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Veröffentlicht am 07.05.2021

Gesellschaftskritisch und aufklärend

Kim Jiyoung, geboren 1982
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Durch dieses Buch wird nicht nur der südkoreanische Alltag sondern auch die südkoreanische Kultur vermittelt.

Das Cover finde ich sehr schön und es lässt Raum für Interpretationen- insbesondere steht ...

Durch dieses Buch wird nicht nur der südkoreanische Alltag sondern auch die südkoreanische Kultur vermittelt.

Das Cover finde ich sehr schön und es lässt Raum für Interpretationen- insbesondere steht die gesichtslose Frau für mich nicht nur für die Protagonistin sondern auch für eine Vielzahl südkoreanischer Frauen unserer Zeit.

Wir begleiten die Familie Kim, insbesondere die Protagonistin Kim Jiyoung, welche als mittleres Kind nach ihrer Schwester Unyoung und vor ihrem fünf Jahre jüngeren Bruder geborgen wurde.

Der Aufbau gefällt mir sehr gut: Es beginnt mit einem Konflikt im Jahre 2015. Nachdem der Leser mit dieser nahezu gegenwärtigen Situation / Problematik vertraut gemacht wird, kann er neugierig in den Hauptteil des Buches eintauchen. Hier sind die Kapitel in Jahre aufgeteilt, so dass wir Einblicke in den südkoreanischen Alltag und in die Kultur bekommen, von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter Jiyoungs (1982-2015). Das letzte Kapitel rundet das Buch im Jahre 2016 ab. Dazu muss gesagt werden, dass die Geschichte aus Sicht eines Psychiaters, also eher im Charakter eines sachlichen Berichts geschrieben wurde.

Der Roman ist sehr kurzweilig, aber auch aufklärend geschrieben worden. Innerhalb der Kapitel glänzt die Autorin Nam-Joo Cho mit kleinen aufeinanderfolgenden Episoden und lässt mit Leichtigkeit einige Statistiken einfließen, die auch mit einem Quellennachweis belegt werden. Dies hat den Lesefluss keinesfalls gestört, vielmehr hat ihr Werk dadurch einen aufklärenden und authentischen Charakter bekommen und stärkt somit zudem die Verbindung zum Psychiater.

Dieses Buch beschreibt südkoreanischen Probleme zwar manchmal relativ charmant, aber zumeist direkt und sehr ehrlich.
Die Autorin hat einen gesellschaftskritischen Roman verfasst, welcher auf vielen Ebenen brilliert und sicherlich Frauen dazu inspiriert, für Gleichstellung zu kämpfen!

Ich kann das Buch empfehlen.



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Das von mir rezensierte eBook “Kim Jiyoung, geboren 1982“ von Nam-Joo Cho wurde aus dem Koreanischen von Ki-Hyang Lee übersetzt und im Februar 2021 von Kiepenheuer & Witsch unter der ISBN 9783462053289 veröffentlicht. Es kostet 14,99 Euro, die gebundene Ausgabe 18,00 Euro.

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Das Buch ist sehr empfehlenswert, da es sich nicht nach einem falsch verstandenen aktivistischen Klimajournalismus anfühlt.

Meine Welt schmilzt
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Das von mir rezensierte eBook “Meine Welt schmilzt“ von Line Nagell Ylvisåker wurde von Anne von Canal ins Deutsche übersetzt und im Februar 2021 und bei Hoffmann und Campe unter der ISBN 9783455011289 ...

Das von mir rezensierte eBook “Meine Welt schmilzt“ von Line Nagell Ylvisåker wurde von Anne von Canal ins Deutsche übersetzt und im Februar 2021 und bei Hoffmann und Campe unter der ISBN 9783455011289 veröffentlicht. Das eBook kostet 16,99 Euro, das Hardcover 22,00 Euro.

Meiner Ansicht nach ist dieses Buch jeden einzelnen Cent wert.

