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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.08.2021

Vintage-Kleid und Zimtkaffee

Die Glücksschneiderin
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Mit der Eröffnung ihres Nähcafés hat sich Clara einen Herzenswunsch erfüllt. Bei Kaffee und Kuchen bietet sie für Interessierte Nähkurse an. Anleitungen für das Nähen von Baby-Schühchen, Upcycling-Ideen, ...

Mit der Eröffnung ihres Nähcafés hat sich Clara einen Herzenswunsch erfüllt. Bei Kaffee und Kuchen bietet sie für Interessierte Nähkurse an. Anleitungen für das Nähen von Baby-Schühchen, Upcycling-Ideen, maßgeschneiderte Kleider und vieles, vieles mehr, Clara ist mit Herz und Seele bei der Sache. Aber was so großartig klingt, spielt auf der anderen Seite nicht den erwünschten Erfolg ein. Mit dem paillettenbesetzten Vintage-Kleid vom Flohmarkt erhofft sie sich einen Blickfang, der mehr Kundinnen ins Café lockt und fürs Nähen begeistert. Das Kleid lockt vor allen Dingen ihren Ex-Freund Finn an, der sie vor fünf Jahren sang- und klanglos verlassen hat. Durch einen kuriosen Zufall und geradezu schicksalshafte Zusammenhänge ist seine Familie mit dem Kleid verbunden. Und fordert es zurück.

“Die Glücksschneiderin” erzählt die zauberhafte Liebesgeschichte zwischen Clara und Finn. Während sie gemeinsam Nachforschungen über die geheimnisvolle Vergangenheit des Kleides anstellen, kommen die Gefühle von damals wieder hoch und die Frage, warum Finn Clara überhaupt verlassen hat. Obwohl ihre Geschichte den Großteil der Handlung einnimmt, gibt es zahlreiche Nebencharaktere, die ebenso detailliert ausgearbeitet sind und zu dem sympathischen Gesamtbild rund um das Würzburger Nähcafé beitragen.

Das Buch liest sich durch den souveränen Schreibstil flott durch. Die Charaktere und ihre jeweiligen Probleme fesseln einen auf angenehme Weise an die Seiten, sie sind gut recherchiert und orientieren sich am aktuellen Zeitgeist. Gegen Ende wird das Hick-Hack zwischen Clara und Finn zwar etwas anstrengend, weil sie häufig auf der Stelle treten, aber dank der vielfältigen Nebencharaktere wird über diese Längen hinweggetäuscht und der Roman findet zu einem zufriedenstellenden Ende.

Als Sommerlektüre für den Urlaub oder für Hobby-Näherinnen ist „Die Glücksschneiderin“ auf jeden Fall ein Hauptgewinn.

Ich bedanke mich beim Heyne Verlag und dem Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 22.07.2021

In jeder Sage steckt Wahrhaftiges

Die Geheimnisse von Oaksend - Die Monsterinsel
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Zum dritten Mal können Leser in die geheimnisvolle Welt von Oaksend eintauchen. Für Robin und sein Schutzmonster Melvin wird es in diesem Band piratenhaft und unheimlich, denn es geht um die Sage der mysteriösen ...

Zum dritten Mal können Leser in die geheimnisvolle Welt von Oaksend eintauchen. Für Robin und sein Schutzmonster Melvin wird es in diesem Band piratenhaft und unheimlich, denn es geht um die Sage der mysteriösen Weißen Königin, eine geheimnisvolle Insel und einen Fluch. Jede Menge Suchtpotential … sollte man meinen.

