als nur einmal zu spüren. Immer wieder rappelt sie sich auf, um weiterzugehen. Aufgeben war nicht ihre Art. Aber nicht nur von ihrer schauspieleri-schen Karriere handelt dieses Buch, sondern auch von ihrer einzigen und wahren Liebe zu Alain Delon. Auch wenn beide später getrennte Wege gegangen sind, die Liebe blieb. Scha-de, dass hier nur 4 Jahre ihrer Karriere erfasst worden sind. So gerne hätte ich dieses kurze Leben bis zu ihrem Tod weiter verfolgt.

Eine einzigartige und sehr interessante Zeitreise, die ich in das Leben der jungen Romy Schneider machen durfte. Perfekt wird die Geschichte mit einem Nachwort in dem u.a. zahl-reiche wichtige Fakten und berufliche Stationen über Romy stehen, abgerundet.
Ein tolles Buch über eine mehr als nur begabte Schauspielerin, die leider, mit nur 42 Jahren, viel zu früh verstarb.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Eine mutige Frau, die ihren Weg geht

Die Bildhauerin
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Inhaltsangabe:
Paris 1881: Schon früh weiß die junge Camille Claudel was sie werden möchte: Bilderhaue-rin! Leider weiß sie auch, wie schwierig bzw. fast unmöglich es ist, als Frau sich in einer Männerdomäne ...

Inhaltsangabe:
Paris 1881: Schon früh weiß die junge Camille Claudel was sie werden möchte: Bilderhaue-rin! Leider weiß sie auch, wie schwierig bzw. fast unmöglich es ist, als Frau sich in einer Männerdomäne zu behaupten. Ihre Bewerbung an der Ecole des Beaux-Arts wird abgelehnt, aber Aufgeben ist nichts für Camille. Gemeinsam mit ihren Freundinnen mieten sie sich ein Atelier und dank Camilles ungewöhnlicher Begabung erregen ihre ersten Skulpturen Auf-merksamkeit. Wenig später wird sie dem großartigen Künstler Auguste Rodin vorgestellt, der recht bald ihr Lehrmeister wird. Zudem wird Camille Rodins Muse und Geliebte. Eine außergewöhnliche Reise beginnt
Die Bildhauerin von Pia Rosenberger ist bereits der Fünfte Band der Reihe „Außergewöhnli-che Frauen zwischen Aufbruch und Liebe“. Diese Reihe hat schon des Öftern meine Neu-gierde geweckt und letztendlich hat mich dieser Klapptext überzeugen können, endlich eins davon zu lesen.

Ab der ersten Seite konnte mich der flüssige und bildhafte Schreibstil der Autorin überzeu-gen, der mich rechtschnell in die Geschichte ein und abtauchen ließ. Während des Lesens merkte ich, mit wieviel Herzblut Pia Rosenberger diesen Roman geschrieben hat. In akribi-scher Kleinstarbeit hat sie Fakten und Informationen recherchiert und zusammengetragen, um daraus diesen biografischen Roman zu schreiben.
Die einzigartige Kulissenbeschreibung sorgte nicht nur für das nötige französische Flair, sondern entführte mich in die Welt der Bilderhauerei. Einzigartige beschreibt Pia Rosenber-ger das Atelier, Modellsitzungen oder gar die Entstehung von Skulpturen bzw. Büsten. Manchmal hatte ich das Gefühl den Staub von Gips in der Nase zu spüren oder den nassen Ton zu riechen. Ich muss gestehen, dass ich bis zu diesem Buch keine Ahnung von der Bild-hauerei hatte. Dank der Autorin, die mir einen brillanten Einblick in diese Welt vermittelt hat, ist mein Interesse geweckt worden. Ich flog nur so durch die Seiten, denn ich konnte und wollte dieses Buch einfach nicht aus den Händen legen. Die ganzen Details über diesen Kunstzweig sog ich förmlich ein und begab mich sehr gerne auf diese spannende Reise. Aber nicht nur die Kunst fand großen Anklang, sondern auch Camilles weiterer Werdegang ver-folgte ich mit großer Begeisterung und fieberte mit, wie es mit ihr und Auguste weitergehen wird.
Alle Charaktere wurden authentisch und lebendig gezeichnet, was dazu führte, dass ich mich sehr gut in ihr Handeln und Tun hineinversetzen konnte. Besonders Camille Claudel gefiel mir sehr gut. Ihre selbstbewusste Art, ihr Talent und ihr Durchsetzungsvermögen wurden sehr gut eingefangen und wiedergegeben. Recht schnell wird klar, dass es sich hierbei um eine mutige und starke Persönlichkeit handelt, die ihren Weg findet und auch geht.
Die Handlung ist eine biografische Geschichte über den Werdegang Camille Claudel. Die Autorin erzählt von dem Ehrgeiz der jungen Frau, die unbedingt in die Welt der Bildhauerei einsteigen will, um dort Fuß zu fassen. Der recht steinige Weg geht über das verwehrte Stu-dium, das eigene Atelier, die ersten Plastiken und die Begegnungen mit den großen Künst-lern wie z.B. A. Rodin, für den sie ja letztendlich arbeitet. Nicht nur als Bildhauerin, auch als Muse und später seine Geliebte wird. Auch wenn einige meinen, dass Kunstgeschichte lang-weilig oder sogar öde ist, dem kann ich widersprechen. Ich fand diese Reise weder langatmig oder langweilig. Eher das Gegenteil war der Fall.