Die Journalistin und Spitzbergerin hat ein persönliches Sachbuch verfasst, in welchem sie die Auswirkungen der Klimaerwärmung in Longyearbyen, Spitzbergen darstellt. Die Autorin hat ein Buch erschaffen, das eine Mischung aus wissenschaftlichen Erkenntnissen und eigener Erfahrungswerte ist. Dies macht das Thema auf beklemmende Art und Weise noch greifbarer und authentischer als es sowieso schon ist.

Ich habe es als äußerst positiv empfunden, dass Ylvisåker sich nicht mit artifiziellen Aussagen und Formulierungen aufgehalten hat, oder die Probleme gar unnötig dramatisiert hat. Ich empfand es, soweit es denn aus diesem beunruhigenden Blickwinkel geht, objektiv geschildert. Das Buch ist von daher sehr empfehlenswert, da es sich nicht nach einem falsch verstandenen aktivistischen Klimajournalismus anfühlt.

Vielmehr nimmt uns die Autorin mit auf eine umfassende Reise durch Spitzbergen: Wir begleiten eine Stadt, die tragischen Unglücken ausgesetzt war. Auch über Begegnungen mit Eisbären wird geschrieben und weshalb der Eisbär zum Symbol der Klimaerwärmung geworden ist. Zudem wird u. a. aus meteorologischer, biologischer, historischer und politischer Perspektive dargestellt, wie sich Longyearbyen entwickelt und verändert. Ferner brilliert die Schriftstellerin mit ihrer eindrucksvollen, bildgewaltigen Art des Schreibens hinsichtlich landschaftlicher Beschreibungen.

Der Aufbau war durchdacht und der Schreibstil unaufgeregt und doch fesselnd- eine spannende und gewinnbringende Mischung. Dies hat sich insofern geäußert, als dass ich es in einer Leseperiode durchgelesen habe.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Eine authentische Reise zurück ins Jahr 1962.

Das Haus des Leuchtturmwärters
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Gestaltung:
Das Cover ist wunderschön. Ich liebe diese hellen und gedeckten Farben sehr. Auch die kleinen Details wie bspw. die Strukturen auf den Streifen finde ich super. Das Buch bekommt einen Ehrenplatz ...

Gestaltung:
Das Cover ist wunderschön. Ich liebe diese hellen und gedeckten Farben sehr. Auch die kleinen Details wie bspw. die Strukturen auf den Streifen finde ich super. Das Buch bekommt einen Ehrenplatz in meinem Regal.

Aufbau:
Das Buch wurde aus verschiedenen Perspektiven geschrieben. Der Aufbau war sinnig und gut strukturiert, was sich gewinnbringend auf die Spannung auswirkte. Bei diesem Buch hat es mir wirklich Spaß gemacht, mitzufiebern. Es gibt auch keine endlos langen Kapitel, was das Lesen sehr angenehm machte.

Charaktere:
Wir begleiten verschiedene Charaktere, die sich gut ergänzten und auch facettenreich ausgearbeitet wurden. Es gab viele Momente, in denen die Figuren mit inneren Konflikten umgehen mussten und manchesmal schlechte, aber dennoch authentische Entscheidungen getroffen haben.

Schreibstil:
Kathleen Freitag hat einen flüssigen und fast schon federleichten Schreibstil. Dennoch hat sie es geschafft, an passenden Stellen eine bedrückende Atmosphäre zu schaffen.

Fazit:
Die Zusammenführung aller Perspektiven und Zeitebenen ist der Autorin geglückt. Jedoch hat es für mein Empfinden stellenweise leicht pathetische Züge angenommen. Und ich hätte es sehr schön gefunden, wenn die Autorin mehr/weitere Rostocker Schauplätze/Orte und Straßennamen eingebundenen hätte. Das Fischkombinat Rostock hat ja auch seinen Weg ins Buch gefunden. Das wäre insgesamt ein schönes und greifbares Extra gewesen.

Mir hat das Buch trotzdem gefallen und ich werde mir die Autorin merken.

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Veröffentlicht am 14.04.2021

Eine Gratwanderung zwischen Moral und Loyalität

Meine Schwester, die Serienmörderin
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Obwohl ich kein Fan dieses Grüntons bin, finde ich das Cover so plakativ wie auch kreativ. Mir gefällt es sehr gut.