Allerdings gestaltet sich der Einstieg echt zäh. Obwohl der Schreibstil flüssig und humorvoll ist, zieht sich die erste Hälfte des Buches mit zahlreichen Andeutungen unerwartet in die Länge. Der rote Faden, der alles miteinander verbinden soll, lässt sich noch nicht erkennen. Figuren tauchen auf und lassen Situationen entstehen, an die sich gewisse Erwartungen koppeln. Aber aus unerfindlichen Gründen trägt das alles nicht dazu bei, dass die Geschichte an Fahrt aufnimmt. Erst gegen Ende ballen sich die zu Beginn gestreuten Hinweise zu einer abenteuerlichen, überaus spannenden Geschichte. Es wäre schön gewesen, wenn das Buch von Anfang bis Ende eine kontinuierliche Dynamik besäße, aber wer Ehrgeiz beweist und dran bleibt, wird letztlich belohnt. Das letzte Drittel reißt alles raus. Vergessen die Langeweile vom zähen Anfang. Es wird unheimlich, gefährlich, temporeich. Am Ende schlägt man das Buch mit dem Gefühl zu, von Robin und Melvin außerordentlich unterhalten worden zu sein und ertappt sich bei der Vorfreude auf den nächsten Band.

Auf jeden Fall sollten Band 1 und 2 zuerst gelesen werden, sonst irrt man verzweifelt und hilflos durch Oaksend und findet sich überhaupt nicht zurecht. Das Hintergrundwissen wird halt vorausgesetzt und nicht noch einmal zusammenfassend widergekaut. Da es sich um fantasievolle und abwechslungsreiche Abenteuer handelt, die schön geschrieben und liebevoll illustriert sind, kann ich die gesamte Buchreihe allen jungen Lesemäusen wärmsten empfehlen.

Vielen lieben Dank an cbj und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Ist alles nur eine Phase…

Pubertät ist voll nice ... Nur blöd, dass wir jetzt die Eltern sind
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Zwar sind meine Kinder noch ein ganzes Stück von der Pubertät entfernt – nach der Lektüre dieses Buches bin ich dankend für diesen Umstand auf die Knie gefallen – aber da mich der Titel sofort angesprochen ...

Zwar sind meine Kinder noch ein ganzes Stück von der Pubertät entfernt – nach der Lektüre dieses Buches bin ich dankend für diesen Umstand auf die Knie gefallen – aber da mich der Titel sofort angesprochen hat, dachte ich, es könnte nicht schaden, zu wissen, was einen so in Zukunft erwartet.

Von Silke Neumayer kenne ich bereits ‚Mit Mann ist auch nicht ohne‘. Schon dort dominiert die Mutter-Tochter-Konstellation die gesammelten Alltagsanekdoten. Jetzt wird dieser Beziehung zwischen alleinerziehender Mutter und pubertierendem Teenager ein ganzes Buch gewidmet. In kurzen Erzählungen werden Situationen aus dem alltäglichen Zusammenleben beschrieben. Der Schreibstil ist wirklich flott und witzig. Viele Situationen lassen einen an die eigene Pubertät zurückdenken. Doch als Mama von zwei Jungs habe ich mich leider ziemlich ausgeklammert gefühlt. Zur pubertären Phase bei Jungs wird so gut wie nichts gesagt, außer dass der Verbrauch von Pflegeprodukten steigt. Die Sorgen von Müttern von Töchtern scheinen vergleichsweise unfassbar viel größer zu sein. Da kann ich eigentlich froh sein, nur Söhne zu haben. Denn die werden allenfalls als große Gefahr für pubertierende Mädchen eingestuft und scheinen ansonsten ganz smart durch diese Phase durchzukommen.

Trotz dieses einen Kritikpunktes habe ich mich beim Lesen gut unterhalten gefühlt und herzlich gelacht. Einmal, weil man sich selbst als Pubertier in vielen Situationen wiedererkennt – auch wenn wir damals noch keine Smartphones hatten – und andererseits, weil man nun auch die elterliche Sichtweise mitbringt. Von der pubertären Phase gestresste Eltern und alle, die auf kurzweilige Situationskomik stehen, sollten dieses Buch lesen. Den einen macht es Mut, die anderen haben was zu lachen.

Ich bedanke mich beim Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Kontinent der Wunder

Antarktis
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Dieses großformatige Sachbuch für Kinder lädt ein, auf einer Forschungsreise einen der entlegensten Winkel unserer Erde zu entdecken. Vom Kap Hoorn geht es über das wildeste Meer der Welt. Danach bahnt ...

