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Veröffentlicht am 10.04.2021

Ein Cold Case als Hintergrund für Pia Korittkis Vergangenheit

Ostseefalle
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Im 16. Teil der Krimireihe um Pia Korittki kommt es durch einen zufälligen Kellerfund zu einer erneuten Ermittlungsaufnahme in einem alten Fall. Bei diesem Cold Case handelt es sich um das Verschwinden ...

Im 16. Teil der Krimireihe um Pia Korittki kommt es durch einen zufälligen Kellerfund zu einer erneuten Ermittlungsaufnahme in einem alten Fall. Bei diesem Cold Case handelt es sich um das Verschwinden der damals 19jährigen Alena.
Dieser Teil der Reihe hat sehr viele Verknüpfungen in die vorherigen Bände um Korittki, aber die Autorin versteht es sehr gut auch die noch unerfahrenen Leser der Serie mit zu nehmen. Dies weckt auch das Interesse daran, ältere Bücher der Autorin zu lesen.
Allerdings muss ich sagen, dass der haupt Augenmerk in diesem Band nicht wirklich dem Fall Alena Krogmann gewidmet ist. Viel mehr geht es um Pia Korittki selbst und ihre Verbindung mit kriminellen Charakteren aus der Vergangenheit. Daher war es für mich ein Spannungsroman und weniger ein Krimi. Leser die gerne mit ermitteln und ihre Schlüsse aus ausgelegten Hinweisen ziehen, werden hier nicht auf ihre Kosten kommen.
Ich persönlich fand die ausführlich beschriebenen persönlichen Probleme, Sorgen und Ängste von Pia Korittki spannend und interessant zu lesen, zumal der Schreibstil der Autorin sehr angenehm zu lesen ist.
Was mir weniger gefallen hat, war das überraschend schnelle und kurz abgehandelte Ende des Buches. Der Cold Case wird sehr nüchtern und emotionslos aufgelöst und wirkt für mich berichthaft und nicht autorenhaft geschrieben. Für Pia Korittki ist die Geschichte mit Buchende aber noch nicht beendet und das ist für mich auch der Anreiz diese Reihe weiter zu verfolgen.
Zusammenfassend kann ich sagen: Leicht lesbare, spannungsvolle Geschichte eines Lebensabschnitt einer Ermittlerin. Im Hintergrund ein Cold Case der aufgeklärt werden kann. Zum Schicksal der Ermittlerin bleibt der Leser mit offenen Fragen zurück.

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Veröffentlicht am 04.03.2024

Cold Case und aktueller Fall, die Ermittlungen laufen zusammen

Enna Andersen und das weite Land
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Enna Andersen bearbeitet mit ihren Kollegen ungelöste Fälle um sie mit neuen Erkenntnissen doch noch zu lösen. Und darin ist sie richtig gut.

Als durch einen Zufall die Überreste eines als vermisst geglaubten ...

Enna Andersen bearbeitet mit ihren Kollegen ungelöste Fälle um sie mit neuen Erkenntnissen doch noch zu lösen. Und darin ist sie richtig gut.

Als durch einen Zufall die Überreste eines als vermisst geglaubten Ehepaares gefunden werden, wird sie aufgefordert die Ermittlungen hierzu wieder aufzunehmen. Vor zwanzig Jahren sind diese im Sande verlaufen. Als jetzt auch noch der Bruder des Ermordeten selbst zum Opfer wird, muss sie sich auch mit dem aktuellen Ermittlerteam auseinander setzen.

Eine große Stärke der Autorin ist es die Ermittler sehr nahbar und persönlich zu beschreiben. Man erfährt sehr viel aus dem Privatleben und kann dadurch große Sympathie für sie entwickeln. Auch die Ermittlungsarbeit an sich wird sehr ausführlich beschrieben, sodass man sofort beginnt selbst Theorien und Vermutungen aufzustellen. Das hält einen beim Lesen sehr bei der Stange, auch wenn man an der einen oder anderen Stelle natürlich überrascht wird. Einige Protagonisten haben mich durch ihre Handlungsweisen fassungslos gemacht, aber ich fand es durchaus glaubwürdig beschrieben.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen und auch die kurzen Kapitel haben immer dazu aufgefordert noch schnell ein weiteres zu lesen. Das Setting ist mir allerdings bei den Beschreibungen ein bisschen zu kurz gekommen. Hier hätte ich gerne mehr zu Landschaft und Menschen gelesen.

Enttäuscht hat mich die Auflösung von beiden Fällen. Ich fand das Ende total unspektakulär und auch vorhersehbar. Auf den letzten Seiten wurden versucht auf jede mögliche Frage eine Antwort zu finden und sie auch noch zu erklären. Das ging mir alles viel zu schnell und wirkte wie eine Aufzählung. Ich hätte gerne noch eine überraschende Wendung gehabt, oder wenigsten einige ungeklärte Fragen zu denen ich mir meine eigenen Gedanken machen kann. Ein Happy End für einen Kriminalroman muss für mich nicht immer sein.

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