Der Schreibstil der Autorin Braithwaite ist eindringlich und fesselnd. Ich mochte dieses ...

Obwohl ich kein Fan dieses Grüntons bin, finde ich das Cover so plakativ wie auch kreativ. Mir gefällt es sehr gut.

Der Schreibstil der Autorin Braithwaite ist eindringlich und fesselnd. Ich mochte dieses Buch gar nicht aus der Hand legen. Sie schafft es mit Leichtigkeit eine Geschichte zu erzählen, die einerseits an Simplizität grenzt und andererseits die Abgründe der Menschheit thematisiert.

Die Story war kurzweilig und lesenswert. Zudem gab es hie und da ein paar Informationen zur nigerianischen Kultur, zu Land und Leuten. Das Buch an sich ist mit seinen 240 Seiten schnell zu lesen.

Die Schriftstellerin Oyinkan Braithwaite werde ich mir merken.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Ein Highlight für Naturliebhaber und Abenteurer

Der Schneeleopard
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Gestaltung:
Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Es fängt gewissermaßen die Kälte ein, die das Expeditionsteam aushalten musste und es birgt etwas Geheimnisvolles und Ruhiges in sich, das die Expedition ...

Gestaltung:
Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut. Es fängt gewissermaßen die Kälte ein, die das Expeditionsteam aushalten musste und es birgt etwas Geheimnisvolles und Ruhiges in sich, das die Expedition sehr gut darstellt.

Das Buch ist nebst Vorwort in drei Teile (Die Annäherung / Der Vorplatz / Die Erscheinung) gegliedert. Die Kapitel sind angenehm kurz und dennoch aussagekräftig.

Inhalt:
Der Leser begibt sich mit dem Autor Sylvain Tesson auf eine abenteuerliche Reise nach Tibet, um einen Schneeleoparden zu suchen und zu beobachten. Natürlich kommt man auch mit anderen Tieren in Kontakt.

Schreibstil:
Der Schreibstil des Autors ist unaufgeregt, jedoch klar und insofern bildgewaltig, als dass man all seine Beschreibungen mit Leichtigkeit visualisieren kann. Ich konnte gänzlich in seine Beschreibungen eintauchen und hing gefesselt an seinen Worten. Das Buch habe ich in einer Leseperiode durchgelesen, ich wollte es nicht mehr aus der Hand legen.

Immer wieder lässt Tesson auch Daten, Fakten und seine Erfahrungen zum tibetischen Alltag, zu Kultur & Religion sowie zur chinesischen Politik (insbesondere in Verbindung mit der Erschaffung des tibetischen Naturschutzgebietes, nicht zuletzt auch aufgrund von Wilderei) einfließen. Die Verknüpfungen werden geschickt integriert. Ebenso integriert er Aussagen philosophischer und anthropologischer Natur, aber auch Momente der Kunstgeschichte werden eingefangen und mit dem Schneeleoparden und seinem Lebensraum gekonnt verknüpft.

Tesson verbindet seine Erlebnisse mit Aussagen historischer Personen mit solch einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit, als wären genau diese Worte nur für seinen Moment gesprochen worden. Tesson selbst brilliert mit recht weisen Zitaten und Zeilen voller Poesie.

Dennoch vergisst er dabei nie, die Natur oder die widrigen Umstände zu beschreiben. Ein grandioses Werk, das auch humorvolle Passagen in sich birgt.

Fazit:
Es gibt zwei Bilder in diesem Buch. Da ein Fotograf (V. Munier, Bildband extra erhältlich) im Team war, habe ich einen Moment darüber nachgedacht, dass eine höhere Anzahl von Fotos schön gewesen wäre. Aber nein! Das Buch braucht keine Bilder, da Tesson einfach zu schöne Landschaftsbeschreibungen zum Gegenstand seiner Arbeit gemacht hat. Einziger Nachteil: Es ist zu Ende. Ich werde definitiv nochmal etwas von dem Reiseschriftsteller Sylvain Tesson lesen.

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