Dieses großformatige Sachbuch für Kinder lädt ein, auf einer Forschungsreise einen der entlegensten Winkel unserer Erde zu entdecken. Vom Kap Hoorn geht es über das wildeste Meer der Welt. Danach bahnt sich die Polarfuchs einen Weg durch meterdickes Packeis, ehe sie die Antarktis mit ihren blau schimmernden Eisbergen erreicht.

Das Buch stellt anschließend die hiesige Tierwelt vor, die artenreicher ist, als man anfangs für möglich gehalten hat, sowohl unter Wasser als auch an Land. In kurzen Textpassagen erfährt man viel Interessantes. Beispielsweise durch welche Methoden sich die Tiere an die lebensunfreundlichen Bedingungen angepasst haben. Es gibt einen Einblick in die Forschungsstation und das wissenschaftliche Arbeiten dort. Das raue, eiskalte Klima mit seinen extremen Eisstürmen und Winden wird in den panoramaartigen Illustrationen sensationell eingefangen. Der geschichtliche Exkurs gibt einen kurzen Einblick in die Entdeckung der Antarktis. Außerdem wird auf die Bedrohung durch Klimawandel, Umweltverschmutzung und globale Erwärmung aufmerksam gemacht.

Als Erwachsene finde ich dieses Buch phänomenal. Ein Rundumschlag zum Thema Antarktis, aus dem ich persönlich jede Menge Wissenswertes entnehmen konnte. Das Buch wird für Kinder ab 6 Jahren empfohlen. Mein Großer ist fast sechs und findet Eis und Vulkane Boooah!, allerdings konnte er sich für die Antarktis nicht erwärmen. Die Texte sind für ihn noch zu sehr reine Wissensvermittlung und die Illustrationen durch die kalten, gedeckten Farben wenig ansprechend. Trotzdem finde ich das Buch großartig und würde es für jedes Kinderbuchregal empfehlen. Es ist schön gestaltet und informativ. Vielleicht dann aber doch eher für eine höhere Altersgruppe geeignet.

Vielen lieben Dank an den Prestel Verlag für das wunderbare Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Traumprinzensuche in der Kleinstadt

Kleinstadtglitzern
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Dieses Buch liest sich am besten zu einem Tässchen heißer Schokolade eingekuschelt auf dem Sofa. Ein richtiger Wohlfühlroman, der einen ins beschauliche Kleinstadtleben von Effelsbach mitnimmt und die ...

Dieses Buch liest sich am besten zu einem Tässchen heißer Schokolade eingekuschelt auf dem Sofa. Ein richtiger Wohlfühlroman, der einen ins beschauliche Kleinstadtleben von Effelsbach mitnimmt und die Geschichte von Mariella und ihrer Suche nach dem Traumprinzen erzählt.

In der Handlung hätte es für meinen Geschmack etwas mehr Wendungen und Pepp geben können. Insbesondere am Anfang gibt es ein paar Längen. Die ausgeprägte Besorgnis um neue Gummistiefel beispielsweise, die ich zwar absolut teile und sympathisch finde, doch die Geschichte nimmt dadurch nur zögerlich an Fahrt auf. Auch die ausführlichen Schilderungen des Arbeitsalltags hätten gerafft oder zumindest mit mehr Abwechslungen gespickt werden können.

Der Schreibstil von Helene Rose ist auf jeden Fall angenehm; fluffig, jung und unterhaltsam. Sie verfügt über ein ausgeprägtes Gespür für Details, durch die man ganz und gar ins charmante, kleinstädtische Effelsbach eintaucht. Man sieht die Stadt geradezu bildhaft vor sich. Auch die Liebesgeschichte ist süß, nicht unbedingt neu, aber sie wärmt einem das Herz.

Insgesamt ein Roman, der einen aus dem Alltag entführt und ein angenehm wohliges Leseerlebnis erzeugt. Ein sehr großes erzählerisches Potenzial und ich bin gespannt, was Helene Rose noch alles zu Papier bringen wird!

Vielen Dank, liebe Helene, dass du mir deinen zauberhaften Roman zu Rezensionszwecken zugeschickt hast!

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