Einen Minuspunkt muss ich leider vergeben, denn ich fand das Ende nicht gut ausgearbeitet. Zu gerne hätte ich erfahren, wie das Leben bis zu Camilles Tode weiterging. Schade, so muss anderwärtig informieren.
Die Bildhauerin ist eine historische, spannende und emotionale Reise in das Leben der Camille Claudel, die mich begeistern konnte.
4 von 5 Sternen und ein Muss nicht nur für Kunstliebhaber!

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Veröffentlicht am 04.04.2021

Eine Frau kämpft für ihr Glück

Das Fräulein mit dem karierten Koffer
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Das Fräulein mit dem karierten Koffer ist der neuste Roman von Claudia Kaufmann, der im Februar 2021 im Fischer Verlag erschienen ist. Ich muss gestehen, dass ich weder die Auto-rin noch ihre Werke kenne ...

Das Fräulein mit dem karierten Koffer ist der neuste Roman von Claudia Kaufmann, der im Februar 2021 im Fischer Verlag erschienen ist. Ich muss gestehen, dass ich weder die Auto-rin noch ihre Werke kenne und so war dieses mein Buchdebüt. Der Titel dieses Romans weckte meine Neugierde und nachdem ich den dazugehörigen Klapptext gelesen hatte, wuss-te ich, dass ich diese Geschichte unbedingt lesen wollte. So ist es auch geschehen…

Der flüssig-leichte und zugleich bildhafte Schreibstil der Autorin konnte mich von Anfang an überzeugen und ließ mich sofort in die bewegende Geschichte von Sabine ein und abtau-chen. Es passiert nur recht selten, dass mich ein Roman derart fesseln kann, wie dieser hier. Seite für Seite verfiel ich in seinen Bann und konnte bzw. wollte dieses Buch kaum noch aus den Händen legen. Zu jedem Zeitpunkt musste ich wissen, wie wird es in Sabines Leben wei-tergehen. Aber nicht nur der einzigartige Schreibstil konnte mich begeistern, sondern auch die facettenreichen Charaktere waren perfekt eingefangen und wiedergegeben worden. Ich bin ja kein Kind der 60er Jahre, aber dank dieser authentischen Darstellung konnte ich mich sehr gut in die Zeit zurückversetzen lassen. Die Handlung ist eine bewegende Geschichte über eine 19jährige, die ausbrechen will. Sie möchte nicht so ein Leben wie ihre Mutter füh-ren, dass nur den Ehemann und Haushalt beinhaltet. Sabine möchte leben und die Welt ken-nenlernen. Als sie eines Tages auf Michael trifft scheint sie ihr Glück gefunden zu haben. Hals über Kopf verlieben sie sich, aber das Glück währt nicht lange, denn Sabine wird schwanger. Anstatt sich über das gemeinsame Kind zu freuen, verschwindet Michael in einer Nacht und Nebelaktion. Was nun? Ihre Eltern, auf deren Hilfe sie ein wenig gehofft hatte, setzen sie kurzer Hand vor die Tür. Zum Glück nimmt sie eine Freundin auf und von da an kämpft Sabine sich stetig voran. Aus dem schüchternen jungen Mädchen wird eine taffe Frau, die weiß wofür es sich lohnt zu kämpfen: für ihr Kind! Dank Claudia Kaufmann und deren ausführlichen Beschreibungen konnte ich mir ein genaues Bild machen, wie das Leben einer alleinerziehenden Mutter damals aussah. Die Autorin zeichnet auf, mit welchen Schwierigkeiten, aber allen voran mit welchen Vorurteilen Sabine zu kämpfen hatte und ge-rade Letztere setzten ihr mächtig zu. Dank ihrer Stärke und Freunde schafft sie es ihr Leben zu meistern und hilft auch noch anderen, sich für politische und soziale Ziele einzusetzen.
Ein beeindruckender und sehr emotionaler Roman, der mich begeistert zurückgelassen hat.
4 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung gibt es auch noch!

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